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Beichte für Evangelen


Erich

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Ich stelle mal analog zur Eucharistie die Frage:

 

Wenn jemand, der nicht katholisch ist, dennoch unser Beichtverständnis teilt, d.h. wenn er glaubt, daß in der Beichte die Sünden vergeben werden, kann er dann zur Beichte gehen?

 

Frage ich mich auch, warum diese Frage nicht den gleichen Stellenwert wie die Abendmahl/Eucharistie-Frage hat.

Könnte doch denken, dass die Evangelen eh alle schon bei kath. Priestern beichten oder eben weniger sündigen oder sonst irgend eine andere Quelle der Vergebung haben. Hat da jemand Info´s über so eine Quelle

 

Tach zusammen

Erich

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Ich finde die Frage ganz unabhängig von der Eucharistie interessant und wäre froh, wenn einer das mal (er)klären könnte.

 

Es gibt die Beichte ja unter Umständen auch bei Evangelens.

 

(Ich hab mal ganz fassungslos in einem ev. Gesangbuch einen Beichtspiegel entdeckt und war platt).

 

Wüßte auch gern, ob ein Orthodoxer bei einem kathl. Priester bzw. ein Kathole bei einem Orthodoxen beichten kann bzw. darf.

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Könnte doch denken, dass die Evangelen eh alle schon bei kath. Priestern beichten oder eben weniger sündigen oder sonst irgend eine andere Quelle der Vergebung haben. Hat da jemand Info´s über so eine Quelle.

Ja, ich *aufzeig* - ich habe mal gehört, die einzige Quelle der Vergebung bei den Evangelen hieße Jesus Christus.

 

*michwichtigguckendwiederhinsetz*

bearbeitet von ThomasBloemer
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§844 CIC:

 

Can. 844 — § 1. Katholische Spender spenden die Sakramente erlaubt nur katholischen Gläubigen; ebenso empfangen diese die Sakramente erlaubt nur von katholischen Spendern; zu beachten sind aber die Bestimmungen der §§ 2, 3 und 4 dieses Canons sowie des can. 861, § 2.

 

§ 2. Sooft eine Notwendigkeit es erfordert oder ein wirklicher geistlicher Nutzen dazu rät und sofern die Gefahr des Irrtums oder des Indifferentismus vermieden wird, ist es Gläubigen, denen es physisch oder moralisch unmöglich ist, einen katholischen Spender aufzusuchen, erlaubt, die Sakramente der Buße, der Eucharistie und der Krankensalbung von nichtkatholischen Spendern zu empfangen, in deren Kirche die genannten Sakramente gültig gespendet werden.

 

§ 3. Katholische Spender spenden erlaubt die Sakramente der Buße, der Eucharistie und der Krankensalbung Angehörigen orientalischer Kirchen, die nicht die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche haben, wenn diese von sich aus darum bitten und in rechter Weise disponiert sind; dasselbe gilt für Angehörige anderer Kirchen, die nach dem Urteil des Apostolischen Stuhles hinsichtlich der Sakramente in der gleichen Lage sind wie die genannten orientalischen Kirchen.

 

§ 4. Wenn Todesgefahr besteht oder wenn nach dem Urteil des Diözesanbischofs bzw. der Bischofskonferenz eine andere schwere Notlage dazu drängt, spenden katholische Spender diese Sakramente erlaubt auch den übrigen nicht in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehenden Christen, die einen Spender der eigenen Gemeinschaft nicht aufsuchen können und von sich aus darum bitten, sofern sie bezüglich dieser Sakramente den katholischen Glauben bekunden und in rechter Weise disponiert sind.

 

§ 5. Für die in den §§ 2, 3 und 4 genannten Fälle darf der Diözesanbischof bzw. die Bischofskonferenz nur nach Beratung zumindest mit der lokalen zuständigen Autorität der betreffenden nichtkatholischen Kirche oder Gemeinschaft allgemeine Bestimmungen erlassen.

 

 

 

(Can. 861 — § 1. Ordentlicher Spender der Taufe ist der Bischof, der Priester und der Diakon, unbeschadet der Vorschrift des can. 530, n. 1.

 

§ 2. Ist ein ordentlicher Spender nicht anwesend oder verhindert, so spendet die Taufe erlaubt der Katechist oder jemand anderer, der vom Ortsordinarius für diese bestimmt ist, im Notfall sogar jeder von der nötigen Intention geleitete Mensch; die Seelsorger und vor allem der Pfarrer müssen sich angelegen sein lassen, die Gläubigen über die rechte Taufweise zu belehren.)

bearbeitet von jakob
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"Anders, als immer wieder behauptet wird, hat die evangelische Kirche die Beichte niemals „abgeschafft“. Das konnte sie auch gar nicht, denn die Befreiung von Sünde und Schuld und der Zuspruch der Vergebung zählen zu den wichtigsten „Kernstücken“ des christlichen Glaubens überhaupt.

 

Im Augsburger Bekenntnis von 1530, Artikel 11, heißt es: Von der Beichte wird (in der evangelischen Kirche) so gelehrt, daß man in der Kirche die private Absolution oder Lossprechung beibehalten und nicht wegfallen lassen soll, obwohl es in der Beichte nicht nötig ist, alle Missetaten und Sünden aufzuzählen, weil das doch nicht möglich ist: "Wer kennt seine Missetat?" (Psalm 19, Vers 13)"

 

Quelle: Ev.-luth. Kirche

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(Ich hab mal ganz fassungslos in einem ev. Gesangbuch einen Beichtspiegel entdeckt und war platt).

heuer erschienen, herausgegeben von der VELKD (Vereinigte Evang.-Luth.Kirche Deutschlands):

 

"Wie mein Leben wieder hell werden kann. Eine Einladung zur Beichte."

 

Zum Herunterladen hier als pdf-Datei (als Word-Datei gibt es das auch, siehe diese Website, aber nicht nur Lucia, mir auch, sind pdf-Dateien lieber, weil sicherer.

 

Aus dem Pressetext:

 

„Die Beichte hat in früheren Zeiten andere Formen gehabt, die uns heute fremd wären. Sie ist im Lauf der Geschichte auch missverstanden und missbraucht worden und so in Verruf gekommen. Sie hat in der römisch-katholischen Kirche einen viel festeren Platz als bei uns und gilt deshalb vielen als ,typisch katholisch‘. Aber all das ändert nichts daran, dass uns hier eine Möglichkeit und große Hilfe gegeben ist, das, was uns bedrückt, verunsichert, wirklich loszuwerden, und das, wonach wir uns sehnen, zu gewinnen: Klarheit und Frieden für unser Leben.“

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aus dem Text:

 

Praktisch geschieht das so, dass ich mich an eine Pfarrerin

oder an einen Pfarrer wende - es kann auch ein

Gemeindemitglied sein, wenn es dazu bereit ist und

sich in der Lage sieht - und darum bitte, dass wir

miteinander Beichte halten.

 

-----------------------------

 

Nun kann allein Gott Sünden vergeben - oder jemand, der von ihm dazu die Vollmacht erhalten hat.

 

Frage: Haben alle Evangelen von Gott die Vollmacht erhalten, Sünden zu vergeben??

bearbeitet von Erich
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Ich glaube, daß die Evangelen die Vergebung sehr direkt bei Christus suchen werden, Erich.

 

Ein Amt wie bei uns kennen sie ja nicht.

 

Gilt die Beichte da auch als Sakrament oder ist sie, sagen wir mal, eher eine empfehlenswerte geistliche Übung.

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Ich glaube, daß die Evangelen die Vergebung sehr direkt bei Christus suchen werden, Erich.

 

und bei wem suchen wir sie?? Beim Beichtvater??

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Ich glaube, daß die Evangelen die Vergebung sehr direkt bei Christus suchen werden, Erich.

 

Ein Amt wie bei uns kennen sie ja nicht.

 

Gilt die Beichte da auch als Sakrament oder ist sie, sagen wir mal, eher eine empfehlenswerte geistliche Übung.

Die Evangelischen kennen nur zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl.

Die übrigen 5 erkennen sie nicht als Sakrament im eigentlichen Sinne an, da sie sich nicht

- ihrer Ansicht nach - auf Christus selber zurückführen lassen.

 

Die Beichte ist - wenn ich das richtig verstanden habe - Teil des christlichen Lebens, wie das Gebet etc.

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Nun kann allein Gott Sünden vergeben - oder jemand, der von ihm dazu die Vollmacht erhalten hat.

 

Frage: Haben alle Evangelen von Gott die Vollmacht erhalten, Sünden zu vergeben??

Die Evangelischen kennen die Priesterschaft aller Gläubigen. Ein apostolisches Amtsverständnis wird in der

Regel nicht anerkannt.

 

Es ist aber schwierig - in jeder der hier geführten Diskussionen - von den Evangelischen zu reden. Es gibt etwa 800 (nennenswerte) Gruppierungen.

 

Die Beichte ist m.W. bei den lutherischen am ehesten vorzufinden. Je calvinistischer es wird, desto unkirchlicher sind sie (sallop gesagt)

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Ich glaube, daß die Evangelen die Vergebung sehr direkt bei Christus suchen werden, Erich.

 

und bei wem suchen wir sie?? Beim Beichtvater??

Nee, aber der Beichtvater verwaltet das Sakrament. Der kann uns unter Umständen ohne Absolution nach Hause schicken.

 

ich denke, daß bei Evangelens zu Haus keiner (außer Christus) diese Macht hat, zu lösen und zu binden.

 

Das unser Priester diese Macht auch nur wieder von und durch Christus hat, weiß ich, liebster Erich (bevor Du mich wieder haust).

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Aber vor dem Beichtiger sollen wir allein die Sünden bekennen,

 

Ein Beich - Tiger?? :blink:

 

Christus hat dem Petrus (und den Aposteln) „die Schlüssel zu Binden und zu Lösen" gegeben. Aber wozu gibt er ihm extra einen besonderenSchlüssel, wenn eh alle einen Schlüssel haben. Wenn ausnahmslos jeder einen Schlüssel zu meiner Wohnung hat, brauche ich meine Tür überhaupt nicht mehr abzuschließen.

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Off Topic: Warum heißt der Löwe Löwe? Weil, er durch die Wüste löft.

 

Warum heißt der Tiger Tiger?

 

Wei er noch viel gewal-tiger löft.

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her mit einem Brecheisen, der Witz klemmt :blink:

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Ich hatte mal früher gedacht, daß die Beichte den Getauften zur Verfügung steht.

Und Evangelen sind ja getauft!

 

*seufz*

 

Und wie soll man dann einem Evangelen die Beichte abnehmen, wenn er konvertieren will?

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"Anleitung für die Einzelbeichte

 

Danke Gott, daß du beichten darfst. Denn das ist eines der großen Geheimnisse Gottes, daß er uns, so oft wir zu ihm kommen und ihm unser schuldbeladenes Herz auftun, einen neuen Anfang ermöglicht. Was keine Willensanspannung erreichen kann, wird dir in der Beichte geschenkt: Das Alte ist vergangen, es ist alles neu geworden.

Sei dir bewußt, daß der Beichtiger (Beichtvater) als bevollmächtiger DIener Jesu Christi vor dir steht und daß du nicht einem Menschen, sondern deinem Herrn Christus beichtest.

Denke daran, daß der Beichtiger dich in deiner Armseligkeit und Schwäche nicht verachtet, sondern versteht; denn er sit selbst durch eigene Not und Sünde angefochten und hat die Not und Sünde viele anderer Menschen gehört.

Wisse, daß du nicht Vergebung erlangen kannst, wenn du nicht bereit bist, allen von Herzen zu vergeben, die gegen dich gefehlt und dich gekränkt haben. Darum versöhne dich, soviel an dir liegt, schon vor der Beichte mit deinem Nächsten. Bedenke, daß nichts wichtiger ist als die Bitte um den Heiligen Geist; er nur kann dir die Kraft geben, in einem neuen Leben zu wandeln.

Beschränke dich darauf, das zu nennen, was du als wirkliche Sünde und sündige Neigung erkannt hast. Sprich nicht bloß von allgemeiner Sündhaftigketi und scheue dich nicht, auch erkannte persönliche Schuld zu bekennen.

Nenne deine Sünde klar und deutlich. Rede schlicht und einfältig. Überlaß es dem Beichtiger, nach den näheren Umständen zu fragen, wo es nötig ist. Klage dich selbst an und beschuldige nicht andere. Wenn es unvermeidlich ist, von ihnen zu sprechen, so rede über sie mit größter Zurückhaltung. Nenne nie ihren Namen. Unterlasse jede Art von Selbstlob und Selbstrechtfertigung. Endlich solltest du wissen, daß der Beichtiger durch sein Amtsgelübde [Hervorheb. durch mich; also doch Amtsgebunden!] gebunden ist, alle sihm Anvertraute unter dem Beichtgeheimnis gegen jedermann unverbrüchlich zu bewahren. Er ist verpflichtet, selbst darüber zu schreigen, daß du zur Beichte zu ihm gekommen bist. Aber auch du sollst sein Gespräch mit dir für dich behalten. Denn du brichst ebenfalls das Beichtgeheimnis und bringst dich um den Segen der Beichte, wenn du leichtfertig und redselig anderen vom Beichtgespräch erzählst.

 

ORDNUNG DER EINZELBEICHTE

Ort der Einzelbeichte ist in der Regel die Sakristei, die in manchen Gegenden heute noch Beichtkammer genannt wurd. Es ist gut, wenn der Beichtende sich zuvor im stillen Gebet in der Kirch egesammelt hat. Steht die zum Beichtraum führende Tür offen, so kann der Beichtende eintreten. Zum Sündenbekenntnis sitzen oder knien Beichtiger und Beichtender derart, daß deutlich wird: der Beichtende bekennt Gott, dem Herrn, der sich eines Menschen als seines Ohres bedient. Deise Anweisung ist, wie alles über die Einzelbeichte Gesagte, nicht als ein Gesetz, sondern als eine Hilfe zu verstehen.

 

Beichtiger: Der Friede des Herrn sei mit dir.

 

Beichtender: Amen.

 

Beichtiger: Du bist gekommen, um Gott dem Heiligen und Allwissenden deine Beichte abzulegen. Darum bekenne vor mir als dem DIener der Kirche, was dich beschwert und was du bereust.

 

Beichtender (etwa): Vor Gott dem Heiligen und Allwissenden bekenne ich... Das alles ist mir leid. Ich bitte um Gnade. Ich will mich bessern.

 

Danach fragt der Beichtiger: Hast du deine Beichte beendet?

 

Beichtender: Ja

 

Beichtiger: Knie nieder und bete mit mir also:

Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünde

nach deiner großen Barmherzigkeit.

SChaffe in mir, Gott, ein reines Herz

und gib mir einen neuen, gewissen Geist.

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht

und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.

(Aus Psalm 51)

 

Beichtender: Amen.

 

Beichtiger: Gott sei dir gnädig und stärke deinen Glauben. Amen.

 

Dann fährt der Beichtiger fort:

Glaubst du auch, daß die Vergebung, die ich dir zuspreche, Gottes Vergebung ist?

 

Beichender: Ja.

 

Der Beichtiger legt dem Beichtenden die Hand auf und spricht:

Wie du glaubst, so geschehe dir.

In Kraft des Befehls, den der Herr seiner Kirche gegeben hat, spreche ich dich frei, ledig und los: Dir sind deine Sünden vergeben. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Der Gott des Friedens heilige dich durch und durch, und dein Geist ganz samt Seele und Leib müsse bewahret werden unsträflich auf die Zukunft unseres Herrn Jesu Christi. Getreu ist er, der dich ruft; er wirds auch tun.

Gehe hin in + Frieden.

 

Beichtender: Amen."

 

Aus: Evangelisches Kirchengesangbuch. Ausgabe für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern. 1957. Revidierte Ausgabe von 1979. S. 644-647

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