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Evangelium vom 7.Sept. 2003


Monika

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23. Sonntag im Jahreskreis

 

 

 

Dialog heißt Gespräch: Ereignis des Wortes von einem Menschen zum anderen. Das Wort wird gesagt, „gesendet“. Vielleicht kommt es an. Dann schafft es Beziehung, Gemeinschaft, Einheit. Der Mensch verwirklicht sich im Gespräch; ohne Gespräch verkümmert er. Wenn Menschen aneinander vorbeischweigen, steht es schlecht. Gott selbst ist wesentlich Gespräch: er spricht das ewige Wort, und er sendet es in die Zeit hinein, in unsere Zeit, in mein Leben hinein. Das Wort aber wartet auf Antwort.

 

 

Zur 1. Lesung Die Lesung aus dem Buch Jesaja ist der Form nach eher ein Lied als eine Lesung. Dem Inhalt nach ist es ein prophe­tisches Heilswort, eine Weissagung über die Endzeit. Mit orientali­scher Phantasie wird ausgemalt, was geschehen wird, wenn Gott sein Werk vollendet. In der Gegenwart sind die Menschen blind, taub, stumm. Aber das kann nicht so bleiben. Gott gibt nicht auf; er selbst wird eingreifen; er wird kommen, um zu helfen und zu heilen.

 

 

1. Lesung Jes 35, 4-7a

 

Die Ohren der Tauben öffnen sich; die Zunge des Stummen jauchzt auf

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

4Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten.

 

5Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen.

 

6Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, und Bäche fließen in der Steppe.

 

7aDer glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen

 

 

 

Zur 2. Lesung Es gibt Grundhaltungen und auch Umgangsformen, die mit dem Glauben an Christus nicht vereinbar sind. Dahin hört, was in der Lesung „Ansehen der Person“ genannt wird: dass man den Menschen danach ansieht und beurteilt, was er hat und darstellt, nicht aber nach dem, was er wirklich ist. Im Licht Christi, des Herrn der Herrlichkeit, verblassen unsere kleinlichen Unterscheidungen zwischen Klein und Groß, Arm und Reich. Wenn es überhaupt eine Bevorzugung gibt, die vor Gott gilt, dann müssen die Armen an erster Stelle stehen. Der Glaube der Kirche und jeder Gemeinde zeigt sich daran, ob die Armen geehrt und geliebt werden.

 

 

2. Lesung Jak 2, 1-5

 

Hat Gott nicht die Armen auserwählt, um sie zu Erben des Königreiches zu machen?

 

Lesung aus dem Jakobusbrief

 

1Meine Brüder, haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, frei von jedem Ansehen der Person.

 

2Wenn in eure Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen und prächtiger Kleidung kommt, und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung,

 

3und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung und sagt: Setz dich hier auf den guten Platz!, und zu dem Armen sagt ihr: Du kannst dort stehen!, oder: Setz dich zu meinen Füßen! -

 

4macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede und fällt Urteile aufgrund verwerflicher Überlegungen?

 

5Hört, meine geliebten Brüder: Hat Gott nicht die Armen in der Welt auserwählt, um sie durch den Glauben reich und zu Erben des Königreichs zu machen, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?

 

 

Zum Evangelium Die Schöpfung, wie sie aus der Hand Gottes hervorging, war gut, „sehr gut“, wie es im Schöpfungsbericht heißt. Das Unglück beginnt damit, dass der Mensch das Wort Gottes nicht hören und nicht wahrhaben will. Er entfernt sich von Gott so weit, dass er schließlich zum Hören nicht mehr fähig ist; er wird taub, und weil er nichts mehr hört, meint er, Gott sei stumm. Der Taubstumme des Evangeliums ist das sprechende Symbol dieser Situation des Men­schen. Jesus spricht das erlösende Wort: Effata - öffne dich!

 

 

 

Evangelium Mk 7, 31-37

 

Er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

31Jesus verließ das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.

 

32Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren.

 

33Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;

 

34danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich!

 

35Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden.

 

36Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.

 

37Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

 

 

 

Für den Tag und die Woche

 

Die Stille und das Wort Herr Jesus Christus, warum muss es geschehen, dass wir taub sind für dich und dein Wort in unserem Herzen verloren geht? Du hast Tauben die Ohren geöffnet und Menschen befreit aus der Macht, die sie gefangen hielt. Dein schaffendes Wort kann auch uns frei machen und heilen. Nimm uns mit dir in die fruchtbare Stille. Sprich weiter zu uns, bis wir dich hören und verstehen und in allen Menschen und Dingen wieder deine Botschaft erkennen. (F. Cromphout)

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Das Unglück beginnt damit, dass der Mensch das Wort Gottes nicht hören und nicht wahrhaben will. Er entfernt sich von Gott so weit, dass er schließlich zum Hören nicht mehr fähig ist; er wird taub, und weil er nichts mehr hört, meint er, Gott sei stumm. Der Taubstumme des Evangeliums ist das sprechende Symbol dieser Situation des Menschen. Jesus spricht das erlösende Wort: Effata - öffne dich!

 

3und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung und sagt: Setz dich hier auf den guten Platz!, und zu dem Armen sagt ihr: Du kannst dort stehen!, oder: Setz dich zu meinen Füßen! -

4macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede und fällt Urteile aufgrund verwerflicher Überlegungen?

 

Nichts ist ansprechender als Erfolg. Wer will schon aus Mitleid lieben oder geliebt werden? Was für eine Liebe?

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Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen.

 

Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden.

 

In der Gegenwart sind die Menschen blind, taub, stumm. Aber das kann nicht so bleiben. Gott gibt nicht auf; er selbst wird eingreifen; er wird kommen, um zu helfen und zu heilen.

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