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Reformatoren IN der Kirche


Gast Juergen

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...bedenke bitte, dass die kirche im lauf der jahrhunderte kaum mal von sich aus neuer erkenntnisse hatte - immer waren es christen, die durchaus in der gefahr waren "ketzer" genannt zu werden, die die kirche zum guten reformiert haben. der heilige franz hatte glück - unter anderen umständen hätte er auch auf dem scheiterhaufen landen können.

Nunja,

 

Da scheint mir der Franz-Josef nicht ganz unrecht zu haben. Zumeist waren es Kontroversen (in und außerhalb der Kirche), die die Kirche genötigt sich auf eine Position festzulegen. Dies war bei allen Konzilien der Fall - außer dem II. Vatikanischen Konzil. Einen konkreten "Streitfall" gab es eigentlich nicht, dies Konzil einzuberufen....

 

Aber noch mal kurz zum Hl. Franz.

Seine Idee war an sich sicher nicht schlecht. Es war u.a. das Ideal der Armut. Aber wie es oft so ist, ist das Gegenteil von gut, gut-gemeint.

 

Die Bevölkerung nahm die frommen Franziskaner, die so sehr der Armut verschrieben waren gerne an. -- Aber solche Leute, die so fromm sind, so einem Ideal folgen - solche Leute, die läßt man gerne für sich beten, das sollen sie auch nicht umsonst tun. In der Folge gab es immer mehr Zuwendungen zum Orden, so daß der Franziskanerorden zeitweise zu dem reichsten Orden der Kirche wurde.

-- Damit war es wohl "Essig" mit dem Ideal der Armut :blink:

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...bedenke bitte, dass die kirche im lauf der jahrhunderte kaum mal von sich aus neuer erkenntnisse hatte - immer waren es christen, die durchaus in der gefahr waren "ketzer" genannt zu werden, die die kirche zum guten reformiert haben. der heilige franz hatte glück - unter anderen umständen hätte er auch auf dem scheiterhaufen landen können.

Nunja,

 

Da scheint mir der Franz-Josef nicht ganz unrecht zu haben. Zumeist waren es Kontroversen (in und außerhalb der Kirche), die die Kirche genötigt sich auf eine Position festzulegen. Dies war bei allen Konzilien der Fall - außer dem II. Vatikanischen Konzil. Einen konkreten "Streitfall" gab es eigentlich nicht, dies Konzil einzuberufen....

 

Aber noch mal kurz zum Hl. Franz.

Seine Idee war an sich sicher nicht schlecht. Es war u.a. das Ideal der Armut. Aber wie es oft so ist, ist das Gegenteil von gut, gut-gemeint.

 

Die Bevölkerung nahm die frommen Franziskaner, die so sehr der Armut verschrieben waren gerne an. -- Aber solche Leute, die so fromm sind, so einem Ideal folgen - solche Leute, die läßt man gerne für sich beten, das sollen sie auch nicht umsonst tun. In der Folge gab es immer mehr Zuwendungen zum Orden, so daß der Franziskanerorden zeitweise zu dem reichsten Orden der Kirche wurde.

-- Damit war es wohl "Essig" mit dem Ideal der Armut :blink:

Wobei Franziskus selbst alles versuchte, das Armutsideal des Ordens durchzusetzen.

 

Aber gerade an der Franziskanischen Bewegung und den damit verbunden Idealen lässt sich Einiges zeigen.

 

Franziskus hatte einerseits sehr bald reiche und mächtige Fürsprecher und andererseits nie gegen die Kirche agiert. Er hat sich immer als Teil der Kirche verstanden. Zudem war er kein Theologe, er hat nie theologisch argumentiert. Und noch ein Weiteres: Armutsbewegungen waren in der Zeit des Frühkapitalismus, der beginnenden Neuzeit en vogue. Und mit der Bewegung des Franziskus hat man ein Instrument gefunden, solche Bewegungen zu zähmen und in die Kirche einzubinden.

 

Auch hier zeigt sich m.E. wieder: die konkrete Geschichte der Kirche ist geprägt von sehr weltlichen Überlegungen, von Politik und Machterhalt. Diese Entwicklungen hat man dann im Nachinein als Wirken Gottes in der Kirche verstanden.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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