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Woche für das Leben


furor

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Diese Woche haben Kardinal Lehmann und der evangelische Ratsvorsitzende Kock die ökumenische "Woche für das Leben" eröffnet

 

In den thematischen Hinführungen schreibt Kardinal Lehmann für "Lebensschutz", "für eine kinderfreundliche Gesellschaft, für die Wertschätzung des Lebens im Alter, für Menschen mit einer Behinderung, für die Hilfe von Sucht betroffener Menschen, für ein menschenwürdiges Sterben, für die Annahme des Lebens statt einer Auswahl, für den besonderen Schutz von Ehe und Familie, für die Bewahrung der Schöpfung und den Umweltschutz, für die ethischen Ressourcen, die zum Lebensschutz notwendig sind, und für die bioethischen Probleme unserer Tage."

 

Die häufigste Art, in Deutschland Leben zu zerstören, Abtreibung, erwähnt er mit keinem Wort.

 

Herr Kock beklagt das Töten von Embryonen explizit. "Jedes menschliche Leben, das vernichtet wird, damit an embryonalen Stammzellen geforscht werden kann, jedes menschliche Leben, das vor einer Implantation aussortiert und zerstört wird, weil seine Genstruktur nicht den Erwartungen entspricht, ist ein Stich in das moralische Herz unserer Gesellschaft."

 

Aber, wie man an der jeweiligen Begründung sieht, um Abtreibung geht es ihm gerade nicht!

 

In den Texten, die ich geöffnet habe, kam das "böse Wort" Abtreibung nicht vor. Haben unsere Kirchen den Schwanz ganz eingezogen? Wie kann man so schweigen und dem Töten zusehen? Was für eine Schuld laden die Deutschen Kirchen auf sich!

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Hallo furor,

bei der "Woche für das Leben" werden jedes Jahr andere Schwerpunkte gesetzt - im lezten Jahr war es die Pränataldiagnostik, die ja so häufig zur Abtreibung führt - dieses Jahr geht es eher um den Umgang mit Kranken, Schwerstkranken und Pflegebedürftigen.

 

Die Kirche sieht den Abtreibungen nicht tatenlos zu - aber es gibt eben nicht nur dieses eine Unrecht auf das die Kirche hinweisen muß.

 

Gruß,

Lucia

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Hallo Lucia,

 

das ist alles richtig, was du schreibst.

 

Aber eine Kirche, die Verantwortung trägt, die missionarisch tätig sein will, die die Liebe Jesu lehren will, muss die Schwerpunkte so setzen, wie es unsere Zeit, unsere Kultur, unsere Gesellschaft gebietet.

 

Wie viele Frauen machen sich jeden Tag schuldig, indem sie den Auftrag zur Abtreibung ihres eigenen Kindes geben? Wie viele Angehörige dieser Frauen machen sich Tag für Tag schuldig, indem sie den Noch-Müttern darlegen, wie unpraktisch das Kind ist und wie sinnvoll die Abtreibung? Wie viele Andere machen sich schuldig, indem sie in stoischer Teilnahmslosigkeit das Geschehen hinnehmen, und gar bagatellisieren? Und wie viele Arzte machen sich schuldig, die den Akt des Tötens durchführen?

 

Und wie viele völlig unschuldige Kinder sterben dabei?

 

Ist das nicht der bisher schrecklichste Auswuchs dessen, was unser Papst "Kultur des Todes" nennt?

 

Und wie oft setzt unsere Kirche hierzu einen Akzent? Wie deutlich redet sie?

 

Hat sie Angst? Angst, Gläubige zu verlieren, wenn sie Abtreibung anprangert? Angst, anzustoßen? Angst, ihre Mitglieder zu belasen? Angst, die Ökumene zu erschweren? Angst vor der Schwierigkeit der Kommunikation?

 

Nimmt sie deshalb die heutige Situation als gegeben hin? Sie weiß doch, dass es auch anders sein kann. In Irland haben die Menschen Abtreibung nie zugelassen, in Polen haben die Menschen sie vor einiger Zeit wieder verboten.

 

Schweigen kann schuldig machen. Hochhuth hat das mal einem Papst – zu unrecht – unterstellt. Aber wie ist es hier? Von Schweigen kann keine Rede sein, wohl aber von Flüstern, Unklarheit, Passivität, Unterlassung. Und bei den vielen Menschen, die hierdurch schuldig werden, bei den vielen Kindern, die so beseitigt werden, da bedeutet dies für eine christliche Kirche: Mitschuld, Schuld.

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Diese Woche haben Kardinal Lehmann und der evangelische Ratsvorsitzende Kock die ökumenische "Woche für das Leben" eröffnet

jou.

 

und zwar in meiner Taufkirche:

 

(linkes Bild, Mitte: dort bin ich getauft)

 

Ordenskirche1.jpg

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