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Gandhi als Vorbild


lara

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Liebe Katholiken,

 

falls ihr etwas Zeit und Muße habt, dann möchte ich euch bitten mir einen Rat zu geben.

 

Aus ur-katholischster Quelle ist nämlich heute etwas Seltsames über die Hausschwelle gekommen:

 

Die Juli-Ausgabe Juli von meinem Stundenbuch lag im Briefkasten.

Neben den liturgischen Texten stehen zur Belehrung und Erbauung der Gläubigen auch immer einige Texte drin.

Unter „Elemente der Eucharistiefeier“ gibt es diesmal Erläuterungen vom Vaterunser bis zur Entlassung (ganz knapp). Unter „Themen und Termine“ wird der lichtreiche Rosenkranz vorgestellt, dazu etwas allgemein-historisches zum Rosenkranzgebet. Zwischen beiden Rubriken steht ein Artikel „Engagiertes Christsein“. Person des Monats Juli ist Mahatma Gandhi. Der Text beginnt entsprechend mit „Mahatma Gandhi war kein Christ, sondern gläubiger Hindu“.

 

Sollte ich dem Herausgeber einen geharnischten Brief schreiben? Oder Vorschläge einreichen, welche weniger bekannten vorbildlichen Christen mal vorgestellt werden sollten? Oder besser gleich das Stundenbuch abbestellen? Oder sehe ich das alles zu eng?

Wie wird es weitergehen? Werden demnächst unter „Engagiertes Christsein“ Buddha und Konfuzius als Vorbilder empfohlen?

 

Das soll jetzt keine Staatsaffaire werden, ich habe ein bisschen überzeichnet. :blink:

(Aber erstaunt hat es mich schon.)

 

Fragende Grüße

lara

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Gast Ketelhohn

Ich habe aus ähnlichen Gründen die inzwischen darob eingegangene Berliner „Katholische“ Kirchenzeitung abbestellt, allerdings erst nach längerer Auseinandersetzung mit der Onsabrücker Zentralredaktion.

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Gast Ketelhohn

Sie werden deine Kritik übrigens nicht verstehen, und wenn du die Wände hochläufst, Lara. Sie halten das Christentum für eine tolle, vielleicht die beste Spielart des Gutmenschentums. Dat is nix für uns kleine A*********.

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Gandhi halte ich in seinem Handeln und auch philosophischem Denken für ein Vorbild.

Seinen Glauben halte ich allerdings für falsch.

Und für noch falscher, ihn für das Christentum zu instrumenatlisieren. Er war explizit kein Christ, nix mit anonym oder so'n Kram (nicht nur da denke ich komplett anders als Rahner).

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Willst du deine Postingzahl nach oben schrauben, Robert? :blink:

 

 

Ohne Zweifel wäre ich ein Christ,

wenn die Christen es 24 Stunden täglich wären.

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"Mahatma Gandhi war kein Christ, sondern gläubiger Hindu ...

... Er hätte es auch abgelehnt, die Religionen zu vermischen. Dennoch hat Gandhi oft gesagt, daß die Worte Jesu, insbesondere die Bergpredigt, ihm wichtige Weisung waren. Sein Einsatz mit seinem ganzen Leben galt der Gerechtigkeit, den Rechten der Inder in vielen Situationen der Unterdrückung. Martin Luther King, im Kampf für die Menschenrechte der Schwarzen in den USA ermordeter Pfarrer, bekennt von

Gandhi:"Gandhi war wahrscheinlich die erste Person in der Geschichte, die die Liebesethik Jesu über die bloße Interaktion zwischen Individuen hinaus zu einer mächtigen und wirkungsvollen sozialen Kraft gemacht hat." Durch die Auseinandersetzung mit der Bergpredigt Jesu lernte Gandhi, die Tradition der Gewaltlosigkeit bei den Hindus, nämlich der Liebe zu allem Leben, besser zu verstehen."

 

(ich hab' mal den Kontext nachgelesen, um nachzuschauen, warum die Herausgeber des Magnificat auf die Idee kamen, Ghandi in dieser Rubrik vorzustellen). Ich kann's nicht schlimm finden.

 

Deine Idee, lara, mit Tips für "unbekannte Heilige" an die Herausgeber finde ich gut. War eigentlich Benedikt Labre schon dran?

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Knifflig die Frage zu beantworten:

Gandhi als Vorbild - für engagierte Christen.

 

(Für mich stellt sich da die Frage: Was ist ein Vorbild?)

 

Gandhis Leben und Lebenswerk kennen lernen, JA.

Über seine Ziele und sein Handeln nachzudenken, JA.

Seine Fehler zu hinterfragen nach den Auswirkungen im heutigen Indien, JA.

 

Gandhi so darzustellen, als wäre alles uneingeschränkt sinnvoll und damit alles nachahmenswert,

was er gemacht hat, NEIN.

 

Gandhi ist ein Mensch, über den man auch als engagierter Christ nachdenken kann und soll.

 

Über das eigene Engagement, die Grenzen, die Ziele und die Auswirkungen.

Über das Engagement anderer in anderen Religionen Nachzudenken, schafft vielleicht auch Demut.

 

 

In diesem (meinem hier genannten) Sinne ist Gandhi ein Vorbild.

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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War eigentlich Benedikt Labre schon dran?

In den letzten Jahren nicht, Petrus. Zumindest kommt mir Benedikt Labre nicht bekannt vor.

„Gar nichts, aber ich bin hingerissen“. Guuut! Se non e vero, e ben trovato.

 

Vielleicht hängt’s auch ein bisschen daran, dass sie nur verstorbene Christen vorstellen. Bei den noch lebenden, z.B. Abbé Pierre (Henri Grouès), scheinen sie erst noch auf die Absegnung von oben zu warten.

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Gandhi ist ein Mensch, über den man auch als engagierter Christ nachdenken kann und soll.

 

Über das eigene Engagement, die Grenzen, die Ziele und die Auswirkungen.

Über das Engagement anderer in anderen Religionen Nachzudenken

Hallo Peter,

 

das wird wohl auch der Gedanke gewesen sein, warum sie Gandhi vorgestellt haben.

 

Nur....wer von den Otto Normalchristen mischt schon in der Weltpolitik mit?

 

Nachdenken über Gandhi ist ja gut und schön, aber ist da nicht ein klein wenig die Gefahr, die Botschaft zu vermitteln: "ist ja egal welche Religion ein Mensch hat, wenn er nur gut handelt"?

 

Viele Grüße

lara

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die Gefahr, die Botschaft zu vermitteln: "ist ja egal welche Religion ein Mensch hat, wenn er nur gut handelt"?

In dieser Gefahr steht ja dann auch Jesus mit:

 

Vom Weltgericht

31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm,

dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und der wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. 34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: gWas ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. 41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das hewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. 43 Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. 44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. 46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

 

 

gruss

peter

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Gandhi ist ein Mensch, über den man auch als engagierter Christ nachdenken kann und soll.

 

Über das eigene Engagement, die Grenzen, die Ziele und die Auswirkungen.

Über das Engagement anderer in anderen Religionen Nachzudenken

Hallo Peter,

 

das wird wohl auch der Gedanke gewesen sein, warum sie Gandhi vorgestellt haben.

 

Nur....wer von den Otto Normalchristen mischt schon in der Weltpolitik mit?

 

Nachdenken über Gandhi ist ja gut und schön, aber ist da nicht ein klein wenig die Gefahr, die Botschaft zu vermitteln: "ist ja egal welche Religion ein Mensch hat, wenn er nur gut handelt"?

 

Viele Grüße

lara

Hi lara,

 

ich habe den Artikel nicht gelesen. Ich meine nur: es kommt darauf an, wie das ganze dargestellt wird. Ich kann mir kaum vorstellen, daß Gandhis Hinduismus als Vorbild dargestellt wird (oder irre ich mich da?) - ich denke eher, daß auf sein Handeln eingegangen wurde. Und sein Handeln kann durchaus dergestalt gewesen sein, daß es christlichen Prinzipien entspricht.

 

Ich erinnere nur mal an das Beispiel des barmherzigen Samariters. Die Samariter waren damals nicht als gleichrangige Glaubensbrüder anerkannt - dennoch zeigt eben Jesus in seinem Gleichnis, daß auch von einem Mensch, von dem man es aufgrund seiner Glaubens- und Volksgehörigkeit nicht zutrauen würde, mehr Hilfe kommen kann als von einem Glaubensbruder (die, die an dem Verletzten vorbeigingen, waren ja alles gläubige Juden).

 

herzliche Grüße

 

Olli

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