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Abgenzung Agape und Eucharistie


Martin

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Agape und Eucharistie.

 

Sind es zwei vollkommen unterschiedliche Themen?

Kann/Sollte man in einer Agapefeier Texte aus dem NT lesen, die Eucharistie-Nähe haben?

 

Wie nach kann man in einer Agape-Feier an die Eucharistie ran gehen - Brot teilen?

Wie viel Abstand sollte man halten?

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Agape und Eucharistie.

 

Sind es zwei vollkommen unterschiedliche Themen?

Kann/Sollte man in einer Agapefeier Texte aus dem NT lesen, die Eucharistie-Nähe haben?

 

Wie nach kann man in einer Agape-Feier an die Eucharistie ran gehen - Brot teilen?

Wie viel Abstand sollte man halten?

Sind für mich 2 völlig verschiedene Dinge.

 

Am deutlichsten wirds, wenn man nach der Eucharistiefeier zu einem gemeinsamen Frühstück geht.

 

Letzteres hat für mich Agape-Charakter... ersteres ist Liturgie.

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Agape wäre also keine Art von Ersatzliturgie?

aber ganz und gar nicht.

 

Agape ist:

man setzt sich und teilt Speise miteinender.

Ein klassisches Essen unter Freunden. Kannst dabei ja was Frommes reden... aber ich würde das niemals auch nur in die Nähe eines Wortgottesdienstes bringen.

 

dazu gibt es ja einen Wortgottesdienst, wenn ich einen halten möchte.

das ist schon eine Form der Liturgie.... und daher sollte man ihn auch entsprechend würdevoll gestalten.

 

Liturgie ist immer ein Tun der Gesamtkirche- eine Einheit der irdischen und himmlischen Kirche.... über Zeit und Raum hinausreichend.

Liturgie gehört mir nicht. Ich kann nicht an ihr herumschnitzen, wies mein Gusto mag. Liturgie ist was Heiliges.

bearbeitet von Edith
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Ich würd das ganze vielleicht am ehesten am jüdischen Paschamahl deutlich machen. Diesem Paschamahl entspringt ja auch die Art, wie wir Eucharistie feiern. Die ersten Christen waren ja Judenchristen, und haben nicht etwas völlig anderes gemacht, als das was sie immer getan hatten. Sie haben dem ganzen nur eine andere - die christologische Bedeutung gegeben.

Dieses jüdische Paschamahl war auf verschiedene Teile aufgeteilt:

1. Lob über den Becher mit Wein --> Trinken des Bechers

2. Lob über das Brot --> Essen eines Stückes Brot

 

dann kam als zweiter großer Hauptteil das Sättigungsmahl. Ein Mahl, bei dem man zusammen saß, sich unterhielt, Gemeinschaft hatte, und - wie der Name schon sagt - natürlich satt werden sollte.

 

Anschließend folgte noch ein dritter Teil, in dem nochmal rituell ein Becher Wein getrunken wurde.

Die ganzen Parallelen zur christlichen Eucharistiefeier jetzt aufzuführen, würde wohl zu weit führen, aber ich denke, dass man das, was wir heute als Agape bezeichnen, gut mit dem Sättigungsmahl identifizieren kann. Die ersten Christen trafen sich auch, um „in ihren Häusern das Brot zu brechen“, und dabei hielten sie nicht nur ein rituelles Mahl ab, sondern hatten genau den gleichen Aufbau, wie die Juden.

bearbeitet von Simone
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ja, da hast du zwar recht, Simone, dennoch muß man heute davon ausgehen, daß DIESE Parallele nicht gezogen wird bei den Leuten, sondern die meinen sie haben ne Art Ersatz-Eucharistie.

Die Menschen trennen kaum noch, vor allemn wenn Du Zeichen aus der Eucharistie verwendest (Brot/Wein).

Sie verstehen dann nicht recht, wozu Priester etc... "die Agape war doch viel schöner".. etcpp.

Würde ich wirklich nur in Kreisen tun, die den Unterschied genau kennen, und sich nicht verwirren lassen.

 

Nachdrücklich mein Aufruf: lasst nicht zu, daß das mit Liturgie verwechselt wird. Die Leute sind schon verwirrt genug....

 

Ein jüd. Pessach zu feiern, empfehle ich übrigens nachdrücklich! Am Gründonnerstag heuer, war zeitgleich Sederabend. Da habe ich das gemacht, Abends, nach der Messe daheim bei mir.

Sowas kann man auch jeden Freitag Abend (Shabbat) machen....

bearbeitet von Edith
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Wo ist dann der Unterschied zwischen einem ganz normalen Frühstück und einem Agape-Mahl?

Lieber Martin,

ein "ganz normales Frühstück" gibt's morgens, Agape zu jeder Tages- und Nachtzeit (wenn man die entsprechenden Leute beisammen hat). Frühstück "funktioniert" auch allein; zwischen Tür und Angel; Agape braucht Gemeinschaft. Ansonsten siehe meine Antwort an Ruth in F&A.

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Wo ist dann der Unterschied zwischen einem ganz normalen Frühstück und einem Agape-Mahl?

Lieber Martin,

ein "ganz normales Frühstück" gibt's morgens, Agape zu jeder Tages- und Nachtzeit (wenn man die entsprechenden Leute beisammen hat). Frühstück "funktioniert" auch allein; zwischen Tür und Angel; Agape braucht Gemeinschaft. Ansonsten siehe meine Antwort an Ruth in F&A.

genau.

*unterschreib.*

 

Mit anderen Worten.... eigentlich keiner..... außer, daß man es nicht alleine tun kann. :blink:

 

Überrascht?

Hat man Dir auch ein Bild von Agape vermittelt, daß an eine "Messe ohne Pfarrer" heranreicht?

das ist eben genau das Problem... daß das oft geglaubt wird. Daher meine Vorsicht..... :blink:

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Genau anders herum, Edith. Ich soll bei einem Firmwochende eine Agape-Feier "einbauen" - und möchte eine saubere Abgrenzung haben. Andererseits möchte ich sie aber auch nicht gar zu sehr am "normalen" Frühstück orientieren, nur aus Bedenken heraus, es könnten Mißverständnisse auftreten.

 

Oder noch mal anders formuliert - ich weiß nicht so recht, wo ich die Grenze ziehen soll und versuche in diesem Gespräch ein "Gefühl" dafür zu bekommen, das Prinzip zu erfassen.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ein jüd. Pessach zu feiern, empfehle ich übrigens nachdrücklich!

Hab ich vor kurzem auch in meiner Praktikumsgemeinde mitgefeiert, find ich aber trotzdem schwierig. Bei der Feier dachte ich mir: Was denkt jetzt wohl ein Jude, wenn er zur Tür reinkommt und uns hier Pessach feiern sieht? Klar, unsere Wurzeln sind im Judentum, aber für mich ist der negative Beigeschmack: Wir feiern jetzt Pessach, weil wir mal was Neues machen wollen.- Das ist bestimmt ein Aspekt, den es für viele hat. Ist ja auch erst mal interessant, etwas zu machen, was man vorher noch nie so mitbekommen hat. Da nehme ich mich gar nicht aus. Das ging mir genauso bei der Pessachfeier.

Wir sind aber Christen und keine Juden. Was würden wir dazu sagen, wenn Juden sich zusammensetzen und sagen: Wir spielen jetzt mal Eucharistie nach!

Ich denke es muss andere Wege geben, sich auf die jüdischen Wurzeln zu besinnen.

Etwas völlig anderes wäre es für mich natürlich, wenn mich eine jüdische Familie zum Pessach-Mahl einladen würde.

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Genau anders herum, Edith. Ich soll bei einem Firmwochende eine Agape-Feier "einbauen" - und möchte eine saubere Abgrenzung haben.

Lieber Martin,

bei Eurem Firmlings-Wochenende werdet Ihr doch sicherlich eine Messe feiern. Die Agape würde ich im Anschluss an die Messe ansetzen - und nicht nur mit Brot und Traubensaft feiern, sondern auch mit Anderem: vielleicht um ein Lagerfeuer herum, mit in der Asche gebackenen Kartoffeln und auf Stöcken gegrillten Würstchen - und ein Bier für den Mann am Klavier (äh - Klampfe). als Termin würde ich den Samstag abend empfehlen.

Aus dem gemeinsamen Erlebnis "Feuer" lässt isch thematisch ganz gut die Kurve zum Hl. Geist kriegen (am Sonntagmorgen). "einer hat uns angesteckt" "Feuer und Flamme" - und die Pfingstgeschichte (Feuerzungen) aus der Apg. - mit so einem "Stundenplan" habe ich schon ganz gute Erfahrungen gemacht.

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Klar, unsere Wurzeln sind im Judentum, aber für mich ist der negative Beigeschmack: Wir feiern jetzt Pessach, weil wir mal was Neues machen wollen.-

 

Wir sind aber Christen und keine Juden. Was würden wir dazu sagen, wenn Juden sich zusammensetzen und sagen: Wir spielen jetzt mal Eucharistie nach!

Das Motiv ist natürlich... sagen wir... ausbaufähig :-)

 

Mit "nachspielen" hat das nichts zu tun. Als Christ kann ich natürlich tun, was Jesus auch tat, nämlich den Auszug Israels aus Ägypten feierlich begehen. Nichts anderes ist Pessach.

Zumal das ja genau die Wurzel ist, auf der Jesus seine Eucharistiestiftung gebaut hat.

Wir lesen in der Osternacht diese Lesung (Durchs rote Meer). Warum wohl? Weil das genau der Anknüpfungspunkt ist.... Jesus führt uns "durchs rote Meer", durch sein Blut in die Freiheit von der Sünde.

Wenn man zuvor Sederabend gehalten hat, begreift man erst den Zusammenhang. (Ich zumindest :-))

 

Übrigens habe ich eine jüd. Freundin in USA, die sich sehr darüber freut, daß ich das tue. Wenn man da mit Respekt drangeht, nicht mit "Fun-Charakter" (nachspielen), tritt man da sicher niemanden zu nahe.

In jedem Falle freuen sich die Juden üblicherweise, wenn wir Christen diese Wurzeln wiederentdecken. Es fördert das Verständnis und ein gutes Miteinander. Die freuen sich,... auch wenn wir in ihren Augen da "nicht alles richtig machen" :-)

Die Tatsache zB, daß ich als Frau das Sh'ma Isreal anstimme (Höre Israel) ist eigentlich nicht ok, für einen Juden. Wäre ein Jude zugegen, würde ich das lassen, bzw ihm überlassen.

 

Wenn ich Pessach feiere, feiere ich aber auch wirklich Pessach. Nicht meine Christliche Auffassung davon. Und schon gar kein "Theaterspiel". Das verlangt der Respekt vor der jüd. Tradition..... in meinem Empfinden.

Und vor dem Wort Gottes, das an sein auserwähltes Volk ging.

 

Das Heil... kommt von den Juden.

Sagte Jesus.

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