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ev.-luth. Trauerfeier


UHU

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Hallo,

 

hat jemand Erfahrungen mit ev.-luth. Trauerfeiern? Und mag diese teilen?

Vielleicht auch welche Lieder die Hitliste anführen?*

 

In allen anderen Konfessionen und weltlichen Variaten bin ich fitter (leider). Ev.-luth. war erst einmal dabei und ich empfand es damals als recht unkonventionell.

Die Trauerfeier findet in der Pfarrkirche statt und dann Überführung zum Friedhof im gleichen Ort inkl. Beerdigung.

 

Bei unsicheren Liturgien/Abläufen/Verstaltungen richte ich mich immer nach der großen Masse. Nur die Christen von allen Konfessionen zusammengenommen werden deutlichst in der Minderheit sein. Vielleicht 10 % in Summe.

 

Ich will mich nicht zum Depp machen ...

 

Danke und Gruß

uhu

 

*Kein Scherz! Vor Jahren hatten wir ein allein lebendes Gemeinde(verbunds)mitglied aus dem Nachbarort (zur Gemeinde vor Ort fand er keinen Draht und kam lieber zu uns), für das wir den musikalischen Rahmen mit dem Pfarrer abgestimmt haben. Also einfach formuliert: wir als Gemeinde haben die Lieder ausgewählt, die der Verstorbene besonders mochte und passend zum Anlaß waren. Wir haben diese Lieder auch noch mal geübt. Bei der Trauerfeier saßen wir in der großen und vollen Friedshofkapelle im Nachbarort sehr verstreut und doch klang es ein bißchen nach Chor. Die Familie (komplett unkirchlich) bedankte sich hinterher für dieses starke Gemeinschaftsgefühl. Schwierig zu beschrieben, aber ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, was ich meine.

In aktuellen Fall habe ich nichts mit dem allen zu tun, jedoch Vorbereitung ... ist alles. ;)

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… ist auch nicht viel anders als katholisch, halt ohne Weihrauch und Weihwasser.

Gebete, ein paar Gesänge, die Lieder sind eher regional als konfessionell geprägt, hier bei den Schwaben geht es nicht ohne „so nimm denn meine Hände“, das hatte ich in Franken nie gehört. Aber die Lieder werd  eh von den Angehörigen gewünscht, da weiß man eh nicht, was kommt

 

Werner

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Am 27.3.2022 um 15:07 schrieb UHU:

Bei unsicheren Liturgien/Abläufen/Verstaltungen richte ich mich immer nach der großen Masse. Nur die Christen von allen Konfessionen zusammengenommen werden deutlichst in der Minderheit sein. Vielleicht 10 % in Summe.

 

Ich will mich nicht zum Depp machen ...

Die Gefahr besteht wohl nicht, wenn die Christen aller Konfessionen zusammen gerade mal auf 10% kommen.

 

Ich würde sagen: Mach es so, wie Du es für richtig hältst. Mach einfach eine würdige Trauerfeier, so wie Du das kannst. Wenn jemand eine evangelisch-lutherische Trauerfeier will, dann soll er sie von einem evangelisch-lutherischen Prediger machen lassen und nicht von dir.

Ich denke sogar: Selbst Weihrauch und Weihwasser würde den meisten gefallen :) (und wenn sich wider Erwarten doch jemand beschweren sollte: Du bist katholisch, Du kannst nicht anders ;) )

 

 

 

 

Ah! Nach nochmaligem lesen kapiere ich: Du nimmst 'nur' dran teil, möchtest aber dennoch nicht an der falschen Stelle ein Kreuzzeichen machen...

Bei 'nur' 10% Christen wird der Leiter der Veranstaltung im Verlauf vermutlich wenig dezente Hinweise geben müssen. Und sich feuen, wenn wenigstens eine Teilnehmerin kapiert, was er meint.

bearbeitet von Moriz
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vor 28 Minuten schrieb Moriz:

Ah! Nach nochmaligem lesen kapiere ich: Du nimmst 'nur' dran teil, möchtest aber dennoch nicht an der falschen Stelle ein Kreuzzeichen machen...

:daumenhoch:

vor 28 Minuten schrieb Moriz:

Bei 'nur' 10% Christen wird der Leiter der Veranstaltung im Verlauf vermutlich wenig dezente Hinweise geben müssen. Und sich feuen, wenn wenigstens eine Teilnehmerin kapiert, was er meint.

:)

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In diesem Zusammenhang habe ich heute ein Gespräch geführt, wer wem Blumen auf's (fertige) Grab legen bzw. stellen darf. Wir haben keinen so richtigen Konsens gefunden. Wie handhabt ihr das? Bspw. zum Geburtstag oder zwischendurch.

bearbeitet von UHU
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vor 13 Minuten schrieb UHU:

In diesem Zusammenhang habe ich heute ein Gespräch geführt, wer wem Blumen auf's (fertige) Grab legen bzw. stellen darf. Wir haben keinen so richtigen Konsens gefunden. Wie handhabt ihr das? Bspw. zum Geburtstag oder zwischendurch.

 

Gibt's da Regeln?

Ich würde sagen: Im Zweifelsfall einfach machen!

Wer rücksichtsvoll ist, der schaut, daß der eigene Blumenstrauß nicht größer ist als der des Haupttrauernden (z.B. des jeweiligen Ehepartners).

Und man könnte sich natürlich überlegen, ob man den Blumenstrauß nicht lieber zu einem anderen Zeitpunkt vorbei bringt, wenn mehr "Platz" ist. Freut den Verstorbenen sicherlich genau so.

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vor 42 Minuten schrieb Moriz:

 

Gibt's da Regeln?

Ich würde sagen: Im Zweifelsfall einfach machen!

Wer rücksichtsvoll ist, der schaut, daß der eigene Blumenstrauß nicht größer ist als der des Haupttrauernden (z.B. des jeweiligen Ehepartners).

Und man könnte sich natürlich überlegen, ob man den Blumenstrauß nicht lieber zu einem anderen Zeitpunkt vorbei bringt, wenn mehr "Platz" ist. Freut den Verstorbenen sicherlich genau so.

Mensch, Moriz, unsere Kommunikation hat schon mal besser geklappt - oder ich denke/schreibe zu verklausuliert ;)

Ich meinte mit "fertiges Grab bspw. Geburtstag" wesentlich später als die Beerdigung selbst.

Zur Beerdigung gibt es meist Massen an Blumen. Da macht es vielleicht Sinn, Wochen oder Monate später etwas hinzustellen.

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vor einer Stunde schrieb UHU:

In diesem Zusammenhang habe ich heute ein Gespräch geführt, wer wem Blumen auf's (fertige) Grab legen bzw. stellen darf. Wir haben keinen so richtigen Konsens gefunden. Wie handhabt ihr das? Bspw. zum Geburtstag oder zwischendurch.

Ich nehme immer nur Grablichter mit und tausche aus, wenn die Laternen leer sind.

 

Bei Blumen auf dem Grab würde ich mich als "nicht Verantwortlicher" zum einen nicht in die Bepflanzung einmischen wollen und bei Sträußen hätte ich immer im Hinterkopf, daß das verdorrte Gestrüpp von jemandem entsorgt werden müsste. Insofern finde ich den jüdischen Brauch mit den Kieselsteinen eigentlich ganz sinnvoll.

bearbeitet von Flo77
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Grablichter sind bei uns exotisch bis gar nicht vorhanden. Selbst mit angestrengter Suche würde man hier auf weniger als 0,1 % der Gräber welche finden. Selbst die Katholiken scheinen in großer Breite nicht drauf zu stehen.

Kieselsteine aus der jüdischen Tradition finde ich total klasse, mache ich auch immer beim (seltenen) Besuch auf unserem jüdischen Friedhof.

Ist jedoch keine Lösung für das Grab eines Christenmenschen.

Aus der Bepflanzung, Dekoelementen und anderen langfristigen Punkten sollte man sich als "nicht Verantwortlicher" tunlichst heraushalten.

Das "verdorrte Gestrüpp" ließe sich nach einer Woche mit wenigen Handgriffen entsorgen. Funktioniert nur bei einer gewissen Ortsnähe. ;)

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vor 14 Minuten schrieb UHU:

Kieselsteine aus der jüdischen Tradition finde ich total klasse

 

Halten auch länger! ;)

bearbeitet von Marcellinus
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vor 27 Minuten schrieb UHU:

Ist jedoch keine Lösung für das Grab eines Christenmenschen.

Warum nicht?

 

Außerdem kann man die Kiesel bemalen, gravieren, beschriften, etc. und ggf. Im Erdreich oder unter der Grabeinfassung und am Fuße des Grabsteins verschwinden lassen.

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Am 27.3.2022 um 15:07 schrieb UHU:

Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit ev.-luth. Trauerfeiern? Und mag diese teilen?

Vielleicht auch welche Lieder die Hitliste anführen?*

Ich war vor einigen Wochen auf einer. Sehr gut - hat mir echt gut gefallen. 

Sehr ähnlich wie eine katholische (natürlich ohne Messe). Ein Lied, ein paar Gebete, eine Ansprache. Am Grab eher kurz und knapp, weniger Rituale. 

 

Näheres findest du hier und hier.

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Geschafft!

 

Auf Grund der schieren Masse Mensch hatte ich mir im Vorfeld einen Platz auf der Orgelempore besorgt und war da alleine. Es war ziemlich wurscht, was ich da so trieb.

Der geschätzte Christenanteil lag unter 10 % und alles fand im Sitzen statt - außer für die, die nur einen Stehplatz ergattert hatten.

Auf dem Friedhof war ich mit dem Pfarrer die einzigen beim Vater Unser Aktiven - stand aber ein Ende weg.

 

Ablauf: Begrüßung, Lied, Psalm, Lied, NT, Stille, Predigt (inkl. Lied), Lied, Ankündigungen, Abschluß, Gang zum Friedhof, Worte vom Pfarrer, Vater Unser, Segen.

 

Lieder waren: Lobe den Herrn, So nimm denn meine Hände, I will always love you (von W. Houston, an der Stelle in der Predigt als die LAG vom Verstorbene vorkam - sind sich erst spät in seinem Leben begegnet) und What a wonderful world.

 

Ankündigungen: Einladung zum ???gottesdienst in 7 Wochen mit persönlicher Einladung der Kernfamilie und allgemeiner an alle <= Kann mich jemand aufklären??? und Einladung zum Ewigkeitssonntag.

 

In Summe eher unkonventionell. Auch weil es eine zweisprachige Trauerfeier (mit Sprengeln in einer dritten Sprache) war. So gab es immer mal eine "Pause" zum Durchatmen.

 

Insgesamt sehr schön, mit sehr viel Liebe, viel Persönlichkeit und Perfektion vorbereitet und durchgeführt.

Es hatte keine Schwere sondern eine gewisse Leichtigkeit mit einem Schwung Dankbarkeit und einer Prise Zuversicht auf ein Wiedersehen.

Hätte ihm definitiv gefallen.

Für mich sehr emotional.

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Es freut mich sehr, dass du eine so schöne und emotionale "Abschiedsfeier" hattest. Der Verstorbene war ja sehr wichtig für dich und ich habe deinen vorherigen Posts entnommen, dass dir auch seine Beerdigung sehr wichtig war.

 

Ich war noch auf keiner evangelischen Beerdigung, aber schon in so einigen evangelischen Gottesdiensten. Das ergibt sich ab und an, weil mein Sohn in einen evangelischen Kindergarten geht. Ich finde - bei allen Unterschieden - alles ziemlich vertraut dort und hätte daher auch keine Berührungsängste bei einer evangelischen Beerdigung.

 

vor 34 Minuten schrieb UHU:

Ankündigungen: Einladung zum ???gottesdienst in 7 Wochen mit persönlicher Einladung der Kernfamilie und allgemeiner an alle <= Kann mich jemand aufklären??? und Einladung zum Ewigkeitssonntag.

 

"Unser" evangelischer Pfarrer lädt auch sehr gerne ein, ausdrücklich auch alle Nicht-Evangelischen 🙂. Er ist witzig, sympathisch und absolut unaufdringlich. So sind bei speziellen Kindergarten-Gottesdiensten - sonntags natürlich nicht - auch immer sehr viele muslimische Eltern anwesend. 

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vor 8 Minuten schrieb Kara:
vor 47 Minuten schrieb UHU:

Ankündigungen: Einladung zum ???gottesdienst in 7 Wochen mit persönlicher Einladung der Kernfamilie und allgemeiner an alle <= Kann mich jemand aufklären??? und Einladung zum Ewigkeitssonntag.

 

"Unser" evangelischer Pfarrer lädt auch sehr gerne ein, ausdrücklich auch alle Nicht-Evangelischen 🙂. Er ist witzig, sympathisch und absolut unaufdringlich.

Da er so explizit angekündigt hat, muß das irgendwas spezielles sein.

 

vor 8 Minuten schrieb Kara:

So sind bei speziellen Kindergarten-Gottesdiensten - sonntags natürlich nicht - auch immer sehr viele muslimische Eltern anwesend. 

Wir hatten in unserem Kindertreff in den Jahren 2016/2017 auch muslimische Kinder, die ganz begeistert bpsw. bei der Adventsfeier auch im Anspiel dabei waren. Die Maria war eine muslimisches Mädchen mit Kopftuch. 1,5 Sekunden Irritation bei einzelnen Geschwistern - dann war alles gut. Mehr schreibe ich nicht da OT.

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vor 1 Stunde schrieb UHU:

Da er so explizit angekündigt hat, muß das irgendwas spezielles sein.

 

Wird das evangelische Äquivalent zum Sechswochenamt sein. Keine Ahnung, ob das dort eine spezielle Bezeichnung hat.

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vor 10 Stunden schrieb UHU:

 

Ankündigungen: Einladung zum ???gottesdienst in 7 Wochen mit persönlicher Einladung der Kernfamilie und allgemeiner an alle <= Kann mich jemand aufklären???

 

"Liebe Anverwandten des Verblichenen, kommt bitte, bitte zum Sechswochenamt, wie es die Tradition vorsieht!"

(Und alle anderen sind selbstverständlich auch eingeladen.)

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Dank Eurer Idee habe ich Google weitergequält, aber so wirklich schlauer bin ich nicht.

Dann fiel mir meine evangelisch angehauchte Kollegin ein, die ich heute ausnahmsweise mal getroffen habe. Sie wußte auch nicht so recht und schwenkte schnell auf den Ewigkeitssonntag um, der mir auch nicht weiterhilft.

Einen RL-Versuch habe ich noch: Die "Tante", bei der ich mir den Platz auf der Orgelempore gesichert habe. Nur an die anzukommen ... werde ich schaffen.

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Am 2.4.2022 um 21:29 schrieb UHU:

Ankündigungen: Einladung zum ???gottesdienst in 7 Wochen mit persönlicher Einladung der Kernfamilie und allgemeiner an alle <= Kann mich jemand aufklären??? und Einladung zum Ewigkeitssonntag.

Die sieben Wochen sind um und ich bin um eine Erfahrung reicher, die ich gerne mit Euch teile.

Es war ein normaler Sonntagsgottesdienst. Vor den Abkündigungen/Vermeldungen, die irgendwie mittendrin im Gottesdienst waren und mich daher überrumpelt haben, wurde der Verstorbene nochmal benannt und für ihn und für alle um ihn die Trauernden gebetet. Sehr schön und emotional.

bearbeitet von UHU
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vor 35 Minuten schrieb UHU:

Die sieben Wochen sind um und ich bin um eine Erfahrung reicher, die ich gerne mit Euch teile.

Es war ein normaler Sonntagsgottesdienst. Vor den Abkündigungen/Vermeldungen, die irgendwie mittendrin im Gottesdienst waren und mich daher überrumpelt haben, wurde der Verstorbene nochmal benannt und für ihn und für alle um ihn die Trauernden gebetet. Sehr schön und emotional.

Nachtrag: In der Predigt war eine Schleife, die sich auf den Verstorbenen bezog, ohne ihn namentlich zu erwähnen.

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Am 22.5.2022 um 12:11 schrieb UHU:
Am 22.5.2022 um 11:34 schrieb UHU:

Die sieben Wochen sind um und ich bin um eine Erfahrung reicher, die ich gerne mit Euch teile.

Es war ein normaler Sonntagsgottesdienst. Vor den Abkündigungen/Vermeldungen, die irgendwie mittendrin im Gottesdienst waren und mich daher überrumpelt haben, wurde der Verstorbene nochmal benannt und für ihn und für alle um ihn die Trauernden gebetet. Sehr schön und emotional.

Nachtrag: In der Predigt war eine Schleife, die sich auf den Verstorbenen bezog, ohne ihn namentlich zu erwähnen.

Das dürfte mehr sein als bei vielen katholischen Sechswochenämtern.

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