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Wo bleibt eigentlich die Friedensbewegung?


Danny_S.

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vor 9 Stunden schrieb Sucuarana:

Unsinn. In der Ukraine gibt es exakt zwei Kriegsparteien: Russland und die Ukraine. Zwei Generalstäbe, zwei Kommando-Mechanismen.

 

Die beiden werden von verschiedenen Verbündeten und Hilfsorganisationen unterstützt. Auf Seiten Russlands z.B. von Weissrussland (auch Belarus genannt), von China und Iran mit Material- und Geldlieferungen, und von Privatarmeen, wie z.B. lange Zeit Wagner. Auf der Ukrainischen Seite kommt die materielle Unterstützung aus Europa und den USA, und ein paar militärische Freiwillige Söldner aus dem Westen. Was Kriegspropaganda (heutzutage als IO = Information Operation abgekürzt) angeht, bekommt Russland im Westen Hilfe zum Beispiel aus Ungarn, der deutschen SPD, und amerikanischen Ultrakonservativen (z.B. die Heritage Foundation); Ukraine aus Frankreich und England und dem linken Teil des amerikanischen Spektrums.

 

Um auf die obige Behauptung zurückzukommen: Von den beiden Kriegsparteien kann eine den Krieg jederzeit beenden: Russland kann seine Soldaten und Söldner aus der Ukraine abziehen. Die Ukraine hat zwar die theoretische Möglichkeit, den Krieg einseitig zu beenden, aber nur durch eine bedingungslose Kapitulation, die zur Auslöschung der ukrainischen Nation und eines erheblichen Teils seiner Bevölkerung führen würde.

Du hast mir zwar immer ersten Wort deines Beitrages widersprochen, danach dann aber sehr ausführlich erklärt, warum du mir eigentlich doch zustimmst. Dem wäre lediglich noch hinzuzufügen, dass die Unterstützer knallharten Interessen nachgehen.

Einige sind sogar daran interessiert, dass es keinen Frieden gibt. Und da sie den Krieg aktiv unterstützen, sind sie eben auch Kriegsparteien.

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Fein, dann lass mich es präzisieren:

 

Es gibt im Ukraine-Krieg genau zwei Teilnehmer, die die Entscheidung treffen können, den Krieg zu beenden oder weiterzuführen: Die russische und die ukrainische Regierung. Beide haben Im Moment diese Freiheit, ungeachtet der Tatsache dass ihre Staaten von vielen anderen Seiten unterstützt werden.

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vor 7 Stunden schrieb Sucuarana:

Fein, dann lass mich es präzisieren:

 

Es gibt im Ukraine-Krieg genau zwei Teilnehmer, die die Entscheidung treffen können, den Krieg zu beenden oder weiterzuführen: Die russische und die ukrainische Regierung. Beide haben Im Moment diese Freiheit, ungeachtet der Tatsache dass ihre Staaten von vielen anderen Seiten unterstützt werden.

Wenn die Ukraine entscheiden würde, alle Kampfhandlungen einzustellen, was meinst du denn, was dann passieren würde?

 

Im Ukraine-Krieg liegt es allein an Russland, die Aggression zu beenden.

bearbeitet von rince
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vor 15 Stunden schrieb Sucuarana:

Fein, dann lass mich es präzisieren:

 

Es gibt im Ukraine-Krieg genau zwei Teilnehmer, die die Entscheidung treffen können, den Krieg zu beenden oder weiterzuführen: Die russische und die ukrainische Regierung. Beide haben Im Moment diese Freiheit, ungeachtet der Tatsache dass ihre Staaten von vielen anderen Seiten unterstützt werden.

Theoretisch, auf der Krim hat das leider funktioniert. Aber eben weil es funktioniert hat, war der nächste Überfall überhaupt erst möglich. Die Russen haben die internationalen Reaktionen ausgelesen, sahen sich für die nächste Aggression gerüstet, haben sich dann aber schwer verrechnet, weil sie festgestellen mußten, dass die Ukraine diesmal massiv unterstützt wird, damit sie eben keinen faulen Frieden schließt. 

 

Theoretisch können Russen und Ukraine einen Frieden schließen, wenn die Russen sich komplett zurückziehen. Aber bei einem Friedensschluss mit russischen Geländegewinnen hätten die Unterstützer mitzureden. Denn dann stehen weiterhin NATO-Staaten wie z.b die das Baltikums im Feuer.

bearbeitet von Thofrock
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9 hours ago, rince said:

Wenn die Ukraine entscheiden würde, alle Kampfhandlungen einzustellen, was meinst du denn, was dann passieren würde?

Die Ukraine würde aufhören, zu existieren. Aber die Entscheidung könnten sie treffen. Es wäre eine Form der Kapitulation.

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vor 3 Minuten schrieb Sucuarana:

Die Ukraine würde aufhören, zu existieren. Aber die Entscheidung könnten sie treffen. Es wäre eine Form der Kapitulation.

Es wäre, wortwörtlich, Suizid. Und würde für nicht wenige Bewohner der Ukraine Folter, Verschleppung und Tod bedeuten.

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Am 30.8.2023 um 16:54 schrieb Sucuarana:

Die Ukraine würde aufhören, zu existieren.

 

Meines Erachtens ist das eine viel zu kurzsichtige Sichtweise.

Die entscheidende Frage ist doch, ob Russland bereit wäre, die Kampfhandlungen einzustellen, wenn Kiew seinen Anspruch auf die besetzten Gebiete aufgibt.

Dann und nur dann könnte ein zeitnahes Ende des Krieges realisiert werden.

Meine Sorge ist, dass alles auf einen jahrelangen Abnutzungskrieg hinausläuft, bei dem die Ukraine ohnehin territoriale Zugeständnisse wird machen müssen.

Solange auf beiden Seiten die Fronten derart verhärtet sind wie zurzeit, wird es erst dann zu Friedensverhandlungen kommen, wenn der Blutzoll für eine Seite zu hoch ist.

Da die Ukraine über weitaus geringere Ressourcen verfügt als Russland, besteht die Gefahr, dass sie stärker ausblutet als der Aggressor.

 

 

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15 minutes ago, Danny_S. said:

Die entscheidende Frage ist doch, ob Russland bereit wäre, die Kampfhandlungen einzustellen, wenn ...

Und selbst wenn Russland (*) die Kampfhandlungen einstellt, kann man erwarten, dass es sie bald wieder fortsetzt. Das haben wir schon nach 2014 gesehen.

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Aserbaidschan hungert die Menschen in Bergkarabach aus. Der langjährige Chefankläger des internationalen Strafgerichtshofs sagt, Aserbaidschan begeht einen Völkermord an über 100.000 Armeniern.

 

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100225908/armenien-aserbaidschan-konflikt-voelkermord-ist-es-jetzt-schon-.html

 

Irgendwie hört man davon gar nichts in den Nachrichten. Auch unsere Regierung und Politiker hört man nicht dazu. Scheint irgendwie niemanden zu interessieren.

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vor 2 Stunden schrieb Sucuarana:

Also, ich höre das in den Nachrichten. Du übrigens auch, siehe Deinen Link.

Aber nicht wirklich prominent. Irgendwo als unwichtige Randnotiz, noch weit nach den News zur IAA in München oder der Trennung von Ehepaar Pocher.

 

Hungernde Menschen müssen wohl schwarz sein, damit sie es weiter vorne auf die Titelseiten schaffen.

 

Und dass der Bruder eines bayrischen Politikers vor 35 Jahren mal ein unappetitliches Flugblatt verfasst hat ist natürlich auch viel wichtiger als ein aktuell stattfindender Völkermord.

bearbeitet von rince
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vor 12 Stunden schrieb rince:

Aber nicht wirklich prominent. Irgendwo als unwichtige Randnotiz, noch weit nach den News zur IAA in München oder der Trennung von Ehepaar Pocher.

 

Hungernde Menschen müssen wohl schwarz sein, damit sie es weiter vorne auf die Titelseiten schaffen.

 

Und dass der Bruder eines bayrischen Politikers vor 35 Jahren mal ein unappetitliches Flugblatt verfasst hat ist natürlich auch viel wichtiger als ein aktuell stattfindender Völkermord.

Vor allem sind die Mörder Mohammedaner und Gegner Russlands. Damit sind sie die Guten, denn nur Putin ist der Böse.

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Der Friedensbewegung der 80-er ging es doch hauptsächlich darum, dass es in Deutschland möglichst keine Atomwaffen gab. Ukraine ist relativ weit weg von Deutschland und man hat auch eigentlich keinen großen Einfluss darauf, was dort geschieht, auch kaum eine Vorstellung von dem Land, wenn man nie dort war - da maßt man sich kein Urteil an. Außerdem sind wir mittlerweile 45 Jahre weiter....ganz andere Zeiten, andere Generation usw. Das was damals die Friedensbewegung war ist heute die Klimajugend.

bearbeitet von catholicissimus
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Am 22.8.2023 um 18:24 schrieb Danny_S.:

Ich geb's zu: Eine Zeit lang war ich ein überzeugter Befürworter von Waffenlieferungen an die Ukraine, weil ich glaubte, das ukrainische Militär könne mit modernen westlichen Leopard-Panzern und anderen Waffen in nennenswertem Umfang Gebiete rückerobern und möglicherweise sogar ihr gesamtes Territorium von den russischen Besatzungstruppen befreien.

 

Meine Sympathien für die radikalen Positionen einer Marie-Agnes Strack-Zimmermann will ich dabei nicht verhehlen.

 

Inzwischen hat sich meine Haltung in dieser Frage komplett geändert, denn ich sehe, dass es der Ukraine nicht gelingt, bei ihrer Gegenoffensive nennenswerte Erfolge zu erzielen: Seit Letztere in Gang gesetzt wurde, hat die Ukraine gerade mal Gebiete von der Größe eines Landkreises wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Das meiste davon waren ohnehin verlassene und zerbombte Dörfer; das alles unter einem gewaltigen Blutzoll.

 

Ich bin kein Militärexperte, glaube aber, dass weder ein paar F16-Bomber, die, wenn überhaupt, irgendwann im kommenden Jahr geliefert werden, noch Streumunition, noch Mittelstreckenraketen vom Typ Taurus eine echte Wende zugunsten der Ukraine bringen können.

 

Schätzungen gehen davon aus, dass seit Beginn des Krieges 500.000 Soldaten auf beiden Seiten entweder getötet oder verwundet wurden.

 

Meiner Meinung nach ist es Zeit, dem ein Ende zu setzen, daher bin ich für ein schnellstmögliches Einfrieren des Konfliktes. Der erste Schritt muss dabei von der Ukraine ausgehen, denn diese befindet sich in einer schwächeren Position.

 

Als ich gestern Selenskyjs Auftritt in Kopenhagen gesehen habe, konnte ich nicht glauben, was ich hörte: Noch immer behauptet er vor einem ausländischen Publikum, die Ukraine könne einen militärischen Sieg erringen. Wie kaum ein anderer müsste er doch die geringen Fortschritte seiner Truppen kennen und über die genauen Opferzahlen informiert sein. Mir kam es so vor, als würde er zu denjenigen Politikern zählen, die selbst dann glauben, was sie sagen, wenn sich dieses fernab jeglicher Realität befindet.

 

Um mich nicht falsch zu verstehen: Selbstverständlich würde ich mir einen militärischen Sieg der Ukraine wünschen, gleichwohl glaube ich, dass dieser unerreichbar ist.

Bei alledem frage ich mich: Wo bleibt die Friedensbewegung? Warum hört man im öffentlichen Diskurs nichts von ihr?

 

 

 

In dieser Forumssektion "Kirche im Dialog" kann es gehen um:

1. "Politischen Themen mit direktem Bezug zu Kirche und christlicher Religion"

oder

2. "Kirchlichen Standpunkte zu Politik und Gesellschaft"

oder

3. "Ökumene und interreligiöser Dialog"

oder

4. "Glaube versus Atheismus"

 

Die Punkte 2-4 kann ich im Eröffnungspost dieses Threads nicht erkennen und was Punkt 1 angeht, so handelt es sich wohl um ein "politisches Thema", ein "direkter Bezug zu Kirche und christlicher Religion" ist jedoch nicht evident, weil das Thema als solches überall auch mit ähnlichen Wortbeiträgen diskutiert wird. Einen indirekten Bezug könnte man vielleicht konstruieren, aber warum sollte man, wenn der Threaderöffner aufgrund seiner säkularisierten Mentalität dazu entweder nicht bereit oder nicht imstande ist? Warum sollte man hier im Forum also eine bloß politische, säkulare Diskussion führen, welche ganz offensichtlich das Ansinnen des Threaderöffners ist (schließlich gibt es politische Foren, für die die's interessiert)?

Also: Warum sollte ein Glaubender von den Fragen, welche den säkularen Threaderöffner umzutreiben scheinen, heimgesucht werden?

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