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Jesusfreaks - Christen oder Sekte ?


Kephas982

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Hallo !

 

Wie seht/beurteilt ihr die Jesusfreaks ?

Ich persönlich habe seit kurzem näheren Kontakt zu ihnen (hier vor Ort) und bin ziemlich beeindruckt.

Hat jemand von euch vieleicht schon persönliche Erfahrungen mit den Jesusfreaks gemacht ?

Nun, ich bin gespannt auf eure Meinung.

 

Gruß, euer Kephas982 :-)

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geleert - hatte gar nichts mit dem Thema zu tun. Lucia

 

Stimmt nicht, es wurde nicht nur nach einer positiven Einschätzung gefragt, sondern auch nach Kritik - und auf eine solche verwies der Link. Die Frage, wie ich die JesusFreaks beurteile, war jedenfalls unter dem angegeben Link zu finden. Ich halte die JesusFreaks für Leute, bei denen die Begeisterung für eine Sache ihren Verstand, diese Sache zu beurteilen, bei weitem überschreitet.

 

Begeisterung ist ja schön und nett, aber als alleiniger Umstand für eine Sache ein bisschen mager.

bearbeitet von Volker
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Hallo Kephas!

Erst mal herzlich willkommen hier im Forum!

Ich bin einmal durch Zufall (auf die Einladung zu einem Jugendgottesdienst hin) in einen Gottesdienst „geraten“, der gemeinsam von Jesusfreaks und einer freien evangelischen Gemeinde gestaltet war. In der Beurteilung des Ganzen gibt’s für mich durchaus positive und negative Seiten. Positiv überrascht hat mich erstmal, wie viele Jugendliche (die auch im Gegensatz zu mir auch wissentlich da waren) denn da so zusammen kamen. Das waren schon so 80 Leute. Musikalisch gestaltet wurde der GoDi von einer Band. Auf die Dauer problematisch fand ich nur die Lieder. Das waren alles englische sogenannte „Lopreislieder“, von denen für meinen Geschmack mal eins ganz okay ist. Auf die Dauer fand ich die aber ziemlich flach, es lief alles drauf hinaus: Jesus, Du bist so toll, und wir haben uns alle lieb. Dann kam irgendwann die Predigt. Geleitet wurde der GoDi übrigens von einem ca.25jährigen. Der predigte dann auch, was mich in mancher Hinsicht ein bisschen von der Art her zu reden an einen Comeadian erinnerte, aber er sprach komplett frei und sehr persönlich. Als nächstes stockte mir dann ziemlich der Atem, als er nach der Predigt sagte: „So, jetzt seid ihr dran: Jeder von euch, der in der letzten Zeit was besonderes erlebt hat, was er den anderen sagen möchte, oder der in einer Situation ein besonderes Erlebnis mit Gott hatte, kann jetzt nach vorne kommen und das erzählen.“ Ich dachte mir erst mal: Klar, da geht doch keiner nach vorne und stellte mir vor, wenn das bei uns jemand sagen würde. Aber ganz unproblematisch gingen nacheinander zwei bis drei 14-20jährige nach vorne und erzählten. Das war so’n Punkt, wo ich mir dachte: In der Hinsicht könnten wir uns ne Scheibe abschneiden, wer von uns traut sich schon, so spontan und frei vor versammelter Gemeinde etwas so persönlich zu erzählen.

Ja, das ganze ist jetzt schon länger her, aber das ist so das, was mir in Erinnerung geblieben ist. Meine persönliche Meinung: Ich fands, wie schon gesagt, alles ein bisschen flach, und hatte das Gefühl, dass vieles übersteigert war. Der GoDi hatte mehr einen Event-Charakter, aber es fehlte mir der äußerst wichtige Teil, vor Gott zur Ruhe kommen zu dürfen und nicht nur High-Life zu spielen. Mein Eindruck war, dass Probleme, das keinen Platz hatten. Dass auf der Welt eben nicht alles so toll und so schön, und dass sich eben nicht alle nur lieb haben. Deshalb: Es war für mich ne interessante Erfahrung, aber ich könnte mir nie vorstellen, mich da auf Dauer wohl zu fühlen.

Viele Grüße, Simone

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Christen - die meisten. Sekte - ebenfalls viele.

 

Bei den Jesusfreaks finde ich viel Begeisterung, eine gute Gemeinschaft, mitreißende Aktionen. Aber wenn's drauf ankommt, fehlt ihnen das solide Fundament, das Wissen über den Glauben - der leiseste Windhauch pustet sie um.

 

Einige von den Jesus-Freaks sind stramm antikatholisch und auf der "sola-scriptura"-Linie; die kommen einem dann schon mal mit den merkwürdigen Comics, die's auf der "Chick"-Seite gibt.

 

Ist ein persönlicher Eindruck - muss nicht allgemein zutreffen.

 

Gruß,

Lucia

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Hallo Kephas,

 

Auch herzlich willkommen in diesem Forum!

 

Ich war mal selbst so einer, deshalb weiß ich recht gut, wie die Welt von einem Jesus Freak so ist. Ich glaube, Simone hat es ganz gut getroffen mit ihrem Eindruck. Ein bisschen sehr viel schwarz/weiß-Malerei. In der Gruppe ist die Welt heil und toll, aber "da draußen, da sind die Sünder, die, die auf dem Weg zur Hölle sind, und die wir retten müssen. Aber Gott ist auf unserer Seite, und wir haben das ewige Leben, wir tun genau Gottes Willen, wir wissen am besten, was richtig und falsch ist, denn wir vertrauen völlig auf Gott."

Ich persönlich bereue nichts, es waren auch sehr schöne Erfahrungen, tiefe Gemeinschaft, die ich dort erlebt habe. Für mich war es ein wichtiger Schritt in meinem spirituellen Reifeprozess.

 

Viele Grüße

Helmut

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Hallo Leute

 

Nicht ganz weit weg von dem Ort, wo ich vor Jahren gewohnt habe, hatten die Jesusfreaks einen Laden, wo man bunte T-Shirts mit flotten Sprüchen, Jesus-Aufkleber und andere Souvenirs im Angebot hatten. Eine der T-Shirts war ganz lila Farbe, eine Milka Kuh war darauf abgebildet, und anstatt der Schokoladenmarke stand drauf:

Messiah!

Unten drunter das Kommentar: "Die einzige Erlösung seit es die Versuchung gibt."

 

Originell fand ich das. Ansonsten hatten sie eine Garage angemietet, wo eine Rock-Gruppe christliche Rock-Musik probte. Irgendwann sind sie in eine andere Stadt umgezogen, noch bevor ich Kontakt mit ihnen haben konnte.

 

Grüße, Carlos

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Hallo Carlos !

 

Interessant ist, daß mir jemand von den Jesusfreaks hier vor Ort mal gesagt hat, daß es eben nicht "die" Jesusfreaks gibt. Es wäre jede Freakgruppe und jede Freakgemeinde unterschiedlich, weil es eben Menschen (!) wären. So wie in anderen Gemeinden auch.

Ich möchte anhängen: Gott sei Dank.

Es gibt eben Christen, die konservativer sind, und welche, die eher liberaler sind. Aber es sind und bleiben beides Christen. Vieleicht - nein: mit Sicherheit - ist ein gewisses Maß an Toleranz gegenüber der anderen Kirche oder Konfession nötig, ohne gleich so eine Art Synkretismus zu betreiben. Hier im Forum gibts auch einige Leute, die Taize ablehnen, was ich nicht verstehe. Und zwar, weil diese Gegner behaupten, Taize wäre nicht christlich. Ich denke, die Brüder der Communaute de Taize haben es einfach geschafft, in ihrer Bruderschaft Menschen verschiedener Konfessionen zusammen zubringen, ohne die konfessionellen Unterschiede zu nivellieren. Das heißt: Sie versuchen jeden Tag aufs Neue, die Versöhnung unter den Christen zu leben.

 

In diesem Sinne alles Gute,

 

Gruß, Kephas

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Hier im Forum gibts auch einige Leute, die Taize ablehnen, was ich nicht verstehe.

 

(Genau genommen gibt es einen, aber der schimpft für zehn …)

bearbeitet von Echo Romeo
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Apropos Toleranz: Ich selbst hatte ausgerechnet in Taizé eine äußerst unangenehme Erfahrung mit den Jesus Freaks. Wir hatten uns mit einer Jugendgruppe aus unserer Pfarrgemeinde (etwa 25 Jugendliche im Alter von 15-17 Jahren) auf den Weg nach Taizé gemacht. Irgendwann kamen einige der jüngeren aus unserer Gruppe beim Abendessen zu mir, und erzählten mir ganz aufgeregt, sie hätten eine Gesprächgruppe mit einigen dieser Jesus-Freaks gehabt, und diese haben sie dann auf übelste Weise beschimpft, wie man so bescheuert sein kann, sich in der katholischen Kirche zu engagieren. Die haben dann regelrecht versucht, sie zu "missionieren" was zum Glück natürlich fehlgeschlagen war.

Wir haben den Vorfall den verantwortlichen Brüdern von Taizé gemeldet, woraufhin die betreffenden Freaks ihre Koffer packen und nach Hause fahren mussten.

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Hier im Forum gibts auch einige Leute, die Taize ablehnen, was ich nicht verstehe.

 

(Genau genommen gibt es einen, aber der schimpft für zehn …)

:P:blink::P:blink::P

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Ein wichtiges Merkmal bei Sekten, das Binden der Mitglieder an der Gruppe mit menschenverachtenden Methoden kommt bei den JF nicht vor. Ich würde sagen, sie ist einfach eine typisch freikirchliche Gruppe, von daher aus katholischer Sicht von der Lehre her (was sie vertreten) natürlich mit Skepsis zu betrachten, bzw. einiges ist abzulehnen, allerdings ist auch einiges richtig, solange sie sich zu weit von unserer Lehre unterscheiden.

Ich finde ihre offene Art des Umgangs mit den Glauben (auch in der Öffentlichkeit auf passive Art z. B. mit T-Shirts Flagge zu zeigen vorbildlich, dies passt in unsere Zeit) sehr gut. Ich wollte mir schon seit längerem ein oder mehrere T-Shirts bei ihnen kaufen, was ich gleich mal nachhole.

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Ein wichtiges Merkmal bei Sekten ...

Der Begriff der Sekte und seine Definition ist so schwammig, dass man das Wort meiden sollte - es eignet sich nur noch für Polemik. Ich ziehe den neutralen Audruck "Bekenntnis" vor, wenn ich nicht polemisiere.

 

Entweder, Du definierst Sekte so eng, dass es kaum Sekten gibt, oder aber, Du definierst ihn so weit, dass die katholische Kirche ebenfalls als "Sekte" bezeichnet werden kann - dann wäre nämlich die katholische Kirche von einem jüdischen Sektierer (Jesus) gegründet worden, nach eigener Definition. Auch bei jeder anderen Definition von "Sekte" kann ich Dir Strukturen in der katholischen Kirche zeigen, nach der sie (zumindest in Teilbereichen) eine Sekte ist.

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Bitte macht - wenn Ihr die Diskussion zum Sektenbegriff weiter intensivieren wollt - dazu ein neues Thema auf.

 

Danke,

Lucia

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