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Ist der Katholizismus eine Weltanschauung?


pmn

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Dieser Thread wurde nicht von pmn eröffnet, er ist gesplittet aus : Die Liebe ist Gott von ChristophOverkott

 

ist das dann katholisch oder weltanschaulich?

Wo ist da der Unterschied ?

bearbeitet von Eifellady
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Christoph Overkott

Was katholisch ist ergibt sich aus Offenbarung und Tradition.

 

Was weltanschaulich ist, lässt sich beliebig definieren.

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Wenn der hl. Evangelist Johannes, der hl. Bernhard von Clairvaux, die hl. Kirchenlehrerin Theresa von Avila, das Zweite Vatikanische Konzil, Kardinal Höffner, Papst Johannes Paul II und Kardinal Ratzinger Gott als die Liebe verstehen, ist das dann katholisch oder weltanschaulich?

Wenn sie das tun? Tun sie das denn?

 

Und wenn sie es tun - in welchem Kontext? Auf dem Boden von Offenbarung und Tradition? Dann ist die Frage - nach Deiner Definition von "katholisch" - mit "katholisch" zu beantworten. Und mit "keine Ahnung" im Bezug auf die Weltanschauung. Denn wenn Du was über "weltanschaulich" wissen willst, zusätzlich aber behauptest, der Begriff sei beliebig definierbar, dann liefere doch bitte erst einmal eine (beliebige) Definition - wer will schon im Nebel herumstochern? Bist Du der Meinung, dass "katholisch" und "weltanschaulich" sich ausschließen? Glaubst Du ernsthaft, dass der Evangelist Johannes oder St. Bernhard sich mit den Begriffen "katholisch" und "weltanschaulich" auseinandergesetzt hat?

 

Christoph, wenn Du ernstlich fragst, solltest Du nicht mit Nebelbomben werfen, sondern mit klaren Begriffen operieren.

 

Gruß,

Lucia

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Christoph Overkott
Wenn der hl. Evangelist Johannes, der hl. Bernhard von Clairvaux, die hl. Kirchenlehrerin Theresa von Avila, das Zweite Vatikanische Konzil, Kardinal Höffner, Papst Johannes Paul II und Kardinal Ratzinger Gott als die Liebe verstehen, ist das dann katholisch oder weltanschaulich?

Wenn sie das tun? Tun sie das denn?

 

Und wenn sie es tun - in welchem Kontext? Auf dem Boden von Offenbarung und Tradition?

Ich glaube schon, dass Kardinal Ratzinger die Liebe als Gott auf dem Boden von Offenbarung und Tradition versteht.

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Ist denn der Katholizismus keine Weltanschauung? Und wenn nein, warum nicht?

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Christoph Overkott

Katholizismus ist die katholische Kirche als Organisation und das kirchliche Leben in der Gesellschaft.

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Katholizismus ist die katholische Kirche als Organisation und das kirchliche Leben in der Gesellschaft.

Auf welche Frage ist das eine Antwort? Irgendwie komme ich da nicht ganz mit ...

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Ist denn der Katholizismus keine Weltanschauung? Und wenn nein, warum nicht?

Ja und nein, Volker.

 

"Ja", wenn Du "Weltanschauung entsprechend definierst, und "nein" wenn Du's entsprechend anders definierst. Nach overkottscher Diktion ist der Begriff "Weltanschauung" beliebig. Fülle diese Worthülse mit "Kartoffelsalat" oder mit "Lebenseinstellung" - je nachdem wirst Du Deine Antwort einstellen können.

 

Es hat einfach keinen Sinn im overkottschen Nebel zu rühren! Wenn hier nicht bald ein paar sinnvolle Aussagen rüberkommen, landet der Thread in der Katakombe; da gehört Müll (gelöscht, off-topic-Tonnen) oder Quatsch (Witze, Kindermund) oder Tratsch (Café) nämlich hin.

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Weltanschauung, im Unterschied zu den Weltbildern der einzelnen Naturwissenschaften eine auf das Ganze des menschlichen Lebens abzielende Sinndeutung. Nach ihr richtet sich die Rangordnung der Werte, die das Handeln der Menschen bestimmen. Auch aus den umfassenden Systemen der Philosophie sind Weltanschauungen abgeleitet worden. (Brockhaus)

 

Also danach kann man den Katholizismus durchaus als Weltanschauung einordnen, finde ich. Oder zumindestens stellt der Katholizismis seine eigene spezielle Weltanschauung bereit.

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Christoph Overkott

Christoph Demmerling

 

Über den Begriff der Weltanschauung ist in den geisteswissenschaftlichen Fächern oftmals diskutiert worden. Obschon dieser Begriff – zumal in der Philosophie – eine durchaus ernstzunehmende Karriere hinter sich hat, ich denke an Autoren wie Wilhelm Dilthey, Karl Jaspers und Max Scheler, scheint er gegenwärtig ganz und gar obsolet geworden zu sein. Der Begriff wurde innerhalb der Gegenwartsdiskussion nicht nur weitgehend verabschiedet, die von ihm bezeichnete Sache steht zudem unter Fundamentalismusverdacht und scheint den modernen Verhältnissen und Diskussionskontexten unangemessen zu sein. Weltanschauungen gelten als rückschrittlich, als verzweifelte und hilflose Versuche, das Rad der Geschichte noch einmal zurückzudrehen.

 

Weltanschauungen – so möchte ich es einmal provokativ formulieren – sind allumfassende Sinnangebote für diejenigen, denen die Verhältnisse in der modernen Welt zu unüberschaubar und zu vielfältig sind. Sie gewähren den Feinden der Moderne Trost und versehen sie mit der Möglichkeit, sich an einer Form von Einheit zu berauschen, die längst zerfallen ist. Von Weltanschauungen sind niemals nur einzelne Aspekte der Existenz des Menschen betroffen, sie bestimmen in umfassender Form sein jeweiliges Selbstverständnis, prägen die Organisation seiner unmittelbaren Sozialbeziehungen, schreiben bestimmte Bilder vom Staat und der Gesellschaft fest, unterlegen der Geschichte einen einheitlichen Sinn und stellen in der Regel auch kosmische Sinnentwürfe dar. Gerade mit Blick auf die genannten Aspekte wird der Begriff der Weltanschauung heute vielfach gleichbedeutend mit dem Begriff der Ideologie verwendet. Wer eine Weltanschauung hat, der gibt sich oft dogmatisch, stutzt die Wirklichkeit zurecht und schlägt die Welt über seinen eigenen Leisten, statt sich auf diese einzulassen. Dies gilt ganz unabhängig davon, ob es sich um religiöse, politische oder gar wissenschaftliche Weltanschauungen handelt.

 

***

 

Sicherlich birgt der Glaube der Kirche weltanschauliche Elemente ohne jedoch eine Weltanschauung zu sein. Das gilt insbesondere im Hinblick auf Vorläufigkeit und Erkenntnisoffenheit, wie sie sich im Hohelied der Liebe ausdrückt: "Jetzt erkenne ich unvollkommen, / dann aber werde ich durch und durch erkennen, / so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin." (1 Kor 13,12) Das Zweite Vatikanische Konzil hat die Offenheit der Kirche ausdrücklich betont.

bearbeitet von Christoph Overkott
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Dies ist selbstwidersprüchlich. Demmerling bringt alle Aspekte, die den Katholizismus als Weltanschauung definiert würden.

Von Weltanschauungen sind niemals nur einzelne Aspekte der Existenz des Menschen betroffen, sie bestimmen in umfassender Form sein jeweiliges Selbstverständnis, prägen die Organisation seiner unmittelbaren Sozialbeziehungen, schreiben bestimmte Bilder vom Staat und der Gesellschaft fest, unterlegen der Geschichte einen einheitlichen Sinn und stellen in der Regel auch kosmische Sinnentwürfe dar.

 

Ich sehe nicht, warum dies nicht auf auf den Katholizismus zutreffen sollte. Warum laut Demmerling der Glaube der kath. Kirche keine Weltanschauung ist, begründet er hingegen nicht, er läßt es als Behauptung stehen.

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Christoph Overkott
Dies ist selbstwidersprüchlich. Demmerling bringt alle Aspekte, die den Katholizismus als Weltanschauung definiert würden.

Von Weltanschauungen sind niemals nur einzelne Aspekte der Existenz des Menschen betroffen, sie bestimmen in umfassender Form sein jeweiliges Selbstverständnis, prägen die Organisation seiner unmittelbaren Sozialbeziehungen, schreiben bestimmte Bilder vom Staat und der Gesellschaft fest, unterlegen der Geschichte einen einheitlichen Sinn und stellen in der Regel auch kosmische Sinnentwürfe dar.

 

Ich sehe nicht, warum dies nicht auf auf den Katholizismus zutreffen sollte. Warum laut Demmerling der Glaube der kath. Kirche keine Weltanschauung ist, begründet er hingegen nicht, er läßt es als Behauptung stehen.

Der vorkonziliare Katholizismus mit seiner gesellschaftlichen Ghettobildung war weltanschaulich.

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Eine Getthobildung ist nicht pflichtmäßiger Bestandteil einer Weltanschauung, kann also meiner Meinung nach daher kein Kriterium sein.

 

Trifft denn die von mir zitierte Satz von Demmerling auf den Katholizismus zu oder nicht?

 

(ich frage mich übrigens, was daran so schlimm sein soll, dass der Katholizismus [auch] eine Weltanschauung wäre)

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Christoph Overkott

Auf die Schnelle will ich kurz darauf hinweisen, dass ich einem Katholizismus gegenüber das Konzept ökumenischer Katholizität für richtiger halte.

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Christoph Overkott

Katholizismus:

 

Im Unterschied zu Katholischer Kirche bezeichnet K. die Gesamtheit der wahrnehmbaren, hist.-kontingenten Erscheinungsformen des kath. Christentums. Entstanden im 16. Jh. im Kontext der Konfessionalisierung ( Konfessionalismus ), wurde der Begriff ab dem 18. Jh. im Sprachgebrauch als Pendant zu Protestantismus gebraucht, während er heute verwendet wird, um die verschiedenartig geprägten K.en zu bezeichnen, die sich in einzelnen Ländern zu bestimmten Zeiten u. aus unterschiedl. kontextuellen Gegebenheiten herausgebildet haben.

 

Ökumenische Katholizität:

 

Sowohl mit dem Apostolischen wie auch mit dem sog. Nicaenischen Glaubensbekenntnis bekennt sich die gottesdienstliche Gemeinde zur "einen heiligen katholischen Kirche". Auch die orthodoxen Kirchen bekennen dies! Mit dem Bekenntnis zur "einen heiligen katholischen Kirche" ist ja das Bekenntnis zu der einen, vom Herrn selbst gestifteten und auf dem Fundament des Wortes Gottes auferbauten Kirche gemeint. Wer also in diesem Sinne "nicht-katholisch" sein will, schließt sich auch nach lutherischer Ansicht selbst aus der Kirche Christi aus. Im 5. Jahrhundert wurde von Vinzenz von Lerin eine Formel geprägt, die als Definition dessen, was katholisch ist, gilt. Dieser betonte nämlich, es müsse vor allem dafür gesorgt werden, festzuhalten, "was überall, immer und von allen [Christen] geglaubt worden sei, denn das sei im eigentlichen Sinne katholisch". Das Konzil beschreibt diese Katholizität als die Weltweite des Gottesvolkes, die auf die Einheit in der Vielfalt im Geiste Christi strebt. Zu dieser katholischen Einheit des Gottesvolkes, die den allumfassenden Frieden bezeichnet und fördert, sind alle Menschen berufen. Auf verschiedene Weise gehören ihr zu oder sind ihr zugeordnet die katholischen Gläubigen, die anderen an Christus Glaubenden und schließlich alle Menschen überhaupt, die durch die Gnade Gottes berufen sind. (Vgl. LG 13)

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Gast Ketelhohn

»Katholizismus ist keine Weltanschauung, sondern ein soziologischer Begriff.« (Christoph Overkott)

 

Weltanschauung ist ein ideologischer Begriff. Sachlich würde ich „Ideologie“ und „Weltanschauung“ in etwa gleichsetzen. – Ich habe keine „Weltanschauung“. Ich betrachte die Welt, wie sie ist.

bearbeitet von Ketelhohn
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Ich habe keine „Weltanschauung“. Ich betrachte die Welt, wie sie ist.

Nope. Du siehst die Welt, wie Du sie siehst.

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Was katholisch ist ergibt sich aus Offenbarung und Tradition.

 

Was weltanschaulich ist, lässt sich beliebig definieren.

Der römisch-katholische Glaube ist nicht nur ein Glauben, eine Stärke sondern das gelebte Leben. Dieser Glaube besteht aus drei Säulen; Bibel, Gottes Gnade und Tradition. Dieser Glaube ist so vollkommen, dass alle Gläubigen in ihm die Erfüllung ihres Lebens haben.

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Religion ist immer insofern eine Weltanschauung,

insofern es eine Art und Weise ist, die Welt anzu-schauen.

 

Ich finde die Begrifflichkeit unglücklich, "Weltanschauung" als Beliebigkeit zu definieren.

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Pfui Robert. Diesen Glauben haben doch die Atheisten für sich gepachtet …

Nein. Wir sehen die Welt so, wie es uns unser Menschsein erlaubt.

 

Den "naiven Realismus" (wir sehen die Welt so, wie sie ist) haben wir längst hinter uns.

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Christoph Overkott
»Katholizismus ist keine Weltanschauung, sondern ein soziologischer Begriff.« (Christoph Overkott)

 

Weltanschauung ist ein ideologischer Begriff. Sachlich würde ich „Ideologie“ und „Weltanschauung“ in etwa gleichsetzen. – Ich habe keine „Weltanschauung“. Ich betrachte die Welt, wie sie ist.

Das kann ich auch für mich sagen.

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»Katholizismus ist keine Weltanschauung, sondern ein soziologischer Begriff.« (Christoph Overkott)

 

Weltanschauung ist ein ideologischer Begriff. Sachlich würde ich „Ideologie“ und „Weltanschauung“ in etwa gleichsetzen. – Ich habe keine „Weltanschauung“. Ich betrachte die Welt, wie sie ist.

Das kann ich auch für mich sagen.

Noch ein naiver Realist. megacool.gif

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