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Gedanken zur Freiheit


DJT

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Wie soll ich leben, was soll ich tun?

Höre auf die Tora, sagt Jesus einem Menschen, der so fragt.

Kennst du nicht die Gebote?

So lautet die Antwort Jesu.

Aber vielleicht bleibt das Fragen?

(vgl. Mk 10,17ff)

 

 

Was habe ich zu tun?

Was habe ich,

ein Mensch des 21. Jahrhunderts,

mit den Geboten zu tun?

Wie können sie mir in meinem Alltag helfen?

Sie wurden vor dreitausend Jahren

Sklaven geschenkt,

die Mose aus dem Unterdrückerstaat Ägypten herausführte.

 

Die Frage ist angebracht:

Was habe ich zu tun?

 

Die Gebote sagen mir,

was ich tun und lassen soll.

 

Sie wollen mich nicht einschränken.

Sie wollen mich nicht beengen.

Sie wollen mich nicht beschneiden.

Sie wollen mir und der ganzen Gesellschaft Zukunft schenken,

dass wir Menschen würdig und im Vertrauen miteinander leben.

Sie wollen mir und allen Menschen helfen,

den aufrechten Gang einzuüben,

stolz und doch voller Demut.

Sie wollen mir und allen Menschen zeigen,

wie Menschen menschlich leben.

Sie wollen mir und allen Menschen

den Weg zur Freiheit zeigen.

 

Das erste Gebot steht wie eine Überschrift über den übrigen Geboten.

Es erzählt von dem Gott,

der Menschen aus Unterdrückung befreit.

So werden alle Gebote zu einer Einladung in die Freiheit.

Die Menschen sollen ohne Angst vertrauend leben.

(vgl. Ex 20,2.3)

 

Eintausendfünfhundert Jahre nach der Befreiung durch Mose steht Jesus auf,

formuliert die Seligpreisungen,

eine erneute Einladung in die Freiheit,

eine Ermutigung zu radikalem Glück.

 

Ich bin eingeladen,

Wege der Freiheit zu wagen,

Wege ins Glück,

Gottes Wege.

 

************************************

 

Ein chassidisches Sprichwort:

"Jeden Tag muss der Mensch aus Ägypten gehen".

 

Ägypten ist das biblische Bild für Unterdrückung,

Ägypten ist überall,

wo ich mir meine Idole baue,

meine Träume verabsolutiere,

meine Sehnsüchte um jeden Preis durchpauken möchte.

 

Da ist Ägypten,

wo ich auf Parolen und Mächte setze,

die mir die Menschlichkeit,

das Menschliche ausreden.

Nun sitze ich im Gefängnis meiner eigenen Wünsche,

sitze fest,

sitze und komme nicht weiter.

 

Jeden Tag soll ich Kraft finden, aus Ägypten herauszugehen.

 

************************************

 

Eure Meinungen, Erfahrungen, Gedanken etc. zu den Wegen aus "Ägypten" in die Freiheit interessieren mich sehr. Wie denkt ihr darüber? Ist es wirklich so einfach?

 

 

 

(Geändert von DJT um 17:33 - 23.Februar.2002)

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>> Das erste Gebot steht wie eine Überschrift über den übrigen Geboten.

Es erzählt von dem Gott,

der Menschen aus Unterdrückung befreit. << (DJT)

 

Nicht nur Papier, sondern auch Steintafeln sind geduldig.

 

Das erste Gebot erzählt allerdings nicht von einem Gott, der Menschen aus Unterdrückung befreit, sondern von einem Gott, der Menschen unterdrückt.

 

"Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;..." (Exodus 20,5)

 

Wir haben es hier mit einem Gott zu tun, der schlichtweg zum Kotzen ist.

 

Ein Gott, der sich dermaßen einführt, läßt Schlimmes befürchten. Und wie die Geschichte (Historie) zeigt, hat sich diese Befürchtung immer wieder bestätigt.  

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Zitat von DJT am 17:15 - 23.Februar.2002

Wie soll ich leben, was soll ich tun?

 

Lebe nach meinem unten stehen Grundsatz, dann machst du nichts verkehrt.

 

 

Was du tun sollst?

 

Das musst du schon selbst heraus finden, da kann dir niemand helfen. Lese Biographien berühmter Persönlichkeiten. Vielleicht erhälst du Denkansätze, die du verwirklichen kannst.

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Pedrino, was deinen Grundsatz betrifft – »Stelle Forderungen an andere und an die Gesellschaft immer so, als wenn du deren Auswirkungen zu tragen hättest« –: Wer sagt denn, daß wir „Forderungen“ stellen sollen? Wie kann mein Leben überhaupt darin bestehen, Forderungen zu stellen?

Mit den »Biographien berühmter Persönlichkeiten« als Lektüreempfehlung hast du völlig Recht. Ich rate besonders zu Augustins „Confessiones“ (was auf deutsch sowohl „Bekenntnisse“ als auch „Lobpreisungen“ bedeuten kann und hier auch bedeuten soll).

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>> Wie soll ich leben, was soll ich tun?

Höre auf die Tora, sagt Jesus einem Menschen, der so fragt. << (DJT)

 

Auf die Tora zu hören, ist nun auch nicht gerade der heißeste Tip. Insofern kann man dem Apostel Paulus dankbar sein, daß er kein Fan des Judentums war. Dadurch blieb uns manches Unerfreuliche erspart.

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Originalton Paulus:»Ihr Brüder und Väter, hört jetzt meine Verantwortung vor euch! Als sie aber hörten, daß er sie in hebräischer Mundart anredete, hielten sie noch mehr Ruhe. Und er spricht: Ich bin ein jüdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien; aber auferzogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen nach der Strenge des väterlichen Gesetzes« (Apg 22,1-3); »ich bin ein Israelit aus der Nachkommenschaft Abrahams, vom Stamm Benjamin« (Röm 11,1).
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Diese Verbalbekundungen Pauli vermögen nichts daran zu ändern, daß er mit seiner Christologie den von Jesus offensichtlich beabsichtigten Fortbestand des Judentums bekämpfte und schließlich ablöste.

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Zitat von Ketelhohn am 12:55 - 24.Februar.2002

Stelle Forderungen an andere und an die Gesellschaft immer so, als wenn du deren Auswirkungen zu tragen hättest

 

Lieber Robert,

 

man hegt beständig eine "Erwartungshaltung" gegenüber seinen Mitmenschen. Dies kann man durchaus als Forderung im weitesten Sinne bezeichnen (meine ich).

 

Wenn du diese Erwartungshaltung auf das selbst Gebende, also auf das eigene Zugeständnis gegenüber den Forderungen anderer an dich, reduzierst, dann ist der Sinn dieses "Anliegens" erfüllt.

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Zitat von Cano am 11:12 - 24.Februar.2002

Das erste Gebot erzählt allerdings nicht von einem Gott, der Menschen aus Unterdrückung befreit, sondern von einem Gott, der Menschen unterdrückt.

 

"Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;..." (Exodus 20,5)

 

Wir haben es hier mit einem Gott zu tun, der schlichtweg zum Kotzen ist.


 

Es ist ja so einfach anhand isolierter, unvollständiger Bibelverse, ein Gottesbild zu entwerfen... Ob ich es nun auch noch einmal versuchen will? Ich will.

 

Exodus 20,5 lautet komplett: Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation;

 

Der Satz geht weiter in Ex 20,6: bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.

 

Ohne hier ein "Wettrüsten" ambivalenter Bibelstellen zu entfachen, möchte ich dennoch auf die sehr schöne Stelle Hos, 11,1-11 verweisen, das "prophetische Drama der väterlich/mütterlichen Liebe Gottes zum 'verlorenen Sohn' ".

 

Vielleicht spricht so (Rache und Liebe, Zorn und Vergebung) nur ein Vater oder eine Mutter, dessen/deren Kinder ihm/ihr viel Kummer bereitet haben. Eifersucht und Zorn entstehen nur dort, wo Liebe ist, Rache an Feinden nur dort, wo man sein Liebstes schützen will. Die lange Geschichte der Verfehlungen und Untreue des Volkes und immer wieder der Zorn und dann die Vergebung Gottes spricht für Gottes Langmut und Seine Liebe, die viel größer ist als alles Menschliche. Ein roter Faden, der sich trotz aller missverständlichen Stellen durchs Alte Testament zieht. Gott erneuert den Bund sogar und trotz allem offenbart Gott Sich uns durch Seinen Sohn....

 

 

 

 

(Geändert von DJT um 18:53 - 24.Februar.2002)

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Zitat von pedrino am 11:24 - 24.Februar.2002


Zitat von DJT am 17:15 - 23.Februar.2002

Wie soll ich leben, was soll ich tun?

 

Lebe nach meinem unten stehen Grundsatz, dann machst du nichts verkehrt.

 

 

Was du tun sollst?

 

Das musst du schon selbst heraus finden, da kann dir niemand helfen. Lese Biographien berühmter Persönlichkeiten. Vielleicht erhälst du Denkansätze, die du verwirklichen kannst.


 

War auch mehr eine rhetorische Frage, ich weiß eigentlich nach welchen Grundsätzen ich leben soll, leider ist das nicht immer so einfach...

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