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Vom Segen des Zehnten


Gast Corinna

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Bringt den ganzen Zehnten ins Vorratshaus, damit in meinem Haus Nahrung vorhanden ist. Ja, stellt mich auf die Probe damit, spricht der Herr der Heere, und wartet, ob ich euch dann nicht die Schleusen des Himmels öffne und Segen im Übermaß auf euch herabschütte (Maleachi 3,10).

 

Diese Botschaft des Propheten Maleachi vom Segen des Zehnten ist schon in biblischer Zeit wenig beherzigt und praktiziert worden. Einen Kaufmann aus dem Rhein-Main-Gebiet hat sie jedoch so fasziniert, dass er 1968 den Entschluss fasste, zehn Prozent seines zu versteuernden Jahreseinkommens für Selbsthilfeprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika zur Verfügung zu stellen. Allerdings wollte er das Geld - es waren 10.000 DM - erst freigeben, wenn sich 20 Mitstreiterinnen und Mitstreiter finden würden, die es ihm gleichtun wollten. Viele hielten die Idee des Kaufmanns für weltfremd und utopisch. Um so überwältigender war das Ergebnis seiner Aktion, die damals wie heute vom evangelischen Dekanatsverband Wiesbaden organisiert wurde: Statt 20 fand er 75 Gefolgsleute, die ebenfalls auf den Zehnten ihres Verdienstes, ihres Taschengeldes oder ihrer Rente verzichten wollten. Aus den 10.000 DM waren auf diese Weise 100.000 DM geworden, womit drei Projekte von "Brot für die Welt" finanziert werden konnten.

 

Ermutigt von dem Erfolg, startete der Kaufmann im folgenden Jahre eine weitere Aktion. Seit 1968 sind nun 34 Aufrufe ergangen. Weil er bewusst anonym bleiben wollte, ist der Kaufmann als "Misterzehnprozent" an die Öffentlichkeit gegangen. Und er lüftete das Geheimnis um seine Person auch nicht, als er 1981 auswanderte.

 

In seine Fußstapfen trat der zweite "Misterzehnprozent", der ebenfalls seine Identität nicht preisgeben will, denn "eine Hand soll nicht wissen, was die andere tut". Gemeinsam mit einem Aktionskreis von neun ehrenamtlichen Mitarbeitern wählt er Projekte aus und stellt sie der Öffentlichkeit vor. Ging es dem ersten "Misterzehnprozent" darum, das Bewusstsein für die Not in der Dritten Welt zu wecken und wach zu halten, so ergänzte der neue "Misterzehnprozent" diese Intention um Projekte vor der eigenen Haustür, "damit wir über der Not des fernen Nächsten nicht die Not in unserem eigenen Land übersehen". Außerdem legte er Wert auf eine ökumenische Ausrichtung der Aktion, sodass nun neben "Brot für die Welt" und einigen kleinen Hilfswerken auch Misereor und Missio Mittel für Projekte zur Verfügung gestellt werden.

 

In den zurückliegenden 34 Jahren hat die Zehn-Prozent-Aktion insgesamt mehr als 5,3 Mio. Euro aufgebracht. Damit konnten weit über 100 Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Deutschland gefördert werden.

 

Quelle: Misereor

bearbeitet von Corinna
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Danke für die Anregung, Corinna. Wie wäre es, wenn wir uns das mal auf kath.de überlegen würden?

 

Die Differenz von Kirchensteuer auf 10% des Einkommens?

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Danke für die Anregung, Corinna. Wie wäre es, wenn wir uns das mal auf kath.de überlegen würden?

 

Die Differenz von Kirchensteuer auf 10% des Einkommens?

Martin, jede und jeder kann sich überlegen, ob er der Aktion beitreten will. Dieses Rad brauchen wir für kath.de nicht neu zu erfinden.

 

Übrigens habe ich diesen Beitrag für Dich hier reingesetzt, weil ich mich daran erinnere, dass Du Dich mit genau diesem Schrifttext (Maleachi) vor ein paar Monaten ziemlich schwer getan hast.

 

Corinna

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