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Warum gibt es keine körperbehinderten Priester?


badhofer

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In der Bibel steht geschrieben:

"Der Geist ist wichtig, der Körper nützt nichts"

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Es gibt körperbehinderte Priester. Die Species "Priester" ist recht selten (nehmen wir mal an, einer auf 5000 Leute); die Eigenschaft "körperbehindert" ebenfalls (nehmen wir mal an, einer auf 5000). Wenn dann beide Merkmale auch noch zusammentreffen sollen, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer auf (5000x5000)=25 Mio.

 

Der Pallottiner-Pater, bei dem ich Lektorenkurs hatte, ist auf den Rollstuhl angewiesen. Unser Pfarrer ist auf einem Auge fast blind - nur sieht man ihm dies Behinderung nicht an, weil er Kontaktlinsen trägt. In einem Ort am Bodensee gab es lange Jahre einen Priester mit nur einem Bein - ich vermute, er ist inzwischen verstorben. Selbst der Papst ist behindert: Parkinson. Das hindert ihn aber nicht an der Amtsausübung.

 

Es gibt Behinderungen, die tatsächlich vom Priesterberuf ausschließen: z. B. Zöliakie oder Alkoholismus; denn einem Zöliakie-Kranken oder einem Alkoholiker ist die Feier der Eucharistie nicht möglich.

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@an Lichtlein

 

Waren die von dir genannten schon vor der Weihe zum Priester körperbehindert, oder sind die es erst später geworden?

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Lichtlein,

 

wieso ist einem Alkoholiker und einem, der an Zöliakie leidet, die Eucharistiefeier nicht möglich?

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Alkoholismus ist eine unter Priestern (leider) nicht ganz seltene Krankheit, die nicht vom Amt ausschließt. Für solche Fälle gibt es "Messwein" der aus Traubensaft besteht (dieser muß bestimmten Anforderungen entsprechen, zu 100% aus Trauben sein).

 

Die Krankheit steht der Weihe nicht im Wege - ich kenne einen Priester, der sich erst für seine Berufung entschieden hat, nachdem er "trocken" war - und es meines Wissens bis heute ist.

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Bei irgendeinem Konzil vor ziemlich langer Zeit wurde einmal ein Canon verabschiedet, der besagte, dass nur körperlich Unversehrte bzw. Nichtbehinderte zu Priestern geweiht werden dürfen.

Wer weiß näheres?

 

Ich kenne zwar keinen behinderten Priester, aber einen Diakon im Elsass, der gehörlos ist und für "Taubstumme" Andachten in Gebärdensprache macht. War auch mal im Fernsehen, sehr interessant.

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Danke!

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Ein Priester hat die Aufgabe, eine Gemeinde zu leiten - oft sind es sogar mehrere.

Ich halte es für ausgesprochen sinnvoll - sowohl für Priester und Gemeinden - hier Kriterien der körperlichen und geistigen Gesundheit anzusetzen. Sonst kann man diesen Dienst nicht durchstehen. Natürlich sind die Grenzen und Anforderungen flexibel, es gibt mehrere Aspekte, die abzuwägen sind.

 

Wenn ein Priester diese Gesundheit irgendwann verliert, muss man sich natürlich Gedanken machen, wie es bei ihm weitergehen soll. Hier halte ich die persönlichen Gespräche mit den Verantwortlichen wesentlich hilfreicher, als starre Kriterien, die dem Einzelfall doch nicht gerecht werden.

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Guest Ketelhohn

Von den Weihehindernissen wegen Behinderungen kennt das gültige Kirchenrecht meines Wissens nur noch Geisteskrankheit und Selbstverstümmelung. Abgesehen von diesen universalkirchliche Vorschriften liegt es natürlich bei jedem zuständigen Diözesanbischof zu entscheiden, ob ein Weihebewerber als geeignet angesehen und zugelassen wird, also die admissio erhält. Bei schweren Behinderungen oder Krankheiten wird ein Bewerber normalerweise kaum als geeignet anzusehen sein.

 

Materie des eucharistischen Sakraments sind auschließlich Brot aus Weizenmehl (ungesäuert bei den Lateinern, gesäuert bei den Orientalen) und Wein, dem etwas Wasser beigemengt ist. Traubensaft ist keine eucharistische Materie. Da die Euchariste auch nur dann möglich ist, wenn beide Gestalten konsekriert werden, liegt bei Verwendung von Traubensaft oder meinetwegen Bier anstelle des Weins oder Schokoladenkuchen statt des Brots keine gültige Messe vor. Übrigens gibt es durchaus „trockene“ Alkoholiker, die ohne Probleme unter beiderlei Gestalt kommunizieren.

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Ein Querschnittgelähmter, welcher im Rollstuhl sitzt, kann deiner Meinung nach nicht Priester werden?

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Hallo Badhofer,

 

es gibt soviel körperbehinderte Priester wie in jedem anderen Beruf auch. Wenn ich mir die rollstuhlgerechten Umbauten an den Theologischen Fachhochschulen anschaue, dann wurden die nicht nur für die Profs. gebaut. Deine Frage ob es da eine Auslese gibt wurde von Ketelhohn fachkundig beantwortet.

 

Daß es, wie in jedem anderen Beruf in dem man mobil sein muß, für Rollstuhlfahrer eben schwieriger ist, wirst Du auch einsehen.

 

Wenn Du wieder so ein Scheinfrage aus Österreich zu uns rüber schickst, bitte ich die Moderatoren um Verschiebung in die Gladi-Arena.

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Ich kannte in Sankt Georgen einen Kommilitonen, der blind war und für das Bistum Limburg Priester geworden ist.

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Ich gehe jede Wette ein, dass die Kirche, was Behinderte betrifft, dem öffentlichen Dienst in nichts nachsteht. Behinderte Priester sind halt eben genauso selten, wie behinderte Studenten überhaupt. Da könnte man genauso mäklen, dass sich in einer Vorlesung über Wirtschaftswissenschaften nur ein Rollstuhlfahrer befindet. Dass es Behinderte meist nicht so weit schaffen, ist kein Problem der Kirche, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Während meiner Schulzeit waren Behinderte auch die Ausnahme. Bis auf einen Stotterer habe ich jedenfalls nie das Klassenzimmer mit einem Behinderten geteilt.

 

Wenn da ausgesiebt wird, dann passiert das vor dem Priesterseminar. Die Kirchen trifft in diesem Fall keine Schuld. So fair muss man sein.

 

Gruss

Stefan

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Zitat von badhofer am 18:02 - 5.März.2002

 

@an Lichtlein

 

Waren die von dir genannten schon vor der Weihe zum Priester körperbehindert, oder sind die es erst später geworden?

 


 

Vor zwei Jahren ging ein Bild um die Welt, in dem der Papst einen verkrüppelten Mann zum Priester weihte. Trotz seiner damaligen eigenen Schwäche stand er auf und stieg von seinem Sitz zu iohm hinab um ihm seinen Segen zu geben.

Nur so am Rand...

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Die Krankheit steht der Weihe nicht im Wege - ich kenne einen Priester, der sich erst für seine Berufung entschieden hat, nachdem er "trocken" war - und es meines Wissens bis heute ist.

 

Meines Wissens ist Alkoholismus auch weiterhin ein Weihehindernis, es ist aber nicht auszuschließen, daß man das im Einzelfall bis nach der Weihe verbergen kann. Soweit ich weiß, sieht es auch bei der Weihe zum Ständigen Diakon für trockene Alkoholiker besser aus - was sich natürlich aus den Funktionen und Vollmachten erklärt.

 

Grundsätzlich ist natürlich eine auch körperliche Eignung für den Priester vorauszusetzen. Wenn die Weihe auch zuallererst von ihrer existentiellen Dimension her zu betrachten ist, sind doch auch die dem Priester zukommenden Dienste auszuführen. Im Rollstuhl ist schon die Zelebration schwieriger und manche Ausdrucksformen entfallen. Damit kann man sicher im Einzelfall leben und manchen Gestus ersetzen. Aber auch die freie Verfügbarkeit für seelsorgliche Aufgaben ist eingeschränkt.

 

Bei manchen Behinderungen kann sich die Bewertung auch durch neue Behandlungsmethoden oder Hilfsmittel verändern. Diabetiker wurden früher wegen der Einschränkungen nicht geweiht, mit den heutigen Therapien sieht das anders aus. Rollstühle, Fahrstühle, behindertengerechte Autos etc. ermöglichen sicher heute viele Dienste, die früher undenkbar waren. Dennoch: In meinem Bistum wurde vor 17 Jahren jemand Priester, der als Student beide Beine verloren hatte. Ich glaube, daß er seinen Dienst gut versieht, er ist Seelsorger im Krankenhaus, wo die Rahmenbedingungen für ihn günstig sind. In einer normalen Pfarrei würde er aber vermutlich mit vielen Hürden zu kämpfen haben. Was nicht heißt, daß es sinnlos oder unmöglich wäre...

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Franciscus non papa

hallo,

 

in früheren zeiten stand beim priesterbild sehr stark im vordergrund, dass der priester "in persona" christi handelnd z.b. die messe hält. daraus entwickelte sich die haltung, dass die person, die christus in der liturgie symbolisiert körperlich unversehrt sein sollte - über sinn und unsinn der entsprechenden vorschriften kann man natürlich trefflich streiten.

heute sieht man da vieles anders, insofern ist eine körperliche behinderung kein weihehinderniss mehr.

 

es gibt im übrigen zahlreiche gründe, warum ein priester keinen alkohol trinken darf, nicht nur die frage, ob einer ehemaliger alkoholabhängiger ist.

 

es ist deshalb möglich, dass solche priester mit traubensaft die eucharistie feiern. ketelhohn sieht dies natürlich (?) - grins - wieder mal als unmöglich an. ich denke, dass auch in diesem fall gott größer als unser herz ist - oder die ängstlichkeit unserer lieben mitmenschen. natürlich ist - das ist nicht meine ansicht, sondern auch die offizielle lehre der kirche in diesem fall - auch dort die feier der eucharistie möglich.

wo steht denn geschrieben, dass die eucharistiefeier nur möglich ist unter beiden gestalten???

 

gruß

 

franz-josef

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Hi franz-josef,

 

>>wo steht denn geschrieben, dass die eucharistiefeier nur möglich ist unter beiden gestalten??? <<

 

mal ganz praktisch: worüber willst Du sprechen- "dies ist mein Leib", wenn kein Brot da ist und analog "..der Kelch..", wenn kein Kelch mit Wein da ist?

 

Lieben Gruß

Erich

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>> es ist deshalb möglich, dass solche priester mit traubensaft die eucharistie feiern. ketelhohn sieht dies natürlich (?) - grins - wieder mal als unmöglich an. << (Oestemer)

 

Wohl zu Recht! Wenn die Materie falsch ist, funktionieren nach althergebrachter katholischer Lehre die Sakramente nicht. Man kann schließlich auch niemanden mit Schnaps taufen.

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OneAndOnlySon

Hallo zusammen,

 

die Frage nach der Notwendigkeit von Behinderten Priestern sollte sich meiner Meinung nach auch stellen. Es geht mir hier um die Körperbehinderungen.

 

In vielen Großstädten gibt es spezielle Gemeinden für Behinderte. Dort ist es sicher nicht falsch, wenn der Priester selbst unter einer Körperbehinderung leidet, weil er so viel besser auf die Probleme der Gemeindemitglieder eingehen kann als ein Nichtbehinderter. Das gleiche gilt für die Krankenhaus- und Heimseelsorge. Behinderte Priester sind meiner Meinung nach also sogar ein besonderer Schatz der Kirche, weil sie Seelsorgebereiche abdecken können, die anderen nur schwer zugänglich sind.

 

Speziell für Gehbehinderte, Taube und Blinde ist der Dienst in einer normalen Gemeinde jedoch z.T. sehr problematisch. Ein Pastor muß ja nicht nur den Dienst in der Kirche und dem Pfarrsaal versehen sondern auch Hausbesuche machen. Die Krankensalbung stellt hier einen besonderen Problembereich dar, weil dieses Sakrament der Gemeindepriester spenden sollte, der den Empfänger kennt und nur schlecht durch einen fremden Priester zu ersetzen ist.

 

Vielleicht ist auch der Dienst als Ordenspriester eine Möglichkeit für Behinderte. Es soll dabei nicht darum gehen, die behinderten Priester wegzusperren sondern darum, Chancen für das Priestertum aufzuweisen.

 

Zur Problematik der Alkoholkranken: Es ist ihnen durchaus erlaubt die Hl. Messe zu zelebrieren. Dabei spielt es auch keine Rolle, daß der Codex juris Canonici nur Wein und keinen Traubensaft zuläßt und die Wandlung immer in beiderlei Gestalten erfolgen muß. Der Zelebrant ist nach Kirchenrecht nicht dazu verpflichtet selbst in beiderlei Gestalten zu kommunizieren. Der Wein kann also auch von einem Gemeindemitglied getrunken werden.

 

Gruß

 

Stefan

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Danke für die Antwort zur Weinfrage, Stefan,

 

es gibt (fast) immer einen sinnvollen Weg.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Sorge im Vatikan: Muss der Papst in den Rollstuhl?

 

http://www.kiz-online.de/ticker/getlatestn...258CC00DAB2BA71

 

Badhofer, wäre es nicht an der Zeit, Dich für Deine fiese Unterstellung, die in der Frage und dem Untertitel anklingen zu entschuldigen?

 

Oder soll ich einen Beitrag eröffnen mit der Frage "Ist Badhofer nur einer, der dauernd Stellungnahmen von anderen zu seinen kruden Ideen einfordert?" Soll ich meinen Trash-E-Mail-Kasten hier mal aufmachen und all die Stellungnahme-Aufforderungen hier posten, mit dem Du in den letzten zwei Jahren das katholische Deutschland genervt hast?

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Guest
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