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Glaubensbekenntnisse sind tabu


ziska

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Liebe Forumsleute

Ich bekenne mich zu Gott, dem Vater dem Allmächtigen. Und zu dessen Sohn Jesus Christus und ebenso zum Heiligen Geist. Und ich bekenne mich zur Katholischen Kirche.

So wohl auch ihr.

Dies öffentlich zu tun grenzt für viele Menschen ans Unerträgliche. Bestimmt habt auch ihr schon erlebt, wie sehr so ein Bekenntnis tabuisiert wird. – Darüber spricht man nicht. "Man" fragt nicht nach konkreten Glaubensvorstellungen. Damit tritt man den Menschen zu nahe.

Zwar bin ich noch nicht so alt, dennoch denke ich, dass dies vor vielleicht sechzig Jahren noch nicht der Fall war.

Seit wann, so frage ich mich, ist dieses Tabu so verbreitet? Was war die "Initialzündung" dafür? Die 68-er-Bewegung? Wie seht ihr dies?

 

Fragender Gruss

Ziska

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Im "Geschäftsleben" gibt es einige Gesprächsthemen, die "man" meidet, Ziska. U.A. Politik und Glaube. Nun tue ich das nicht einmal dort immer. Die interessanteste Situation bisher war, als während einer Präsentation die katholische Kirche unter Beschuß genommen wurde. Mein Kollege, der dabei war, ahnte schon, was da kam, aber der ist so gut drauf, dass er sich entspannt und interessiert zurücklehnte und dann gings los. Grins. Und was passierte? Ich habe mir und unserem Glauben Respekt verschafft, allein dadurch, dass ich mich nicht versteckt und geschwiegen habe.

 

Selbst in derlei Situationen ist es für mich keinesfalls "Tabu", meinen Glauben zu bekennen. Kämpferisches Tun bringt dabei gar nichts. Gelassenheit und Bestimmtheit sind der Weg.

 

Vor 60 Jahren war es eher schwieriger als heute. Entweder war um unter Katholiken, da ist das sowieso kein Problem. Oder es waren Evangelische anwesend und das konnte da schon kantiger werder, denn die Fronten waren härter als heute. Die Konfrontation im Geschäftsleben, von der ich eben sprach, ging auch von evangelischen Christen aus.

 

Ist es heute tatsächlich schwieriger, in der Öffentlichkeit seinen Glauben zu bekennen?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ich glaube auch nicht, daß das ein Tabu ist - obwohl es gelegentlich auch Peinlichkeit heraufbeschwört. Das hat aber weniger damit zu tun, daß "man" das prinzipiell "nicht tut".

 

Diese Peinlichkeit hat manchmal etwas damit zu tun, daß es heutzutage überhaupt unüblich geworden ist, "Farbe zu bekennen" - nicht nur in Bezug auf das religiöse Bekenntnis. Übrigens nicht einmal nur gegenüber anderen: viele sind es nicht einmal mehr gewohnt, auch nur für sich selbst irgendeine Position zu einem Thema zu beziehen. Das läuft nach dem Motto: "Ach, das ist alles so schwierig, da kann man eh nichts genaues zu wissen - also laß ich's gleich. Wo ist die Fernbedienung?" Die Peinlichkeit kommt daher, daß die Leute durch aus das Gefühl haben, dabei nur eine bequeme Ausrede zu verwenden. Einer, der klar Positionen hat und diese vertritt, führt einem das vor Augen.

 

Manchmal allerdings empfinde ich Bekenntnisse auch als peinlich - dann nämlich, wenn sie unvermittelt und ohne erkennbaren Zusammenhang kommen. Wenn ich gerade in der Fußgängerzone unterwegs bin und Schnürsenkel suche, und jemand mit leuchtenden Augen auf mich zueilt und mir verkündet "Jesus liebt Dich!", dann ist meine Reaktion auch: "Is ja gut Alter, das mein ich ja auch, aber im Moment hätt ich doch lieber Schnürsenkel..."

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den Glauben zu bekennen ist heute in unserer "multikulturellen" Welt gar nicht so einfach. Wenn ich da zum Beispiel in mein Berufsleben schaue, da geht es doch oft nur noch darum, "Leistung" zu bringen, ohne Rücksicht auf Verluste. Wer da mal einen Durchhänger hat, der bekommt alles andere zu hören, als ermutigende Worte, oder gar Verständnis. Da bleiben oft die christlichen Werte wie Liebe zum Nächsten usw. auf der Strecke. Ja, es gehört heute schon eine Menge Mut dazu, sein Christsein nach außen hin zu zeigen. Umso wichtiger ist es, daß die jenigen die dieses Ideal leben möchten, es untereinander offen zeigen. Das stärkt das Selbstvertrauen und gibt unserer Gesellschaft vieleicht neue Impulse. Auf jeden Fall versuche ich im Berufsleben und im Umgang mit anderen Menschen meine christliche Einstellung offen zu bekennen.

lieben Gruß

Udo

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... und jemand mit leuchtenden Augen auf mich zueilt und mir verkündet "Jesus liebt Dich!" ...

Nun, diese Art von Bekenntnis hab' ich mir auch nicht vorgestellt.

Auch nicht eine Richtigstellung, wie dies Martin schildert.

 

Aber dass ich mit entsetzten Blicken taxiert werde, wenn ich es beispielsweise wage zu behaupten, dass sich "Wahrheit" nicht von Mensch zu Mensch unterscheidet. Sondern unverrückbar und unbeeinflussbar ist.

Oder wenn ich sage, dass das "höhere Wesen" an das ich glaube ein lebendiges Wesen ist. Eines mit einem Willen, mit Persönlichkeit, usw.

– Ihr seht, meine Erfahrungen diesbezüglich beruhen vor allem auf Gesprächen mit Menschen, die nicht an einen christlichen (und nicht an einen jüdischen oder moslemischen) Gott glauben.

Und dies ist meine reale, tägliche, normale Umgebung. (In meiner Klasse beispielsweise gibt es eine Protestantin und mich. Sonst glaubt niemand an Gott.)

 

Gruss

Ziska

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Wie Martin schon sagte, sollte das Thema Religion im Geschäftsleben nicht angerührt werden. Aber warum?

 

In einem Seminar erklärte uns ein Kommunikationsexperte, dass man nur dann eine Idee, ein Produkt usw. gut verkaufen kann, wenn man ein gutes Kommunikationsnetzwerk aufgebaut hat. Hierzu sollte man versuchen, beim Smalltalk mit anderen über Themen zu sprechen, die kein oder nur wenig Konfliktpotential besitzen, z.B. Kultur, Sport, Mode, Urlaub, Wetter. Als absolute Kommunikationskiller gelten Religion und Politik, weil die Meinungen dort richtig heftig aufeinander prallen und Menschen sehr schnell polarisieren können. Interessant ist jedoch, dass fast jeder, mit dem man dennoch darüber ins Gespräch kommt, recht offen spricht, solange er das Gefühl hat, dass man ihn in seiner Meinung akzeptiert und nciht "bekehren" will.

 

Viele scheuen sich deswegen, Farbe zu bekennen, weil die Angst, in einer immer stärker säkularisierten Gesellschaft als rückständig, leichtgläubig, unkritisch oder schlicht dumm gesehen und dadurch abgestempelt bzw. ausgegrenzt zu werden, sehr groß ist. Allein die Tatsache, wie die Medien mit Religion und speziell der katholischen Kirche umgehen, spricht hier Bände. Dort ist nahezu jedes Tabu gefallen, und dies wirkt sich auch direkt auf die eigene Wahrnehmung aus.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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... und jemand mit leuchtenden Augen auf mich zueilt und mir verkündet "Jesus liebt Dich!" ...
Nun, diese Art von Bekenntnis hab' ich mir auch nicht vorgestellt.

Das war mir schon klar, ziska. Das war mehr eine Randbemerkung.

 

Aber dass ich mit entsetzten Blicken taxiert werde, wenn ich es beispielsweise wage zu behaupten, dass sich "Wahrheit" nicht von Mensch zu Mensch unterscheidet. Sondern unverrückbar und unbeeinflussbar ist.

Das meinte ich mit "Farbe bekennen". Viele Leute machen es sich in einer Art Trivialskeptizismus bequem: Mer weiß eh' nix, also isses auch wurscht.

 

Diese Haltung ist schon rein logisch nicht haltbar. Und ganz egal ob bewußt oder nicht, sitzt in jedem so ein kleines nagendes Gefühl, daß das nicht alles gewesen sein kann. Weil das aber so bequem ist, und wenn nicht alle, doch sehr viele diese Haltung einnehmen, wird es als Verunsicherung, als Störung der Gemtlichkeit empfunden, wenn einer plötzlich sagt: "Nö, ich halte es durchaus nicht für wurscht: ich halte dieses für richtig und dieses für falsch!" Denn dadurch fühlt sich der andere in Zugzwang gesetzt: "Vielleicht sollte ich ja auch anfangen, mir ein paar Gedanken zu machen!?"

 

Es ist eben sagenhaft lästig, wenn einem vorgeführt wird, daß es auch anders ginge. Und weil das als lästig empfunden wird, wird es gerne totgeschwiegen oder lächerlich gemacht - eben tabuisiert.

 

Es ist nie leicht, wenn man quer zu gewohnten und bequemen Denkbahnen marschiert. Aber Du bist da ja in guter Gesellschaft: nicht nur in guter christlicher, sondern auch sonst.

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Ich denke mal, daß es ein Unterschied ist, in welchem „sozialen“ Umfeld sich zum Christentum bekennt. Beispielsweise wird man hier in der ostdeutschen Diaspora schief angeguckt besonders wenn sich als katholisch „outet“. Denn sehr häufig ist die „anerzogene DDR-Mentalität“ ganz tief verwurzelt. In größeren Städten (ab mind. 100 000 EW) geht es sicherlich liberaler zu als auf dem Lande.

Viele sind halt nicht gerne auf Konfrontationskurs.

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Schau mal in die erste Lesung von heute:

 

 

1. Lesung Apg 9, 26-31

 

26 Als er nach Jerusalem kam, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen. Aber alle fürchteten sich vor ihm und konnten nicht glauben, dass er ein Jünger war.

27 Barnabas jedoch nahm sich seiner an und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg den Herrn gesehen habe und dass dieser mit ihm gesprochen habe und wie er in Damaskus mutig und offen im Namen Jesu aufgetreten sei.

28 So ging er bei ihnen in Jerusalem ein und aus, trat unerschrocken im Namen des Herrn auf

29 und führte auch Streitgespräche mit den Hellenisten. Diese aber planten, ihn zu töten.

30 Als die Brüder das merkten, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und schickten ihn von dort nach Tarsus.

31 Die Kirche in ganz Judäa, Galiläa und Samarien hatte nun Frieden; sie wurde gefestigt und lebte in der Furcht vor dem Herrn. Und sie wuchs durch die Hilfe des Heiligen Geistes.

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Bestimmt habt auch ihr schon erlebt, wie sehr so ein Bekenntnis tabuisiert wird. – Darüber spricht man nicht. "Man" fragt nicht nach konkreten Glaubensvorstellungen. Damit tritt man den Menschen zu nahe.

Ein älterer Herr (möchte ihn hier nicht näher benennen) hat erlebt, wie "sein" Kaplan abgeholt wurde, mitten aus der Meßdienerstunde raus. Er habe die Buben daran gehindert, zur HJ zu gehen - und die sei schließlich Pflicht.

 

Seither hatte er durchaus Probleme, sich öffentlich zum Glauben zu bekennen. Bei einer Klassenfahrt (in den 50-ern) hat er sich nicht getraut, den Lehrer zu fragen, ob er denn die Sonntagsmesse besuchen dürfe - als ein Klassenkamerad das dann (für ihn mit) erledigte, hat er sich dann auch in die Kirche getraut. Allein wäre er wohl nicht gegangen.

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Und dies ist meine reale, tägliche, normale Umgebung. (In meiner Klasse beispielsweise gibt es eine Protestantin und mich. Sonst glaubt niemand an Gott.)

Hallo Ziska,

 

dazu fiel mir

 

Matthäus 18,20 ein: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen , da bin ich in ihrer Mitte.

 

Markus 6,7a: Und er ruft die Zwölf herbei; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden

 

 

Du und Deine evangelische Klassenkameradin "seid das Licht" in Eurer Klasse - und das schöne ist - ihr seid dabei nicht allein, denn : CHRISTUS ist mit EUCH.

 

Bezeuge daher weiter Deinen Glauben auch auf die Gefahr der Verachtung, Belustigung, Anfeindung. Das ist ein Kreuz welches uns Christus zu tragen gibt - aber es ist NIE zu schwer für uns, weil ER mitgeht.

 

gby

 

bernd

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Also wenn ich mit einem amerikanischen Kollegen in der Kantine sitze... hat der nicht die allergeringste Hemmung da selbstverständlich sei Tischgebet zu sprechen.

Wohl gemerkt, "unsere" Amerikaner haben sich schon umgestellt, aber Kollegen, die mal eben rübergeflogen sind für ein paar Arbeitstage.... beten ganz ungeniert. :blink:

 

Also "MAN" tut das nicht... muß man wohl korrigieren:

"amn tut das in Europa nicht"?

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Mit dem öffentlichen - auch wenn es nur halböffentlich ist - Tischgebet ringe ich zur Zeit auch noch. Bei unserem Firmwochenende wollte auch keiner da ran. Ich habe es dann übernommen - kein Problem, außer dem Gefühl, dass es etwas sehr, sehr ungewohntes ist.

 

Einfach mal machen.

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Mit dem öffentlichen - auch wenn es nur halböffentlich ist - Tischgebet ringe ich zur Zeit auch noch. Bei unserem Firmwochenende wollte auch keiner da ran. Ich habe es dann übernommen - kein Problem, außer dem Gefühl, dass es etwas sehr, sehr ungewohntes ist.

 

Einfach mal machen.

Das stelle ich mir auch schwierig vor. Zum Glück bin ich in diese Situation noch nicht gekommen.

In unserem Jugendhaus fehlt was, wenn es ohne Tischgebet mit Mampfen los geht – ist ja auch eine katholische Jugendbildungsstätte :P

Beim freien Gebet in „meiner“ Baptisten-Gemeinde darf jeder, aber es sind immer die selben :blink: für alle sprechen.

Ich denke in unserer heutigen stark individualisierten Welt, wo jeder von Privatsphäre spricht, finden immer weniger den Mut sich laut zu äußern. Eigentlich schade! :blink:

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Liebe Leute

Ich danke euch allen ganz herzlich für eure Ermutigungen. Und ich möchte nicht sagen, dass ich (wir) diese nicht immer wieder brauchen. Dennoch; meine Frage zielte eigentlich woanders hin. Ich wollte eigentlich mehr die Gründe für diese Entwicklung "erforschen". Es würde mich mal interessieren, wann (und natürlich warum) der christliche Glaube so ins Abseits gelangt ist.

 

Lieber Sven

Bequemlichkeit ist ein einleuchtendes Argument dafür, dass sich die Menschen (hier, heute) eher wenig mit Glaubensfragen auseinander setzten. Doch die Menschen haben sich wohl kaum verändert, resp. die Menschen waren "früher" doch auch schon bequem. Dies kann also nicht der Grund sein, weshalb Christsein nicht mehr selbstverständlich ist (und Katholischsein erst recht nicht).

Dieser Übergang von "Früher" zu "Jetzt" oder von "Selbstverständlichkeit" zu "Abseits" würde mich eben interessieren. Wie und wann kam dieser Wandel?

(Die Antwort "Aufklährung" gilt nicht. Die ist schon zu lange her :blink: .)

 

Gruss

Ziska

bearbeitet von ziska
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Liebe Ziska,

 

in den westlichen Gesellschaften wird ein immer größerer Wert auf die individuelle Freiheit gelegt. Diese wird vor allem daran gemessen, wie unabhängig man von anderen Menschen ist. Selbständigkeit im Sinne von Unabhängigkeit gilt als echter Wert, Unabhängikeit als Schwäche. Demzufolge werden die Kirchengebote in der Öffentlichkeit vor allem unter dem Aspekt "Einschränkung meiner Freiheit" gesehen - und verurteilt. Der befreienden Wirkung des scheinbar einengenden Glaubens wird nur noch wenig Beachtung geschenkt.

 

Was ich wahrnehme, ist ein enormer Mangel an Verantwortung und an starker Anstieg an Ich-Bezogenheit. Verantwortung schränkt ein, bindet an Menschen oder Aussagen, schränkt die eigene Entfaltung ein. Der Wert der Gemeinschaft ist gewaltig gesunken. Dies wirkt sich auch direkt auf den Glauben und die Akzeptanz desselben in der Öffentlichkeit aus - und so scheuen sich viele, offen darüber zu sprechen oder ihn gar zu bekennen.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Hallo Ziska!

 

Ich möchte mal die Frage stellen, ob Bekenntnis des eigenen Glaubens früher wirklich viel selbstverständlicher war als heute? Das Alltagsleben und auch die Sprache waren viel stärker von den Riten der Kirche geprägt, aber ob da immer ein persönlicher Glaube zum Ausdruck kam?

 

Heute ist das anders. Wer sich zum Glauben bekennt, der tut das aus Überzeugung und wohl nicht mehr, "weil es sich halt so gehört". Deswegen glaube ich, dass heute ein Bekenntnis (wenn man sich mal dazu durchgerungen hat) eine ganz andere Wirkung entfalten kann als früher, weil es eben nicht normal ist und aufhorchen lässt.

Ich sehe jedenfalls in der heutigen Zeit viele Chancen auf unseren Herrn zu verweisen, die es vielleicht früher so nicht gegeben hat.

 

(Obwohl ich natürlich nicht in Frage stelle, dass es zu allen Zeiten Menschen gab, die ihr Leben mit ganzem Herzen und voller Überzeugung unserem Gott geweiht hatten. Aber ob das jemals die Mehrheit war?)

 

Gruß Melle

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Liebe Melle, liebe Woge

Ich sehe die beiden von euch erwähnten Aspekte genau so wie ihr.

Aber eben, meine Frage lautet eher: Seit wann ist es nicht mehr so, dass "sich dies so gehört"?

Das kann ja noch nicht so lange her sein. Als Beispiel nenne ich hier unsere Landeshymne (CH), die letztmals besonders während des Zweiten Weltkrieges intensiv gesungen wurde:

 

Trittst im Morgenrot daher,

seh ich dich im Strahlenmeer,

dich, du Hocherhabener, Herrlicher!

Wenn der Alpenfirn sich rötet,

betet, freie Schweizer, betet!

Eure fromme Seele ahnt,

Gott im hehren Vaterland.

 

Kommst im Abendglühn daher,

find ich dich im Sternenheer,

dich, du Menschenfreundlicher, Liebender.

In des Himmels lichten Räumen

kann ich froh und selig träumen;

denn die fromme Seele ahnt,

Gott im hehren Vaterland.

 

usw.

 

Ihr seht, vor noch nicht allzu langer Zeit sang noch unser ganzes Land solch fromme Lieder.

Heute schämen sich viele Leute, nur schon das Wort "Gott" im Mund zu führen. (– In Deutschland ist dies bestimmt nicht viel anders als hier.)

Und ich frage mich, wann diese Veränderung eingetreten ist.

 

Gruss

Ziska

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Hallo Ziska,

 

 

+++. Es würde mich mal interessieren, wann (und natürlich warum) der christliche Glaube so ins Abseits gelangt ist.+++

 

Mit den 50er-Jahren begann der breite Glaubensschwund.

 

Hat was mit dem Aufkommen des Fernsehens in den 50er-Jahren, zu tun.

Noch in und vor der Nazizeit hat nur die Halbwelt den christlichen Glauben ignoriert.

 

Mit dem Fernsehen haben die Mächtigen dieser Welt - stets im Dienste der Mächte der Finsternis - ein wirksames Werkzeug in die Hand bekommen, um die Menschen in ihrem Sinne wider den Glauben an JESUS CHRISTUS zu indoktrinieren und zu manipulieren.

 

Sieht man im Umgang der Medien mit der Kirche:

- Glaubensgegnern, Herätikern und Apostaten gibt das Fernsehen breiten Raum ein.

- Stets werden Glaubensschwache zu Leitern des Kirchenfunks ernannt - wegen "Ausgewogenheit".

Sie haben den Auftrag die Auseinandersetzungen in der Christenheit zu schüren und den Streit breit auszuwalzen.

- Mit Häme werden die Verfehlungen der Kleriker an den Pranger gestellt.

Das Ziel: Verachtung für die Kirche einzuimpfen.

 

...Alles, den Mächtigen dieser Welt von den besten Psychologen und Soziologen die für Geld zu bekommen sind, empfohlene Maßnahmen.

 

Ergänzt durch raffiniert gestaltete Veranstaltungen in denen läppische und charakterlich nichtswürdige Akteure zu Popidolen aufgemotzt werden.

 

 

Die Folge:

Geistesträgheit.

 

Dem von den Medien okkupierten modernen Menschen fehlt es an Willen und Energie, sich auf die Suche nach GOTT zu machen.

 

 

 

 

Gruß

josef

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Dem von den Medien okkupierten modernen Menschen fehlt es an Willen und Energie, sich auf die Suche nach GOTT zu machen.

 

dem möchte ich (teilweise) widersprechen, lieber Josef

 

 

wie Du an den vielen Diskussionsforen im Internet sehen kannst, wollen viele Menschen immer noch von Gott hören und darüber sprechen. Ich meine eher, dass die Hirten faul, träge und unaufmerksam geworden sind. Sie meinen von den Wölfen: „Auch Wölfe werden von Gott geliebt und dürfen deshalb nicht angegriffen oder gar verjagt werden“

 

Kein Wunder, dass die Schafe leiden und immer weniger werden, wenn die Hirten damit beschäftigt sind die Wolfswürde zu verteidigen.

 

Gruss

Erich

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Mit dem Fernsehen haben die Mächtigen dieser Welt - stets im Dienste der Mächte der Finsternis - ein wirksames Werkzeug in die Hand bekommen, um die Menschen in ihrem Sinne wider den Glauben an JESUS CHRISTUS zu indoktrinieren und zu manipulieren.

Lieber Josef

Deine These dünkt mich durchaus überlegenswert. Allerdings stellt sich hier dann die Frage, weshalb das Fernsehen nicht ebenso von den "Mächten des Lichts" genutzt wurde (und immer noch nicht wird). Wäre dies denn nicht ein gutes "Missions-Medium"?

Liegt dies dann vielleicht an der Bequemlichkeit der Hirten, um die These von Erich aufzunehmen?

 

Lieber Erich

Das habe auch ich schon häufig beobachtet, dass unsere Hirten ihr Augenmerk viel zu oft auf die Wölfe richten und dabei ihre Schafe vernachlässigen. Sie haben wohl die Hoffnung, im Wolfspelz verstecke sich der verlohrene Sohn... :ph34r:

Nun überlege ich mir aber gerade folgendes:

Ich beobachte, dass meine Generation (ich bin 30) sozusagen ohne religiöse Erziehung aufgewachsen ist.

Wenn unsere Elterngeneration dies also vernachlässigte, so kann man daraus schliessen, dass sie entweder nicht einsah, wie wichtig religiöse Erziehung ist. Dann müsste man fragen, weshalb sie dies nicht begriff. Oder aber, dass sie den Glauben vielleicht schon weitgehend verloren hatte. Dann muss ich fragen warum. (Wegen des Fernsehens?)

Hm.

 

Gruss

Ziska

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Deine These dünkt mich durchaus überlegenswert. Allerdings stellt sich hier dann die Frage, weshalb das Fernsehen nicht ebenso von den "Mächten des Lichts" genutzt wurde (und immer noch nicht wird). Wäre dies denn nicht ein gutes "Missions-Medium"?

Liegt dies dann vielleicht an der Bequemlichkeit der Hirten, um die These von Erich aufzunehmen?

Hallo Ziska,

 

mit Sicherheit könnte das Medium Fernsehen mehr für die christliche Verkündigung genutzt werden. Aber auch hier ist man auf einem guten Weg:

 

http://www.bibeltv.de/idee/index.htm

 

Ähnlich verhält es sich ja auch mit dem Medium "Internet" - auch hier könnte man mehr Präsens erwarten, aber es liegt halt auch daran, daß wir wieder deutlicher erkennen müssen wie man das "Licht der Welt" heller scheinen lässt und wie man "deutlicher salzt".

 

Wir sollten dabei nicht auf die irdischen Hirten warten, sondern auf den EINEN HIRTEN hören, denn dieser spricht ja jeden "seiner Schafe" persönlich an :blink:

 

 

gby

 

bernd

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