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Charismen und Freikirchler


platon

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Hokuspokus:

 

Dieser Zauberspruch ist eine Verballhornung

der lateinischen Wandlungsworte "Hoc est enim corpus meus".

 

Menschen, die kein Latein konnten, verstanden eben nur Hokuspokus.

Soweit ich weiß, ist dieser Begriff von Luther populär gemacht worden oder wurde zumindest von ihm häufiger benutzt, um gegen das Eucharistieverständnis der Katholiken zu polemisieren.

 

Siehe auch http://www.chrismon.de/cservice/clex_f-j.h...html#hokuspokus

 

Hallo Leute,

 

Volker erwähnte in einem anderen Thread die Tatsache, daß Luther einen regelrechten Feldzug gegen die Eucharistie veranstaltet hat. Die Eucharistie als Götzendienst zu bezeichnen ist Taktik von einigen wenigen ganz radikalen Freikirchlern. Vergessen wir nicht, daß Luther nominalist war, und deshalb keinen Bezug zur Mystik und zur Metaphysik haben konnte. Da erscheint unter diesen Umständen die Feindschaft gegen das sakramentale Denken als logische Konsequenz zu folgen.

 

Wohl fast alle Freikirchler glauben nicht an die Eucharistie, aber nur die wenigsten von ihnen beleidigen den katholischen Glauben derart, wie Luther das tat. Ich führe z.Zt. eine herzhafte Beziehung zu einem freikirchlichen Gebetskreis, bei dem viel Austausch stattfindet, und hin und wieder meine Meinung formulieren darf. Zugeben muß ich, daß die Erfahrungen, die ich in all den Jahren in der katholischen charismatischen Erneuerung gesammelt habe, mich wohl ehrfürchtig auf die Gotteserfahrungen anderer, auf die Bildersprache der Charismen gestimmt haben, so daß bei mir der Schnittpunkt für ein Gespräch breit ist.

 

Die Charismen nun haben die Freikirchler für sich nicht gepachtet, sondern ist eine Erscheinung, die immer wieder durch die Jahrhunderte der Kirchengeschichte immer wieder aufgebrochen ist. Ich meine, charismatisches Denken muß ja nicht die Spiritualität tragen, wie die amerikanischen Christen sie haben, aber das Grundphänomen ist doch das, daß der Heilige Geist Menschen in ihren Herzen berührt, daß sie fähig werden, das Reden Gottes zu erkennen, sei es durch Symbole, sei es durch die Zeichen der Zeit, sei es durch eine Heilung oder durch die verschiedensten Phänomene. Gott kann auch durch einen Traum reden.... Gott ist nicht tot, Gott lebt, und er spricht. Nur vielleicht nicht so häufig und auch nicht in der Art, wie wir das wollen...

 

Nun kommt es auch innerhalb der katholischen Kirche immer wieder zu Unverständnis, weil manche durch ihr kleinkariertes Denken nicht fähig sind, Gott reden und handeln zu lassen, wo er will. Weil Gott nicht so redet, wie sie das gerne haben wollen, und vor allem, weil sie die fremden Erfahrungen, die eben sehr stark auf biblischen Bildern und Metaphern basiert, nicht verstehen, wird einmal der Sektenbeauftragte bemüht, der sie abstempelt. Manchmal kommt es auch dazu, daß sogar katholische Charismatiker wie Sektierer behandelt werden, nur weil sie Charismatiker sind.

 

Auf der einen Seite gibt es solche radikale Freikirchler - Gottseidank die Ausnahme - die Katholiken infolge des lutherischen Denkens als Sektierer beschimpfen. Und auf der anderen Seite gibt es das auch, daß manche Katholiken Freikirchler unterschiedslos als Sektierer beschimpfen.

 

Ich bin gegen falschen ökumenischen Zugeständnissen, wo man gewillt ist, die Wahrheit aufzugeben um der Einheit willen, die Eucharistie nicht wahrhaft verehrt, aber mir gefallen auch solche unehrlichen kleinkarierten Töne gegen Freikirchler auch nicht. Wir müssen anfangen für die Einheit zu beten, anstatt die Lösung selber "machern" zu wollen, woraus nochmehr Spaltung entsteht. Jesus sagte nicht: "Werdet eins!", sondern er sagte: "Vater, ich bitte Dich, daß sie eins seien!". Schließen wir uns diesen Gebet an und hören wir auf, einander zu beschimpfen. Stattdessen sagen wir uns einander die Wahrheit, aber in Liebe.

 

Grüße, Carlos

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Hi Carlos,

 

ich habe selber in einer freikirchlichen Gemeinde den entscheidenden »Gnadenstoß« auf den Glauben hin bekommen. Zuerst dachte ich nicht, dass es überhaupt nennenswerte Unterschiede gibt … aber dann kamen die ersten heftigen Anfragen – zumal mir recht das Leben mit der (und in der) Gemeinschaft der Heiligen wichtig wurde. Und als mir dann die ersten Leute versuchten, die Gottesmutter als ›dämonisch‹ auszureden, ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass wir nicht in allen Dingen einem Strang zogen.

 

Ich habe es später deas (Streit-)gespräch nicht mehr unbedingt gesucht, es jedoch als segensreich empfunden, die erkannte Wahrheit in aller Schlichtheit zu vertreten.

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Hallo Leute!

Dem zweiten Teil des Untertitels kann ich zu stimmen. Seit 17 Monaten bin ich sehr eng mit einer freikirchlichen Gemeinde befreundet und besuche die wöchentlichen Bibelstunden. Meiner Meinung nach können wir sehr viel lernen, schon alleine, wenn wir über unseren Tellerrand hinausschauen und deren Erfahrungen teilhaben dürfen. Immer wieder erkenne ich aber auch die Unterschiede. Den allergrößten in punkto Eucharistie. Lange Diskussionen mit der Pastorin haben – meine ich – die eigentliche Haltungen in diesem Punkt verstärkt, aber uns als Christen näher gebracht und den Respekt vor der anderen Glaubenshaltung vergrößert.

Eure Uhu

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Immer wieder erkenne ich aber auch die Unterschiede.

 

Halelujah, preiset den Herrn!

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Und als mir dann die ersten Leute versuchten, die Gottesmutter als ...

Hallo Echo Romeo,

 

nun solche Erfahrungen mache ich bei der Gruppe, zu der ich Kontakt habe, nicht. Mir wird nur vorgehalten, die Sache mit der Gottesmutter sei ihnen zu "symbolisch".... (Ich habe ihnen mehrmals eine kleine Portion Philosophie zugemutet.... hi, hi....)

 

Aber in der Tat gab es vor nicht allzulanger Zeit einige radikale Freikirchler, die darauf bedacht waren, solche und ähnliche ausgeuferte Behauptungen über die Gottesmutter aufzustellen.

 

Wichtig ist für mich, die Dinge bei der Wahrheit zu nennen, gleichzeitig aber als Christ es niemand mit gleicher Münze heimzuzahlen. Darum liegt es mir am Herzen, daß Katholiken sich nicht wie manche radikale Freikirchler benehmen. Mich freut es hier Leute zu finden, die ähnlich wie ich empfinden.

 

Grüße, Carlos

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Manchmal kann ich es mir nicht verkneifen, bei denen ein paar Worte zur Gottesmutter zu sagen.... Sie lassen sich das gefallen, obwohl sie nicht in allem mit mir einer Meinung sind...

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