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Worin besteht der Mehrwert des Christentums?


Higgs Boson

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vor 7 Stunden schrieb Mecky:

Oder hat der ewige Gott vor der jüdischen Religionsbildung (wann war das überhaupt?) einfach die Klappe gehalten? Klingt seeeehr merkwürdig.

 

Als ich noch zur Schule ging und den katholischen Religionsunterricht besuchte, haben die Lehrer auf solche Fragen mit der "Freiheit Gottes dem Menschen gegenüber" geantwortet. 

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Bei der Begründung hatte man die Wahl, entweder durch die Freiheit Gottes zu begründen, durch den Hühnerfutterpreis, durch die Quantenphysik oder durch die blaue Farbe des Himmels. Da hat man sich dann halt für die Freiheit Gottes entschieden. Das kommt katholischer, als die anderen Begründungen.

 

Gerade bei "Begründungen" findet man in den Religionen immer wieder mal was Witziges. Spezialist für die witzigsten Begründungen war Paulus. Lies mal die Paulusbriefe auf das Wort "denn" durch. Auf dieses Wort folgt im heutigen Sprachgebrauch eine Begründung. Paulus ist da nicht besonders pingelig. Meist kommt dann etwas in der Form:
"... denn: irgendwas, egalwas, dumdidei difallera!" 

Die paulinische Begründungskultur hat sich übrigens im Messbuch tradiert. Auch dort findet man solche "denn's". 

Entweder es graust einen, es langweilt einen, oder es reizt einen zum Lachen. Ich persönlich finde Lachen die sympathischste Wahl.

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Es gibt im Christentum sehr wohl einen Mehrwert, aber ganz anders. Der Mehrwert ist subjektiv. 

"Das ist MEIN Glaube, er bietet MIR Heimat, er gibt MIR Inspiration und dadurch bekomme ICH einen Zugang, bei dem ICH MICH auskenne der MIR gefällt und zu MIR passt."

 

Für jemand anders kann das genau anders sein. Für einen Hindu sieht es so aus, dass ihm seine reichhaltige Götterwelt den hinduistischen Mehrwert belegt. Für einen Moslem liegt der Mehrwert des Islam in der absoluten Konzentration auf EINEN einzigen Gott. Für einen Wissenschaftsgläubigen besteht der Mehrwert in der Datensicherheit. Für einen okkulten Esoteriker vielleicht im Eingebundensein in seine spinnerte, aber geborgenheitsspendende Lehre.

 

So hat dann jeder seinen Mehrwert und ist total überrascht, dass andere für ihre Anschauungen einen anderen Mehrwert finden. 

 

"So übel ist die Welt! So 'ne Gemeinheit! Da könnte ja jeder kommen und einen Mehrwert beanspruchen!"

Und deswegen muss man alle anderen bekämpfen, die solchiges tun! Bis hin zum Scheiterhaufen.

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vor 9 Stunden schrieb Marcellinus:

 ...wurde die Orgel von den frühen Christen nicht verwendet."

Inzwischen hat sich im Christentum und im Orgelbau einiges getan. Es lohnt sich das zur Kenntnis zu nehmen.

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vor 42 Minuten schrieb Merkur:
vor 10 Stunden schrieb Marcellinus:

 ...wurde die Orgel von den frühen Christen nicht verwendet."

Inzwischen hat sich im Christentum und im Orgelbau einiges getan. Es lohnt sich das zur Kenntnis zu nehmen.

 

Ich habe nur auf deine Bemerkung geantwortet, ohne das Christentum gäbe es die Orgeln nicht. Wenn du dagegen sagen willst, daß DIESE Orgeln das Ergebnis christlicher Tradition sind, gibt es keinen Dissens.

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vor 5 Stunden schrieb Domingo:
vor 12 Stunden schrieb Mecky:

Oder hat der ewige Gott vor der jüdischen Religionsbildung (wann war das überhaupt?) einfach die Klappe gehalten? Klingt seeeehr merkwürdig.

 

Als ich noch zur Schule ging und den katholischen Religionsunterricht besuchte, haben die Lehrer auf solche Fragen mit der "Freiheit Gottes dem Menschen gegenüber" geantwortet. 

 

Das ist halt das Dilemma von Offenbarungsreligionen. Was war vor der "Offenbarung"? Ist allerdings nur ein Problem, wenn man einem wissenschaftlichen Weltbild anhängt. Hält man die Welt für 6000 Jahre alt, paßt alles. :D

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vor 2 Stunden schrieb Mecky:

Es gibt im Christentum sehr wohl einen Mehrwert, aber ganz anders. Der Mehrwert ist subjektiv. 

 

Die Frage ist nur, wie man mit einem subjektiven Mehrwert einen Verein betreiben will - und warum.

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vor 32 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Die Frage ist nur, wie man mit einem subjektiven Mehrwert einen Verein betreiben will - und warum.

Jeder Verein lebt von dem subjektiven Mehrwert, den er seinen Mitgliedern bietet. Man betreibt den Verein, weil man sich diesen subjektiven Mehrwert verschaffen will. Wenn der Verein groß und unübersichtlich ist, kann man das natürlich auch als Gast tun.

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vor 7 Minuten schrieb Merkur:

Jeder Verein lebt von dem subjektiven Mehrwert, den er seinen Mitgliedern bietet.

 

Das sehe ich ebenso. Wenn ein Sportverein eine gute Gemeinschaft bietet, Erfolgsmöglichkeiten bietet, gerne gemeinsam die Siege feiert und die Niederlagen gemeinsam betrauert, wenn er Spannung bei Turnieren vermittelt, wenn er das sportliche Interesse seiner Mitglieder stärkt, wenn man in diesem Verein was für seine Gesundheit und sein Wohlergehen tun kann, dann bleiben doch kaum noch Fragen offen. Das ist super.

 

Statt sich mit einer Mehrwertsbehauptung über andere zu stellen und infolgedessen alles andere als defektiv anzusehen.

Diese "objektiven" Mehrwertsbehauptungen sind nicht nur fruchtlos, sondern schädlich. Auf so was kann ich bestens verzichten.

 

Insbesondere kann ich verzichten auf die Einteilung "Wir sind das auserwählte Volk. Alle anderen sind minderwertig."
Oder auf "Der Klerus ist nicht nur dem Grade nach, sondern wesensmäßig was Besseres".

Oder auf "Die Menschheit ist geteilt in anständige Katholiken und Unanständige, denen der Mehrwert fehlt."

 

Und ganz speziell kann ich verzichten auf: "Wir müssen die Juden missionieren, indem wir sie von unserer christlichen Mehrwertsbehauptung überzeugen." Und dann noch der scheinheilige Zusatz: "Natürlich nur aus Sorge um die Juden. Damit sie der mehrwertigen Verheißung und Person Jesu huldigen und sich nicht selber in die Hölle manöwrieren." Ironie: Seht mal, wie fürsorglich die Christen sind! /Ironie.

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vor 1 Minute schrieb Merkur:
vor 37 Minuten schrieb Marcellinus:

Die Frage ist nur, wie man mit einem subjektiven Mehrwert einen Verein betreiben will - und warum.

Jeder Verein lebt von dem subjektiven Mehrwert, den er seinen Mitgliedern bietet.

 

Ich sehe das anders. Ein Verein macht nur Sinn, wenn die Vereinsmitglieder in etwa dieselbe Vorstellung davon haben, was den Mehrwert ihres Vereines ausmacht. Was wir dagegen gegenwärtig beobachten können, ist eine Individualisierung eben dieses Mehrwertes, und was dem einen mehr wert ist, ist dem anderen ein Ärgernis, eine Torheit, oder schlicht egal. Nur was der gemeinsame Mehrwert ist, das ist offenbar immer weniger klar, und das gilt sowohl für die Glaubensvorstellungen als auch für Äußerlichkeiten wie die Gottesdienstgestaltung, bis hin dazu, daß die überwiegende Mehrheit der Mitglieder an den Aktivitäten des Vereins überhaupt nicht mehr teilnehmen. Jeder mag sich die Frage stellen, ob er heute diesem noch Verein beitreten würde, wenn er nicht schon drin wäre. Es scheint mir kein Zufall, daß auch die Protestanten mittlerweile ihren Konfirmandenunterricht in die 3. Grundschulklasse vorverlegen.  

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vor 8 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ich sehe das anders. Ein Verein macht nur Sinn, wenn die Vereinsmitglieder in etwa dieselbe Vorstellung davon haben, was den Mehrwert ihres Vereines ausmacht. ...

Das kannst du für dich natürlich so sehen, aber gibt es dafür auch Argumente? Das Vereinsleben ist doch offensichtlich anders (und war es auch früher): Die Gründe, z.B. einem Sportverein beizutreten können u.a. sein: 1. Interesse, den Sport auszuüben 2. Interesse an dem Sport, ohne ihn ausüben zu wollen, 3. Geselligkeit, Freundschaften usw., 4. Gelegenheiten, Geschäftskontakte zu knüpfen, Networking 5. Familientradition, 6. Bedürfnis, sich nützlich zu machen (Kassenwart, und was es da alles gibt). Der Mehrwert ist in allen Fällen jeweils ein anderer. Muss jetzt auf der Mitgliederversammlung beschlossen werden, welcher Mehrwert statthaft ist?

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vor 32 Minuten schrieb Merkur:

Das kannst du für dich natürlich so sehen, aber gibt es dafür auch Argumente? Das Vereinsleben ist doch offensichtlich anders (und war es auch früher): Die Gründe, z.B. einem Sportverein beizutreten können u.a. sein: 1. Interesse, den Sport auszuüben 2. Interesse an dem Sport, ohne ihn ausüben zu wollen, 3. Geselligkeit, Freundschaften usw., 4. Gelegenheiten, Geschäftskontakte zu knüpfen, Networking 5. Familientradition, 6. Bedürfnis, sich nützlich zu machen (Kassenwart, und was es da alles gibt). Der Mehrwert ist in allen Fällen jeweils ein anderer. Muss jetzt auf der Mitgliederversammlung beschlossen werden, welcher Mehrwert statthaft ist?

 

*LOL* Dir ist aber auch bekannt, daß gerade Sportvereine zunehmend Schwierigkeiten haben, Mitglieder zu gewinnen, während gleichzeitig die Fitnessstudios boomen (jedenfalls bis Corona). Das Gleiche gilt für Schützenvereine. Noch in meiner Jugend stand in unserer Kleinstadt für 2 Wochen gewissermaßen das öffentliche Leben still. Heute kann man die Aktiven an einer Hand abzählen, und unter 60 ist von denen kaum noch einer. 

 

Aber um solche Vereine geht es hier ja auch nicht, sondern um Glaubensvereine (aka Kirchen). Daß die ein Mitgliederproblem haben, habe ich mir ja nicht ausgedacht. Bis in meine Jugend hinein gab es noch einen sozialen Druck, Kirchenmitglied zu sein, und auszutreten war quasi ein Verstoß gegen die bürgerliche Konvention. Ich erinnere mich noch an das Entsetzen meine Eltern ("Was sollen denn die Leute sagen?"), aber schon die Frage, welche Glaubensvorstellungen man denn mit dieser Kirchenmitgliedschaft verbunden sind, wäre kaum verstanden worden, und galt auch weithin als ungehörig. 

 

All das ist heute anders. Wenn man nicht gerade bei Kirchens beschäftigt ist, oder eine sehr fromme Verwandtschaft hat, oder unbedingt in einen kirchlichen Kindergarten oder Schule will, kann man aus seiner Kirche austreten, ohne daß das überhaupt jemand merkt (abgesehen vom Arbeitgeber und dem Finanzamt). Dagegen fragen sich immer mehr Menschen nach einem Grund für ihre jeweils persönliche Mitgliedschaft. Und was als hinreichenden Grund verstanden wird, ist immer unterschiedlicher.  

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vor 21 Minuten schrieb Marcellinus:

Dagegen fragen sich immer mehr Menschen nach einem Grund für ihre jeweils persönliche Mitgliedschaft. Und was als hinreichenden Grund verstanden wird, ist immer unterschiedlicher.  

Da sind wird wieder beim subjektiven Mehrwert. Solange der da ist, bleibt man drin, ansonsten tritt man irgendwann aus. Was die Vereine dagegen als offiziellen Vereinszweck angeben oder worüber sich die Mitglieder einig sind, ist für die Verbleibensmotivation zweitrangig.

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