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pro und contra


Echo Romeo

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Liebe Leute,

 

ich denke, dass wir an dieser Stelle einmal die Argumente für und gegen den Themenbereich »Abtreibung« und »Stammzellenforschung« sammeln können.

 

Dabei sehe ich diesen Thread als Regal, in dem jeder das Argument einstellen kann – oder verlinken kann, dass ihm/ihr in dieser Hinsicht beachtenswert erscheint. Besonders wertvoll sind natürlich die selbstformulierten Beiträge.

 

So schwer es fällt: Bitte nicht diskutieren. Bitte nicht die Argumente gegeneinander aufrechnen. (Das könnt ihr in der Arena!) Bitte nicht predigen. Bitte nicht zerchatten.

 

Ich möchte einfach nur einen Infopool zum Thema aufmachen, auf den man, wenn man will, in der Debatte zurückgreifen kann. Lucia ist eingeladen, »hauteng« zu moderieren.

 

(Das ist jetzt das zweite Mal innerhalb von 24 Std, dass ich einen Thread zum Thema Abtreibung aufmache. Damit lass ich es dann auch.)

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Das Thema scheint mir etwas unfair formuliert zu sein, da, so weit ich hier schauen kann, keiner pro Abtreibung ist.

 

 

Doch, ich bin "pro Abtreibung" - das heißt, ich befürworte es, daß jede Frau, die aus welchen Gründen auch immer eine eingetretene Schwangerschaft nicht austragen will, diese in den ersten Wochen auch abbrechen kann.

 

Für mich sprechen dieselben Gründe dafür, die auch für das Recht auf Verhütung (incl. Methoden wie Enthaltsamkeit und Zölibat) sprechen.

 

Abtreibungsbefürworter sein bedeutet nicht, daß man einen Schwangerschaftsabbruch als solchen so toll findet, daß man froh ist, wenn jemand schwanger wurde der abtreiben will, sondern lediglich, daß man es begrüßt, daß es diese Möglichkeit gibt. Auch wenn ich mich über jede Entscheidung für ein Kind und gegen eine Abtreibung/Verhütung/Zölibat freue - ich bin trotzdem Abtreibungsbefürworter im Sinne des Wortes.

bearbeitet von lissie
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Ääääähm, Claudia, du formulierst das Ganze sehr … äääh … herausordernd. Es fällt wirklich schwer, jetzt nicht sofort dagegen zu argumentieren.

 

Ich dachte eher an den Stil: »Meine Argumente sind 1), 2), 3) … etc.«

 

Ich weiß, es ist sauschwer. Und ich muss wenigstens vor meinem Abgang selber noch ein paar Argumente zusammenstellen …

Okay, also ganz, wie der Herr (Esser) es wünscht...:blink:

 

contra choice:

 

1.*Schutz des beginnenden menschlichen Lebens vom frühestmöglichen Zeitpunkt, und das ist die Befruchtung*.

 

pro choice:

 

1. *Von der Befruchtung an* ist schlicht nicht möglich, da 1. die Schwangerschaft frühestens nach 7 Tagen festgestellt werden kann, man eine Frau also nicht vom 1. Tag an *schützen* kann.

 

2. In den ersten 3 Monaten gehen über die Hälfte der befruchteten Eizellen ohne Zutun des Menschen ab - was also spricht angesichts DIESER Tatsache für einen so *unnatürlichen* Schutzkomplex?

 

3. Ein gerade im Entstehen begriffener Mensch KANN nicht genau gleich behandelt werden wie einer, der uns gegenüber steht. Unsere Reflexe verbieten uns die Anstraktion, EIN schreiendes Baby liegen zu lassen und dafür 2000 Embryonen zu retten. Es ist also unnatürlich, beides gleich zu wichten. Unser eigenes natürliches Empfinden spricht dagegen.

 

4. Jede Frau hat das Recht auf Selbstbestimmung in ihrem Leben. Da ein Kind wohl den tiefgehendsten Einschnitt überhaupt bedeutet, und es das beste für das Kind und die Mutter-Kind-Beziehung ist, angenommen und geliebt / gewollt zu sein, kann die letztendliche Entscheidung nur die Frau treffen.

 

Besser... :blink:

 

Grüßle,

Claudia

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Mein Hauptargument: Aus der Sicht der nicht zur personalen Existenz gekommenen Individuums wäre es "mir" herzlich egal, ob mein Sein aufgrund der Tatsache nicht zustande kam, daß meine Mutter "mich" verhütet hat, enthaltsam lebte, "mich" abgetrieben hat oder "ich" im Maulbeerstadium im Labor in Rahmen des therapeutischen Klonens verwendet wurde.

 

Letzteres wäre mir allerings am liebsten, wenn dadurch jemand Existentes geheilt würde.

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Argumente für Abtreibung(sgesetz):

 

1. Schutz vor "Engelmacherinnen". Die Frau wird vor selbst ernannten Abtreibungshelfern und Helferinnen geschützt.

 

2. Die Frau "muß" nicht selbst mit Drahtbügeln, Säuren o. ä. in ihrer Vagina/Gebärmutter herumfuchteln.

 

3. Die Frau wird vor dem Erleben geschützt, wie die Gesellschaft/Dorfgemeinschaft/Schule/Gemeinde mit unverheirateten, jungen oder vergewaltigten Frauen umgeht, die "trotzdem" das Kind austragen.

 

4. Schutz vor Selbsttötung (um das Kind nicht austragen zu müssen).

 

5. -Die "Reichen" können abtreiben, sie haben das Geld und die Freizeit dorthinzufahren,

wo Abtreibungen von Ärzten gefahrlos durchgeführt werden. Den "Armen" wird per Gesetz die Abtreibung verboten.- Sowas sollte nicht sein.

 

6. Schutz des ungeborenen Lebens geht nur mit dem Willen der Frau. Gegen den Willen der Frau wird kein Kind ausgetragen.

 

 

Argument gegen Abtreibung(sgesetz):

 

1. Eine Gesellschaft/Staat,

die den Schutz des menschlichen Lebens in allen seinen Varianten per Gesetz nicht schützen kann,

und nicht Willens ist den Mensch zu schützen, zeigt augenscheinlich und offenbar,

das sie menschliches Leben nicht schützen kann.

 

Wenn die Gesellschaft/Staat die bewußte Herbeiführung des Todes eines Menschen,

sein bewußtes Töten, aktiv nicht verhindert, schützt sie nicht mehr alle Mitglieder der Gesellschaft.

Diese Gesellschaft/Staat/Volk ist zum Lobbyverein verkommen.

bearbeitet von pmn
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Argument gegen Abtreibung: Alles was auch gegen Verhütung, Kinderlosigkeit und Enthaltsamkeit spricht: Es werden Existenzen vermieden. Der große Lottogewinn Leben (sofern man das als Gewinn betrachtet, was ich tue, aber das muß nicht jeder teilen) wird geschmälert durch jedes Wesen, das nicht zustandekommt.

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1. Das geltende Recht § 218a und seine Umsetzung in der Praxis sind nicht mit dem Urteil des BVerfG vereinbar.

 

2. Mit Schwangerschaftsabbrüchen wird ein Haufen Geld verdient - trotz Rechtswidrigkeit. Und das Ganze wird dann noch als "humanitäre Hilfe" beworben. Meiner Meinung nach sollten nur die Materialkosten eines Schwangerschaftsabbruches nach GOÄ erstattungsfähig sein, jedoch keine Personalkosten. Dann würde man schnell sehen, welche Schwangerschafts-abbruchs-klinik/praxis tatsächlich aus reiner "Menschenfreundlichkeit" betrieben wird.

 

3. Durch die gesellschaftliche Akzeptanz des Abbruches werden Frauen schnell zu Entscheidungen gedrängt, hinter denen sie nicht stehen. Enorme psychische Traumata können die Folge sein. Es ist leider überhaupt nicht im öffentlichen Bewusstsein verankert, dass das Drängen/Zwingen zu einem Schwangerschaftsabbruch auch schon eine Straftat ist.

 

4. Die Beratung vor dem Schwangerschaftsabbruch hat ihren Zweck verfehlt. Dadurch wurden nur Töpfe geschaffen, die Vereinen wie "pro familia" einen Haufen Geld zukommen lassen (und auch dem stat. Bundesamt, was durch's Gesetz verplichtet wurde, die ganzen Daten zu erheben), das dann zur Unterstützung von Alleinerziehenden, zu Betreuung von Adoptionen etc. - also für "kindeserhaltende" Maßnahmen - fehlt.

 

5. Durch die vom § 218a gegebene Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruches ist das Unrechtsbewusstsein hier völlig verloren gegangen. Über Alternativen - Adoption, Pflegefamilie, Heim - wird überhaupt nicht mehr nachgedacht oder gar geredet.

 

6. Dringendst erforderlich: eine Neufassung des §218a StGB.

 

So, lieber Peter, jetzt bist Du dran mit schimpfen - denn ich kann bei dem Thema gar nicht anders, als polemischwink2.gif.

 

Gruß,

Lucia

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Wenn die Europaer weiterhin meinen, durch ihre egoistische Selbstverwirklichungsidee und deren Folgen ihrem Leben mehr Freiheit, Fortschritt und Glueck abgerungen zu haben, so werden sie das spätestens im Alter buessen muessen, wo sie am eigenen Leib erfahren werden, was es bedeutet ungewollt zu sein; schliesslich ist die Euthanasie nichts anderes als eine Pille und oder Mifegyne fuer die zukuenftige Gesellschaft, die sich sonst der Flut alter Leute nicht zu erwehren bzw. erzahlen weiss.

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Ab wann ist ein Mensch ein Mensch?

 

Das Dumme bei den ganzen Argumenten ist, dass die Kriterien völlig unklar sind. An was soll denn Menschsein gemessen werden? An den Chromosomen? An Schmerzempfindbarkeit? An "höherem" Bewusstsein? An der emotionalen Bewegung des Betrachters von Embryo- und Fötenbildern? Die potentielle Zukunft?

 

Diskussionen zu diesem Thema laufen argumentativ oft kreuz und quer. Da wird Emotion gegen Chromosomen, Schmerzempfindlichkeit gegen Zukunft aufgerechnet. Und das, obwohl die meisten Kriterien (eigentlich alle außer dem Chromosomenargument) in sich selbst hochkompliziert sind. (Ab wann ist z.B. Bewusstsein menschlich? - Da kann man kontrovers diskutieren, allein schon für diese Frage sind die prämisse von jedem Diskutant fast beliebig setzbar. Beliebig)

 

Meine Argumente gegen Abtreibung sind folgende:

 

1. Aus Sicht des Kindes/Embryos: Weil es nicht klar ist, was ein Mensch ist, kann man auch nicht klar beantworten, ab wann ein Mensch ein Mensch ist. Die 12-Wochenregelung ist ebenso beliebig, wie es jede andere Fristenregelung wäre.

2. Aus Sicht der Mutter (bzw. des Vaters): Ich glaube nicht, dass das Leben durch ein Kind ruiniert wird.

 

Argument 2 ist übrigens unter anderem ein Glaubensargument. Ich glaube z.B. auch nicht, dass das Leben durch sonstige Missstände ruiniert wird. Ich glaube, dass der einzige, der das Leben ruinieren kann, man selbst ist.

 

Neben dieser Position aus dem Glauben halte ich viele praktische Lösungen für durchaus zumutbar, manchmal sogar förderlich für die Mutter.

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Meine Argumente gegen Abtreibung sind folgende:

 

.....

Ich habe eigentlich nur einen Grund gegen einen SCHWANGERSCHAFTSABRUCH:

 

Den Wunsch, ein Kind haben zu wollen.

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Meine Argumente gegen Abtreibung sind folgende:

.....

Ich habe eigentlich nur einen Grund gegen einen SCHWANGERSCHAFTSABRUCH:

 

Den Wunsch, ein Kind haben zu wollen.

Nicht unbedingt: ein weiterer Grund gegen einen Schwangerschaftsabbruch ist die Einsicht in die Verantwortung, daß man das, was man eingebrockt hat, auch auslöffeln muß, so es keine unüberwindlichen Hürden schafft.

 

Sonst wäre es eine weitere Verhütungsmethode, und das isses ja wohl auch nicht...

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Für mich persönlich gibt es noch ein weiteres, wenn auch indirektes Argument, das sich nicht direkt auf die Schwangerschaft oder Abtreibung bezieht, sondern eher auf manche (nicht alle!) Diskussionen.

 

Da äußert sich eine Lebensangst, die manchmal hysterisch dramatisiert wird, und die eine Atmosphäre der Verzweiflung schaffen, eine Katastrophenstimmung. "Das Leben ist vorbei, wenn man mit 15 ein Baby bekommt" ist so ein typischer Satz dafür.

 

Aus meiner persönlichen Sichtweise ist das ein Produkt unserer immer glaubens-schwächeren Gesellschaft, die nicht mehr in das Leben vertrauen kann, weil es ungeborgen ist. Dann werden schwere Zeiten zur endgültigen und niemals wiederbringbaren Katastrophe, Opfer werden zur Lebensniederlage, die nie wieder ausgleichbar ist.

 

Und das ist eine Lebenseinstellung, die mir vom Temperament her aufs Äußerste widerstrebt.

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Nochmal zur Erinnerung:

 

So schwer es fällt: Bitte nicht diskutieren. Bitte nicht die Argumente gegeneinander aufrechnen. (Das könnt ihr in der Arena!) Bitte nicht predigen. Bitte nicht zerchatten.

 

Auslagerungen:

in der Arena

in gesperrten Thread

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Es gibt übrigens ein oft übersehenes Argument für einen Schwangerschaftsabbruch:

 

Wenn das Leben der Mutter in aktuter Gefahr ist, dann halte ich einen Abbruch für gerechtfertigt.

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