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Papsttreue Katholiken im Bistum Hildesheim?


katholisch

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Hallo Falk,

...nichts wirklich Wirksames wahrscheinlich...!

 

Aber im Ernst: Es ist verführerisch, auf komplexe Fragen und Probleme nicht nur einfach, sondern sogar vereinfachens zu antworten. Ungeachtet der Verdienste von Bischof Dyba, war er gerade darin ein Könner. Als Katholik und Bischof war er sicher ein sehr profilierter Mann. Allein daraus jedoch zu schließen, er sei besonders katholisch gewesen, ist wohl etwas vorschnell geurteilt (vielleicht deshalb ganz nach seinem Geschmack).

Kurz: die Welt ist nicht immer so einfach, wie sich das mancher "Typen" eben wünschen.

 

Übrigens: Ich halte mich auch für einen guten Katholiken aus dem Bistum Hildesheim!

 

Gruss, George

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Hallo George,

 

ob Du ein guter Katholik aus dem Bistum Hildesheim bist, kann ich gar nicht beurteilen und würde ich deshalb auch nicht bestreiten.

 

Dass Bischof Dyba für Dein Empfinden die Dinge nicht kompliziert genug darstellte, halte ich allerdings für kein wirkliches Argument, das gegen ihn sprechen würde.

 

Da war ja dann eigentlich schon Jesus ein solcher Vereinfacher, wenn man z.B. mal an seine verschiedenen Himmelreichsgleichnisse denkt.

Und das mit dem Himmelreich ist doch sicher auch viel differenzierter als es diese einfachen Vergleiche annehmen lassen, oder?

 

Viele Grüße

Falk

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Lieber George,

 

Dyba hat nicht vereinfacht geantwortet. Anstatt komplex und unverständlich zu antworten, hat er die wichtigen Glaubensbotschaften verständlich und vorallem eindringlich und bewegend formuliert.

 

Lieber Falk,

 

genauso ist.

 

Lieber Stefan,

 

was Du mit Dyba- Typen meinst, ist mir unklar. Solltest Du damit Menschen meinen, die ehrlich und mutig für ihren Glauben einstehen, ihr Glaube ihre höchste Priorität ist und selbst trotz der schlimmsten Anfeindungen nicht aufgeben, für ihre ideale eingestehen und die sich nicht dem Diktat des Zeitgeistes unterwerfen; dann möchte ich solche Menschen gerne kennenlernen.

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Man muß ganz ehrlich zu Bischof Dyba sagen:

 

1. Er war ein toller Mann und sprühte nur so vor Charme.

 

2. Er hat die Wahrheit über die Schwangerenkonfliktberatung schlichtweg falsch dargestellt! Er hat sich zwar Rom gebeugt aber es ist einfach falsch zu meinen, man würde durch Beratung ohne Schein genauso viele Frauen in Not erreichen als wenn es den Schein gäbe.

 

3. Er war ein Quärulant und wann immer es in der Bischofskonferenz Streit gab, dann deshalb, weil er im Gegensatz zu allen anderen Bischöfen entscheiden wollte.

 

Ich kann daraus kein "Glaubenszeugnis" erkennen. Da nenne ich nur den Witz mit den Falschfahrern. Man selbst meint immer, man sei auf dem richtigen Weg. Aber manchmal macht Mehrheit doch Wahrheit, besonders dann, wenn die Bischöfe sprechen, in denen der Heilige Geist spricht!

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Lieber Stefan,

 

1. Ja, er war wirklich ein toller Mann! Und alle Menschen aus meinem Bekanntenkreis, die das Glück hatten, ihm zu treffen, haben mir bestätigt, daß er ein sehr sympathischer und herzlicher Mensch ist.

 

2.Dyba hat sich nicht Rom gebeugt. Noch bevor Rom das überhaupt angeordnet hat, ist seine Diöseze schon aus der Konfliktberatung mit Schein ausgestiegen! Und in Fulda wurden ohne Schein mehr Frauen beraten!

 

3.Er hat sich konsequent für seine Meinung eingesetzt. Nur weil es in Deutschland leider öfters vorkommt, daß die Bischöfe zu sehr dem Zeitgeist hinterher rennen, muß Dyba das nicht auch tun.

Im Übrigen solltest Du Dich vielleicht einmal daran erinnern, daß die Masse auch nie von Jesus begeistert war- so haben ihn nach seiner Rede in Karfanaum viele seiner Jünger verlassen, weil sie das was er gesagt hat, für unerträglich hielten.

 

Und hättest Du mal ein paar Predigten von ihm gehört oder gelesen, wüßtest Du, daß er stets Zeugnis für den Glauben abgelegt hat.

Aber auch durch sein Tun: Wenn er davon überzeugt ist, daß jeder Mensch von Anfang an von Gott gewollt ist, kann er einfach keine Scheine ausstellen lassen, die es zulassen, daß eben dieses von Gott gewollte Leben im Mutterleib getötet wird!

 

Zum Schluß noch eine Anmerkung in eigener Sache: Dybas Worte haben mir sehr geholfen, meinen eigenen Glauben zu vertiefen, der zuvor nur oberflächlich und verwaschen war. Und dafür bin ich ihm sehr dankbar!

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Lieber Falk, lieber "katholisch",

 

1. Es ist ja schön, wenn Euch Bischof Dyba so begeistert und Euer Glaubensleben mitgeprägt hat. Darin liegt sicher eines seiner großen Verdienste für viele Menschen. Gerade jene, die eine etwas stärkere Orientierung von anderen suchen, werden bei ihm Hilfreiches gefunden haben.

2. Tatsache in Sachen Schwangerenberatung ist, dass es faktisch keine Konfliktberatung mehr gibt und auch im BIstum Fulda schon lange nicht mehr gab. Auch von Dyba wurde da mit Zahlen recht wenig verantwortlich umgegangen.

3. "Einfach" ist der Glaubensinhalt  - auch im Sinn jesuanischer Rede immer.

Ihn selbst zu erfassen, ist schon schwieriger.

Ihn zu vermitteln wird meist kompliziert.

Wer da meint, einfach reden zu können ist entweder schon sehr genial oder durchblickt vielleicht eben doch nicht alle damit verbundenen Implikationen so ganz genau. Gesunde Skepsis kann dann jedenfalls nicht schaden und ist m.E. auch bei Dyba das ein oder andere Mal angebracht gewesen.

Gruss George

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Hallo, katholisch. So wie es dir mit Bischof Dyba gegangen ist, so erging es mir mit Bischof Kamphaus.

 

Zwei so grundverschiedene Männer. Und beide bewegem sie Menschen.

 

Herzliche Grüße

Martin

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@George:

Ich frage mich wirklich, was Dich denn nun wirklich an Dyba stört.

Dyba beeindruckt deshalb, weil man ihm wirklich angesehen hat, daß er von der Freude des Glaubens ergriffen ist. Er war selbst im Glauben entflammt, deswegen konnte auch sein Funken auf andere überspringen.

In Fulda gab es immer noch eine Beratung für Schwangere- nur eben ohne Schein.

Bischof Dyba hat den Glaubensinhalt erfasst und vermitteln können.

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Zitat von katholisch am 21:56 - 14.April.2002

 

In Fulda gab es immer noch eine Beratung für Schwangere- nur eben ohne Schein.


Hallo katholisch!

Was heißt hier "gab"?????? Die Beratung gibt es immer noch - und nicht nur in Fulda. Im jedem Bistum gibt es nach wie vor katholische Beratungsstellen da - und sie beraten nach wie vor. Allerdings ohne Scheinausstellung und die entsprechende staatliche Finanzierung. Mit entsprechenden Einrichtungen in den Bistümern Würzburg, Limburg und Mainz hatte ich selber schon Kontakt.

 

Lucia

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Liebe® "Katholisch",

die Qualitäten von Dyba sind ja auch wirklich unbenommen. Und verstand er es sicherlich, viele Menschen zu begeistern.

Bedauerlicherweise ließ er sich jedoch bei bestimmten Streitthemen zu unsachlicher und häufig sehr verletztender Polemik hinreißen, die für einen Christen und Bischof so sicher nicht angemessen war. Hier sei nur an seine Titulierung des Vereins "Donum vitae" verwiesen.

Auch gab und gibt es noch in allen deutschen BIstümern eine Schwangerenberatung, jedoch faktisch keine Schwangeren-Konflikt-Beratung mehr. Und wenn "Lichtlein" auf diese Beratung verweist, dann muß man wohl ehrlicherweise sagen, dass dieses ANgebot der Beratung faktisch kaum noch in ANspruch genommen wird. Dieser bitteren Realität müssen sich all jene besonders stellen, die gegen die Scheinvergabe der Beratungsstellen gearbeitet haben. Die Kirche hat aufgrund dieser Entscheidung den Kontakt zu vielen Menschen in Not verloren, die jetzt z.B. bei Pro Familia den Schein fast hinterhergeworfen bekommen.

Gruss, George

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Hallo George,

 

wenn man den christlichen Glauben mal als eine Art Medizin zur Rettung des Menschen aus Sünde und ewigem Tod betrachtet (ich weiß, das klingt in Ohren "fortschrittlicher" Katholiken furchtbar altmodisch), dann erwartet ein kranker Mensch auch im normalen Leben von seinem Arzt, dass er ihm vielleicht ein paar einfache und nachvollziehbare Ratschläge gibt, was er tun kann, um wieder gesund zu werden.

Wenn der Arzt dem Kranken jedoch einen langen Vortrag über die Komplexität seiner Krankheit hält und auch noch über die von ihm selbst empfohlene Medizin einen ebensolangen Vortrag, aus dem hervorgeht, dass sie sowohl helfen als auch vielleicht nicht helfen kann, dann hat der Arzt zwar die Komplexität des gesamten Krankheitsbildes und seiner Behandlungsmethoden gewürdigt, dem Kranken aber wohl kaum geholfen.

 

Ähnlich sehe ich das auch mit den angeblich zu einfachen  Aussagen Dybas.

Sie sind Hinweise zum ewigen Heil gewesen - ganz im Gegensatz dazu stehen die von Dir wahrscheinlich bevorzugten Bischöfe im Stile Lehmanns, Kaspers & Co., die es ausgezeichnet verstehen, die Komplexität jeder Sache darzustellen, aus jedem "Ja" ein "Jein" bzw. ein "vielleicht", aus jedem "entweder - oder" ein "sowohl-als-auch" usw. zu machen.

 

Ich jedenfalls bevorzuge Ärzte, die mir keine ellenlangen Vorträge halten, die mich noch kränker machen, sondern solche, die mir einen guten Rat geben, dessen Befolgung mir hilft, schnell gesund zu werden.

Und dasselbe gilt bei mir im übertragenen Sinne auch für die Bischöfe.

 

Viele Grüße

Falk

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Zitat von katholisch am 21:56 - 14.April.2002

 

 

In Fulda gab es immer noch eine Beratung für Schwangere- nur eben ohne Schein.

 


 

 

Klar gab es Beratung. Aber frag mal nach wie viele!

Ich habe mal gehört, daß nach dem Ausstieg von Dyba nur noch 2% der bisherigen Beratungen stattfinden konnten. Die anderen 98% der Frauen brauchen wenigstens die prinzipielle Möglichkeit des Scheins - auch, wenn sie ihn dann doch nicht benutzen!

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Lieber Falk,

ich hoffe, Du geräts wenn Du ernsthaft krank bist nicht an einen Arzt, der Dir sagt: Du mußt nur jeden Tag einmal so richtig an die frische Luft und dann wird das schon wieder alles gut werden!

Schön zu wissen,  dass es so einfach ist. Nur könnte es eine tödliche Einfachheit sein!

Gruss George

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Salut "katholisch",

ich stamme aus dem Bistum Hildesheim, aus der Gemeinde St. Josef Obernkirchen, Dekanat Bückeburg, an der Westgrenze des Bistums liegend. Ich würde mich mit Sicherheit als papsttreu bezeichnen. Aber vielleicht ist meine Definition von "papsttreu" dann doch eine andere. Ich habe als Katholik zunächst mal ein eigenes Gewissen. Ich kann selbst die Hl. Schrift lesen. Ich kann mich auch selbst mit der Tradition der Kirche auseinandersetzen. Es ist sicher wichtig, daß es ein Lehramt in der kath. Kirche gibt, daß Dinge - auch verbindlich - auslegt. Das heißt aber noch lnge nicht, daß jeder Katholik qua "Kadavergehorsam" dazu stehen müßte. Und die vielen Schreiben, die der Papst herausgibt, haben nun wirklich nicht den Rang von Glaubenswahrheiten, das letzte Dogma ist schließlich, wenn ich mich recht erinnere, 1950 definiert worden - übrigens das einzige, welches "ex cathedra" verkündet wurde (Mariae Aufnahme in den Himmel -wobei sich noch die Frage stellt, warum dies gerade 1950 definiert wurde - reines Traditionsdogma, um das es aber überhaupt keine Streitigkeiten gab - also kein Grund, es zu dogmatisieren).

Übrigens wäre es doch auch interessant, mal die Frage nach Bischofstreue zu stellen. Ist es nicht der Bischof, der zunächst einmal verbindlich die Lehre der kath. Kirche auszulegen hat. Der Papst ist auch nur Papst als Bischof von Rom, dem historisch so eine Art "Relaisstation der Einheit der Kirche" zugewachsen ist.

 

Liebe Grüße,

 

A.

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Zitat von Falk am 9:07 - 15.April.2002

 

 

ganz im Gegensatz dazu stehen die von Dir wahrscheinlich bevorzugten Bischöfe im Stile Lehmanns, Kaspers & Co., die es ausgezeichnet verstehen, die Komplexität jeder Sache darzustellen, aus jedem "Ja" ein "Jein" bzw. ein "vielleicht", aus jedem "entweder - oder" ein "sowohl-als-auch" usw. zu machen.

 


 

Jeder Mensch in einer Konfliktsituation sieht sich mit der Komplexität seiner "Sache" konfrontiert und wird durch "Vereinfachungen", wie sie Dyba von sich gegeben hat, verletzt. Ich fühle mich schon eher von Menschen (auch Bischöfen) verstanden, bei denen ich voraussetzen kann, dass sie um die Komplexität mancher Dinge wissen.

 

Corinna

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Zitat von Vater Staat am 21:02 - 13.April.2002

 

Die päpstliche Unfehlbarkeit ist ein Dogma und somit eine Glaubenswahrheit, an der es nichts zu diskutieren gibt.


 

Der Ausschluss von Frauen vom Priesteramt ist kein Dogma und somit keine Glaubenswahrheit, an der es nichts zu diskutieren gäbe, auch wenn dieses Thema in diesem Forum schon so oft bis zum Erbrechen diskutiert wurde, so dass es für mich daran nichts mehr zu diskutieren gibt.

 

Corinna

 

(Geändert von Corinna um 10:07 - 16.April.2002)

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@Augustinus: Ich rede auch nicht von einem Kadavergehorsam.... Mir geht es nur mehr darum, daß es leider viele Katholiken gibt, die den Papst als Oberhaupt nicht mehr anerkennen bzw. denen er völlig egal.

Sicherlich sind nur die Dogmen, die ex kathedra gesprochen werden unfehlbar. Das bedeutet aber nicht, daß einem dann in anderen Fällen egal sein kann. Schließlich orientiert sich der Papst bei all seinen Entscheidung an der heiligen Schrift und an der kirchlichen Tradition.  Daß man als katholischer Christ auch immer sein eigenes Gewissen befragt, ist dabei gut und richtig so.

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Franciscus non papa

hallo lieber katholisch -

 

mich stört immer noch dieser nick - ich bin auch katholisch :-) aber ich bin zunächst einmal mensch, dann christ, dann katholik - im übringen aber immer ich selbst.

 

es gibt eine hierarchie der wahrheiten. einem christen sollte vor allem die person jesu wichtig sein, seinen menschwerdung, sein leiden, tod und auferstehung...

dann kommt noch eine ganze menge anderer wichtiger glaubensinhalte.... dann - irgendwann das papstamt.

 

zur zeit versuchen leider manche kräfte innerhalb der kirche alles aber auch jedes als besonders wichtig darzustellen, dazu sagt dann "rom" etwas, und das sei hinzunehmen. manchmal wäre etwas zurückhaltung klüger, in vergangenen zeiten konnte - allein schon auf grund der großen zeitverzögerung bis etwas nach rom gelangt, und dann die antwort zurück, nicht ständig zu allem und jedem irgendein kurienbeamter, der sich selbst wohl wichtig nimmt, zu den dingen stellung nehmen. der ortsbischof  war in vielen dingen dann doch wichtiger - eigentlich schade, dass es heute nicht mehr so ist.

 

was dyba angeht: sicher ein hochintelligenter mann, ich glaube auch, dass er selbst überzeugt war, von dem was er da so alles losgelassen hat, ein virtuose auf dem klavier der öffentlichen präsentation seiner ansichten, masslos in seinem eifer, in sich selbst verliebt bis zum "geht nicht mehr", persönlich - ja ich habe ihn persönlich gekannt - sehr charmant, solange man ihm nicht irgendwo widersprach, ein demagoge ersten ranges, für mich persönlich ein - verzeihung "kotzbrocken" wie er kaum schlimmer vorstellbar ist, sozusagen "mein liebster feind".

alles in allem ein polarisierer, dem vor allem wohl fehlte: mitgefühl, verständniss für die menschen - liebe.

 

soweit erst mal für jetzt - fallt ruhig über mich her :-) ich kanns vertragen.

 

f-jo

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Oestemer gebe ich recht (Halt! Dyba habe ich nicht persönlich kennengelernt, aber aufmerksam seine Zurschau-Stellerei missbilligt).

 

Ich habe gerade vom Schweizer Theologen Haag, lange Jahre Professor in Tübingen, seine „Biographie“ zu Ende gelesen. Und er hat einem wichtigen Aspekt mir aufgezeigt:

 

Der hierarchische apostolische Körper – Papst, Bischöfe, Priester – hat erst die letzten Jahrhunderten sein Leitungsamt auch zum Lehramt usurpiert . Noch die Apostelbriefe schreiben von „ Aposteln“ und „Lehrern“. Und das ist dann auch das Fatale am 1. Vaticanum: Unfehlbarkeit, welche Anmaßung! Und das in einem Jahrhundert, in dem die Verwissenschaftlichung der Welt sich zumindest in Europa durchsetzte.

 

Ich verstehe ja das Anliegen des Autors „Katholisch“; er will Fixpunkte, des wegen sein Nick und die Anleihe beim Dyba, aber ich mag nicht das Hervortragen des „Alles-Erkannthabens“, des Besserwissens. Wie alles in der Welt ist auch das Religiöse multifaktoriell, bunt und kontrovers. Das ist dem Menschen immanent, und das ist die wahre Botschaft von Jesus Christus. Auch deswegen ist er den „Oberen“ meist nicht so genehm. Und sie wollen seine Botschaft vereinfachen, indem sie auf einem Stellvertreter, Nachfolger verweisen.

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Zitat von Oestemer am 23:55 - 16.April.2002

 

 

was dyba angeht: sicher ein hochintelligenter mann, ich glaube auch, dass er selbst überzeugt war, von dem was er da so alles losgelassen hat, ein virtuose auf dem klavier der öffentlichen präsentation seiner ansichten, masslos in seinem eifer, in sich selbst verliebt bis zum "geht nicht mehr", persönlich - ja ich habe ihn persönlich gekannt - sehr charmant, solange man ihm nicht irgendwo widersprach, ein demagoge ersten ranges, für mich persönlich ein - verzeihung "kotzbrocken" wie er kaum schlimmer vorstellbar ist, sozusagen "mein liebster feind".

alles in allem ein polarisierer, dem vor allem wohl fehlte: mitgefühl, verständniss für die menschen - liebe.

 


 

Interessant, oestemer. Eine Bekannte von uns, die Dyba persönlich kannte, hielt ihn für einen hochintelligenten Psychopathen.

 

Corinna

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