Werner001 Geschrieben Dienstag um 10:00 Melden Geschrieben Dienstag um 10:00 vor 19 Minuten schrieb rorro: Für die einzelne Person gibt es da keine Doppelbedeutung, das ist ja der Witz. Für "die Menschheit" vielleicht (auch darüber ließe sich diskutieren), aber nicht für Dich und mich. 1. "Glauben" ist nichts anderes als die persönliche Zustimmung zu Behauptungen/Thesen/Hypothesen, die durch Eigenleistung nicht belegt sind. Das betrifft nicht nur religiöse Glaubensüberzeugungen, das betrifft alle. 2. Der Übergang von "glauben" zu "wissen" ist fließend. Es wird bspw. eine Menge Menschen geben, die sagen würden "Ich weiß, daß morgen die Sonne aufgehen wird" (auch wenn das faktisch falsch ist, da sich bekanntermaßen die Erde dreht - so wird allgemein geglaubt...). Und weil ich glaube, dass die Gravitation ziemlich plausibel erklärt, warum der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, kann ich genauso gut auch glauben, dass irgendwelche Götter sich grämen, wenn ich nicht auf die kirchenamtlich approbierte Weise Sex habe? Sehr überzeugend, in der Tat. Werner Zitieren
iskander Geschrieben Dienstag um 10:14 Melden Geschrieben Dienstag um 10:14 vor 54 Minuten schrieb rorro: 2. Der Übergang von "glauben" zu "wissen" ist fließend. Es wird bspw. eine Menge Menschen geben, die sagen würden "Ich weiß, daß morgen die Sonne aufgehen wird" (auch wenn das faktisch falsch ist, da sich bekanntermaßen die Erde dreht - so wird allgemein geglaubt...). Das ist eine Redeweise. Und dort, wo tatsächlich geglaubt wird, dass die Sonne sich um die Erde dreht, beruht der Glaube auf dem Anschein oder einer Interpretation desselben. Er ist dann eben falsch, aber es würde ja auch niemand abstreiten, dass man etwas glauben kann, was auf den ersten Blick als plausibel erscheint aber dennoch falsch ist. Zitieren
Shubashi Geschrieben Dienstag um 10:57 Melden Geschrieben Dienstag um 10:57 Ich versuche gerade zu verstehen, wo der Bezug der aktuellen Beiträge zum Konklave besteht? Wollt Ihr andeuten, dass wie damals zum Konzil zu Konstanz die Anzahl der Würdenträger zu einem kongruenten Anstieg der Prostitution führte? Ansonsten würde ich einfachen fragen wollen, ob die Sexualmoral wirklich der Kernpunkt jeglichen kirchlichen Themas ist? Ich persönlich würde mir einfach wünschen, das eher so behandeln, wie die überwältigende Mehrheit der Gläubigen es tut: als Privatsache. Wie wäre es aber, darüber nachzudenken, was die Kirche ggf. minimal am besch. eidenen Zustand von Welt und Menschheit verbessern könnte? Am Verschlechtern arbeiten gerade viele, ein klitzkleines bisschen Hoffnung und Wirken am Guten wäre, was vielleicht auch interessieren könnte? War das Konklave dazu kein Versuch? Und wie ist das Ergebnis? 1 Zitieren
Kara Geschrieben Dienstag um 11:45 Melden Geschrieben Dienstag um 11:45 vor 46 Minuten schrieb Shubashi: Ansonsten würde ich einfachen fragen wollen, ob die Sexualmoral wirklich der Kernpunkt jeglichen kirchlichen Themas ist? Dein Wort in Iskanders Gehörgang! Zitieren
iskander Geschrieben Dienstag um 12:16 Melden Geschrieben Dienstag um 12:16 (bearbeitet) @rorro Wenn wir den Aussagen anderer Personen glauben, dann gewöhnlich (und hoffentlich) deswegen, weil wir davon ausgehen können, dass diese Leute vernünftige Gründe haben, die sie dazu bringen, ihre Behauptungen aufzustellen. Betrachten wir ein paar Beispiel-Situationen (in all diesen Fällen gehe ich davon aus, dass die entsprechende Person als ehrlich und zuverlässig gilt, und dass keinerlei Anhaltspunkte für eine Täuschungsabsicht bestehen). - Mein Nachbar sagt mir, dass er fest vor hat, dieses Jahr Urlaub in Frankreich zu machen. Ich glaube ihm, auch wenn seine Aussage nicht intersubjektiv nachprüfbar ist - denn mein Nachbar hat einen direkten Zugang zu seinen eigenen Überzeugungen und Wünschen, und so wird er auch wissen, was er vorhat. - Wenn mir jemand glaubwürdig erzählt, dass er gestern im Baumarkt war und lange nach einem geeigneten Bohrer gesucht hat, nehme ich ebenfalls an, dass das stimmt, auch wenn das nicht nachprüfbar ist: Denn normalerweise erinnert man sich an das, was man am Vortag lange und bewusst getan hat. - Wenn ein eine verlässliche Person (etwa ein seriöser Wissenschaftler) eine nicht reproduzierbare, aber klare Einzelbeobachtung berichtet, kann man das (abhängig von den Details) ebenfalls glauben; denn normalerweise weiß der Mensch, was er beobachtet. - Wenn die die Wissenschaft eine grundsätzlich allgemein zugängliche Beobachtung beschreibt, die von zahlreichen Personen bestätigt wird, ist das umso glaubwürdiger; denn dass alle absichtlich oder unabsichtlich die Unwahrheit sagen, ist recht unwahrscheinlich. - Oft geht es in der Wissenschaft natürlich nicht um einfache Beobachtungen, sondern um Ergebnisse, in die bereits viel "Theorie" mit einfließt. Man kann ja beispielsweise nicht direkt beobachten oder messen, wie hoch die Temperatur im Inneren der Sonne ist. Vielmehr wird das aus Beobachtungen und Modellen abgeleitet. Das zugehörige Modell selbst muss dabei nicht "wahr" sein, sollte aber dennoch wesentliche Aspekte der Welt so weit einfangen, dass die Vorhersagen, die sich aus ihm ergeben, in der Regel weitgehend verlässlich sind. Wenn die Wissenschaftler übereinstimmend sagen, dass ein Modell sehr gut bewährt und aussagekräftig ist, kann man ihnen vermutlich auch glauben, dass die Ableitungen aus dem Modell vermutlich korrekt sind (dass also etwa die berechneten Temperaturen im Inneren der Sonne also wohl zumindest ungefähr stimmen werden). - Wenn Mathematiker oder theoretische Informatiker übereinstimmend eine Behauptung aufstellen, die auf einem komplexen Beweis beruht, dann kann ich ihnen normalerweise glauben, dass die Behauptung sich tatsächlich aus den relevanten Axiomen und den entsprechenden Annahmen deduktiv ableiten lässt. - Wenn die Rechtsabteilung einer Firma dem Management sagt, dass eine Klage in einem konkreten Fall vermutlich wenig Aussicht auf Erfolg hat, dann wird das Management ihrer Rechtsabteilung (wenn diese als kompetent gilt) vermutlich glauben. Dir Rechtsabteilung leitet ihre Ergebnisse aus einer Zusammenschau der einschlägigen juristischen Normen und der relevanten Tatsachenverhältnisse her - wobei auch noch weiteres Wissen in die Gesamt-Schau mit einfließen kann, etwa konkrete Erfahrungen mit den zuständigen Gerichten. In all den obigen Fällen ist es grundsätzlich möglich, sich mithilfe valider Erkenntnismethoden Klarheit zu verschaffen. (Zu diesen Methoden gehören Empirie im engeren und weiteren Sinne, Introspektion und Erinnerung, das Erfassen bestimmter einsichtiger Zusammenhänge und logisches Schließen.) Die Prinzipien der Erkenntnis, um die es hier geht, sind natürlicher Art und stehen grundsätzlich allen Menschen offen. Wir wissen in Fällen wie den obigen, dass es gut möglich oder sogar wahrscheinlich ist, dass das Urteil der entsprechenden Personen auf vernünftigen Gründen beruht. Und im Fall der kirchlichen Autorität? Die Behauptungen der Kirche beruhen nicht auf anerkannten und natürlichen Quellen der Erkenntnis, sondern auf einer besonderen göttlichen Gnade, deren Existenz behauptet wird. Kann es sein, dass die Kirche recht hat? Grundsätzlich ja: Wenn es Gott gibt und er sich den Menschen auf eine bestimmte Weise offenbaren will, kann es natürlich sein, dass er der Kirche ein Wissen schenkt, welches übernatürlich ist und sich auch von jeder Täuschung unterscheidet. In diesem Fall hätte die Kirche tatsächlich einen sehr vernünftigen Grund für ihre Behauptungen. Der Außenstehende weiß aber nicht, ob die Kirche diese Art von Wissen tatsächlich besitzt. Er wird es vielmehr bis zum Beweis des Gegenteils als möglich oder sogar als wahrscheinlich betrachten müssen, dass die kirchliche Autorität sich mit ihrem Anspruch im Irrtum befindet. (Das umso mehr, weil es ja auch mehr als nur eine Autorität gibt, die sich auf eine höhere Macht beruft.) Nur wer selbst meint, auf Grundlage einer besonderen Gnade (oder vielleicht einer intuitiv wahrgenommenen Glaubwürdigkeit?) zu erkennen, dass der Anspruch der kirchlichen Autorität berechtigt ist, wird diesen Anspruch als begründet ansehen können. Doch ebendiese Art des Erkennens aus Gnade - wenn es denn eine Art des Erkennens ist - ist den meisten Menschen nicht zugänglich. Insofern ja: Ich muss mich dafür entscheiden, ob ich meinen Nachbarn glaube, dass er in Frankreich Urlaub machen möchte; ob ich einem Physiker glaube, was er über die Temperaturen im Inneren der Sonne sagt; meinem Anwalt, was er mir über die Aussichten einer möglichen Klage erzählt; und der kath. Kirche, die mir bestimmte Lehren verkündet. In den erstgenannten Fällen halte ich es aber für gut möglich oder sogar wahrscheinlich, dass die entsprechenden Behauptungen auf vernünftigen Gründen beruhen, und insbesondere auch auf dem natürlichen menschlichen Erkenntnisvermögen. Ob hingegen der Anspruch der kirchlichen Autorität auf guten Gründen beruht, welche "oberhalb" der natürlichen menschlichen Erkenntnis liegen, ist für mich und die meisten Leute zumindest alles andere als klar. Deshalb ist es für mich in meiner eigenen epistemischen Situation durchaus vernünftig, wenn ich in bestimmten "profanen" Fällen den Aussagen anderer Menschen Glauben schenke, während ich keinen besonderen Grund habe, der Kirche zu glauben, dass sie recht hat. Und was für mich gilt, gilt wie gesagt auch für viele andere. Vielleicht wirst Du jetzt antworten, dass es Dir gar nicht um die Leute im allgemeinen geht, sondern um überzeugte Christen, vielleicht auch nur um Katholiken. Gut - ich will ja auch nur festhalten, dass zwischen unserem alltäglichen Glauben und dem Glauben an die Rolle und die Verkündigungen der Kirche ein erheblicher Unterschied besteht. Im Fall von Christen und Katholiken ist die Ausgangs-Basis natürlich noch einmal eine andere. Da kann man dann auch eher argumentieren (etwa mit Bibel und Tradition). Aber nicht einmal auch nur alle Katholiken empfinden die Argumente für eine bedingungslose Unterordnung für das Lehramt überzeugend, und viele machen geltend, dass es Gründe gibt, die gegen eine solch bedingungslose Unterordnung sprechen (etwa historische Irrtümer des Lehramts). Allerdings hat, wer eine solche Unterordnung einfordert, immerhin unter anderem das 1. Vatikanum und den CIC auf seiner Seite. bearbeitet Dienstag um 12:24 von iskander 1 Zitieren
iskander Geschrieben Dienstag um 12:38 Melden Geschrieben Dienstag um 12:38 vor 39 Minuten schrieb Kara: Dein Wort in Iskanders Gehörgang! In diesem Thread wird gerade über dies und jenes diskutiert, und das war von Anfang an so. Hauptsächlich in einem anderen Thread mit dem Thema Sexualmoral wird auch über Sexualmoral debattiert. Wenn Dir das zu dominant ist, Du kannst hunderte von anderen Threads aufmachen und mit allen, die das wollen, darüber diskutieren. Über Kirchenglocken und die eucharistische Wandlung, über die Dreifaltigkeit und die Krankensalbung, über Marienerscheinungen und über Sakramentalien - niemand hindert Dich. Es ist übrigens witzig, dass Du meinst, hier nun einen Seitenhieb auf mich platzieren zu müssen. Denn wenn man Dich fragt, ob Du bereit bist, einige unangenehme Konsequenzen aus der kath. Sexualmoral zu ziehen, dann weigerst Du Dich, weil Dir dafür angeblich die Zeit fehlt - obwohl das in zwei oder drei Minuten erledigen könnte. Du behauptest also ernsthaft, die für die Glaubwürdigkeit der Kirche und infolge auch Deine eigene Glaubwürdigkeit von großer Relevanz sind, nur deshalb nicht eingehen zu wollen, weil Dir die zwei Minuten, die es dauern würde, zu schade sind (siehe etwa hier.) Vielleicht sollte man mal einen Thread zum Thema Wahrhaftigkeit und Redlichkeit starten? Oder zu dem Thema, ob konservative Katholiken bereit sind, die offizielle Lehre samt ihren Konsequenzen zu akzeptieren und dazu zu stehen - oder ob sie sich darum drücken? 1 Zitieren
Dies ist ein beliebter Beitrag. Flo77 Geschrieben Dienstag um 13:19 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Geschrieben Dienstag um 13:19 @iskander: Du bist jetzt mit Schmackes in Rorros Falle getappt. "Glauben" im Jargon der Kirche heißt NICHT bloßes Fürwahrhalten. Glauben geht weit über die Annahme "wird schon stimmen" hinaus. In der Sprache der Kirche wird "glauben" als "Antwort des Menschen an die Anfrage Gottes" verstanden. Man glaubt nicht jemandem, sondern Gott und aus der Beziehung heraus, die man zu diesem Gott hat, ergibt sich der Glauben als "leben in Hoffnung". Das Beziehungsgeschehen zwischen Mensch und Gott ist aus der Sicht der Kirche konstitutiv. Dieser Vertrauensaspekt, der weit über das "annehmen" von Informationen von anderen hinausgeht, kommt meiner Meinung nach bei Rorro nicht oder nur in einer sehr verkürzten Form vor. 2 3 Zitieren
iskander Geschrieben Dienstag um 13:31 Melden Geschrieben Dienstag um 13:31 (bearbeitet) vor 14 Minuten schrieb Flo77: "Glauben" im Jargon der Kirche heißt NICHT bloßes Fürwahrhalten. Glauben geht weit über die Annahme "wird schon stimmen" hinaus. In der Sprache der Kirche wird "glauben" als "Antwort des Menschen an die Anfrage Gottes" verstanden. Man glaubt nicht jemandem, sondern Gott und aus der Beziehung heraus, die man zu diesem Gott hat, ergibt sich der Glauben als "leben in Hoffnung". Das Beziehungsgeschehen zwischen Mensch und Gott ist aus der Sicht der Kirche konstitutiv. Dass das das grundsätzliche Verständnis von Glauben ist, ist mir schon bewusst. Das würde ja aber den Unterschied zwischen Glauben im Alltag und einem religiösen Glauben eher sogar unterstreichen. Aber ich bin mir sicher, ob Du im konkreten Zusammenhang wirklich recht hast. Denn dass es an die kirchliche Autorität im gleichen Sinne zu glauben gelte wie an Gott: das scheint auch die Kirche selbst nicht zu behaupten. @rorro geht es aber wohl, wenn ich in richtig verstehe, genau um diese kirchliche Autorität - darum, dass sich der Glaube an die kirchliche Autorität und ihre Äußerungen in ähnlicher Weise darstelle wie jener Glaube, den wir profanen Fachleuten tendenziell schenken, wenn sie etwas sagen. bearbeitet Dienstag um 13:34 von iskander Zitieren
Kara Geschrieben Dienstag um 14:08 Melden Geschrieben Dienstag um 14:08 vor einer Stunde schrieb iskander: Wenn Dir das zu dominant ist, Du kannst hunderte von anderen Threads aufmachen und mit allen, die das wollen, darüber diskutieren. Sehr viele Threads kippen früher oder später Richtung Sexualmoral. Was ich echt richtig schade finde. Und offenbar nicht nur ich. Und jetzt geh bitte mal in dich und überlege, an wem das im Normalfall liegt. vor einer Stunde schrieb iskander: Vielleicht sollte man mal einen Thread zum Thema Wahrhaftigkeit und Redlichkeit starten? Oder zu dem Thema, ob konservative Katholiken bereit sind, die offizielle Lehre samt ihren Konsequenzen zu akzeptieren und dazu zu stehen - oder ob sie sich darum drücken? Mach das bitte gerne. Wäre doch schön, du hättest einen zentralen Ort für dein Steckenpferd 👍! Zitieren
Flo77 Geschrieben Dienstag um 14:11 Melden Geschrieben Dienstag um 14:11 vor 29 Minuten schrieb iskander: Aber ich bin mir sicher, ob Du im konkreten Zusammenhang wirklich recht hast. Denn dass es an die kirchliche Autorität im gleichen Sinne zu glauben gelte wie an Gott: das scheint auch die Kirche selbst nicht zu behaupten. @rorro geht es aber wohl, wenn ich in richtig verstehe, genau um diese kirchliche Autorität - darum, dass sich der Glaube an die kirchliche Autorität und ihre Äußerungen in ähnlicher Weise darstelle wie jener Glaube, den wir profanen Fachleuten tendenziell schenken, wenn sie etwas sagen. Wir glauben nicht AN die Kirche, weil wir Werk und Schöpfer nicht verwechseln (KKK Nummer irgendwas). Die Kirche glaubt an Gott und verkündet Gott, aber der Gläubige glaubt nicht der Kirche sondern dem Allmächtigen (der durch sie verkündet wird). Dieser dezente aber entscheidende Unterschied verschwimmt bei Rorros Ausführungen gerne ein wenig. Womit er zwar in einer langen Tradition steht. Die Idee, daß die Gläubigen "annehmen und fürwahrhalten sollen/müssen, was die Kirche zu glauben vorlegt" ist ein alter lehramtlicher Topos. Auch die Idee des Glaubensgehorsams im Sinne der unkritischen Annahme der "Glaubenswahrheiten" (übrigens nicht der "Glaubenssätze", was ich pers. ja für ein dialektisches Meisterstück halte) ist immer noch aktuelle Forderung der Kirche - wenngleich ich nicht wüsste, wann dieser Gehorsam zuletzt von einer Kanzel unter der ich mal gesessen habe, eingefordert wurde (d.h. der oben erwähnt angehende Militärgeistliche, hat es meine ich zumindest mal versucht...). Auch so ein Punkt an dem formale Lehre und faktische Gemeindepraxis WEIT auseinanderklaffen. Mag sein, daß das in der Taufvorbereitung für Erwachsene oder in der Konversionsvorbereitung mal thematisiert wird, aber da kenne ich mich überhaupt nicht aus. 1 1 Zitieren
Weihrauch Geschrieben Dienstag um 15:50 Melden Geschrieben Dienstag um 15:50 Was sagt es über einen Christen aus, wenn er seinen Glauben von der Existenz Gottes abhängig macht? Zitieren
Chrysologus Geschrieben Dienstag um 17:33 Melden Geschrieben Dienstag um 17:33 vor 1 Stunde schrieb Weihrauch: Was sagt es über einen Christen aus, wenn er seinen Glauben von der Existenz Gottes abhängig macht? An etwas zu glauben bedeutet, mein Leben daran zu hängen (oder darauf aufzubauen) - es macht einen erheblichen Unterschied aus, ob Gott als letztes Woraufhin meiner Existenz existiert oder nicht. Wie ich mein Leben führe - das ist dann eine andere Frage. Zitieren
gouvernante Geschrieben Dienstag um 17:34 Melden Geschrieben Dienstag um 17:34 vor 8 Stunden schrieb rorro: 1. "Glauben" ist nichts anderes als die persönliche Zustimmung zu Behauptungen/Thesen/Hypothesen, die durch Eigenleistung nicht belegt sind. Das betrifft nicht nur religiöse Glaubensüberzeugungen, das betrifft alle. Hm. Christlich oder katholisch scheint mir diese Definition nicht zu sein. Zitieren
Weihrauch Geschrieben Dienstag um 17:36 Melden Geschrieben Dienstag um 17:36 vor 1 Minute schrieb Chrysologus: An etwas zu glauben bedeutet, mein Leben daran zu hängen (oder darauf aufzubauen) - es macht einen erheblichen Unterschied aus, ob Gott als letztes Woraufhin meiner Existenz existiert oder nicht. Worin besteht der erhebliche Unterschied? 1 Zitieren
Weihrauch Geschrieben Dienstag um 18:00 Melden Geschrieben Dienstag um 18:00 vor 3 Stunden schrieb Flo77: Auch die Idee des Glaubensgehorsams im Sinne der unkritischen Annahme der "Glaubenswahrheiten" (übrigens nicht der "Glaubenssätze", was ich pers. ja für ein dialektisches Meisterstück halte) Gut, dass du dieses dialektische Meisterstück bemerkt hast. Eine Glaubenswahrheit setzt das suggestiv voraus, was ausgesagt wird, während das bei einem Glaubenssatz nicht der Fall ist. vor 3 Stunden schrieb Flo77: Die Kirche glaubt an Gott und verkündet Gott, aber der Gläubige glaubt nicht der Kirche sondern dem Allmächtigen (der durch sie verkündet wird). Die Verkündigung Gottes setzt suggestiv das voraus, was verkündigt wird. Hmmm ... Zitieren
rorro Geschrieben Dienstag um 18:01 Melden Geschrieben Dienstag um 18:01 vor 26 Minuten schrieb gouvernante: Hm. Christlich oder katholisch scheint mir diese Definition nicht zu sein. Das wäre dann ja auch nur eine religiöse Definition. Diese geht darüber hinaus. Zitieren
Werner001 Geschrieben Dienstag um 18:46 Melden Geschrieben Dienstag um 18:46 vor 4 Stunden schrieb Kara: Und jetzt geh bitte mal in dich und überlege, an wem das im Normalfall liegt. Naja, ob Maria nun leiblich in den Himmel aufgenommen wurde, was „leiblich“ oder „Himmel“ in diesem Zusammenhang eigentlich bedeutet, oder warum Pius meinte, dafür sei ein Dogma nötig, darüber könnte man sicher auch viel diskutieren. Nur betrifft das keines einzigen Menschen reales Leben, weshalb sich kaum einer dafür interessiert. Ich würde also sagen, es liegt an der Sexualmoral selbst, dass darüber mehr diskutiert wird Werner 2 Zitieren
Flo77 Geschrieben Dienstag um 19:06 Melden Geschrieben Dienstag um 19:06 vor 9 Minuten schrieb Werner001: Ich würde also sagen, es liegt an der Sexualmoral selbst, dass darüber mehr diskutiert wird Nebenan habe ich einen Thread zum Almosengeben eröffnet. Darin kam auch mein tägliches Gebetspensum zur Sprache - und offensichtlich sind beide Themen von Seiten der Gläubigen völlig uninteressant, weil sie in keinster Weise von der Kirche in gleicher Weise reglementiert sind. Es gibt glaube ich tatsächlich keinen alltäglichen Bereich, den die Kirche - ganz im Gegensatz zu Jesus und selbst im Gegensatz zu Paulus, obwohl der ja nun die Forderungen Jesu nicht predigt - in gleicher Weise und mit gleicher Vehemenz reguliert hat. Wir haben die 5 Gebote der Kirche, wir haben die Soziallehre (es soll ein Kompendium dazu geben, aber das hat glaube ich wenig breite Verbreitung), aber im Grunde sieht schon die Lehre selbst in vielen Punkten nur noch rudimentäre Regeln vor. Die Abstinenz- und Fasttagsregelung z.B. ist doch schon lange nur noch ein Schatten seiner selbst. Zitieren
Kara Geschrieben Dienstag um 19:32 Melden Geschrieben Dienstag um 19:32 vor 31 Minuten schrieb Werner001: Ich würde also sagen, es liegt an der Sexualmoral selbst, dass darüber mehr diskutiert wird Ja, das ist bestimmt so. Kein Widerspruch. Jetzt ist "mehr diskutieren" natürlich relativ. Für mich jedenfalls ist dieser Ausdruck eine maßlose Untertreibung für das, was hier aktuell los ist. Ich finde es einfach schade. Aber ist natürlich völlig ok für mich, wenn ihr das anders seht. Zitieren
rorro Geschrieben Dienstag um 19:33 Melden Geschrieben Dienstag um 19:33 vor 25 Minuten schrieb Flo77: Wir haben die 5 Gebote der Kirche, wir haben die Soziallehre (es soll ein Kompendium dazu geben, aber das hat glaube ich wenig breite Verbreitung), Heißt auch so, Kompendium der Soziallehre der Kirche, kann ich sehr empfehlen. vor 25 Minuten schrieb Flo77: Die Abstinenz- und Fasttagsregelung z.B. ist doch schon lange nur noch ein Schatten seiner selbst. Das bedaure ich auch sehr. Wobei dazu gehört, daß die DBK die römische Vorgabe noch weiter verharmlost hat. Zitieren
Weihrauch Geschrieben Dienstag um 19:45 Melden Geschrieben Dienstag um 19:45 vor 3 Minuten schrieb Kara: Jetzt ist "mehr diskutieren" natürlich relativ. Für mich jedenfalls ist dieser Ausdruck eine maßlose Untertreibung für das, was hier aktuell los ist. Ich finde es einfach schade. Ich hätte nichts gegen eine Limitierung der täglichen Beitragszahl pro User. Das macht es Einzelnen schwer ein Forum zu dominieren, hat allerdings auch Nachteile. Vielschreiber, dazu muss ich mich zur Zeit leider selbst zählen, fand ich immer schon problematisch in Foren. Zitieren
Flo77 Geschrieben Dienstag um 19:45 Melden Geschrieben Dienstag um 19:45 vor 6 Minuten schrieb rorro: Heißt auch so, Kompendium der Soziallehre der Kirche, kann ich sehr empfehlen. Ich meine mal geschaut zu haben, aber irgendwie hat es nicht den Weg auf meinen Nachttisch gefunden. vor 6 Minuten schrieb rorro: Das bedaure ich auch sehr. Wobei dazu gehört, daß die DBK die römische Vorgabe noch weiter verharmlost hat. Ich weiß nicht ob ich das bedaure. Mich wundert lediglich die Inkonsequenz mit der man seit Aufhebung des Laktizinienverbots sich immer mehr dem realen Alltag angepasst hat, in den Betten aber die alte Ordnung aufrecht versucht zu erhalten. Man könnte ja mal schauen, ob die Nahrungsregeln umso weicher wurden, wie die Sexualmoral anzog... Zitieren
Weihrauch Geschrieben Dienstag um 19:52 Melden Geschrieben Dienstag um 19:52 vor 4 Minuten schrieb Flo77: Ich meine mal geschaut zu haben, aber irgendwie hat es nicht den Weg auf meinen Nachttisch gefunden. Du willst das wirklich im Bett lesen? Zitieren
Flo77 Geschrieben Dienstag um 19:54 Melden Geschrieben Dienstag um 19:54 Gerade eben schrieb Weihrauch: Du willst das wirklich im Bett lesen? Wo sonst? Ich habe kein Sofa und keinen Sessel. Zitieren
Kara Geschrieben Dienstag um 19:59 Melden Geschrieben Dienstag um 19:59 vor 3 Minuten schrieb Weihrauch: Ich hätte nichts gegen eine Limitierung der täglichen Beitragszahl pro User. Das macht es Einzelnen schwer ein Forum zu dominieren, hat allerdings auch Nachteile. Vielschreiber, dazu muss ich mich zur Zeit leider selbst zählen, fand ich immer schon problematisch in Foren. Hm... ich weiß schon, was du meinst, aber Vielschreiber ist ja auch nicht gleich Vielschreiber. Ein Oftschreiber, der sich kurz fasst und vor allem zu verschiedenen Themen schreibt, der nicht nur auf eine Sache fixiert ist und auch mal was stehen lassen kann... den empfinde ich jetzt nicht als problematisch. Im Gegenteil. Solche Leute braucht ein Forum, denke ich. Du bist mir jetzt eigentlich auch noch nicht "dominant" aufgefallen 😉. Obwohl wir meinungstechnisch auch gaaaaanz weit voneinander entfernt sind, das hat damit also überhaupt nichts zu tun. vor 5 Minuten schrieb Weihrauch: Du willst das wirklich im Bett lesen? Ich hab das auch im Bett gelesen, das geht sehr gut 😊. Zitieren
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.