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Die Liturgie der Kirche


Edith

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Rom(kath.net/CWNews/red)

Der Vatikan wird im Oktober oder November ein neues Dokument über die Liturgie veröffentlichen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur ACI-Prensa. Allerdings liegt noch keine offizielle Bestätigung aus Rom vor. Dem Vernehmen nach bezog sich Papst Johannes Paul II. bereits in der Enzyklika "Ecclesia de Eucharistia" auf das neue Dokument. In dem Schreiben wies das Kirchenoberhaupt darauf hin, dass die Römische Kurie bald neue rechtliche Normen bezüglich der Liturgie erlassen werde.

Das Dokument wird laut ACI-Prensa klare Richtlinien für eine ordnungsgemäße Feier der heiligen Messe setzen. Dies beinhaltet zum Beispiel, dass Priester nicht die Autorität haben, die Liturgie nach eigenem Gutdünken abzuändern.

 

Aus dem Vatikan sind in letzter Zeit vermehrt Stimmen zu hören gewesen, die darauf hingewiesen haben, dass die liturgischen Richtlinien genau respektiert werden müssen. Vor allem die unerlaubten liturgischen Willkürlichkeiten dürften Rom immer mehr Sorgen bereiten.

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Wie ist das in euren Gemeinden? Feiert man da Liturgie oder eher ein fest des Zelebranten?

Edited by Edith
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immer und überall

Ähem...???

Edited by Gabriele
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Ich sehe mich daher in der Pflicht, einen deutlichen Appell auszusprechen, daß in der Eucharistiefeier die liturgischen Normen mit großer Treue beachtet werden. Sie sind ein konkreter Ausdruck der authentischen Kirchlichkeit der Eucharistie; das ist ihr tiefster Sinn. Die Liturgie ist niemals Privatbesitz irgendjemands, weder des Zelebranten, noch der Gemeinschaft, in der die heiligen Geheimnisse gefeiert werden. Der heilige Apostel Paulus mußte sich wegen der schwerwiegenden Mängel in ihrer Eucharistiefeier mit scharfen Worten an die Gemeinde von Korinth wenden, da diese zu Spaltungen (skísmata) und Fraktionsbildungen (hairéseis) (vgl. 1 Kor 11, 1734) geführt hatten. Auch in unseren Zeiten müßte der Gehorsam gegenüber den liturgischen Normen wiederentdeckt und als Spiegel und Zeugnis der einen und universalen Kirche, die in jeder Eucharistiefeier gegenwärtig gesetzt wird, geschätzt werden.

 

Der Priester, der die heilige Messe treu gemäß den liturgischen Normen zelebriert, und die Gemeinde, die diesen annimmt, zeigen so schweigend und doch beredt ihre Liebe zur Kirche.

 

Um eben diesen tiefen Sinn der liturgischen Normen zu bekräftigen, habe ich die zuständigen Dikasterien der Römischen Kurie beauftragt, ein spezifischeres Dokument, das Verweise rechtlicher Natur enthalten wird, zu diesem Thema von so großer Bedeutung vorzubereiten. Niemand darf das unseren Händen anvertraute Mysterium unterbewerten:

 

Es ist zu groß, als daß sich irgend jemand erlauben könnte, nach persönlichem Gutdünken damit umzugehen, ohne seinen sakralen Charakter und die ihm eigene universale Dimension zu respektieren.

 

(Ecclesia de Eucharistia)

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immer und überall

Ähem...???

jau

Wohl kaum...

Edited by Gabriele
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ich bin gespannt, ob dann eine generelle Freigabe der überlieferten Liturgie, so wie sie immer und überall gefeiert wurde, erfolgt.

solltest Du den sog. "Tridentinischen Ritus" meinnen, der natürlich nicht immer und überall, sondern in weiten Teilen des lateinischen Ritus seit 1570 gefeiert wurde:

 

Voraussichtlich ja.

 

Ein schönes Beispiel dafür, daß es auch in der Liturgie "Vielfalt in der Einheit" geben kann.

 

Und zum römischen Dokument:

 

Für uns alle ist es ungewohnt, daß sich Liturgie weiterentwickeln kann. Daß es nach dem "Reformstau" (1500 Jahre Weiterentwicklung der Liturgie, dann 400 Jahre Stillstand) erst mal einige Jahrzehnte eine ziemliche Spannung zwischen Loseblattordner-Experimenten und römischen Bremsern geben wird, ist nicht zu vermeiden.

 

Begeistert bin ich nicht darüber, ich halte beides für wenig hilfreich. Wenn immer nur "Nein" aus Rom kommt, wird das nur zu einer Vervielfachung der Loseblattsammlungen führen, was mich wiederum in meiner Andacht hindert - ich möchte schon ganz gern bekannte Texte in der Form hören, in der ich sie kenne.

 

Außerhalb Europas und Nordamerikas wird das Papier außerdem so wenig interessieren wie "Liturgiam Authenticam" oder die Freigabe des tridentinischen Ritus. Es wird schlicht ignoriert werden. Und Rom wird das nicht mal merken.

Edited by Gabriele
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Guest Juergen
Außerhalb Europas und Nordamerikas wird das Papier außerdem so wenig interessieren wie "Liturgiam Authenticam" oder die Freigabe des tridentinischen Ritus. Es wird schlicht ignoriert werden. Und Rom wird das nicht mal merken.

Vielleicht interessiert es alleine deswegen nicht, weil es die "deutschen Wildwüchse" dort nicht gibt.

Edited by Gabriele
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solltest Du den sog. "Tridentinischen Ritus" meinnen, der natürlich nicht immer und überall, sondern in weiten Teilen des lateinischen Ritus seit 1570 gefeiert wurde:

 

Voraussichtlich ja.

Nun, dass der "tridentinische Ritus" 1570 erfunden wurde, kann man nicht behaupten. Selbstverständlich hat er sich organisch aus den Anfangszeiten entwickelt.

Kleine Veränderungen hat es immer gegeben, zuletzt 1965. Deswegen nennt man ihn ja auch die "Messe Johannes XXIII".

Einen Bruch hat es erst mit der Liturgiereform gegeben.

 

Das ist mir persönlich nicht so wichtig, aber dieses alberne Gehabe, eine Messe, wie sie unsere Väter und Großväter gefeiert haben und die ihnen heilig war zu verbieten und nur noch

mit einem Indult zuzulassen ist ein Griff ins Klo. Hier bin ich jetzt auch mal doll romkritisch (wer klatscht mir jetzt zu? Ich bin ein Rebell!).

Gut dass es in die richtige Richtung geht.

 

jakob :blink:

Edited by Gabriele
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Einen Bruch hat es erst mit der Liturgiereform gegeben.

Die liturgische Bewegung gab es doch schon seit Jahrzehnten, gegen stetigen Widerstand aus Rom - irgendwann wurden gegen römisches Verbot die Meßgewänder getragen, die wir heute kennen (vorher waren die Meßgewänder Pflicht, die gar nicht mehr als Gewand erkennbar waren), irgendwann durfte außerhalb des Altarraums ein Laie das Evangelium auf deutsch vorlesen, das vorher der Priester auf lateinisch zum Altar hin verkünden mußte, irgendwann durften in der Messe Fürbitten gesprochen werden, irgendwann wurde wieder in der Messe kommuniziert und nicht hinterher ...

 

Einen Bruch kann ich nicht erkennen (daß es nach einem Reformstau erst mal größere Änderungen gibt, halte ich für normal), und die Struktur der Messe ist eh gleichgeblieben.

 

Hätte man den tridentinischen Ritus nicht untersagt, wäre die Gefahr einer Spaltung sehr groß gewesen. Heute kann man das wieder freigeben, die Gefahr besteht nicht mehr.

Edited by Gabriele
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Guest Juergen
Hätte man den tridentinischen Ritus nicht untersagt, wäre die Gefahr einer Spaltung sehr groß gewesen. Heute kann man das wieder freigeben, die Gefahr besteht nicht mehr.

Ich denke eher, die Nichtzulassung des tridentinischen Ritus nach dem II. Vat. ist eher als eine Art "Protesthaltung" gegen die Leute zu sehen, die meinen der trident. Ritus sei der einzig gültige. - Vegleichbar mit dem "Verbot des Laienkelchs" (wenn man es so nennen will); auch hier war es ein Unterscheidungsmerkmal: Bei den Protestanten gab/gibt es den Kelch, bei den Katholiken nicht, so wußte jeder spätestens bei der Kommunion ob er bei einer kath. Messe oder einem protest. Gottesdienst war.

Edited by Gabriele
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Ich denke, es gibt ausreichend Regeln. Der Wildwuchs resultiert doch nicht aufgrund irgendwelcher Notstände, sondern weil man das Bedürfnis hat, aus dem starren liturgischen Konzept auszubrechen.

 

Von daher glaube ich auch, daß jede neuerliche Zementierung nur zu einer noch größeren "Loseblattsammlung" führt.

 

Wobei ich sagen muß, daß mir zwar schon alles mögliche Verbotene innerhalb der kath. Kirche begegnet ist, aber eine wirkliche Vergewaltigung der Liturgie noch nicht. Natürlich sind die Schmerzstellen bei jedem verschieden. Das hängt auch mit der Erwartungshaltung zusammen.

 

In einem Kloster erwarte ich eine klassische Liturgie, in einem Jugendgottesdienst nicht. Wichtig ist, daß beides seinen Raum in der Kirche bekommt.

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Guest Juergen

Ich denke bei der Frage der "freien Gestaltung" muß immer im Vordergrund stehen, ob eine Änderung zu einem besseren und tieferen Verständnis der Liturgie führt. Es sollte m.E. keine Änderung der Änderung willen geben. - Etwas "Neues" zu machen heißt nicht automatisch etwas besser zu machen

 

Das gemeinschaftliche Feiern von Klerus und Gemeinde begann seit dem seit dem frühen Mittelalter, immer mehr zu zerbrechen. Seit dem siebten Jh. kommt die Privat-Zelebration auf. Die Sprache der Liturgie entsprach nicht mehr der Sprache des Volkes und die Beteiligung der Gemeinde an der Meßfeier wurde durch die entstehende Klerusliturgie immer weiter eingeengt. "Das Volk war stummer Zuschauer, keineswegs unfromm, aber unliturgisch; es betete nicht die Messe, sondern es betete innerhalb der Messe." Diese Analyse von Emminghaus ist soweit richtig, doch haben Mißstände die Eigenart, sobald sie erkannt werden und behoben werden sollen, leicht in ihr Gegenteil umzuschlagen. So stellt man sich heute die Frage, ob actuosa gleichbedeutend mit activus ist. Die Stille etwa, die in der Privatmesse die einzige Tätigkeit der Gläubigen war, ist heute, obwohl sie vom zweiten Vaticanum ausdrücklich als eine Form der participatio actuosa betont wurde, oft ganz geschwunden. Man hat oft den Eindruck, daß dann, wenn jemand in der Messe nicht mitmacht, es ihm aus den Augen der anderen Gottesdienstteilnehmern entgegen schreit: Wenn Du nicht mitmachst, fühlen wir uns alle ausgegrenzt!

 

Der Pariser Kardinal Jean-Marie Lustiger hatte wohl recht, wenn er sagt "Die »aktive Teilnahme« der Gläubigen, die eines der Ziele des Konzils war, ist eine gutgemeinte Idee. Doch mußte man bei der Verfolgung dieses Ziels so vorgehen wie Mao bei seiner Kulturrevolution und die Mitwirkung zur Pflicht machen?"

 

(Quelle) :blink:

Edited by Gabriele
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"Beide Wege, sowohl der einer strengen Rubrizistik, als auch der einer anything goes Liturgie, scheinen Irrwege zu sein, in denen die Heilstat Jesu Christi nicht zutage tritt. Dieser ist eine Erstarrung, jener eine Trivialisierung der Liturgie. Die Reform der Liturgie ist eine bleibende Aufgabe: Liturgia semper reformanda."

 

Quelle :blink:

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Der heilige Apostel Paulus mußte sich wegen der schwerwiegenden Mängel in ihrer Eucharistiefeier mit scharfen Worten an die Gemeinde von Korinth wenden, da diese zu Spaltungen (skísmata) und Fraktionsbildungen (hairéseis) (vgl. 1 Kor 11, 1734) geführt hatten.

Da hat der gute Paulus in seinem Ärger leider etwas überreagiert, meine ich - was zum Verlust des Mahlcharakters der Eucharistie geführt haben dürfte, den wir bis heute noch nicht wiedergewinnen konnten. Im Gänsemarsch zum Altar zu gehen und dort eine Hostie zu bekommen, die nur schwer als Brot zu erkennen ist, nachdem man dem Priester zuschauen durfte, wenn er den Kelch allein leertrinkt, ist nicht so recht "zeichenhaft" ...

Edited by Gabriele
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Guest Juergen
Im Gänsemarsch zum Altar zu gehen und dort eine Hostie zu bekommen, die nur schwer als Brot zu erkennen ist, nachdem man dem Priester zuschauen durfte, wenn er den Kelch allein leertrinkt, ist nicht so recht "zeichenhaft" ...

Fladenbrot zu zerbröseln und durch die Reihen zu reichen und anschließend mit dem Kehrblech den Leib des Herrn aufzufegen, scheint mir allerdings der Würde der Feier auch nicht angemessen.

Edited by Gabriele
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Um eben diesen tiefen Sinn der liturgischen Normen zu bekräftigen

schöne Worte - und wie schaut das praktisch aus?

 

Es ist verboten, daß ein Laie das Evangelium liest, auch wenn der Priester kein verständliches Deutsch kann

 

Es ist verboten, daß ich das Vaterunser in Orantenhaltung (die christliche Gebetshaltung überhaupt!) bete

 

Es ist verboten, die Doxologie des Hochgebets mitzusingen

 

Es ist verboten, während des gesamten Hochgebets zu stehen (als Minimum muß eine Kniebeuge nach den Einsetzungsworten gemacht werden)

 

Es ist verboten, daß die Ministranten gleichzeitig mit dem Priester kommunizieren

 

Es ist verboten ...

Edited by Gabriele
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Im Gänsemarsch zum Altar zu gehen und dort eine Hostie zu bekommen, die nur schwer als Brot zu erkennen ist, nachdem man dem Priester zuschauen durfte, wenn er den Kelch allein leertrinkt, ist nicht so recht "zeichenhaft" ...

Fladenbrot zu zerbröseln und durch die Reihen zu reichen und anschließend mit dem Kehrblech den Leib des Herrn aufzufegen, scheint mir allerdings der Würde der Feier auch nicht angemessen.

Da sind wir uns einig.

Edited by Gabriele
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Franciscus non papa
Im Gänsemarsch zum Altar zu gehen und dort eine Hostie zu bekommen, die nur schwer als Brot zu erkennen ist, nachdem man dem Priester zuschauen durfte, wenn er den Kelch allein leertrinkt, ist nicht so recht "zeichenhaft" ...

Fladenbrot zu zerbröseln und durch die Reihen zu reichen und anschließend mit dem Kehrblech den Leib des Herrn aufzufegen, scheint mir allerdings der Würde der Feier auch nicht angemessen.

Da sind wir uns einig.

wichtiger als das immer wiederholte betonen starrer vorschriften wäre eine dauerhafte verkündigung und erklärung dessen, worum es in unserer liturgie geht - und da wird leider viel versäumt.....

Edited by Gabriele
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Das Dokument wird laut ACI-Prensa klare Richtlinien für eine ordnungsgemäße Feier der heiligen Messe setzen

die gibt es doch schon zuhauf, die klaren Richtlinien - AEM, Laieninstruktion ...

 

Was soll (außer möglicherweise eine generelle Freigabe des tridentinischen Ritus) denn da noch drinstehen?

 

"Jeder Priester, der die Doxologie unmittelbar an das Vater unser anschließt, bekommt eine Gehaltskürzung"?

Edited by Gabriele
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Guest Juergen
wichtiger als das immer wiederholte betonen starrer vorschriften wäre eine dauerhafte verkündigung und erklärung dessen, worum es in unserer liturgie geht - und da wird leider viel versäumt.....

Da muß ich Dir Recht geben.

Zu selten wird z.B. die Homilie genutzt, um die Liturgie zu erklären. Viele "Probleme" sind nicht zuletzt ein Resultat von Unkenntnis.

Edited by Gabriele
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