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luther und die sünde


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Theologie

Die Theologie Luthers beschäftigt sich in ihrem Kern mit dem Problem der Rechtfertigung des in Erbsünde geborenen Menschen und seiner Erlösung in der Barmherzigkeit Gottes. Dabei stützt sich seine Argumentation auf das Neue Testament sowie die Schriften von Paulus und Augustinus.

Gesetz und Evangelium

Nach Luthers Auffassung wirkt Gott auf zweierlei Weise: durch das Gesetz und durch das Evangelium.

Das Gesetz findet als Forderung Gottes seinen Ausdruck in den Zehn Geboten und im Gewissen des einzelnen Menschen. Die Sünde wirkt jedoch einem tieferen Verständnis dieses Gesetzes entgegen, wobei die Erbsünde den Menschen stets in die Gefahr bringt, sich von Gott, der Welt, dem Nächsten und sich selbst zu entfernen. Dagegen zeigt das Evangelium den Menschen, dass sie der Sündenvergebung bedürfen, und führt sie so zu Jesus Christus.

Durch das Evangelium offenbart sich das Wirken Gottes, der seinen Sohn in die Welt schickte, um die Menschen zu retten.

 

Sünde

Der einzelne Mensch kann nichts zu seiner Rechtfertigung in Jesus Christus beitragen. Auch als Gerechter bleibt er Sünder. Allein aufgrund des Glaubens an die Gnade Gottes kann er sich sicher sein, dass er sein Heil erlangt.

 

Was Luther aber gelebt hat ist anders: siehe

http://www.neo-lutheraner.de  

 

Seine Sünden- und Gnadenauffassung war nicht eindeutig, denn er sagte, man könne des Tags hundertmal sündigen, wenn man nur glaube.  Manche werfen Luther ja heute noch vor , dass sein reiner Fiduzialglaube ohne Änderung des Lebens kein echter Glaube sei.

 

Habe mir erlaubt, Deinen Link anklickbar zu machen. Lucia

 

(Geändert von Lichtlein um 21:20 - 20.Februar.2002)

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danke für die Übersetzung liebes Monster.

 

@Robert, langsam müssten eigentlich alle hier wissen, wie gut Du Latein kannst.

Erinnert mich immer irgendwie an Kindergartenkinder die sich auch immer wieder mit ihrem Können brüsten (zB. schau mal wie gut ich spingen kann, wie gut ich schaukeln kann......).

Bei Kinder finde ich das ja noch niedlich, bei Erwachsenen finde ich es nur noch ....... na ja.

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Zitat von Ketelhohn am 23:00 - 20.Februar.2002

Pech, Hans. Akzeptier’s, oder laß es.

Im übrigen war dieser kleine Lateinhappen speziell für Mönsterlinchen bestimmt. Es hat trefflich funktioniert.

 

Entzieht euch der gegenseitigen willentlichen und unwillentlichen Beeinflussung. Umschmeichelt euch nicht länger wie weisse, sich anbiedernde Katzen ohne jeden Sinn für Natürlichkeit noch führt euch als eitle Gockel auf. Denn ihr nunmehr sollt vollkommen sein.

Ändert die Art der Kommunikation. Eine sprachliche Anpassung an das Universum. Wer Ohren hat, der höre?

 

Nachtrag: Es lässt sich immer "vertiefen" und landet immer beim größten Gebot. Die Gretchenfrage für jeden angehenden Erwachsenen Menschen.    

 

 

(Geändert von Torsten um 23:40 - 20.Februar.2002)

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Die allumfassende Frage ist: Welche Sprache spricht das Universum?

Universale Verstehbarkeit im deutschen Sprachraum wäre mir schon ausreichend, auch wenn Latein "was besseres" ist. Vielleicht zumindest.

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>>Was Luther aber gelebt hat ist anders: siehe

http://www.neo-lutheraner.de (Werner)<<

 

Hallo Werner,

ich denke, der von Dir angeführte Link trägt überhaupt nichts Konstruktives zum Thema Luther bei.

 

Es gibt kein Impressum, in dem die betreffende "Gesellschaft" Informationen über sich und ihre Anliegen gibt.

 

Informationen muss man per Mail anfordern.

 

Aus dem Text "...und die lutherische Strategie heute" geht hervor, dass sich hier eine Sekte -die unerkannt bleiben will- dafür rächen will, vom evangelischen Sektenbeauftragten  als gefährlich eingestuft worden zu sein.

 

Und somit ein Gemisch aus Lüge und Wahrheit über Martin Luther präsentiert.

 

Wahr ist, dass er bestimmt kein "Heiliger" war.

 

Grüße

 

 

(Geändert von ChristianB um 11:04 - 21.Februar.2002)

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Kein Wunder, daß sich die Gesellschaft nicht outet. Bei den "Neo-Lutheranern" handelt es sich um eine Unterorganisation der Sekte namens "Universelles Leben".

Die führen schon einen langen Krieg gg. die Ev. Weltanschauungsbeauftragten.

Was nicht heißen muß, daß alle Zitate falsch sind, aber jedoch in tendenziöser Absicht verfasst.

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Zitat von EXPLORER am 17:30 - 20.Februar.2002

Buch oder Netz?


Sowohl als auch - Versuche den derzeitigen Forschungsstand zu ermitteln, deshalb: je aktueller, je besser...

Danke!

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Josef Steininger

Von dem evangelischen Theologen Berndt Hamm gibt es einen lesenswerten Aufsatz zum Thema Rechtfertigungslehre und Gemeinsame Erklärung:

http://www.epv.de/ge/hamm.htm

 

Hier charaktersiert er Luthers Sündenverständnis so:

„Gott nimmt den Menschen vor aller erneuernden Qualität und Moralität bedingungslos zum Heil an. Stets ist für Gottes rettendes Erbarmen nicht die Liebesfähigkeit des Menschen, sondern seine Liebesbedürftigkeit maßgebend. Die Rechtfertigung, die Gott schenkt, ist nicht Gerechtmachung, die aus dem sündigen einen frommen Menschen  macht, sondern Freispruch, der für Luther in der Person Jesu Christi leibhaftige Gestalt gewonnen hat. Er spricht mich von der Sünde frei und spricht mir die  Seligkeit zu, obwohl ich zeitlebens in der Grundsünde meines Lebens befangen bleibe."

 

Und ferner:

„Nach katholischer Sicht ist die Gerechtmachung, die den Menschen qualitativ ändert, die notwendige - daher  auch verdienstvolle - Bedingung für seine Annahme zum ewigen Leben. Nach evangelischem Verständnis geschieht die Annahme zum Heil vor und  unabhängig von aller Erneuerung. Daher kann Luther gerade im Blick auf die bleibende Sünde von der persönlichen Heilsgewißheit des Glaubenden sprechen; und daher ist für die katholische Seite die lutherische Formel "Gerechter und Sünder zugleich" eine bleibende Provokation."

 

Luthers Sicht, die hier referiert wird, die darauf hinausläuft: „Wirklich ändern kann der Mensch sich nie, trotzdem wird er zum Heil angenommen" wirkt äußerst sympathisch, auch auf mich.

 

Folgende Stelle aus dem Römerbrief, die in Osternacht vorgelesen wird (ich höre sie immer mit durchaus gemischten Gefühlen), bringt sie jedoch nach meinem Dafürhalten zum Einsturz:

 

„Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind?

Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als

neue Menschen leben.

Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein.

Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben.

Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.

Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.

Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn.

Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott.

So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus." (Röm 6,3-11)

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Es ging mir in dem Link nicht um die Sekte, die ihn gemacht hat und deren Aussagen , sondern nur um die Lutherzitate. Die sind echt, soweit ich sie kenne. Sie wurden ja schon oft genug anderweitig veröffentlicht. Denn die Lutherschriften sind bekannt.  

Meiner Meinung nach beieinflusst die Lebensweise eines Menschen durchaus auch seine Theologie. Darum habe ich das erwähnt. Ketelhon brachte ja auch ein entsprechndes Lutherzitat.

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Luthers "pecca fortiter, crede fortius" (sündige kräftig, glaube kräftiger) erhält seine Berechtigung vor allem durch die Situation, in die hinein es gesprochen wurde. Ausgangspunkt für Luthers Abkehr von Rom war bekanntlich der zu jener Zeit exzessive Ablasshandel. Die Ablassprediger konnten in ihrem Geschäft, Sündenvergebung gegen Geld zu verkaufen, nur erfolgreich sein, wenn sie mit ihren Predigten eine allgemeine, wahnsinnige Angst vor dem Jüngsten Gericht bzw. Fegefeuer wachriefen. Und so wurde die Furcht vor Gericht und Verdammnis zu einem beherrschenden Impuls jener Zeit, mit dem vorrangigen Zweck, die Kassen Roms zu füllen (wobei sicher nicht alle Exzesse des Ablasshandels auch offiziell beabsichtigt waren).

Nun sagte Luther: Lasst Euch durch derart drohende Predigten nicht so sehr ängstigen, dass Ihr alles tut, was man von Euch verlangt -nämlich Ablässe zu kaufen-, um dem göttlichen Gericht zu entrinnen.

 

Wenn ihr gesündigt habt, wendet euch nicht an die Ablassverkäufer, sondern bittet im Glauben Christus selbst um Vergebung.

 

Verzweiflung an der eigenen Sünde macht uns empfänglich für die trügerischen Selbsterlösungsrezepte, die uns Menschen bieten und kann auch zum Zweifel an Gottes Gnade führen. Wir wagen dann nicht mehr, uns an Gott zu wenden. Wenn wir dagegen unseren Glauben auch in der Sünde nicht verlieren, besteht die Möglichkeit für einen Neuanfang - und die Möglichkeit, durch den Glauben künftig weniger zu sündigen.

 

Im Imperativ "pecca fortiter" ist nicht "pecca" (sündige !) zu betonen sondern "fortiter" (kräftig, tapfer, zuversichtlich): Wenn du sündigst, bleibe innerlich stark ! - für einen Neubeginn im Glauben, nicht für weitere Sünde.

 

In der heutigen Zeit, wo wir statt der weitverbreiteten Angst vor Gottes Gericht eher vor dem Problem stehen, dass Gottes Maßstäbe nicht ernst genommen werden, ist das Lutherwort meist fehl am Platze, weil es fälschlich als Freibrief für unbekümmertes Sündigen verstanden wird.

 

Dass Luther tragischerweise in seinem späteren Leben selbst in diese Falle der "Unbekümmertheit" gelaufen ist und sich zum Handlanger unmenschlicher Politik gemacht hat, muss zugegeben werden.

 

Grüße

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Guter Beitrag! Es ist in der Tat immer problematisch, irgendwelche Äußerungen von Leuten aus dem Kontext und des geschichtlichen Zusammenhangs zu nehmen.

Dasselbe gilt auch für "sola scriptura" und "sola fide".

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