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UMT - Wahrheitskommission


Chrysologus

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Sollte es den usermoderierten threat noch geben, dann soll dies einer sein. 

 

Ich bitte um die kollektive Weisheit des Forums: 

 

Ich stehe vor wenigstens zwei Pfarreien, in denen es sexuellen Missbrauch gab. Neben der juristischen Bearbeitung steht die Frage nach dem Umgang mit diesen Vorfällen in der Gemeindeöffentlichkeit, gerne als wahrheitskommission bezeichnet.

 

Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Was mache ich (und hier Frage ich als jemand, der faktisch in Vertretung des Bischofs agiert) in einem solchen Fall?

bearbeitet von Lothar1962
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vor 21 Minuten schrieb Chrysologus:

Ich hätte gerne eine PN geschrieben, das geht leider nicht.

Technisch oder inhaltlich nicht?

 

Ich kann Dir leider überhaupt keinen Rat geben- ich denke jede Entscheidung ist im Grunde die falsche, so daß mir außer beten nichts anderes übrig bleibt.

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vor 7 Minuten schrieb Flo77:

Technisch oder inhaltlich nicht?

 

Ich kann Dir leider überhaupt keinen Rat geben- ich denke jede Entscheidung ist im Grunde die falsche, so daß mir außer beten nichts anderes übrig bleibt.

Es geht technisch nicht - das System sagt, du könntest keine PNs empfangen. Ich habe begründete Zweifel, dass Beten da die richtige Antwort ist.

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8 hours ago, Chrysologus said:

Sollte es den usermoderierten threat noch geben, dann soll dies einer sein. 

 

Ich bitte um die kollektive Weisheit des Forums: 

 

Ich stehe vor wenigstens zwei Pfarreien, in denen es sexuellen Missbrauch gab. Neben der juristischen Bearbeitung steht die Frage nach dem Umgang mit diesen Vorfällen in der Gemeindeöffentlichkeit, gerne als wahrheitskommission bezeichnet.

 

Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Was mache ich (und hier Frage ich als jemand, der faktisch in Vertretung des Bischofs agiert) in einem solchen Fall?

 

Ich habe keine persönliche Erfahrung damit, es gibt hier in Hamburg einen Fall, wo der ev. Kirchenkreis davon ausgeht, dass in einer Freizeit ein Missbrauch stattgefunden hat, obwohl die Behörden eine Ermittlung ergebnislos eingestellt haben. Es wird jetzt gemeindeübergreifend geklärt, ob es möglicherweise weitere Opfer gegeben hat.

Evtl. könntest Du Dich da erkundigen, wie und in wessen organisatorischer Verantwortung das jetzt umgesetzt wird?

Die Ausgangslage ist wohl nicht genau die, von der Du sprichst, aber die Kirche muss dort ebenfalls einen Klärungsprozess durchführen, ohne dass der Staat ein Vergehen oder einen Übergriff feststellen konnte.

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Missbrauch-im-Zeltlager-Hamburger-Kirchenkreis-sucht-Zeugen,missbrauch2346.html

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vor 8 Stunden schrieb Chrysologus:

Sollte es den usermoderierten threat noch geben, dann soll dies einer sein. 

 

Ich bitte um die kollektive Weisheit des Forums: 

 

Ich stehe vor wenigstens zwei Pfarreien, in denen es sexuellen Missbrauch gab. Neben der juristischen Bearbeitung steht die Frage nach dem Umgang mit diesen Vorfällen in der Gemeindeöffentlichkeit, gerne als wahrheitskommission bezeichnet.

 

Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Was mache ich (und hier Frage ich als jemand, der faktisch in Vertretung des Bischofs agiert) in einem solchen Fall?

Hast PN

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  • Lothar1962 changed the title to UMT - Wahrheitskommission
vor 9 Stunden schrieb Chrysologus:

Sollte es den usermoderierten threat noch geben, dann soll dies einer sein. 

 Ich habe mir erlaubt, diesen Thread als UMT zu kennzeichnen und hoffe, das richtig gemacht zu haben.

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Das finde ich sehr schwierig.

 

Auf der einen Seite muß man möglichst offen mit einer solchen Situation umgehen, auch um dem Vorwurf der Vertuschung zu entgehen.

Auf der anderen Seite muß man die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen wahren. Und zwar nicht nur die der mutmaßlichen Täter, sondern auch besonders die der Opfer - oder derjenigen, die von den Gemeinden für Opfer gehalten werden.

Ein MIssbrauchsopfer darf nicht auch noch von den Gemeindemitgliedern dafür verantwortlich gemacht werden, daß der allseits beliebte Kaplan gehen musste.

 

Sobald die Taten gerichtsfest sind wird es möglicherweise einfacher, dann können sie offen kommuniziert werden. Wobei auch da die Persönlichkeitsrechte der Opfer geschützt werden müssen.

 

Vielleicht bringt es ja schon was, wenn in jedem Pfarrblättchen die Kontaktadressen der internen und externen Ansperchpartner für Missbrauchsfälle angegeben werden.

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Bitte entschuldigt mein Schweigen, nachdem ich die Frage gestellt habe - im Augenblick habe ich beruflich etwas zu viel um die Ohren. Auch wenn man meinen eigentliche Auftrag reduziert hat, habe ich immer noch etwas arg viel zu tun.

 

Ich danke erst einmal für die Hinweise - die mir vor allem zeigen, dass ich mich bei der Suche nach geeigneten Konzepten nicht gar zu dumm angestellt habe. Es scheint da wenig zu geben, auch wenn die Kolleginnen und Kollegen vor Ort in der Regel kompetent und engagiert sind und letzten Endes wissen, wie man mit Gruppen und mit inzelnen arbeitet.

 

Das Problem bleibt, Betroffene nicht bloßzustellen, Hilfe anzubieten etc. - und hier fangen wir erst an, die Gemeinschaften in den Blick zu nehmen, die eben auch betroffen werden.

 

Kommende Woche darf ich erstmals in einem KGR berichten, was in der Vergangenheit passierte - sehr grob nur  natürlich, so, dass Taten benannt werden ohne Betroffene identifizieren zu können. Und ich bin gespannt, was passiert.

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Ich würde mich auf eine Menge Wut und Frustration gefasst machen, einfach, weil Menschen mittlerweile den Eindruck haben, dass "Kirche" gar nicht lernen will. Die Tage hat man mir gerade wieder die Rücktrittsgrundlüge bzgl. Santier um die Ohren gehauen. 

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vor 15 Minuten schrieb Chrysologus:

Als Kirche und damit auch als Kirchengemeinde sind wir  eine Erzählgemeinschaft. Neben den ganz großen Erzählungen vom Wirken Jesu, von Tod und Auferstehung stehen kleinere von den Heiligen und noch kleinere von den Taten unserer Vorfahren, und damit meine ich die Eltern- und Großelterngeneration und die ehemaligen Pfarrer und Haupt- und Ehrenamtler vor Ort. So wirken manche noch weit über ihren Tod hinaus zum guten wie zum schlechten. Es gibt ein Gewebe der großen und kleinen Erzählungen und Geschichten, das den Teppich bildet, auf dem wir als Einzelne wie als Gemeinde voran schreiten.

Nach meiner Erfahrung sollten Täter und Opfer am besten bereits verstorben sein, bevor man die Vorgänge in der Pfarrchronik veröffentlicht bzw. einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht.

 

Lebende Beteiligte einer möglichen Stigmatisierung auszusetzen (wir hatten eine ähnliche PR-Problematik im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung zu einem anderen Themenkreis in der Familie) ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll.

 

Es wird allerdings sinnvoll sein, wenn die Gemeinde sensibilisiert ist und es einen vertrauenswürdigen Kontakt für die Opfer gibt, der in der Gemeinde allgemein bekannt ist. Dokumentieren und sortieren ist schon ein großes Werk.

 

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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Nach meiner Erfahrung sollten Täter und Opfer am besten bereits verstorben sein, bevor man die Vorgänge in der Pfarrchronik veröffentlicht bzw. einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich macht.

Veröffentlichen würde ich das von mir aus nie - es geht um das Anerkennen, um die klare Botschaft an die Betroffenen: Wir wissen nicht von dir, aber wir wissen von der dunklen Seite des Täters und deswegen kommen wir dir ein Stück entgegen - du musst uns nicht mehr von der Wirklichkeit der Taten überzeugen.

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vor 7 Minuten schrieb Chrysologus:

Veröffentlichen würde ich das von mir aus nie - es geht um das Anerkennen, um die klare Botschaft an die Betroffenen: Wir wissen nicht von dir, aber wir wissen von der dunklen Seite des Täters und deswegen kommen wir dir ein Stück entgegen - du musst uns nicht mehr von der Wirklichkeit der Taten überzeugen.

Das finde ich sehr angemessen.

 

Meine Bedenken gehen auch eher in die Richtung, daß sowas auch zum Selbstläufer werden kann - die Sensationslust der "Besorgten" ist glaube ich das Gefährlichste in solchen Situationen.

 

 

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vor 6 Stunden schrieb gouvernante:

Und das Abwehrbeißen derer, deren Idol gestürzt wird.

 

Ja, leider (siehe bspw. P. Kentenich).

 

Keine Idole außer Christus. Sonst ist das Scheitern vorprogrammiert. Das wußte schon der Briefeschreiber Johannes und warnte.

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vor 14 Stunden schrieb gouvernante:

Und das Abwehrbeißen derer, deren Idol gestürzt wird.

Da kann ich nichts zu sagen. Meine Pfarrer waren für mich immer "weit weg", also rein funktional und nicht "zum anfassen".

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9 hours ago, rorro said:

 

Ja, leider (siehe bspw. P. Kentenich).

 

Keine Idole außer Christus. Sonst ist das Scheitern vorprogrammiert. Das wußte schon der Briefeschreiber Johannes und warnte.

 

Generell-theoretisch mag das richtig sein, aber Kirche ist eben auch Gemeinschaft und Spiritualität hat auch einen pädagogischen Aspekt.

Was ich am Katholizismus besonders schätze, sind eben unterschiedliche spirituelle Erfahrungsräume, wie Exerzitien, Meditationskurse, Wallfahrten oder gerade für junge Menschen auch Freizeiten oder Zeltlager.

Kirche war für mich v.a. früher immer auch das, weniger die Gottesdienste oder sogar die Sakramente.

Und wer da den Wolf in der Herde hat, braucht sich über Lehre und alles andere erstmal lange nicht mehr sorgen, deswegen scheint es mir da sehr wichtig, entsprechende Konzepte zu entwickeln.

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vor 22 Minuten schrieb Shubashi:

Generell-theoretisch mag das richtig sein, aber Kirche ist eben auch Gemeinschaft und Spiritualität hat auch einen pädagogischen Aspekt.

 

Natürlich. Deswegen wird ja auch von Anfang an gewarnt. Die Gefahr ist ja virulent weil menschlich. Solange Vorbilder Vorbilder bleiben, ist das okay. Der falsche Weg zum Idol ist leider nur kurz.

 

 

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