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Fronleichnam


silberpfeil

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Fronleichnam - Ich habe einige meiner kath Freunde gefragt

was der Feiertag bedeutet aber keiner konnte mir sagen

a: welche Bedeutung

b: Warum er gefeiert wird

Ich danke schon mal für die Erklärung

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Fronleichnam

 

Der römisch-katholische Feiertag Fronleichnam, das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, also 10 Tage nach Pfingsten, gefeiert. Der Name "Fronleichnam" stammt von "fron", "Herr", und "lichnam", "Leib", weist also auf die Elemente der Eucharistie hin. 1264 schrieb Papst Urban IV. dieses Fest in der Folge des Blutwunders von Bolsena für die gesamte römisch-katholische Kirche fest, 1317 legte Papst Johannes XXII. den Donnerstag als Festtag fest.

 

Seine Beliebtheit verdankt dieser Festtag vor allem der reich geschmückten Prozession, bei der die Elemente der Eucharistie durch die Straßen getragen werden. 1277 ist eine solche Prozession in Köln bezeugt. Wichtig wurde das Fest und die Prozession erst nach dem Konzil von Trient als eine antiprotestantische Demonstration der katholischen Auffassung, dass allein die römisch-katholische Kirche die Verfügung über die Eucharistie habe. Der Priester trägt bei der Prozession hoch erhoben die "Monstranz", die die Hostien beinhaltet, die Gemeinde geht hinterher. An vier im Freien aufgebauten Altären werden Fürbitten gebetet und gibt der Priester seinen Segen.

 

(Quelle: heiligenlexikon.de)

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Wichtig wurde das Fest und die Prozession erst nach dem Konzil von Trient als eine antiprotestantische Demonstration der katholischen Auffassung, dass allein die römisch-katholische Kirche die Verfügung über die Eucharistie habe.

Hi Exi,

 

verstehe diesen Abschnitt richtig, dass es vor allem darum geht den Protestanten durch einen protzigen Umzug durch die Gemeinde vorzuführen, dass nur die katholische Hostie einen echten Jesus beinhaltet? Dass die Prozession also im Wesentlich auf einem Kirchenpolitikum statt einer Glaubenssbekundung basiert?

 

Dann kann ich es kaum fassen, dass sich ein protestanitscher Pfarrer bereit erklärt hinter solch einer Protzession hinterherzulaufen, sei es mit oder ohne Talar.

 

Viele Grüße

Heidi

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Wohl eher nicht, Heidi. Die Geschichte weist darauf hin, dass die Ursprünge nicht hier liegen. Es wurde - wie so vieles andere auch - benutzt und damit Mittel zum Zweck.

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Aus dem Link von Petrus das wesentliche zur "Tabernakelfrömmigkeit" und Luthers Vorwurf des Götzendienstes:

 

Wenn im Laufe der Zeit die Prozessionen sich immer mehr verselbständigten und sich eine "Tabernakelfrömmigkeit" entwickelte, die den Ursprung , nämlich die Feier der Eucharistie und den Empfang des eucharistischen Brotes durch die Gläubigen, in den Hintergrund treten ließ, mußte dies den Widerspruch Luthers hervorrufen. Seiner Überzeugung entspricht es, daß das von Christus eingesetzte Abendmahl in Brot und Wein den Gläubigen auch ausgeteilt wird. Wo dies nicht geschieht , werde dem Testament Jesu entgegengehandelt: " ...wenn das Brot in der papistischen Meß nicht ausgeteilet, sondern aufgeopfert oder eingeschlossen, umbgetragen und anzubeten fürgestellet, ist es für kein Sakrament zu halten." In der Folge wurde der sog. "Tabernakelfrömmigkeit" der Vorwurf der "Elementenanbetung" und damit des Götzendienstes ( der Anbetung von geschaffenen Dingen ) gemacht. Andererseits hat das Konzil von Trient sich nicht bemüht, das Anliegen Luthers positiv zu beantworten ( das geschah erst im II.Vatikanischen Konzil 1962-65!) , sondern hat in seinem Eucharistie-Dekret den Jubel der Fronleichnamsprozession als TRIUMPHUS DE HAERESI (Triumph über die Häresie) interpretiert und so den lange dieser Prozession eigenen konfessions- polemischen Unterton mitverschuldet. Daß er auf beiden Seiten heute kaum noch gehört wird, bzw. durch "neue Töne " der Versöhnung und des Verstehens ersetzt wird , ist sicher eine der bemerkenswerten Auswirkungen des ökumeni-schen Klimas.

 

Besinnung auf die gemeinsamen Grundlagen und Abbau von "Feindbildern"

 

Die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils hat mit der praktisschen Neugestaltung der Eucharistiefeier deutlich gemacht, daß im Zentrum der eucharistischen Frömmigkeit die Mahlfeier selber steht und daß die altkirchl iche Praxis der Aufbewahrung konsekrierter Hostien in erster Linie im Blick auf die Kranken beibehalten wird, wenngleich Besinnung und Gebet vor dem Tabernakel weiterhin empfohlen werden. Mit dieser entschiedenen Hinordnung des Sakraments auf den leibhaften Empfang und die liturgische Neuordnung ist dem evangelischen Anliegen in einem entscheidenden Punkte Rechnung getragen.

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Wie du siehst, liebe Heidi, hat es den Sinn als Anti-Luther-Demo heute Gott sei Dank wieder verloren. Ich sehe es eher als eine Pro-Jesus-Demo...

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Ja ja Heidi, und aus der Loveparade wird eine Anti-Schlager Demo :-)

 

 

n-tv schrieb am Donnerstag, 19. Juni 2003 (Quelle kath.de)

 

Stichwort

Fronleichnam

 

Das Fronleichnamsfest gilt als ein typisch katholisches Fest.

 

In einer Prozession an einem Donnerstag im Frühsommer wird die Eucharistie, die geweihte Hostie (eine "in Fleisch und Blut Jesu" verwandelte Brotscheibe) in einer Monstranz feierlich unter Gesang und Gebet durch die Straßen getragen. An vier Stationen ("Altären") wird angehalten, aus der Bibel vorgelesen und Fürbitten gesprochen, sowie der Segen gespendet.

 

Diese "eucharistische Frömmigkeit" war der frühen Kirche in den ersten Jahrhunderten fremd. Für sie hatte die Eucharistie ihren exklusiven Platz im Gemeindegottesdienst. Das Fronleichnamsfest hat seine Wurzeln in der am Beginn des zweiten Jahrtausends entstandenen eucharistischen Frömmigkeit und geht auf eine Vision der Juliana von Lüttich zurück (1209), die in einem Traum die Kirche in Gestalt einer weißen Mondscheibe sah, in der ein kleines Stück fehlte. Dieses fehlende Stück war für sie ein gesondertes eucharistisches Fest.

 

1264 schreibt Papst Urban dieses Fest für die ganze abendländische Kirche vor. Der Name bedeutet Fron ("Herren") Leichnam (entgegen der modernen Bedeutung nicht toter sondern gerade umgekehrt: "lebender Leib"). Der Feiertag wurde im Hinblick auf die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus bei der Abendmahlsfeier am Donnerstag vor Ostern auf einen Donnerstag gelegt. (kath.de)

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..... und geht auf eine Vision der Juliana von Lüttich zurück (1209), die in einem Traum die Kirche in Gestalt einer weißen Mondscheibe sah, in der ein kleines Stück fehlte. Dieses fehlende Stück war für sie ein gesondertes eucharistisches Fest.

*lol*

 

Ist ja goldig, auf was für Ideen Menschen kommen können. Ich hätte spontan vermutet, die hungrige Kirchenmaus hätte was abgeknabbert.

 

Aber so ein Gedanke wäre für gläubige Menschen sicherlich viel zu schlicht und naheliegend.

 

Im übrigen finde ich es ausgesprochen nett, das der arme Jesus auch mal aus seinem Kirchengefängnis herausgelassen wird. Tagein tagaus eingeschlossen im Tabernakel wird er sich sicherlich auf den jährlichen Spaziergang bei Sonnenschein riesig freuen.

bearbeitet von Heidi
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Christoph Overkott

Schrieb mir gestern der Geschäftsführer einer PR-Agentur, er habe auf einer "Transsubstantiationsperformance" in Köln einen alten Kommilitonen von mir getroffen, der jetzt Religionslehrer ist und mich grüßen lasse.

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... "Transsubstantiationsperformance" ...

Meine Rede, wir müssen die theologische Sprache unserer Zeit anpassen, dann werden wir auch verstanden.

 

...performance, da versteht doch jeder Jugendliche was drunter...

 

Wenn wir die Kids so zur Prozession locken, sind sie allerdings (wahrscheinlich) enttäuscht, daß die Blaskapelle keine 160 Beats per minute schafft :blink:

 

Gruß

Cicero

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