"Kindliche" Gottesbilder

[Simone]

Durch Christophs gerade eröffneten Thread „Wie verstehen Christen Gott?“, bin ich durch das von ihm erwähnte kindliche Gottesbild mal so auf die Frage gekommen, ab welchem Alter ich eigentlich bewusst sagen konnte „Ich glaube“. Wenn ich so zurück denke, dann kann ich mich gut erinnern, was ich in der Kirche als Kind so alles gemacht habe (z.B. in der Kindermesse Fürbitten vorlesen) und weiß auch, dass ich gerne zur Kirche gegangen bin, aber ich könnte nicht mehr sagen, was ich damals geglaubt hab, oder ob ich bewusst geglaubt hab. Ich denk mal, das war für mich was, was einfach dazugehörte, aber was ich genau glaubte, wer Gott, wer Jesus für mich war, könnte ich jetzt nicht mehr sagen. Ich könnte mich auch nicht daran erinnern, dass Gott für mich z.B. der alte Mann mit dem weißen Bart war oder an irgendeine andere ähnliche kindliche Gottesvorstellung. Meine frühesten Erinnerungen in dieser Hinsicht beziehen sich auf die Zeit, als ich so 14 Jahre war, dass ich mir auch konkret anfing, Gedanken zu machen. Sieht das bei Euch ähnlich aus, oder wars da ganz anderes?

[Gast Ketelhohn]

Das erste weiß ich bloß aus zweiter Hand, von meiner Mutter: Mit etwa zweieinhalb kam ich eines Tages aus dem Garten ins Haus zurück und sagte: »Robbi kann lieben Gott nicht sehen – Wolke vor.« Ich erinnere mich aber noch, daß das schemenhafte Bild, das mein geistiges Auge in jenem frühen Kindesalter mit Gott assoziierte, die Gestalt eines Flugzeugs hatte. (Streng genommen ist das heute auch nur noch die Erinnerung an die Erinnerung.)

[Magdalene]

In der Kirche, wo ich zur Erstkommunion gegangen bin, gab es ein Deckenmosaik, mit einem thronenden Gottvater, das ist das erste "Gottesbild", an das ich micht erinnere. Und das Kind in der Krippe meiner Eltern, das man herausnehmen konnte, handgeschnitzt, mit einem sehr unkindlichen Gesicht, ausgebreiteten Armen.