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Wie geht ihr mit dem Leid des Lebens um?


Mystiker

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In der christlichen Theologie wird das Leiden oft im Zusammenhang mit dem Konzept der Sünde betrachtet. Gemäß der biblischen Lehre entstand das Leiden als Folge des Sündenfalls von Adam und Eva im Garten Eden. Das Leiden wird als eine Konsequenz der Trennung von Gott und als Ausdruck der gebrochenen Beziehung zwischen Mensch und Schöpfer angesehen.

Ein zentrales Element im christlichen Glauben ist die Überzeugung, dass Gott durch Jesus Christus in die Welt gekommen ist, um den Menschen Erlösung und Heilung vom Leiden anzubieten. Jesus selbst hat während seines irdischen Lebens menschliches Leiden erfahren und am Kreuz für die Sünden der Menschheit gestorben. Die Kreuzigung Jesu wird oft als ein Akt der Liebe Gottes gesehen, der das Leiden der Welt auf sich genommen hat, um die Menschheit zu erlösen.

Trotz dieser theologischen Erklärungen bleibt das Problem des Leidens eine tiefgreifende Frage, die viele Gläubige herausfordert. Warum lässt ein allmächtiger und liebevoller Gott zu, dass unschuldige Menschen leiden? Wie kann man angesichts von großem persönlichem oder kollektivem Leid an einem liebenden Gott festhalten?

Verschiedene theologische Ansätze versuchen, diese Fragen zu beantworten oder zumindest zu reflektieren. Einige betonen die Bedeutung des freien Willens des Menschen und sehen das Leiden als Folge menschlicher Entscheidungen oder als Teil eines größeren göttlichen Plans. Andere betonen die Geheimnisse des Glaubens und die Notwendigkeit, trotz fehlender Antworten an Gott festzuhalten.

Letztendlich bleibt das Thema des Leidens ein Mysterium, das über menschliche Erklärungen hinausgeht. Im Christentum spielt das Thema des Leidens eine zentrale Rolle in der spirituellen Suche nach Sinn, Trost und Erlösung inmitten einer Welt voller Schmerz und Unvollkommenheit.

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Und täglich grüßt das Murmeltier... Ich glaube das wurde hier im Forum schon bis zum Exzess durchdiskutiert. Dein Satz "Letztendlich bleibt das Thema des Leidens ein Mysterium, das über menschliche Erklärungen hinausgeht." ist die einzige abschließende Erklärung zum Thema. Alles andere ist überflüssig.

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Wenn jemand dessen überdrüssig ist, kann er das Leiden auf sich nehmen und die Position Jesu einnehmen. Aber ich empfehle das nicht. 

 

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vor 2 Stunden schrieb Katholikos:

Und täglich grüßt das Murmeltier... Ich glaube das wurde hier im Forum schon bis zum Exzess durchdiskutiert. Dein Satz "Letztendlich bleibt das Thema des Leidens ein Mysterium, das über menschliche Erklärungen hinausgeht." ist die einzige abschließende Erklärung zum Thema. Alles andere ist überflüssig.

Du machst es dir aber verdammt leicht...

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vor einer Stunde schrieb Aleachim:

Du machst es dir aber verdammt leicht...

 

Das erscheint nur dem so, der noch sucht und nicht gefunden hat. Wahre Weisheit endet in Seelenfrieden 😇

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Das Leid ist nur ein Problem des persönlichen Gottesbegriffes. Konzentrieren wir uns auf den unpersönlichen Gott, das erleuchtete Bewusstsein, das Einheitsbewusstsein, dann gibt es die Frage nach dem guten Gott, der immer für ein glückliches Leben sorgt, nicht. Gott ist dann alles, Freude, Leid und die Glückseligkeit des Erleuchteten. Wenn wir im Licht leben, dann macht das das Leid erträglich und erhebt uns über das Leid. Die Gottesverwirklichung ist ein Weg sich über das Leid des Lebens zu erheben. Wir können Hilfe von erleuchteten Meistern bekommen, aber sie wird nie so weit gehen, dass wir auf die Gottesverwirklichung und die eigene Erleuchtung verzichten können.

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Das erinnert mich an meine Yoga-Lehrer, viele Jahrzehnte zurück. Der war ebenso von der Möglichkeit der "Selbsterlösung" überzeugt wie du. Er sagte bei jeder Gelegenheit, Unglück und Krankheit seien ausschließlich das Ergebnis von falschem Leben, falschem Denken und mangelnder Übung. Und man sah es ihm an. Für sein Alter war er wirklich in beeindruckender Verfassung. Jahre später sah ich ihn wieder, in unserer Fußgängerzone, zitternd und gebeugt, sich mühsam auf den Beinen haltend, gestützt auf den Arm seiner Frau, ein Bild des Jammers. So ganz scheint das mit der "Erhebung über das Leid" also nicht zu funktionieren. 

 

Diese Welt ist nun mal ein gefährlicher und feindlicher Ort. Das Elend kam nicht erst nachträglich in diese Welt. Die Büchse der Pandora war von Anfang an offen. Aber wie wir unglücklich darüber sind, daß unsere Glück nicht ewig währt, so sollten wir glücklich darüber sein, daß es unserem Unglück genauso geht.

 

 

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vor 19 Stunden schrieb Katholikos:

Das erscheint nur dem so, der noch sucht und nicht gefunden hat. Wahre Weisheit endet in Seelenfrieden 😇

Genau das meine ich mit zu leicht machen! 😠 Du hast deinen Seelenfrieden und lässt dich darum gar nicht mehr auf solche Fragen ein. "Wurde ja schon alles gesagt." "Ist ein Geheimnis, das wir eh nicht verstehen."

 

Wir Christen sollten uns anrühren lassen vom Leid! Auch (oder gerade) wenn wir für uns damit Frieden haben, sollten wir das Hadern, das Fragen, das Leiden der anderen mittragen. Uns öffnen, uns verletzlich machen, mitfühlen, verstehen.

 

Ehrlich gesagt, macht es mich wütend, wenn Christen so überheblich wie du, auf diese Frage reagieren.

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Am 18.4.2024 um 11:51 schrieb Mystiker:

Trotz dieser theologischen Erklärungen bleibt das Problem des Leidens eine tiefgreifende Frage, die viele Gläubige herausfordert. Warum lässt ein allmächtiger und liebevoller Gott zu, dass unschuldige Menschen leiden? Wie kann man angesichts von großem persönlichem oder kollektivem Leid an einem liebenden Gott festhalten?

Verschiedene theologische Ansätze versuchen, diese Fragen zu beantworten oder zumindest zu reflektieren. Einige betonen die Bedeutung des freien Willens des Menschen und sehen das Leiden als Folge menschlicher Entscheidungen oder als Teil eines größeren göttlichen Plans. Andere betonen die Geheimnisse des Glaubens und die Notwendigkeit, trotz fehlender Antworten an Gott festzuhalten.

Letztendlich bleibt das Thema des Leidens ein Mysterium, das über menschliche Erklärungen hinausgeht. Im Christentum spielt das Thema des Leidens eine zentrale Rolle in der spirituellen Suche nach Sinn, Trost und Erlösung inmitten einer Welt voller Schmerz und Unvollkommenheit.

 

Der Irrtum liegt in der kreatürlichen Vorstellung des "liebenden Gottes". Das kommt übrigend häufiger vor, dass die Theologie sich zuerst was ausdenkt und das Ausgedachte dann mit weiterem Ausgedachten gedanklich nicht konsistent zusammenbekommt. Die billigste Ausflucht ist dann von einem "Mysterium" zu reden statt sich einzugestehen, dass das Problem bloß im eigenen kreatürlichen Ausdenken liegt.

 

Das Hauptproblem scheint mir in der Zeitlichkeit des kreatürlichen Denkens zu bestehen, dass also alles als Abfolge von Zeit gedacht wird, obgleich auf der anderen Seite Gott als "Ewigkeit" und "Zeitlosigkeit" gedacht wird. Wenn aber "Ewigkeit" und "Zeitlosigkeit" auf Gott zutreffen, dass sind seine Schöpfung und alles was daraus folgt nicht unterschiedlich in der Zeit, seine Explarideen, die Schöpfung und das All-Wissen sind eins, nämlich Gottes Wesen, d.h. die Exemplarideen, die Schöpfung und das All-Wissen sind nicht verschieden von dem, was der Kreatur als ihr Leid erscheint, da alles bereits in der Exemplaridee und der Schöpfung von Gott gewußt wird. Die Barmherzigkeit Gottes, sofern man von "Barmherzigkeit" überhaupt reden will, ist hinsichtlich des Menschen, dass dessen Exemplaridee eine besondere Ähnlichkeit bzw eine Ähnlichkeit in einem höheren Grade beinhaltet. Und diese Ähnlichkeit ist, was das Potential für den übernatürlichen Glauben, die übernatürliche Hoffnung und die übernatürliche Liebe erst ausmacht.

 

 

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vor 23 Stunden schrieb Marcellinus:

Das erinnert mich an meine Yoga-Lehrer, viele Jahrzehnte zurück. Der war ebenso von der Möglichkeit der "Selbsterlösung" überzeugt wie du. Er sagte bei jeder Gelegenheit, Unglück und Krankheit seien ausschließlich das Ergebnis von falschem Leben, falschem Denken und mangelnder Übung. Und man sah es ihm an. Für sein Alter war er wirklich in beeindruckender Verfassung. Jahre später sah ich ihn wieder, in unserer Fußgängerzone, zitternd und gebeugt, sich mühsam auf den Beinen haltend, gestützt auf den Arm seiner Frau, ein Bild des Jammers. So ganz scheint das mit der "Erhebung über das Leid" also nicht zu funktionieren. 

 

Diese Welt ist nun mal ein gefährlicher und feindlicher Ort. Das Elend kam nicht erst nachträglich in diese Welt. Die Büchse der Pandora war von Anfang an offen. Aber wie wir unglücklich darüber sind, daß unsere Glück nicht ewig währt, so sollten wir glücklich darüber sein, daß es unserem Unglück genauso geht.

 

 

Bei Buddha scheint es funktioniert zu haben: Leben ist Leiden. Leiden entsteht durch Anhaftung an weltliche Dinge. Es gibt einen Weg zur Überwindung des Leidens. Das ist der Weg der Erleuchtung. Jesus glaubte immerhin, dass man nach dem Tod ins Paradies kommt. Christliche Mystiker glauben sogar, dass man auf der Erde im Reich Gottes leben kann, wenn man innerlich an sich arbeitet. 

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vor 1 Stunde schrieb Mystiker:

Bei Buddha scheint es funktioniert zu haben: Leben ist Leiden. Leiden entsteht durch Anhaftung an weltliche Dinge. Es gibt einen Weg zur Überwindung des Leidens. Das ist der Weg der Erleuchtung. Jesus glaubte immerhin, dass man nach dem Tod ins Paradies kommt. Christliche Mystiker glauben sogar, dass man auf der Erde im Reich Gottes leben kann, wenn man innerlich an sich arbeitet. 

 

Wir haben wie in jedem Falle nur die geschönten Berichte. Aber er hatte schon recht: Leben ist (auch) Leiden. Man muß nur aufhören zu leben, dann endet auch das Leiden. Das Leben allerdings auch. Aber jeder wie er mag. 

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Am 20.4.2024 um 10:52 schrieb Mystiker:

Bei Buddha scheint es funktioniert zu haben: Leben ist Leiden. Leiden entsteht durch Anhaftung an weltliche Dinge. Es gibt einen Weg zur Überwindung des Leidens. Das ist der Weg der Erleuchtung. Jesus glaubte immerhin, dass man nach dem Tod ins Paradies kommt. Christliche Mystiker glauben sogar, dass man auf der Erde im Reich Gottes leben kann, wenn man innerlich an sich arbeitet. 

Der Gotama hat's nicht verstanden bzw er konnte es auch gar nicht verstehen, weil die Gnade Jesu noch nicht gegenwärtig war. Deshalb hat er reagiert wie alle vom sinnlichen Begehren Getriebenen reagieren: Leid will ich nicht und deshalb will ich's loswerden. Deshalb konnte er nicht das ewige Leben in Seligkeit erlangen, sondern nur das Nichts der Auslöschung.

 

Jesus hat demonstriert, dass Leid, wenn es einen überkommt, Gottes Wille ist, und dass Gottes Wille über dem Selbst-Willen steht ("Nicht wie ich will, sondern so wie du willst") und dass nur das Einswerden mit Gottes Willen zum ewigen Leben führt. Leid soll also nicht überwunden werden, sondern es soll hingenommen werden im Glauben an das Allerhöchste Gut.

 

 

Am 20.4.2024 um 12:39 schrieb Marcellinus:

Man muß nur aufhören zu leben, dann endet auch das Leiden. Das Leben allerdings auch.

Das Leben kommt von Gott, wie das optionale Leid oder das optionale irdische Glück auch. Was Gott will, muss geschehen, muss in Demut hingenommen werden.

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vor 19 Minuten schrieb SteRo:

Das Leben kommt von Gott, wie das optionale Leid oder das optionale irdische Glück auch. Was Gott will, muss geschehen, muss in Demut hingenommen werden.

 

Kann man glauben, muß man aber nicht. Und hinnehmen muß man es auch nicht. Oder gehst du nicht zum Arzt, wenn du ernsthaft krank bist?

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vor 7 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Oder gehst du nicht zum Arzt, wenn du ernsthaft krank bist?

In dieser Frage steckt ein großes Missverständnis eines Ungläubigen. Aber auch Gläubige, die unangemessen glauben, könnten darauf kommen, dass Gottes Wille sich auf das beschränke, was quasi natürlich geschieht. Dass es medizinische Heilungsmethoden gibt ist Gottes Wille, weil es sich gemäß der Vorsehung ereignet und dem Guten, nämlich dem Leben, dient.

Jedoch wenn nichts verfügbar ist, das hilft, dann darf deswegen nicht mit Gott gehadert werden, sondern man muss sich demütig Gottes Willen fügen.

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