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Jesus und die Philister


Erich

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Liebe Gemeinde,

 

im Kölner Stadtanzeiger stand am Sa. nachfolgender Artikel, der viel über das geistige Niveau und das Wissen der heutigen Kirchenkritiker aussagt. Man muß so etwas gelesen haben - bei mir war jedenfalls der Tag gerettet. Lache noch heute :blink:

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Prügeleien auf der Arche

 

Warum der Streit der Kardinäle so schwer zu verstehen ist

 

Laufend geht einer über Bord. Erst hat Bischof Marx seinen Bootsmann Hasenhüttl über die Reling geschmissen, weil der Brot geteilt hat mit anderen Christen. Dann haben Meisner und Ratzinger festgestellt, dass der Kirchentag in Berlin nichts als Verwirrung und Desorientierung gebracht hat. Die beiden Kardinäle wissen das so genau, weil sie nicht da waren. Kardinal Lehmann war da und sorgt nun ebenso öffentlich wie seine Kollegen für Wahrheit. Der Kirchentag habe nur die Unsicherheiten sichtbar gemacht, die es ohnehin schon gab.

 

Wie dem auch sei, auf der Arche wird geprügelt. Die Nächstenliebe wurde vom Sturmwind weggetragen. So sieht es aus. Da fragt man sich doch, was die katholische Kirche überhaupt will. Es muss doch ihr Ziel sein, dass die Kirchen voll sind und sich viele verschiedene Menschen anhören, was dort gesagt wird. Aber wer darf denn überhaupt noch rein in die katholischen Kirchen? Also: allein Erziehende haben es schon mal schwer, Schwule und Lesben brauchen — wie wir von Kardinal Ratzinger am Donnerstag gehört haben — gar nicht erst klopfen kommen. Zweifler, Realisten und Neugierige werden auch im Regen stehen gelassen. Denn wie Meisner seinen Mitbruder Lehmann belehrt, es gibt für alles „klare Antworten“.

 

Gemeint sind Antworten, die auf jede Frage passen. Man soll nicht mit den Leuten diskutieren, man soll sie abspeisen mit Axiomen, die nicht reflektiert werden dürfen. Hört sich nicht so gut an. Gerade in Zeiten, wo Verschwörungstheorien mehr Anhänger finden als Politiker, wo alle mit dem Schlimmsten rechnen, aber nichts genau wissen, weil keiner die Wahrheit spricht. Da muss der „Retter“ transparent sein. Wen will die Kirche locken mit veralteten Dogmen, die nach Kokolores klingen, nicht nach dem wirklichen Leben? Oder: Wieso können Protestanten ihr Brot mit anderen teilen — und Katholiken nicht?

 

Ich weiß es. Weil die Evangelen keine Angst haben müssen, dass ihnen ein Schäfchen abspenstig wird oder ihr Glaube verpufft, nur weil neben ihnen ein Kathole steht. Weil in meiner und sicher auch anderen evangelischen Gemeinde kontrovers diskutiert werden darf Vielleicht sollten sich die keifenden Kardinäle mal überlegen, was sie ändern können, dann brauchen sie nicht ständig zu bangen um ihren Glauben. Ein Glaube, der sich seiner Sache sicher ist, der durchdacht und wohl bedacht angenommen wurde, lässt sich nicht erschüttern durch einen evangelischen Tischnachbarn. Ich glaube, Käpten Jesus ärgert sich schwarz darüber, dass Bootsmann Hasenhüttl über Bord gehievt wurde und jetzt auf seiner Arche nur noch Philister hocken.

 

Unsere Autorin Lara Fritsche (19) gehört zum „Junge Zeiten“-Team der Kölner Lokalredaktion.

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Liebe Gemeinde,

 

im Kölner Stadtanzeiger stand am Sa. nachfolgender Artikel, der viel über das geistige Niveau und das Wissen der heutigen Kirchenkritiker aussagt. Man muß so etwas gelesen haben - bei mir war jedenfalls der Tag gerettet. Lache noch heute :blink:

Ich kann da nur zustimmen.

Die neue Religion ist Synkre-/Relati-/Ekkletizismus

 

Da paßt das gut rein.

Letztendlich ist das ne junge wilde, die meint sie hätte schon Erfahrung wie ein Greis und wagt vorschnelle Urteile.

 

Ich hoffe irgendwann, bessert sich das mal wieder. Aber das weiß wohl nur einer

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