Lehrschreiben zu Therese von Lisieux

[Shubashi]

Ich gestehe, es sonst nicht so sehr mit Lehrschreiben des Papstes zu haben, aber das aktuelle Schreiben zur „kleinen“ Hl. Theresia gefällt mir doch sehr.

Hier wird eine Heilige als Beispiel in den Mittelpunkt gestellt, die eigentlich „nichts“ besonderes auf ihrem kurzen Weg in die Liebe Gottes vollbracht hat, und Ende die „Wahrheit“ in einem Gefühl der Gottesferne anzweifelte - und trotzdem in einem unendlichen Vertrauen und einer ebensolchen emotionalen Hingabe über die „Ziellinie“ eines sehr jungen Todes getragen wurde.

In gewissem Sinne eine sehr moderne Heilige - weniger Zeugin doktrinärer Wahrheit, aber unbedingten Vertrauens, trotz aller Anfechtung.

 

(Kann mir jemand sagen, warum anderswo deswegen über einen Versuch der „Neuauslegung“ der kirchlichen Morallehre gemunkelt wird? Ist doch gar nicht das Thema?)

[gouvernante]

vor 28 Minuten schrieb Shubashi:

Kann mir jemand sagen, warum anderswo deswegen über einen Versuch der „Neuauslegung“ der kirchlichen Morallehre gemunkelt wird?

quidquid recipitur ad modum recipientis recipitur

oder Deutsch: klassischer Bestätigungsfehler

[catholicissimus]

Naja, der Papst sagt selber, dass ihm nur ein paar Jahre bleiben, um seine Reformen einzuleiten. Da wird er seine Lehrschreiben schon auch dafür verwenden!

Die starre katholische Morallehre soll aufgeweicht werden zu einer menschenfreundlicheren Situationsethik - oder worin soll sonst eine Modernisierung der Kirche bestehen? Sicherlich vor allem auch noch Abbau des Klerikalismus und Stärkung der Laienkompetenzen.

[Moriz]

Am 23.10.2023 um 07:43 schrieb catholicissimus:

Die starre katholische Morallehre soll aufgeweicht werden zu einer menschenfreundlicheren Situationsethik

Gut so!

Im Kern geht es um die Menschen, nicht um die Lehre. Letztere ist nur Hilfsmittel im Dienst am Heil der Seelen, nicht mehr.

 

bearbeitet 25. Oktober 2023 von Moriz