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Zion?


Cabral

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Wenn du nicht gerade die letzte Festung der Menschen im Kampf gegen die Maschinen meinst, wird "Zion" oft synonym für Jerusalem gebraucht:

 

Der Name "Zion" ist jedem Leser der heiligen Schrift und jedem Beter der Psalmen ein Begriff. Nicht immer war damit jedoch das Gleiche gemeint. Zuerst bezeichnete "Zion" die Burg der Jebusiter, die David um 1000 v. Chr. eroberte; sie lag südlich des späteren Tempelberges über der Gihonquelle.

Nachdem Salomo den Tempel erbaut hatte, ging der Name auf den Tempelberg über; der Zion wurde nun verstanden als der Thron Gottes (Ps 9,12) und sein heiliger Berg. Bei den Propheten und in den Psalmen bezeichnete der Begriff "Zion" außer dem Tempel und dem Tempelberg auch die ganze Stadt Jerusalem, deren Lebenszentrum der heilige Berg Gottes war - so etwa, wenn die Propheten Jerusalem als "Tochter Zion" ansprachen. Die Propheten Jesaja und Micha kündeten für das Ende der Tage die Wallfahrt der Völker zum Zion als Beginn der universalen, vom Wort Gottes und seinem Recht geprägten Friedenszeit an.

Später, als die Stadt wuchs und das Wissen um die ursprüngliche Davidsstadt verlorenging, meinte man, der Palast Davids und seine Stadt habe auf dem größeren und höheren Südwesthügel gelegen; so betrachtete man diesen Hügel irrtümlich als den ersten "Zion".

Als durch das Wirken Jesu und nach seinem Tod und seiner Auferstehung die erste christliche Gemeinde entstand und der Tempel im Jahr 70 durch die Römer zerstört wurde, interpretierten die Christen die Verheißung der Propheten neu: nicht mehr der Tempelberg war der Ort, zu dem die Völker kommen werden, sondern der "neue" Zion, die Kirche der Völker, für die symbolisch der Südwesthügel Jerusalems als Zentrum der Urgemeinde und Ort des Pfingstereignisses stand. So ging der Name "Zion" schließlich auf diesen Bereich über, der heute außerhalb der Stadtmauer südlich des armenischen Viertels der Jerusalemer Altstadt liegt.

 

Quelle: http://www.hagia-maria-sion.net/zion.html

 

 

(Ich habe grade mit Erschrecken festgestellt, dass ich "Maschine" mit "ie" geschrieben habe... :blink::P

bearbeitet von EXPLORER
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Der Zionismus, von dem man in letzter Zeit so oft hört, ist von THEODOR HERZL gegründete Ideologie, die besagt, daß die Juden in Palästina einen Staat errichten sollten. Der erste Zionistenkongreß fand wohl Ende des 19. Jh.s in Wien statt, 1917 (Fatimajahr und Jahr der bolschewistischen Revolution) war mit der Balfour-Erklärung ein erster großer Schritt zur Verwirklichung des Traums getan, da die Schutzmacht (Protekionsmacht) Großbritannien dem zustimmte.

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Der Begriff "Zionismus" wird meist mit der Person des Theodor Herzl in Verbindung gebracht. Jedoch reichen die Wurzeln dieser jüdischen Nationalbewegung, die sich nach dem Jerusalemer Tempelberg nennt, sehr viel weiter zurück. Fromme Juden unternahmen seit dem 12. Jahrhundert Pilgerreisen zu ihren Heiligtümern im verlorenen Eretz Israel. Während der osmanischen Herrschaft wurde das Gebiet zur osmanischen Provinz Palästina. Berichte der Rückkehrer über die dortigen Judengemeinden bewogen Moses Montefiore (1784-1885), sich mit praktischen Plänen zur Ansiedlung der besonders in Rußland grausam verfolgten jüdischen Minderheit im "Land der Väter" zu befassen. Montefiori machte seinen Einfluss geltend und konnte so reiche Juden für ein Ansiedlungsprojekt und den Landerwerb gewinnen, um den verfolgten Glaubensbrüdern in Rußland zu helfen. Unterstützt wurde die Zionistenbewegung auch von christlichen Kreisen und der russisch-jüdischen Chowewe Zion (Zionsfreunde). Arabische Großgrundbesitzer verkauften den jüdischen Philantropen beträchtliche Teile ihrer teilweise verwahrlosten Ländereien für Siedlungszwecke.

 

 

 

Theodor Herzl

Plakat von Zev Raban

 

 

1882 kam die erste organisierte Gruppe junger Juden nach Palästina. Sie machten Wüsten und Sümpfe zu Ackerland, bauten Straßen, gruben Wasserkanäle und bereiteten neue Siedlungen vor. Die Siedlungsprojekte erfuhren jedoch erst durch das Buch "Der Judenstaat" und der darin enthaltenen Forderung nach einem eigenen jüdischen Staat internationale Aufmerksamkeit. 1897 berief Herzl eine jüdische Konferenz nach Basel ein. Sie wurde zum Ersten Zionistenkongress und gab der Bewegung durch die Gründung der Zionistischen Weltorganisation eine feste Basis. Nach und nach wurden weitere Institutionen zur Durchführung der Siedlungsprojekte geschaffen, so ein Jüdischer Nationalfonds, die Jüdische Kolonialbank sowie das Palästina-Amt in Jaffa.

 

Gegner des Zionismus waren zum einen die streng talmudischen Juden, zum anderen die völlig assimilierten Juden, die besonders in Deutschland glühende Patrioten waren. Der Zionismus geriet zusehends in die Mühlen der Weltpolitik. 1917 führten Verhandlungen zwischen Vertretern der Zionisten und der britischen Regierung über weitere Kriegskredite zur "Balfour-Deklaration". Die britische Regierung versprach darin den Zionisten als Gegenleistung, die "größten Anstrengungen" zu unternehmen, um die Gründung der nationalen jüdischen Heimstätte in Palästina zu erleichtern. 1922 wurde Großbritannien vom Völkerbund das Palästina-Mandat übertragen. Die praktische Umsetzung der "Balfour-Deklaration" ließ jedoch auf sich warten. Erst 1929 wurde die Jewish Agency als öffentliche Körperschaft geschaffen. Den Terrorakten durch Araber standen die jüdischen Siedler jedoch völlig schutzlos gegenüber. Besonders prekär ist die Haltung der Briten, den durch die Nationalsozialisten verfolgten Juden die Einreise in das Mandatsgebiet zu verwehren. Radikale Teile der zionistischen Bewegung geben ihrem Protest gegen die britische Mandatspolitik auch durch terroristische Aktionen Ausdruck. Es dauerte noch bis zum 14. Mai 1948, bis David Ben Gurion den Staat Israel nach Aufteilung des Mandatsgebiets proklamieren konnte. Für viele Überlebenden des Holocaust, die in den DP-Lagern im Land der Täter noch immer auf die Aufnahme durch ein anderes Land hofften, bedeutete dies die Schicksalswende.

 

"Der Zionismus" zählt zu den Topoi der Antisemiten, die diese Bewegung mit einer "Weltverschwörung" (Verschwörungstheorien) in Zusammenhang bringen, mit dem Weltjudentum, aber auch mit Terrrorismus, Bolschewismus und Kommunismus.

 

 

MC

 

Quellen:

Ruth Körner: Zionismus, in: Legenden.

 

Weiterführende Literatur:

Georg Landauer: Der Zionismus im Wandel dreier Jahrzehnte. Tel Aviv. 1957; Hermann Meier-Cronemeyer: Kleine Geschichte des Zionismus. Von den Anfängen bis 1948. Berlin 1980.

 

Siehe auch:

Antisemitismus

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