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Politisches Handeln in der Tradition prophetischer Zeichenhandlungen


Die Angelika

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es ist Diebstahl Dinge aus einer Mülltonne zu fischen? echt? Wie bescheuert ist das denn?

hier gibts auch vermehrt Hunger als Folge der Lockdowns. äähh also man nennt es PC-korrekt "Food Insecurity". Das H-Wort tönt halt so hässlich.

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Das, was Jörg Alt macht, ist klassischer ziviler Ungehorsam. In der klassischen Form nach Gandhi ist der zivil Ungehorsame bereit, auch die Strafe auf sich zu nehmen und so zu beweisen, dass das Gesetz ungerecht ist, denn wenn das Gesetz ungerecht ist, dann ist der Ort des Gerechten die Anklagebank oder das Gefängnis.

 

Prophetische Zeichenhandlungen müssen nicht gesetzeswidrig sein. Das könnte auch sein, 100000 Semmeln zu kaufen und dann mit dem Bulldozer drüber fahren, um der Gesellschaft zu spiegeln, welche Lebensmittelverschwendung sie betreibt.

 

Auf der Basis hat Hosea, ich glaube, der war es, eine Prostituierte auf Geheiß Gottes geehelicht.

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vor 2 Stunden schrieb phyllis:

es ist Diebstahl Dinge aus einer Mülltonne zu fischen? echt? Wie bescheuert ist das denn?

Rein juristisch ist das völlig korrekt.

 

Anders als z.B. in den USA, wo das Eigentum am Müll mit dem Deponieren in der Tonne an die Müllabfuhr übergeht (und darum ohne Gerichtsbeschluss durchsucht werden kann) bleibt deutscher Müll bis zur Übernahme durch den Entsorger in sein Transportfahrzeug Eigentum des Wegwerfers. Entsprechend sind auch weggeworfene Lebensmittel immer noch Eigentum des Wegwerfers und die Entwendung aus der Tonne de jure Diebstahl.

 

Das gilt übrigens auch für Sperrmüll.

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1 hour ago, Marcellinus said:

Ich bin immer ganz begeistert, wenn Leute ihre religiösen Fantasien als Grund ansehen, warum Gesetze für sie nicht gelten.

Es braucht keine religiöse Fantasien um total schwachsinnige Gesetze nicht einzuhalten und durch ihre Missachtung anderen zu helfen. Wobei ich davon ausgehe dass er nur vakum-verpackte Ware an die Obdachlosen verteilt. Ansonsten würde er sie wohl früher oder später vergiften.

 

1 hour ago, Flo77 said:

Rein juristisch ist das völlig korrekt.

 

Anders als z.B. in den USA, wo das Eigentum am Müll mit dem Deponieren in der Tonne an die Müllabfuhr übergeht (und darum ohne Gerichtsbeschluss durchsucht werden kann) bleibt deutscher Müll bis zur Übernahme durch den Entsorger in sein Transportfahrzeug Eigentum des Wegwerfers. Entsprechend sind auch weggeworfene Lebensmittel immer noch Eigentum des Wegwerfers und die Entwendung aus der Tonne de jure Diebstahl.

 

Das gilt übrigens auch für Sperrmüll.

Das ist mir schon klar, und es bestätigt meine nicht gerade hohe Meinung über die deutschen Politiker. Wir stellen das Zeugs das wir nicht mehr wollen jedesmal neben den Müll, in der Hoffnung dass es jemand brauchen kann und mitnimmt. Meistens passiert das auch. Es sind nicht nur die Armen welche die Strassen danach abklappern, es gibt spezialiserte Unternehmer die mit grossen Pickups anfahren. Die verwerten das irgendwie. Sicher besser als alles wegzuschmeissen, und wir sparen so auch Geld, den wenn wirs auf die Müllhalde der Gemeinde bringen kostet es recht viel.

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vor 3 Stunden schrieb nannyogg57:

Das, was Jörg Alt macht, ist klassischer ziviler Ungehorsam. In der klassischen Form nach Gandhi ist der zivil Ungehorsame bereit, auch die Strafe auf sich zu nehmen und so zu beweisen, dass das Gesetz ungerecht ist, denn wenn das Gesetz ungerecht ist, dann ist der Ort des Gerechten die Anklagebank oder das Gefängnis.

 

Prophetische Zeichenhandlungen müssen nicht gesetzeswidrig sein. Das könnte auch sein, 100000 Semmeln zu kaufen und dann mit dem Bulldozer drüber fahren, um der Gesellschaft zu spiegeln, welche Lebensmittelverschwendung sie betreibt.

 

Auf der Basis hat Hosea, ich glaube, der war es, eine Prostituierte auf Geheiß Gottes geehelicht.

 

Ja, war Hosea.

Diese biblische Buch liebe ich

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vor 5 Minuten schrieb phyllis:

Das ist mir schon klar, und es bestätigt meine nicht gerade hohe Meinung über die deutschen Politiker. Wir stellen das Zeugs das wir nicht mehr wollen jedesmal neben den Müll, in der Hoffnung dass es jemand brauchen kann und mitnimmt. Meistens passiert das auch. Es sind nicht nur die Armen welche die Strassen danach abklappern, es gibt spezialiserte Unternehmer die mit grossen Pickups anfahren. Die verwerten das irgendwie. Sicher besser als alles wegzuschmeissen, und wir sparen so auch Geld, den wenn wirs auf die Müllhalde der Gemeinde bringen kostet es recht viel.

Diese Regelung wurde soweit ich weiß bisher allerdings nur im Bezug auf die Lebensmittelsucher in Frage gestellt. Beim Sperrmüll kümmert man sich üblicherweise nur darum, wenn Fremde ihren Müll dazustellen - was zu Mehrkosten führen kann.

 

Allerdings wird - zumindest bei uns in der Stadt - der Sperrmüll nur noch selten an die Straße gestellt, sondern zur Sammelstelle gefahren, wo er kostenlos abgegeben werden kann (zumindest wenn es sich nicht um Bauschutt oder Schadstoffe handelt). Von den wenigen Fällen, in denen noch der Sperrmüll im Rahmen z.B. einer Hausentrümpelung rausgestellt wird, dürfte kaum jemand leben können...

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vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Rein juristisch ist das völlig korrekt.

 

Anders als z.B. in den USA, wo das Eigentum am Müll mit dem Deponieren in der Tonne an die Müllabfuhr übergeht (und darum ohne Gerichtsbeschluss durchsucht werden kann) bleibt deutscher Müll bis zur Übernahme durch den Entsorger in sein Transportfahrzeug Eigentum des Wegwerfers. Entsprechend sind auch weggeworfene Lebensmittel immer noch Eigentum des Wegwerfers und die Entwendung aus der Tonne de jure Diebstahl.

 

Das gilt übrigens auch für Sperrmüll.

 

Sperrmüll..hach das weckt in mir Kindheitserinnerungen!

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

 

Sperrmüll..hach das weckt in mir Kindheitserinnerungen!

Also wir konnten uns schon Möbel aus Möbelhäusern leisten...

 

Aber vermutlich waren wir einfach nur versnobt.

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vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Also wir konnten uns schon Möbel aus Möbelhäusern leisten...

 

Aber vermutlich waren wir einfach nur versnobt.

 

Wir auch.

Aber ich war als Kind und Jugendliche dann wohl unwissentlich Diebin. Denn wir sind immer spaßhalber am Sperrmülltag am Abend rumgezogen und haben aus dem Sperrmüll Brauchbares rausgezogen, um es dann auf dem Flohmarkt zu vertickern. Du hast vermutlich keine Ahnung, was sich da alles so fand. Unglaublich, nicht einfach nur beschädigte oder alte Möbel, sondern auch echt wertvolle Sachen

bearbeitet von Die Angelika
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vor 14 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Wir auch.

Aber ich war als Kind und Jugendliche dann wohl unwissentlich Diebin. Denn wir sind immer spaßhalber am Sperrmülltag am Abend rumgezogen und haben aus dem Sperrmüll Brauchbares rausgezogen, um es dann auf dem Flohmarkt zu vertickern. Du hast vermutlich keine Ahnung, was sich da alles so fand. Unglaublich, nicht einfach nur beschädigte oder alte Möbel, sondern auch echt wertvolle Sachen

Mein Gott, das war ein Scherz...

 

(Ich komme mir manchmal echt vor wie HaPe Kerkeling im Café Korten.)

 

Aus meiner Kindheit kenne ich die Sperrmülltage auch noch, aber bei uns gibt es die schon seit Jahren nicht mehr.

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vor 32 Minuten schrieb Flo77:

Mein Gott, das war ein Scherz...

 

(Ich komme mir manchmal echt vor wie HaPe Kerkeling im Café Korten.)

 

Aus meiner Kindheit kenne ich die Sperrmülltage auch noch, aber bei uns gibt es die schon seit Jahren nicht mehr.

 

Du musst mich nicht als Gott bezeichnen, Angelika reicht. 

Ich habe dir deine Antwort nicht verübelt. 

Lach, ich hab mit dem Flohmarktgeld unglaublich viel an Büchern finanziert.... 😊

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Am 14.1.2022 um 23:04 schrieb phyllis:

es gibt spezialiserte Unternehmer die mit grossen Pickups anfahren. Die verwerten das irgendwie.

Hierzulande sind das Kastenwagen mit polnischen Kennzeichen.

 

Am 14.1.2022 um 23:16 schrieb Flo77:

Von den wenigen Fällen, in denen noch der Sperrmüll im Rahmen z.B. einer Hausentrümpelung rausgestellt wird, dürfte kaum jemand leben können...

Bei uns ist der Sperrmüll auf 2m³ beschränkt. Das dürfte für keine Hausentrümpelung reichen. Da muß man einen Container bestellen (und bezahlen).

 

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vor 4 Stunden schrieb Moriz:

Hierzulande sind das Kastenwagen mit polnischen Kennzeichen.

Bei uns ist der Sperrmüll auf 2m³ beschränkt. Das dürfte für keine Hausentrümpelung reichen. Da muß man einen Container bestellen (und bezahlen).

In Hamburg gibt es Sperrmüll gar nicht mehr per Straßensammlung, sondern nur auf Bestellung inkl. Liste, was mitgenommen werden soll – oder eben persönliche Abgabe am Umwelthof. Die Straßenreinigung war wohl nach Sperrmülltagen noch „tagelang“ damit beschäftigt, die gefledderten Haufenreste aus der Umgebung zu klauben. 

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In einem Nachbarort, war auf dem Schulweg meiner Jüngsten, sie hat später dann auch dort gewohnt, gibt es heute noch regelmäßig Sperrmüll. Gefühlt einmal im Monat. Aber nur und ausschließlich dort.

 

In einem anderen Nachbarort gibt es die sogenannte 'Güterbörse', da kann man seine Sachen (wenn das Personal das OK gibt), in einen öffentlich zugänglichen Schuppen stellen, der Rest wird ggf. gewogen und muss nach Gewicht und Bezahlung in die entsprechenden Container entsorgt werden.

 

Die Containeraktion von Alt ist eines, Klimakleben was anderes. Bei ersterem kommt niemand zu Schaden, allerdings sind die Container hier in der Umgebung leer, Tafeln und Lebensmittelretter regeln. Sollte er sich dagegen irgendwie hier vor dem Kindergarten festkleben, dann würde ich persönlich mit der Hilti den Teer rund um seine Pfoten wegtackern, ihn mit dem Klotz an der Hand heimschicken und mich beim Gemeinderat wegen Beschädigung der Straße anzeigen.

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Gerhard Ingold
Am 14.1.2022 um 19:45 schrieb nannyogg57:

Das, was Jörg Alt macht, ist klassischer ziviler Ungehorsam. In der klassischen Form nach Gandhi ist der zivil Ungehorsame bereit, auch die Strafe auf sich zu nehmen und so zu beweisen, dass das Gesetz ungerecht ist, denn wenn das Gesetz ungerecht ist, dann ist der Ort des Gerechten die Anklagebank oder das Gefängnis.

 

Prophetische Zeichenhandlungen müssen nicht gesetzeswidrig sein. Das könnte auch sein, 100000 Semmeln zu kaufen und dann mit dem Bulldozer drüber fahren, um der Gesellschaft zu spiegeln, welche Lebensmittelverschwendung sie betreibt.

 

Auf der Basis hat Hosea, ich glaube, der war es, eine Prostituierte auf Geheiß Gottes geehelicht.

2008 habe ich als Zeichenhandlung den schweizerischen Gesamtbundesrat wegen des Bankengesetzes und der Pauschalbesteuerungsgesetzgebung angezeigt. 

Gründe: In der Präambel steht: 

"Im Namen Gottes des Allmächtigen!

Das Schweizervolk und die Kantone,

in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung,

im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken,

im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben,

im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen,

gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,"
 

https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1999/404/de

 

Diese Präambel verpflichtet, das Wohl der Schwachen im Auge zu haben.

Das Bankengesetz und die Pauschalbesteuerungsgesetzgebung haben gegen die Präambel verstoßen. Entsprechend flossen Milliarden Euro, SFr. Dollar usw. auf die Schweizerbanken. Meist unversteuert und von Despoten einbezahlt. Durch die Pauschalbesteuerung zogen viele Milliardäre und Millionäre in die Schweiz. Sie bezahlten in der Schweiz nur eine Pauschalsteuer. ZB: Der damalige IKEA-Chef hatte 2006 ca. 5 Milliarden erwirtschaftet. In der Schweiz bezahlte er wegen der Gesetzgebung nur 200´000 Euro Steuern.
 

Ich halte mich aber nicht als Prophet sondern als Kritiker gegen Unrecht und Ungerechtigkeit.

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

2008 habe ich als Zeichenhandlung den schweizerischen Gesamtbundesrat wegen des Bankengesetzes und der Pauschalbesteuerungsgesetzgebung angezeigt. 

Du liebe Zeit, wie oldschool bist du denn! Moderne, zeitgemäße Aktivisten würden sich am Bankomaten festkleben, damit Oma Hilde nicht ihre 15 Euro für den wöchentlichen Lebensmitteleinkauf rausholen kann.

So setzt man prophetische Zeichen!

 

Werner

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Gerade eben schrieb Moriz:

Eine Omma, der 15 Euro für ihren wöchentlichen Lebensmitteleinkauf in der Schweiz reichen? Hä?

Sie kann ja Flaschen sammeln

 

Werner

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vor 5 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

2008 habe ich als Zeichenhandlung den schweizerischen Gesamtbundesrat wegen des Bankengesetzes und der Pauschalbesteuerungsgesetzgebung angezeigt.

Und, Erfolg gehabt?

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Ich habe von Bruder David Steindl-Rast etwas sehr interessantes zum prophetischen Gehorsam gefunden.

 

https://www.bibliothek-david-steindl-rast.ch/images/03_archiv/texte/von/1989/vom_rhythmus_d_lebens.pdf

 

Im verlinkten Text steht zunächst viel von Autorität und Zugehörigkeit und wie sich beides im Laufe des Lebens verändern kann und zum Schluss (vor allem auf der letzten Seite), erklärt er, warum es so wichtig ist, dass der "Prophet", zwar etwas sagt, also kritisiert, aber gleichzeitig in der Gemeinschaft bleibt. Beides zusammen, ist ungeheuer schwer. Die einen sagen lieber nichts, weil ihnen die Gemeinschaft so wichtig ist und eine große Geborgenheit bietet, dass sie sich nicht trauen. Sie bleiben lieber still um nicht anzuecken. Die anderen kritisieren von außen (oder von oben herab) und stellen sich damit aus der Gemeinschaft heraus. Vielleicht eine Art "Ich bin nicht wie ihr". Und selbst die, die versuchen, "von innen her" zu kritisieren, haben oft eine Art und Weise, die quasi von vornherein ausschließt, das die Botschaft gehört werden kann. David Steindl-Rast beschreibt es als "Versuchung" des Propheten, der dann sagen kann "Ich habs ja gewusst, dass ihr nicht drauf hört!" Insgeheim will der Prophet (so wie Jona) gar nicht, dass die Menschen tatsächlich auf ihn hören und bringt seine Kritik unbewusst genau so an, das sie nicht gehört werden kann.

 

Zitat

Die schwerste Versuchung für uns alle - wir sind ja alle in unserer Taufe zu Pro-
pheten gesalbt worden -, die schwerste Versuchung ist diese: Ja, wir horchen hin;
ja, wir haben den Mut anzuklagen, wo es sein muß, aber wir sagen es so, daß es
nicht ankommen kann. Denn wir wollen im Grunde gar nicht, daß es ankommt. Wir
wollen nur dieses gute Gefühl: Jetzt hab' ich's ihnen gesagt, aber getan haben sie es
ja doch nicht. Ich habe mich meiner Bürde entledigt, und da sieht man ietzt, daß ich
der Gute bin, und die anderen haben ja gar nicht zugehört, oder sie wollten ia gar
nicht.

 

Auch in diesem Vortrag kommt dieses Thema vor. Mit einem praktischen Beispiel aus dem Klosterleben.

https://www.bibliothek-david-steindl-rast.ch/bibliothek/audios/vortraege/1808-fuelle-und-nichts

(Etwa zwischen 3:45 min und 10:00 min)

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Ich möchte gerne dem, was Bruder David da sagt, noch ganz persönliche Gedanken hinzufügen. Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu wirr. Ich hab das noch nicht ganz sortiert. Schreiben hilft da manchmal. 😉

 

Ich war erstaunt, wie sehr ich diese "Versuchungen eines Propheten" aus meinem eigenen Erleben kenne. (Wobei das typisch ist für Steindl-Rast, dass er immer versucht, mit seinen Vorträgen an das eigene Erleben der Zuhörer anzudocken.) Der erste Gedanke dann aber eher: "So ein Quatsch, ich bin doch kein Prophet!" Aber dann doch ein Verstehen, dass er damit (auch) ganz Alltägliches meint, was wir anderen manchmal sagen (müssen).

 

Wie oft habe ich das Gefühl, irgendetwas kritisieren zu müssen, obwohl (oder gerade weil) ich außerhalb stehe. Damit meine ich gar nicht so sehr die großen Themen der Gesellschaft oder Politik. Ich denke eher an die kleinen alltäglichen Sachen, wo man vielleicht mitbekommt, dass sich jemand über etwas beklagt, über etwas jammert, wo es ihm oder ihr nicht gut geht. Da hab ich manchmal das Gefühl, zu wissen, was der- oder diejenige besser machen könnte. In der Regel verkneife ich es mir. Ich glaube, man weiß intuitiv, dass das nichts bringt, als Außenstehender Ratschläge geben zu wollen. Ich will kein Besserwisser von oben herab sein...

 

Ich meine, das unterscheidet sich nochmal von dem "lieber nichts sagen" in einer Gemeinschaft. Wo man eher deshalb nichts sagt, weil man Angst hat, dann nicht mehr richtig dazuzugehören. Ich bin von Natur aus eher "konfliktscheu". Von daher neige ich sicher ziemlich stark dazu, lieber nichts zu sagen, auch wenn ich denke, dass etwas falsch läuft. Und genau da kommt dieses "sich gedrängt fühlen" (vom Geist Gottes?). Man will eigentlich lieber nichts sagen, aber es lässt einem keine Ruhe.

 

Ich weiß nicht, ob es eher eine willkommene Ausrede ist, wenn ich mir manchmal sage, dass es vielleicht auch noch zu früh ist. Dass ich ja selber erst besser verstehen muss und wissen muss, was ich sage, wie ich es sage... Bruder David schreibt:

Zitat

Die Versuchung fängt schon damit an, reden zu wollen, bevor man wirklich hinge-
hört hat. Reden im Sinne von: Denen zeige ich es jetzt einmal; jetzt habe ich schon
so eine Wut, jetzt sage ich es ihnen einmal. Das ist nicht prophetisch, da sind wir
noch nicht einmal im Vorhof vom Bereich des Prophetischen.

Schön, ich muss ja noch gar nichts sagen. Vielleicht darf ich noch gar nichts sagen. Ich muss ja erstmal hinhören. Aber wann ist es soweit?

 

Ich hoffe, das alles klingt jetzt nicht zu sehr danach, als würde es sich auf ein konkretes Problem beziehen. Ich hab da grade gar keine konkreten Beispiele im Kopf. Es ist eher ein allgemeines Gefühl, das wahrscheinlich fast täglich in irgendeiner Form auftaucht.

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