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Kurioses


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OneAndOnlySon

Hallo zusammen,

 

sehr schön zum Thema Kuriositäten passt auch folgendes:

 

http://www.stjosef.at/morallexikon/eheschei.htm

 

Hier eine kurze Zusammenfassung (frei aus dem Gedächtnis):

 

Zuerst wird die Sünde der Wiederverheiratung nach einer Scheidung beleuchtet. Dann wird begründet, wieso die Kirche solche Menschen von der Eucharistie ausschließen muss.

 

Es wird beschrieben, daß es trotz allem für viele aus Gewissensgründen keinen anderen Weg gibt, als die zweite "Ehe" weiterzuleben.

 

Jetzt kommt's: Deswegen sollen sie doch einfach in einer Fremde Gemeinde gehen, um die Eucharistie dort empfangen.

 

Mh, beisst sich da die Katze nicht in den Schwanz. Nur um das klarzustellen: Ich selbst würde durchaus den gleichen Rat geben aber in einem (mehr oder weniger) katholischen Dokument hätte ich das nicht erwartet.

 

Gruß

 

Stefan

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Franciscus non papa

klar ist sicher eines: die offizielle kirchliche moraltheologie hat vieles an sich was kurios ist.

aber: die kirche versucht den ehrenwerten grundsatz der ehe als unauflösliche gemeinschaft auf lebenszeit hochzuhalten. das ist gut und richtig. daraus resultieren aber konflikte in der praxis.

das eigentliche problem scheint mir das eindringen des rechts in die moral zu sein. durch die übernahme des römischen rechtes als kirchenrecht wurde so eine art sündenfall begangen. nun befindet man sich in einer zwickmühle: recht gegen liebe und barmherzigkeit.

man kann nicht einfach sagen: hier ist ein prinzip das wir hochhalten wollen und dann gleichzeitig ausnahmen - wohlgemerkt aus guten gründen - für gut halten.

eine liebe die zerstört ist, aus welchen gründen auch immer, kann man nicht aus rechtlichen gründen wiederherstellen und erzwingen wollen. jedes scheitern ist immer auch mit schuld verbunden, und zwar fast immer mit schuld auf beiden seiten. aber wie kann man dieses im bereich der ehe - mit all ihren intimen dingen - dem recht zugänglich machen? ich denke das ist unmöglich. so macht die kirche halt eiertänze: das prinzip hochhalten, aber dann doch irgendwie im einzelfall barmherzig sein ......

eine ehrliche lösung wäre wohl, in diesem bereich auf kirchenrechtliche dinge zu verzichten und einfach praktisch festzustellen, dass man nach befragen beider beteiligter eine ehe als gescheitert anerkennt. es wäre dann eine sache der beichte die geschehen sünden zu vergeben und den menschen eine neue chance zu geben, auch in einer neuen ehe.

sätze wie: gott ist größer als unser herz oder der sabat ist für den menschen da und nicht der mensch für den sabat schein darauf hinzudeuten.

das würde nicht hindern, den hehren anspruch der ehe aufrechtzuhalten, aber auch zuzulassen, dass der mensch als sünder vor gott immer wieder eine neue chance bekommt.

 

gruss

 

f-jo

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Zitat von Oestemer am 1:10 - 15.Mai.2002


>>jedes scheitern ist immer auch mit schuld verbunden, und zwar fast immer mit schuld auf beiden seiten. << (Oestemer)

 

Glücklicherweise ist bei uns der Gesetzgeber vom Schuldprinzip abgerückt und begrenzt eine "gescheiterte" Ehe auf das Zerrüttungsprinzip. Dies ist auch sinnvoll, weil Schuld nicht ohne Ursache bewertet werden darf und diese (Ursache) durch den langzeitigen Prozeß nicht "gerecht" bewertet werden kann. Oberflächlich betrachtet erscheint eine "Reaktion" als Schuld, obwohl die Schuld bei der Ursache (des "negativen" Verhaltens des Partners) zu suchen ist.

 

 

>>es wäre dann eine sache der beichte die geschehen sünden zu vergeben << (Oestemer)

 

Was soll den "gebeichtet werden? Die schuldhafte Ursache oder die als Schuld erscheinende Reaktion?

 

 

>>das würde nicht hindern, den hehren anspruch der ehe aufrechtzuhalten, aber auch zuzulassen, dass der mensch als sünder vor gott immer wieder eine neue chance bekommt.<< (Oestemer)

 

Also letztendlich läuft alles immer darauf hinaus, alles ist erlaubt, wenn eine entsprechende Begründung bzw. Rechtfertigung vorhanden ist.

Übrigens: Die Begründung machen sich die Gläubigen selbst ohne zu wissen, ob ihr Gott auch damit einverstanden ist.  Aber, sie wissen eh nichts, gar nichts.

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Zitat von pedrino am 7:51 - 15.Mai.2002

Also letztendlich läuft alles immer darauf hinaus, alles ist erlaubt, wenn eine entsprechende Begründung bzw. Rechtfertigung vorhanden ist.

Übrigens: Die Begründung machen sich die Gläubigen selbst ohne zu wissen, ob ihr Gott auch damit einverstanden ist.  Aber, sie wissen eh nichts, gar nichts.


 

Natürlich weiss ich nichts - aber wenn ich schon an Gott glaube, dann doch an einen, der grösser und weiter ist als menschliche Vorstellungen.

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Zitat von Ketelhohn am 22:04 - 14.Mai.2002

Lieber Explorer, warste wieder mal bei mir zu Besuch?


 

 

Klar! ;) Die "Hohn-Page" ist bei meinen Favoriten!

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Josef Steininger

>> das würde nicht hindern, den hehren anspruch der ehe aufrechtzuhalten, aber auch zuzulassen, dass der mensch als sünder vor gott immer wieder eine neue chance bekommt. <<

(oestemer)

 

>>Also letztendlich läuft alles immer darauf hinaus, alles ist erlaubt, wenn eine entsprechende Begründung bzw.                          Rechtfertigung vorhanden ist. << (pedrino)

 

Hier hat pedrino mal ins Schwarze getroffen und die Praxis aller nichtkatholischen Konfessionen beschrieben. Unauflöslichkeit der Ehe wird dort in der Theorie hochgehalten, ist aber nur noch eine leere Phrase.

 

Zum Glück hat Rom den Einstieg in diese Schiene, den einige Bischöfe versucht haben, verhindert.

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Franciscus non papa

"mag unser herz uns auch anklagen - gott ist größer als unser herz"

"richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet"

"der sabat ist für den menschen da und nicht der mensch für den sabat"

alles eindeutige hinweise, dass es wohl doch möglich ist, einen eindeutigen anspruch zu erheben, doch trotz dem den menschen, die versagen zu vergeben und ihnen einen neuen anfang zu ermöglichen.

 

lieber josef, es kann doch sein, dass du nur glück hattest, wenn deine eigene ehe trotz der fehler, die du doch sicher auch hast, nicht gescheitert ist.

 

gruss

 

f-jo

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Josef Steininger

lieber franz-josef,

ich bin nicht verheiratet.

Hängt wohl damit zusammen, daß mein Lieblingsprophet Jeremia ist.

 

Gruss

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Zitat von Oestemer am 14:05 - 15.Mai.2002

"mag unser herz uns auch anklagen - gott ist größer als unser herz"

"richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet"

"der sabat ist für den menschen da und nicht der mensch für den sabat"

alles eindeutige hinweise, dass es wohl doch möglich ist, einen eindeutigen anspruch zu erheben, doch trotz dem den menschen, die versagen zu vergeben und ihnen einen neuen anfang zu ermöglichen.

 

lieber josef, es kann doch sein, dass du nur glück hattest, wenn deine eigene ehe trotz der fehler, die du doch sicher auch hast, nicht gescheitert ist.

 

gruss

 

f-jo


 

Lieber Franz-Josef - es geht der Kirche ja nicht um Verurteilung, sondern zunächst mal um die Beschreibung eines Zustandes. Das ganze macht nur Sinn im Rahmen des sakramentalen Verständnisses von Ehe - was nichts anderes bedeutet, daß es Christus selber ist, der diese Ehe stiftet und trägt. (Insofern hat man nicht "Glück", sondern darf Gott dankbar sein, wenn die eigene Ehe nicht scheitert). Dazu gehört, daß die Ehegatten sich sozusagen gegenseitig als Geschenk annehmen, daß Gott ihnen gemacht hat. Zugegebenermaßen erfordert das, wenn etwas schief läuft, einen überaus großen Glauben, der die Treue auch dann noch bewahrt, wenn sie nach menschlichen Maßstäben unter Umständen nicht mehr zumutbar erscheint.

 

Insofern hat die gescheiterte Ehe - wie jede andere Sünde auch - im Grunde ihre Ursache in mangelndem Vertrauen auf Gott: wir meinen eben, die Sache selbst in die Hand nehmen zu müssen, weil wir uns angesichts der Umstände außerstande sehen, der Zusage Gottes auf seine Nähe auch in schweren Zeiten zu vertrauen. Daß dieses Gottvertrauen zum Kreuz werden kann, ist offensichtlich, und die Tatsache, daß zum Gelingen immer zwei gehören, macht es auch nicht einfacher.

 

Dieses mangelnde Gottvertrauen, das sich ja in einer erneuten Eheschließung nicht als punktuelle Sünde, sondern als permanenter Zustand ausdrückt, steht nach Lehre der Kirche dem Empfang der Sakramente entgegen - wie jede schwere Sünde.

 

Das Problem ist, daß die Kirche davon nicht suspendieren kann, ohne den sakramentalen Charakter der Ehe insgesamt in Frage zu stellen: denn die Eheleute haben ihren Bund ja gerade in und durch Christus geschlossen. Hier einen Neuanfang zu "genehmigen", hieße nicht, daß die Eheleute, sondern daß Christus gescheitert wäre und neu anfangen müßte. Es geht dabei nicht um Verurteilung, und schon gar nicht um "Strafe" (auch wenn es von Betroffenen durchaus oft so empfunden wird).

 

Ich persönlich habe volles Verständnis dafür, wenn Menschen sich außerstande sehen, ihr Eheversprechen zu halten. Noch besser kann ich verstehen, daß man dann nicht den rest seines Lebens alleine bleiben möchte oder kann. Wer nach wirklicher Prüfung nicht anders KANN, und sein Gewissen ehrlich prüft, und dann zur Kommunion gehen möchte, soll das meiner Meinung nach tun, aber dafür keinen Freibrief der Kirche erwarten. Wer sich ehrlich mit seiner Schwäche Christus anvertraut, den wird er dafür sicher nicht verurteilen, selbst wenn er irrt. Da ist er sicher größer als wir alle uns das vorstellen können.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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Zitat von Josef Steininger am 13:10 - 15.Mai.2002

Hier hat pedrino mal ins Schwarze getroffen .....

 

 

Iiiiiiich treffe immer ins Schwarze. Du erkennst es nur nicht.  ;)  ;)  ;)

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Die Carotta-Kiste. Jaja.

 

Herr Carotta hatte im Forum der »Zeit im Internet« ein kurzes Gastspiel … mit mehrmaligem Abgang uner Applaus.

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