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Unzucht?!


Benedicta

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Mich würde mal interessieren: Wie genau definiert Ihr den Begriff "Unzucht"? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß meistens alles in einen Topf geworfen wird, während für mich ein erheblicher Unterschied besteht, je nachdem ob ich eine fremde Ehe oder die eigene breche (ist für mich ganz klar Sünde), ob ich mit einem Mann schlafe, mit dem ich nicht verheiratet bin (kann in meinen Augen keine Sünde sein, wenn es aus Liebe geschieht - aber auch nur dann!), oder ob ich mit einem Mann, mit dem ich nicht verheiratet bin, körperliche Zärtlichkeiten austausche, ohne gleich Sex mit ihm zu haben.

 

Gruß an alle, Benedicta

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Aus der Hüfte geschossen: "Unzucht" ist ein etwas ältlicher Begriff für jede Art von Verhalten, bei dem die Sexualität isoliert wird, also nicht im Gesamtzusammenhang von Gottes- und Menschenliebe steht.

 

Was aber nun die Frage der Schwere der "Unzucht" betrifft: ich halte insgesamt sehr wenig davon, bestimmte Tatbestände (außerehelicher Sex, Ehebruch, Prostitution, was auch immer) jeweils für sich als schwerer oder weniger schwer zu werten. Zum einen dürfte schon bei menschlicher Bewertung das ganze so sehr auf den Einzelfall ankommen, daß eine Pauschalisierung wenig bringt. Beispiel: Einer vögelt alles, was ihm vor "die Flinte" kommt, ohne Rücksicht auf Verluste - aber nur Unverheiratete, er selbst ist auch unverheiratet. Ist das weniger schlimm als wenn einer, der von seiner Frau verlassen wurde, nach Jahren eine andere findet und dieser true ist wie früher seiner Frau?) Zum anderen geht es ja gerade nicht um menschlich-moralinsaure Vorstellungen, sondern um Gottes Urteil: wie das aussieht, ob der sich überhaupt nach "Tatbeständen" richtet, dafür spricht m.E. wenig.

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Hmmm, ich denke da nämlich u. a. an die Jahreslosung für 2003: "Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an."

 

Vor einigen Tage hatte ich eine solche Begegnung der besonderen Art: Er ist 9 Jahre älter als ich (ich bin 27), hatte vor mir erst zwei Frauen und sucht noch nach der Richtigen, mit der er eine Familie gründen möchte. Wir kennen uns von so einer komischen Telefon-Flirtline, und dies war das erste persönliche Treffen. Wir empfanden zwar Sympathie füreinander, hätten uns aber nicht vorstellen können, miteinander intim zuwerden. Genau das ist aber geschehen (nur kein GV, weil wir beide der Meinung sind, daß das nach Möglichkeit in die Ehe gehört), und ich bereue es nicht, fühle mich auch nicht schuldig, denn wir wollten es beide, es hat uns schließlich beiden gut getan (körperlich und seelisch). Nun macht er sich allerdings ein Gewissen daraus, daß wir nicht verheiratet sind. Und ich bin der Meinug, daß wir keine Sünde begangen haben.

 

Ach ja: Michael ist freikirchlich orientiert und erst seit drei Jahren bekehrter Christ.

bearbeitet von Benedicta
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Hallo Benedicta,

 

Wie genau definiert Ihr den Begriff "Unzucht"?

Sex und Fortpflanzung sind aus guten Gründen, Angelegenheit des Fleisches.

 

Der Mensch aber, ist Geist.

 

Von GOTT berufen, sein Fleisch zu beherrschen.

 

Das Problem:

Das Fleisch will sich nicht beherrschen lassen:

 

Paulus macht es im Brief an die Galater 5,17 deutlich:

 

·17 "Denn das Fleisch begehrt auf gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; die sind gegeneinander, so daß ihr nicht tut, was ihr wollt."

 

Kann jeder Mensch bestätigen.

 

Der Mensch tut sich schwer, den Sexualtrieb so in die rechten Bahnen zu lenken daß die Konsequenzen gut werden.

 

Wer sein Fleisch nicht beherrschen kann, der treibt Unzucht - auf die Details kommt es nicht an.

 

 

Bitte zu beachten:

Das ist keine Absage an sexuelle Liebe - im Hohenlied des Salomo aus der Bibel geht es deftig zu.

Es ist eine Absage an ungeordnete sexuelle Betätigung .

 

 

Vernunft und Augenmaß sind gefordert, nicht Skrupel.

 

Es ist wie beim Lenken eines Automobils:

Zu langsam fahren macht keinen Sinn - zu schnelles fahren ist unverantwortlich.

 

 

Sieh' Dir zunächst mal Deinen Michael an, ob sich mit ihm leben läßt.

24 Stunden am Tag - und nicht nur im Bett.

 

Aber was red' ich da groß.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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@Benedicta

ob ich mit einem Mann schlafe, mit dem ich nicht verheiratet bin (kann in meinen Augen keine Sünde sein, wenn es aus Liebe geschieht - aber auch nur dann!)
Ich möchte Dir keinesfalls zu nahe treten, aber ob etwas für Dich subjektiv eine Sünde ist oder nicht, ist nicht wichtig. Die kath. Kirche und alle anderen christlichen Denominationen haben da ganz klare Aussagen über außerehelichen Sex.

 

Was Du da wie mit Deinem Bekannten gemacht hast interessiert mich nicht, und geht mich auch nichts an. Trotzdem bin ich aber der Meinung, dass Sex nicht erst mit dem tatsächlichen Akt beginnt. Zum Thema Sex finde ich diesen Artikel ganz gut geschrieben.

 

Gruss fono

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Der Mensch aber, ist Geist.

Nur mal am Rande: QUATSCH! (und auch noch häretischer Quatsch: wozu dann Auferstehung des Fleisches?)

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Guter Beitrag, josef.

 

Liebe Benedicta, das eigentliche Problem ist anders gelagert. Jeder Hinweis nützt dir deshalb wenig, weil deine und Michaels Einschätzungen auseinanderlaufen. Es würde dir nichts nützen, wenn jemand sagt, Michael solle seine Bedenken über Bord werfen (ich vermute, dass er sich nichts ausgedacht hat, sondern dass er im Einklang mit den Überzeugungen seiner freikirchlichen Gemeinde steht - falls nicht, wäre hier natürlich ein Ansatzpunkt), denn diese Argumente können ihn allenfalls überreden, aber nicht überzeugen. Es ist keine Lösung.

 

Ihr solltet Ausschau halten nach einem Weg, der euch beiden gerecht wird. Mein Vorschlag ist, gemeinsam zu Gott zu beten, damit er euch den Weg weist, den ihr gemeinsam gehen könnt. Es gibt bestimmt einen Weg, der euch beiden gerecht wird.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Danke, Martin. Ich verlange ja auch nicht, daß Michael seine Bedenken über Bord wirft - wer bin ich denn, daß ich sowas auch nur ansatzweise erwarten könnte? Ich nehme seine Bedenken im Gegenteil sehr, sehr ernst. Es geht mir ja auch um ihn als Menschen, nicht um den Sex (der ist nur das Sahnehäubchen auf einer Beziehung - da müssen zunächst ganz andere Dinge stimmig sein)! Aber ich habe das Gefühl, er könnte der sein, auf den ich jahrelang gewartet habe, ohne es zu wissen.

Und miteinander beten - das tun wir sowieso. Wir wollen den Willen Gottes erfüllen, statt unseren eigenen durchzusetzen.

 

Benedicta

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Hallo Benedicta

Bei Aussagen darüber, was Sünde sei, versuche ich mir jeweils zu überlegen, WARUM dies eine Sünde sein könnte. Also zum Beispiel "Unzucht". (Ganz allgemein gesehen, egal wo wir die Detailsgrenzen stecken.)

Schliesslich geht es darum, uns Schafe vor blinden "Küstensprüngen" zu bewahren, wenn uns vor sündhaften Handlungen gewarnt wird. Gott will uns möglichst "unbeschädigt". Also frage ich mich, wo ich denn einen Schaden einholen kann. Bei sexuellen Geschichten sind die dadurch übertragbaren Krankheiten naheligend. Und natürlich das (verantwortungslose) Schwangerwerden. Doch denke ich fast, dass die hauptsächliche Beschädigung eben in der Seele von statten geht. Dies ist nicht immer so, nicht in jedem Fall, nicht unbedingt! – Aber die Gefahr dafür ist sehr gross. Nicht umsonst spricht man in diesem Zusammenhang von "Unschuld verlieren".

Um dies herauszufinden muss man ganz genau ins eigene Gewissen hören. Und dabei auch um Gottes Beistand bitten.

 

(Und leider kommt für Michael vielleicht noch ein weiteres Detail zum tragen: Falls es nötig würde (schliesslich hat er jetzt schon ein schlechtes Gewissen) kennt er die Beichte nicht.)

 

Gruss

ziska

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Nicht die Beichte bei einem Priester, wohl aber die Beichte bei einem Mitbruder oder einer Mitschwester, so wie es die Freikirchlichen verstehen! Und die von vielen Nichtkatholiken favorisierte "direkte" Beichte, also das Sündenbekenntnis im Gebet und die Bitte um Vergebung.

 

Und zum Schaden, der entstehen könnte:

 

Du sagst es selber: k ö n n t e, nicht m u s s!!! Wenn ich also mit mir, meinem Gewissen und mit Gott völlig im reinen bin (und ich darf wohl annehmen, daß mein Gewissen gut ausgebildet ist) und keinerlei Reue verspüre, weil ich mir keiner Sünde bewußt bin... stimmt dann automatisch mit meinem Gefühl etwas nicht? Bin ich denn nicht letztlich meinem Gewissen verantwortlich? (Ohne das Gewissen über Gott stellen zu wollen!)

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Ja, das stimmt. Vielleicht mache ich mir ein Problem, wo keines ist?!

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Ein Problem ist ein Problem, Benedicta, ob hausgemacht oder von außen aufgezwungen. Solange dein Partner nicht ebenfalls mir Gott, sich selbst und seinem Gewissen im reinen ist, existiert es und wirkt.

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