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UMT "Laienbeichte"


Chrysologus

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Derzeit scheine ich viel Rat zu benötigen - erstmals in meiner seelsorgerischen Karriere habe ich ein langes und gutes Gespräch führen dürfen, dass inhaltlich eine Beichte war, auch wenn meinem Gegenüber der Zugang zu diesem Sakrament leider nie geöffnet wurde. Am Ende stand ich vor der Frage, was ich tun soll. Eine wirkliche Antwort habe ich weder in dieser Situation gefunden noch später.

 

Es sind ja nun einige hier, die ab und an ähnliche Gespräche führen dürfen - was macht ihr dann?

 

Ich möchte in diesem Threat nicht über die Situation des Bußsakramentes diskutieren noch über das Amt - ich suche einen Umgang mit einer solchen Situation.

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vor 1 Stunde schrieb Chrysologus:

Derzeit scheine ich viel Rat zu benötigen - erstmals in meiner seelsorgerischen Karriere habe ich ein langes und gutes Gespräch führen dürfen, dass inhaltlich eine Beichte war, auch wenn meinem Gegenüber der Zugang zu diesem Sakrament leider nie geöffnet wurde. Am Ende stand ich vor der Frage, was ich tun soll. Eine wirkliche Antwort habe ich weder in dieser Situation gefunden noch später.

 

Es sind ja nun einige hier, die ab und an ähnliche Gespräche führen dürfen - was macht ihr dann?

 

Ich möchte in diesem Threat nicht über die Situation des Bußsakramentes diskutieren noch über das Amt - ich suche einen Umgang mit einer solchen Situation.

Ich habe in der letzten Zeit viele Gespräche geführt, die einen "beichteartigen" Charakter hatten. Teils mit mir als "Poenitent", teils aber auch als Zuhörer.

 

So ganz verstehe ich im Moment deinen Zwiespalt nicht, denn als Zuhörer hatte ich bisher noch nie die Situation, daß ICH etwas hätte tun sollen.

 

In guter Beichtvatertradition habe ich die meisten Gespräche auch mittlerweile wieder vergessen und nur bei wenigen gab es "follow ups" (ok - einen davon würde ich im Moment als meinen besten Freund bezeichnen, aber das ist ein absoluter Sonderfall), bei denen ich die Entwicklung weiterverfolgen konnte/durfte.

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vor 5 Minuten schrieb Chrysologus:

Ich habe dieses Gespräch durchaus "amtlich", also als Beauftragter Seelsorger und noch dazu in Dienstkleidung geführt.

Ok - aber worauf bezog sich die Schlussfrage, was DU tun sollst?

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Ich beende jedes solcher Gespräche mit drei Fragen:

 

1. Ob es demjenigen jetzt gut/besser geht.

 

2. Ob er von mir noch irgendetwas benötigt um gut aus dem Gespräch rauszugehen.

 

3. Ob für den Moment alles gesagt ist und ich das Gespräch beruhigt beenden kann.

 

Und der Hinweis, daß er sich bei Bedarf wieder melden soll.

 

Mehr kann man - glaube ich - auch nicht tun, wenn der Gesprächpartner keine ganz praktische Hilfe benötigt.

 

 

bearbeitet von Flo77
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vor 17 Stunden schrieb Chrysologus:

Ich hätte und habe das Gefühl, keinen guten Schlusspunkt gesetzt zu haben. Und suche daher nach Anregungen dazu.

Ich würde - als Seelsorgerin - mit einem Gebet (evtl. um Vergebung und Heilung) und einem Segen enden.

Wenn der Gesprächspartner dies möchte und sich darauf einlassen möchte. 

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Am 18.11.2022 um 21:26 schrieb Flo77:

Ich beende jedes solcher Gespräche mit drei Fragen:

 

1. Ob es demjenigen jetzt gut/besser geht.

 

2. Ob er von mir noch irgendetwas benötigt um gut aus dem Gespräch rauszugehen.

 

3. Ob für den Moment alles gesagt ist und ich das Gespräch beruhigt beenden kann.

 

Und der Hinweis, daß er sich bei Bedarf wieder melden soll.

 

Mehr kann man - glaube ich - auch nicht tun, wenn der Gesprächpartner keine ganz praktische Hilfe benötigt.

 

Dem würde ich zustimmen (ich hatte einige solcher Gespräche im ärztlichen Setting) - würde aber auf jeden Fall hier noch aktiv anmerken, daß ich für diese Person beten werde (was ich als Arzt nicht sage aufgrund der zu großen Asymmetrie des Gespräches und nicht übergriffig erscheinen möchte).

 

Viel mehr nicht. Auch Ratschläge sind Schläge. Der Geist Gottes vermag viel.

bearbeitet von rorro
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On 11/18/2022 at 7:00 PM, Chrysologus said:

Ich möchte in diesem Threat nicht über die Situation des Bußsakramentes diskutieren noch über das Amt - ich suche einen Umgang mit einer solchen Situation.

 

Wenn Du da einen Ausgang suchst oder passenden Schlusspunkt, wäre meine Frage erstmal nach Ausgangspunkt, Situation und Ziel.

Für Freunde oder Kollegen habe ich andere Ziele und Situationen als für Patienten. Da will ich v.a. nur Eskalation vermeiden (zu Notarzt, Polizei, Sozpsych, Amtsrichter) und einen Schlusspunkt: alle lebendig und heil in der Klinik.

Als Freund und Kollege liegt mir daran, dass wieder ein gutes Leben möglich ist, jemand weiter arbeiten kann etc. Das ist leider aufwendiger und dauert länger.

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