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Bedeutung des AT


Gast jakob

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Hallo,

 

meine Hausaufgabe (Fernkurs) lautet:

 

Die Bedeutung des AT für heutige Christen. Beispiele anhand biblischer Textstellen.

 

Eurer Kreativität sind Grenzen gesetzt

 

jakob

 

 

 

(Geändert von jakob um 14:57 - 17.Februar.2003)

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Lieber Jakob,

 

>>Die Bedeutung des AT für heutige Christen.<<

 

ich liebe das AT – man sollte es aber nicht nur mit Christen, sondern auch mit Juden lesen, da dadurch eine ganz andere Denkweise angeboten wird. Verweise diesbezüglich auf die Zeitschrift „Tenachon“.

 

Für mich sind viele Stellen des AT wichtig:

Gen 18 – erstes Erscheinen der Dreifaltigkeit

Gen 32 – Du sollst mit Gott kämpfen

Ex 3 – Ich bin, der ich bin

Hiob – verfluche Gott oder segne ihn

Ezechiel, Jeremia – Sammlung und Wiedergeburt Israels

Die Psalmen – als sehr gute Gebete

Etc. etc.

 

Gruß

Erich

PS: 127. Psalm

 

Arbeit und Mühe waren mein Leben,

sie sind es bis heute.

Es ist Abend geworden und ich sitze und sinne:

Was ist mir geblieben?

Was wird bleiben, wenn ich dann gehe?

Viel hab ich gewonnen,

viel hab ich verloren.

In allem hast du mich bewahrt,

und auch das Schwere war gut.

Doch eins wünsche ich noch,

und ein Zweites möcht' ich erleben,

dann will ich gehn reich beschenkt:

daß meine Kinder gedeihen

und meine Enkel dich lieben

 

(Geändert von Erich um 17:35 - 17.Februar.2003)

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Fang mit Abraham an. – Hat Gott dich gerufen, auszuziehen aus deiner Heimat? Hat Gott dir eine Verheißung gemacht? Hat er verlangt, daß du deinen Isaak opferst? Hat er sich als treu erwiesen? Wenn du Abrahams Geschichte betrachtest und auf dich selbst beziehst, wo befindest du dich auf dem Abrahamsweg? – Laß dir Zeit. Dann geh weiter zu Jakob.

 

(Geändert von Ketelhohn um 17:42 - 17.Februar.2003)

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Jakob.

 

Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach.

Und als er sah, daß er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt.

Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: bIch lasse dich nicht, du segnest mich denn.

Er sprach: Wie heißest du? Er antwortete: Jakob.

Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.

Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, ewie heißest du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst.

Und Jakob nannte die Stätte Pnuël; denn, sprach er, ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet.

 

So wie Gott immer bereit ist im Kampf mit dem Menschen dem Menschen zu unterliegen.

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Wenn ich ehrlich bin, weiß ich oft nicht, wie ich mit einigen Stellen umgehen soll...

Und bei der üblichen Gummientschuldigung für diverse Stellen, das sei ja zeitbedingt, ist mir auch nicht immer wohl...

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geht mir ähnlich, EXPLORER.

 

Manches, wo ich erst denke "Quatsch mit Soße" hat dann aber plötzlich doch Realitätsbezug. "Du sollst ein Lamm nicht in der Milch seiner Mutter kochen" - ein Speiseverbot, das wohl auf irgendeinen Fruchtbarkeitsritus in der Umgebung des antiken Volkes Israel zurückgeht bekam plötzlich eine ganz andere Bedeutung, als einem der Kinder bei einer Israelreise das Eis nach dem Mittagessen vom Kellner verweigert wurde. Begründung: Das Eis sei milchhaltig, die Mahlzeit sei fleischhaltig gewesen.

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Zitat von Lichtlein am 18:58 - 17.Februar.2003

Manches, wo ich erst denke "Quatsch mit Soße" hat dann aber plötzlich doch Realitätsbezug. "Du sollst ein Lamm nicht in der Milch seiner Mutter kochen" - ein Speiseverbot, das wohl auf irgendeinen Fruchtbarkeitsritus in der Umgebung des antiken Volkes Israel zurückgeht bekam plötzlich eine ganz andere Bedeutung, als einem der Kinder bei einer Israelreise das Eis nach dem Mittagessen vom Kellner verweigert wurde. Begründung: Das Eis sei milchhaltig, die Mahlzeit sei fleischhaltig gewesen.


 

Und was lernt man daraus?

 

Dass die "Regeln" des Alltages und der Gesellschaft mit Hilfe einer Religion eher durchzusetzen waren.

 

(Geändert von pedrino um 19:39 - 17.Februar.2003)

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>"Du sollst ein Lamm nicht in der Milch seiner Mutter kochen" - ein Speiseverbot, das wohl auf irgendeinen Fruchtbarkeitsritus in der Umgebung des antiken Volkes Israel zurückgeht<

 

Irgendein Fruchtbarkeitsritus, soso.

 

Es geht um Respekt vor Mutter und Kind. "Nicht in meiner Milch".

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Zitat von pedrino am 19:09 - 17.Februar.2003

Und was lernt man daraus?

 

Dass die "Regeln" des Alltages und der Gesellschaft mit Hilfe einer Religion eher durchzusetzen war.

 

Ja, genau so ist es. Das war eine Lehre aus der griechischen Philosophie, die haben versucht, Ethik und Logik miteinander zu vereinbaren und sind daran gescheitert. Es ist nämlich ganz schön schwer, ethische Gebote durch Begründungen zu Regeln (Regeln = begründete Verbote) zu machen. Da ist es viel einfacher, man gibt den Geboten einen göttlichen Glorienschein und erspart sich die Mühe einer Begründung. Um der Denkweise eines unerforschlichen Gottes gerecht zu werden, fügt man noch ein paar völlig unsinnige Gebote hinzu, damit es nicht zu sehr nach Mensch aussieht, fertig sind die göttlichen Gebote.

 

Was z. B. an den zehn Geboten sinnvoll ist, stand schon im Code Hammurabi. Was dann noch hinzugefügt wurde, wie das 10. Gebot ('Du sollst ein Lamm nicht in der Milch seiner Mutter kochen') erfüllt zwei Funktionen: erstens, kein Mensch würde sich so einen Unsinn ausdenken (glaubt man - wenn man die menschliche Fantasie unterschätzt), folglich muss es göttlicher Art sein, zweitens, durch die Speisevorschriften unterscheidet man sich von anderen Stämmen, gewinnt also ein Identitätsmerkmal, welches man sonst nicht hätte.

 

Und das macht dann die unsinnigsten Gebote plötzlich doch wieder sinnvoll - sie sind identitätsstiftend.

 

Selbstverständlich wussten die Menschen damals noch nicht, dass ein Gott keine Gebote, sondern nur Regeln offenbaren könnte, weil damals keiner Euthyphrons Dilemma kannte.

 

Und man hat noch folgendes übersehen: Nehmen wir mal an, die Geschichte von Mose auf dem Berg Sinai ist wortwörtlich wahr. Dann hat also Mose Gesetzestafeln von Gott bekommen. Damit wurden diese für Mose zur Verpflichtung. Wurden sie aber auch für die anderen Israeliten bindend? Natürlich nicht, denn ihnen sind diese nicht von Gott geoffenbart worden, sondern von einem Mann namens Mose, der behauptet hat, sie seien von Gott. Das aber ist ein gewichtiger Unterschied, mag sein, dass Gott nicht lügt, aber es gibt keinen Beweis dafür, dass Menschen wie Mose nicht lügen können oder es nicht auch ab und zu täten, vor allem, wenn es als Führer für sie von Nutzen wäre ...

 

Die Israeliten sind also von Mose getäuscht, geblendet und ausgetrickst worden. Denn wenn Gott sich auf dem Berg Sinai wirklich offenbart hätte, dann hätte er dies entweder vor dem ganzen Volk getan, oder aber Gott hätte Regeln offenbart, wegen Euthyphrons Dilemma. Aber man muss nur frech genug behaupten, dann findet man genug, die das glauben. Und das reicht (wobei viele Israeliten Mose nicht geglaubt haben, deswegen musste Mose die Geschichte auch mehrfach durchziehen, und bekam dann von Gott jedesmal einen anderen Satz von 10 Geboten ... das alleine müsste schon mißtrauisch machen, litt denn Gott unter Entscheidungsschwäche, welche Gebote er denn nun offenbaren sollte?).

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Zitat von Ketelhohn am 17:37 - 17.Februar.2003

Fang mit Abraham an. – Hat Gott dich gerufen, auszuziehen aus deiner Heimat? Hat Gott dir eine Verheißung gemacht? Hat er verlangt, daß du deinen Isaak opferst? Hat er sich als treu erwiesen? Wenn du Abrahams Geschichte betrachtest und auf dich selbst beziehst, wo befindest du dich auf dem Abrahamsweg? – Laß dir Zeit. Dann geh weiter zu Jakob.

 

(Geändert von Ketelhohn um 17:42 - 17.Februar.2003)


 

 

Stark, Robert. Aber denkst du, dass der Weg des Abraham ein Weg ist, auf den Gott jeden beruft?

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Danke für Eure Antworten, bitte weiter so.

 

Ich habe mir überlegt, den Einstieg über das NT zu machen - hier in erster Linie hierüber:

 

2.Kor 3,12-18:

 

"12 Weil wir eine solche Hoffnung haben, treten wir mit großem Freimut auf,

13 nicht wie Mose, der über sein Gesicht eine Hülle legte, damit die Israeliten das Verblassen des Glanzes nicht sahen.

14 Doch ihr Denken wurde verhärtet. Bis zum heutigen Tag liegt die gleiche Hülle auf dem Alten Bund, wenn daraus vorgelesen wird, und es bleibt verhüllt, dass er in Christus ein Ende nimmt.

15 Bis heute liegt die Hülle auf ihrem Herzen, wenn Mose vorgelesen wird.

16 Sobald sich aber einer dem Herrn zuwendet, wird die Hülle entfernt.

17 Der Herr aber ist der Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.

18 Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn. "

 

und hierüber den Einstieg in den Lobpreis und die Ehre Gottes zu finden (Mt 22,37 und hierüber nach 5 Mose 6,5), um von hier aus anhand einiger exemplarischer Stellen das AT als reiche Quelle zur Verherrlichung Gottes hervorzuheben.

 

Wobei ich gerne Euren Vorschlag aufnehme, und die Verbindung zum Judentum aufzeige.

 

(Wie gesagt, es geht um eine theologische Prüfung, nicht um ein persönliche Glaubensübung).

 

Gruß

jakob.

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PS: Das AT ist auch oft Stein des Anstoßes - für heutige Christen. Entweder so, wie Lucia und Explorer es dargestellt haben oder in dem Sinne, daß sich der Gott des AT als kriegerisch, strafend und rachsüchtig darstellt und so eigentlich ein Problem für "heutige Christen" ist. Könnte die Fragestellung eher so gemeint sein?

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»Aber denkst du, daß der Weg des Abraham ein Weg ist, auf den Gott jeden beruft?«

 

Ja. Das ist der Weg, Christ zu werden. Übrigens auch schon in der Katechese der Väter. Wobei für dich zwischen Ur und Mamre nicht notwendigerweise räumliche Distanz zu liegen braucht. Geistige in jedem Fall. Aber wir sind als Menschen geschichtliche Wesen, darum bedarf es konkreter Fakten. Abraham hat alles verlassen, was er hatte und war. Zum Beispiel. Isaak braucht dir auch nicht notwendigerweise dein leibliches Kind zu sein – vielleicht ist es aber doch genau dieses. Für jeden hat der Herr einen eigenen Plan. Und er stellt jeden vor die im Kern selben Entscheidungen, vor denen Abraham stand.

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Zitat von jakob am 20:25 - 17.Februar.2003

PS: Das AT ist auch oft Stein des Anstoßes - für heutige Christen. Entweder so, wie Lucia und Explorer es dargestellt haben oder in dem Sinne, daß sich der Gott des AT als kriegerisch, strafend und rachsüchtig darstellt und so eigentlich ein Problem für "heutige Christen" ist. Könnte die Fragestellung eher so gemeint sein?


 

Mit diesem Gottesbild - kriegerisch, strafend, rachsüchtig - haben nicht nur die Christen, seien sie heutig oder gestrig, zu kämpfen. Bereits Philo von Alexandrien (ca. 30 v.Christus bis 50 n.Christus) hellenisierter Jude, Theologe und Philosoph, kein Christ!, deutete die heiligen Schriften Israels allegorisch, um auf diese Weise von ihm als anstößig empfundene Inhalte dieser Schrifen, den zornigen, rachsüchtigen, kriegerischen und strafenden Gott, in ein neues Verständnis zu setzen. Philo ging davon aus, dass Gott ewig und unveränderlich sei, somit wäre es auch nicht möglich, dass Gott sich ändern könne, also in Zorn geraten, vom Zorn ablassen, etwas bereuen usf. Für Philo war ein solches Verständnis Gottes eine Lästerung. Zwar konnte er derartige Beschreibungen in den heiligen Schriften nicht leugnen, doch seien sie, wie er meinte, nur als Anpassungen Gottes an unreife Menschen zu deuten.

 

(Geändert von altersuender um 22:10 - 17.Februar.2003)

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