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verheiratete Priester in der Kath. Kirche


Antonius77

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Immer mehr beginne ich Glauben und Kirche zu trennen. Vergangenes Wochenende glaubte ich meiner Zeitung oder meinen Augen nicht zu trauen, als ich las, daß unser Bischof einen verheirateten Mann zum Priester geweiht hat.

Wer kann mir eine "Handreichung" anbieten?

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Lieber Antonius,

worin liegt Dein Problem? Petrus - der Fels, auf den Christus seine Kirche baut - war verheiratet (immerhin hat Jesus seine Schwiegermutter geheilt). Der Zölibat - die Ehelosigkeit der Priester - ist ein kirchenrechtliches Gebot, kein Glaubensgrundsatz. Daher kann - mit päpstlicher Erlaubnis - auch mal eine Ausnahme gemacht werden; insbesondere bei anglikanischen Geistlichen, die katholisch wurden, ist das öfters geschehen - und nun bei einem evangelischen Pfarrer. Bis ins Mittelalter hinein waren verheiratete Priester durchaus üblich - in den Ostkirchen sind sie es noch.

 

Ist Dir damit geholfen?

 

Gruß,

Lucia

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Stellt sich aber die Frage: Wenn die Ehe für diesen Prieser kein Hindernis ist, mit welchem Recht soll man sie dann anderen verbieten ? Damit ist das Zölibat dann wohl hinfällig. Gut so.

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Danke liebe Lucia,

irgendwie hatte ich nicht mit einer Begründung solcher Art gerechnet: denn solche Vergleiche die in der Geschichte ihre Rechtfertigung suchen, können auch für eine Zukunft angewandt werden, ohne daß man dies jetzt ahnen könnte.

Unser Papst muß schon ein bißchen weiter denken bei solch einer Ausnahmegenehmigung. Man sieht ja bereits in diesem Forum, zu welchen folgerichtigen Verquickungen dies führt, die alle auch ihrLogik haben.

Also bitte keine albernen Querverweise mehr.

Vielmehr kann ich mir nicht vorstellen, wie ich künftig meinem Sohn die Wesenheit eines Priesters schlüssig erklären soll. Ausnahmen sind doch ein Zeichen von Flexibilität, Inkonsequenz und letztendlich von Schwäche!

Ich bin nicht von der Entscheidung ansich enttäuscht, sondern von der Tatsache, wie die Institution Kirche sich bereits richtig politisch verhält. Hoffentlich wird diese Priesterweihe nicht einst in den Annalen gleichzeitig mit dem Sturz der Gewerkschaften (Streikende) stehen!

Was meinen die anderen dazu?

Gruß Antonius

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Hi Antonius,

 

was ich dazu meine? Nun, ich kann auch nach längerer Beschäftigung mit der Thematik nicht aus der Bibel ableiten, warum ein Priester nicht verheiratet sein dürfte. Wie Lucia bereits richtig bemerkte, war Petrus offenbar selbst verheiratet. Zudem möchte ich anmerken, daß Paulus für einen Bischof lediglich die Forderung aufstellt, er möge Mann einer einzigen Frau sein (also nicht mehrere Frauen haben). Andererseits macht es aber Sinn, jemandem, der freiwillig den Zölibat auf sich nimmt, ebenso zu behandeln - d.h. den freiwilligen Zölibat darf es durchaus geben - warum auch nicht?

 

Der Grund des Pflichtzölibats liegt meines Erachtens nicht in der Schrift begründet, sondern in - (was Du selber kritisch anmerktest) - der Geschichte. Du selbst sagtest ja, wie zweifelhaft es sein kann, in der Geschichte die Rechtfertigung zu suchen. Darin stimme ich Dir zu.

 

Herzliche Grüße

 

Olli

bearbeitet von Olli
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Lieber Antonius,

- vorhin hab' ich es vergessen - erst einmal herzlich willkommen im Forum.

 

... solche Vergleiche die in der Geschichte ihre Rechtfertigung suchen, können auch für eine Zukunft angewandt werden, ohne daß man dies jetzt ahnen könnte.

Unser Papst  muß schon ein bißchen weiter denken bei solch einer Ausnahmegenehmigung. Man sieht ja bereits in diesem Forum, zu welchen folgerichtigen Verquickungen dies führt, die alle auch ihrLogik haben.

Antonius, Glaubensgut der Kirche ist historisch bedingt - alles in unserem Glauben hat seine Rechtfertigung in der geschichtlichen Menschwerdung Gottes - in Jesus. Wenn die Kirche sich nicht auf ihre Geschichte, auf die Bibel und auf Jesus beruft - worauf denn dann sonst????

 

Vielmehr kann ich mir nicht vorstellen, wie ich künftig meinem Sohn die Wesenheit eines Priesters schlüssig erklären soll.
Priester wird man nicht durch Ehelosigkeit - sonst wäre ja jeder Ehelose "automatisch" Priester. Das Priester-Sein entsteht auch nicht durch das Versprechen der Ehelosigkeit, sondern durch die Weihe: das ist die Handauflegung durch den Bischof, die Salbung der Hände und das Weihegebet, durch die der Heilige Geist auf die Kandidaten herabgerufen wird. (klick mal hier drauf). Die "Wesenheit" des Priesters ist: Jesus hier und heute zu vergegenwärtigen. In den Sakramenten - in der Sakramentenspendung (Beichte, Krankensalbung, Eucharistie sind dem Priester vorbehalten; Priesterweihe und Firmung dem Bischof). Der Priester steht in der Nachfolge der Apostel, die von Jesus selbst gesandt wurden, genau das zu tun (z. B. Markus 16,15 oder Matthäus 9,37-10,1) .

 

Ausnahmen sind doch ein Zeichen von Flexibilität, Inkonsequenz und letztendlich von Schwäche!

Flexibilität: ja. Inkonsequenz: nein - in diesem Fall handelt der Papst nur konsequent, da es Entsprechungen in der Kirchengeschichte und sogar bei den Aposteln selbst gibt.

Schwäche: Auf keinen Fall! Gesetze stur und starr um ihrer selbst willen einzuhalten und kein iota davon abzuweichen, obwohl man erkannt hat, dass die Anwendung lieblos, sinnlos, menschenfeindlich ist; das ist ein Zeichen von Schwäche - der Mut zur eigenen Entscheidung fehlt. Jesus wurde gescholten, weil seine Jünger sich nicht an die Gesetze hielten, sondern am Sabbat Ähren abrissen. Und er hat den Menschen über das Gesetz gestellt, nicht umgekehrt.

 

Ich bin nicht von der Entscheidung ansich enttäuscht, sondern von der Tatsache, wie die Institution Kirche sich bereits richtig politisch verhält. Hoffentlich wird diese Priesterweihe nicht einst in den Annalen gleichzeitig mit dem Sturz der Gewerkschaften (Streikende) stehen!

Was meinen die anderen dazu?

Politik - und dazu gehören Gewerkschaften - wird nicht in "Fragen und Antworten" diskutiert, sondern in der Gladiatoren-Arena. Meine Bitte an Alle: haltet Euch dran!

 

Grüße,

Lucia

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Stellt sich aber die Frage: Wenn die Ehe für diesen Prieser kein Hindernis ist, mit welchem Recht soll man sie dann anderen verbieten ? Damit ist das Zölibat dann wohl hinfällig. Gut so.

Der Zölibat ist damit keineswegs hinfällig.

 

Die Ehelosigkeit ist einer der drei evangelischen Räte und hat in der Kirche eine lange Tradition.

Wenn sich die Kirche über kurz oder lang dazu entscheiden sollte, was zu vermuten ist, sog. viri probati, d.h. in Beruf und Familie erfahrene Männer, zum Priesteramt zuzulassen, ist das nicht das Ende des Zölibats.

 

Im Gegenteil, empfände ich das als eine Stärkung des Zölibats, weil das Zeugnis der Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen dadurch deutlicher würde.

 

Gruß

Cicero

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Die Sache ist doch ganz einfach:

 

1) Die Ehe ist und war nie ein Weihehindernis, von dem nicht dispensiert werden könnte.

2) Ebenso ist auch die Weihe kein Ehehindernis, von dem nicht dispensiert werden könnte.

 

Es wird allerdings eher im ersten Fall eine Dispenz erteilt als im zweiten - es sei denn, der Priester wird aus irgendeinem Grunde laiisiert.

Ich habe jedenfalls noch nicht gehört, daß einem Priester im aktiven Dienst eine Dispenz zur Eheschließung gegeben wurde.

 

 

Sollte übrigens der Fall eintreten, dass die Frau des neu geweihten Priesters stirbt, so wird er auch nicht wieder heiraten können.

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Stellt sich aber die Frage: Wenn die Ehe für diesen Prieser kein Hindernis ist, mit welchem Recht soll man sie dann anderen verbieten ? Damit ist das Zölibat dann wohl hinfällig. Gut so.

Der Zölibat ist damit keineswegs hinfällig.

 

[...]

Gruß

Cicero

 

Zölibat der oder das, die religiös begründete Ehelosigkeit. Nach katholischem Kirchenrecht dürfen Geistliche nicht verheiratet sein und sind zu völliger geschlechtlicher Enthaltsamkeit verpflichtet. Zölibatsvorschriften gehen auf die Synode von Elvira (306) und das 2. Laterankonzil (1139) zurück, werden aber zunehmend kritisiert. In den Ostkirchen besteht Zölibatspflicht nur für Mönche und Bischöfe. Die evangelischen Kirchen und die Altkatholiken lehnen den Pflichtzölibat ab. (Brockaus)

 

Geht beides, Cicero, der oder das... :blink:

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Sollte übrigens der Fall eintreten, dass die Frau des neu geweihten Priesters stirbt, so wird er auch nicht wieder heiraten können.

Können schon - dürfen eher nicht.

 

Für Diakone, die "nur" die "erste Stufe" der Weihen haben, gibt es folgende Regelung: wer bei der Weihe verheiratet ist, bleibt verheiratet, wer ledig oder verwitwet ist, gelobt Ehelosigkeit. Stirbt einem verheirateten Diakon die Frau, wird er in der Regel nicht wieder heiraten dürfen - es sei denn, es sind kleine Kinder da, die dringend eine Mutter brauchen. In diesen Fällen ist eine zweite Heirat übrigens sogar erwünscht.

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Lieber Antonius,

- vorhin hab' ich es vergessen - erst einmal herzlich willkommen im Forum.

 

... solche Vergleiche die in der Geschichte ihre Rechtfertigung suchen, können auch für eine Zukunft angewandt werden, ohne daß man dies jetzt ahnen könnte.

Unser Papst  muß schon ein bißchen weiter denken bei solch einer Ausnahmegenehmigung. Man sieht ja bereits in diesem Forum, zu welchen folgerichtigen Verquickungen dies führt, die alle auch ihrLogik haben.

Antonius, Glaubensgut der Kirche ist historisch bedingt - alles in unserem Glauben hat seine Rechtfertigung in der geschichtlichen Menschwerdung Gottes - in Jesus. Wenn die Kirche sich nicht auf ihre Geschichte, auf die Bibel und auf Jesus beruft - worauf denn dann sonst????

 

Vielmehr kann ich mir nicht vorstellen, wie ich künftig meinem Sohn die Wesenheit eines Priesters schlüssig erklären soll.
Priester wird man nicht durch Ehelosigkeit - sonst wäre ja jeder Ehelose "automatisch" Priester. Das Priester-Sein entsteht auch nicht durch das Versprechen der Ehelosigkeit, sondern durch die Weihe: das ist die Handauflegung durch den Bischof, die Salbung der Hände und das Weihegebet, durch die der Heilige Geist auf die Kandidaten herabgerufen wird. (klick mal hier drauf). Die "Wesenheit" des Priesters ist: Jesus hier und heute zu vergegenwärtigen. In den Sakramenten - in der Sakramentenspendung (Beichte, Krankensalbung, Eucharistie sind dem Priester vorbehalten; Priesterweihe und Firmung dem Bischof). Der Priester steht in der Nachfolge der Apostel, die von Jesus selbst gesandt wurden, genau das zu tun (z. B. Markus 16,15 oder Matthäus 9,37-10,1) .

 

Ausnahmen sind doch ein Zeichen von Flexibilität, Inkonsequenz und letztendlich von Schwäche!

Flexibilität: ja. Inkonsequenz: nein - in diesem Fall handelt der Papst nur konsequent, da es Entsprechungen in der Kirchengeschichte und sogar bei den Aposteln selbst gibt.

Schwäche: Auf keinen Fall! Gesetze stur und starr um ihrer selbst willen einzuhalten und kein iota davon abzuweichen, obwohl man erkannt hat, dass die Anwendung lieblos, sinnlos, menschenfeindlich ist; das ist ein Zeichen von Schwäche - der Mut zur eigenen Entscheidung fehlt. Jesus wurde gescholten, weil seine Jünger sich nicht an die Gesetze hielten, sondern am Sabbat Ähren abrissen. Und er hat den Menschen über das Gesetz gestellt, nicht umgekehrt.

 

Ich bin nicht von der Entscheidung ansich enttäuscht, sondern von der Tatsache, wie die Institution Kirche sich bereits richtig politisch verhält. Hoffentlich wird diese Priesterweihe nicht einst in den Annalen gleichzeitig mit dem Sturz der Gewerkschaften (Streikende) stehen!

Was meinen die anderen dazu?

Politik - und dazu gehören Gewerkschaften - wird nicht in "Fragen und Antworten" diskutiert, sondern in der Gladiatoren-Arena. Meine Bitte an Alle: haltet Euch dran!

 

Grüße,

Lucia

Deinen Beitrag, liebe Lucia, möchte ich hiermit deutlich unterschreiben!

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Hallo Thofrock,

 

 

Stellt sich aber die Frage: Wenn die Ehe für diesen Priester kein Hindernis ist, mit welchem Recht soll man sie dann anderen verbieten ? Damit ist das Zölibat dann wohl hinfällig. Gut so.

Überlege bitte:

Aus einem Gebäude nimmt man einen Ziegelstein heraus.

Mit welchen Recht läßt man alle anderen Ziegelsteine des Gebäudes stehen?

 

 

 

 

Gruß

josef

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Josef, dann darf man den ersten Ziegelstein eben auch nicht herausnehmen. Dieser erste ist es der das Zölibat zum Einsturz bringt, nicht die Weiteren.

 

Gruß Frank

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Für Diakone, die "nur" die niederen Weihen haben

Liebe Lucia, es gibt keine "niederen Weihen" mehr!

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Die Sache ist doch ganz einfach:

 

1) Die Ehe ist und war nie ein Weihehindernis, von dem nicht dispensiert werden könnte.

2) Ebenso ist auch die Weihe kein Ehehindernis, von dem nicht dispensiert werden könnte.

 

Es wird allerdings eher im ersten Fall eine Dispenz erteilt als im zweiten - es sei denn, der Priester wird aus irgendeinem Grunde laiisiert.

Ich habe jedenfalls noch nicht gehört, daß einem Priester im aktiven Dienst eine Dispenz zur Eheschließung gegeben wurde.

 

 

Sollte übrigens der Fall eintreten, dass die Frau des neu geweihten Priesters stirbt, so wird er auch nicht wieder heiraten können.

2) Ebenso ist auch die Weihe kein Ehehindernis, von dem nicht dispensiert werden könnte.

 

Dieser Fall scheint in der Praxis nicht vorzukommen, oder? Kennt irgendeiner Praezedenzfaelle fuer eine derartige Dispensation (womit ich meine: hhne die Priesterweihe gleichzeitig aufzuheben; wir kennen alle Faelle von Priestern, die ihre Weihe aufgeben um zu heiraten).

 

1) Die Ehe ist und war nie ein Weihehindernis, von dem nicht dispensiert werden könnte.

 

OK, in diesem Fall scheinen ein paar Leute Praezedenzfaelle zu kennen, und zwar in Faellen wo Priester anderer Christlichen Religionen in die Katholische Kirche uebertreten, und trotz existierender Ehe sehr schnell wieder zum Priester (diesmal zum Katholischen) geweiht werden.

 

Hier meine Frage (reine Unkenntnis und Neugier): Wie weit koennte eine darartige Dispensation gehen? Hier ein paar Testfaelle (in allen Faellen Leute, die bereits Priester oder aehnliche Funktionen in ihrer alten Religion ausueben):

 

- Ein offen schwuler Mann (z.B. haben die Episcopalians in New Hampshire oder Vermont gerade einen offen Schwulen Priester zum Bischoff gewaehlt).

 

- Ein offen schwuler Mann in einem festen, ehe-aehnlichen Verhaeltnis, moeglicherweise sogar "verheiratet" (was als Zivilehe vielerorts moeglich ist, ich war schon mal bei der schwulen Hochzeit eines guten Freundes von uns eingeladen, und unser damals 2-jaehriger Sohn war eines der 5 oder 6 Kinder bei der Hochzeit, die irgendwann mal zum Kinderspielplatz wurde; wegen guten Wetters war die ganze Zeremonie im Freien).

 

- Eine Frau (in vielen Evangelischen Kirchen kann sie Pfarrer sein, in den USA gibt es m.E. sogar ein paar weibliche Bischoeffe).

 

- Eine lesbische Frau, in Ehe-aehnlicher Beziehung, am besten sogar mit Kindern (im Prinzip ein simpler Testfall, der einfach ein paar Probleme kombiniert).

 

- Ein Priester (maenlich, weiblich, egal welche Ausrichtung oder verheiratet oder nicht) einer nicht-Christlichen Religion, also zum Beispiel ein Juedischer Rabbiner oder ein Muslimischer Imam? Man muss natuerlich vorsichtig sein, einen Rabbiner mit einem Katholischen Priester zu vergleichen; die echten Juedischen Priester (aus denen die Levy/Levi und Cohen/Kahn Familien hervorgegangen sind) gibt es seit der Zerstoerung des Tempels durch die Roemer nicht mehr.

 

- Es gibt angeblich eine Firme in England, die durch Test der mitochondrialen DNA feststellen kann, ob man in maennlicher Linie von den Juedischen Tempelpriestern (vor ungefaehr 1900 Jahren!) abstammt. Die Wuerde des Tempelpriesters ist vererblich (im normalen Kindern-Sinn, nicht im Katholischen Sinn des Handauflegen bei der Weihe, um die Abstammungs-Kette bis zu den Aposteln aufzubauen). Haette ein echter Tempelprister bessere Chancen? Ich habe den Test nicht machen lassen (m.E. reine Zeitverschwendung; fuer mein Leben ist es irrelevant), aber ein guter Freund von uns hat den Test zum 60ten Geburtstag geschenkt bekommen (Ergebnis: Er ist klar ungefaehr 50% Juedischer Abstammung, aber kein Tempelpriester, obwohl er immer dachte, die gesame Familie sei Englischer Herkunft und Anglikanisch).

 

- Ein Priester einer noch weiter entfernten Religion, die nicht auf Abraham zurueckgefuehrt werden kann (sagen wir zum Spass mal Ostasiatisch, oder Suedamerikanische Indianer)?

 

========================

 

Dann gibt's natuerlich noch ein ganz anderes Thema: Selbst wenn die Ehe fuer Katholische Priester infolge Zoelibat unmoeglich ist (ob das gut ist oder nicht wollen wir mal fuer 5 Minuten nicht diskutieren), gibt es offensichtlich eine Menge Priester, die in langfristigen, ehe-aehnlichen Beziehungen leben. Als ich Student war, gab es dort den Priester an einer der groesseren Kirchengemeinden (Name entfernt, wollen schliesslich nicht versehentlich einen Ruf ruinieren), der eine nette Haushaelterin (sah wie Mitte 30 aus) hatte, die bei ihm in der Pfarrei wohnte. Manchmal gingen die beiden Hand in Hand in die Stadt. Manchmal taetschelte er ihren Hintern (wenn sie sich unbeobachtet fuehlten).

 

Teile dieser Story kann ich bestaetigen; andere Teile (naemlich das Taetscheln) habe ich aus guten Quellen gehoert. Es schien so, als wenn alle den Sachverhalt kannten, und leise kicherten, aber auch wussten, das dieser Fall am besten nicht an die grosse Glocke gehaengt wird.

 

Anscheinend ist der Abstand zwischen der Theorie des Zoelibats und der Praxis ziemlich gross. Ob ich das persoenlich gut finde oder nicht will ich hier nicht sagen (ich habe nicht die moralische Gewalt, andere Leute zu beurteilen). Aber die Zweispaeltigkeit einer grossen Organisation in einem solchen Fall ist ja schon erstaunlich.

bearbeitet von Baumfaeller
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Für Diakone, die "nur" die niederen Weihen haben

Liebe Lucia, es gibt keine "niederen Weihen" mehr!

Ups! Danke, Exi, hab's repariert!

 

Gruß,

Lucia

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