Jump to content

613 Mizwot


pmn

Recommended Posts

Danke Flo77,

 

"Believing in HaShem"

 

jetzt brauch ich nur noch Englisch lernen und Hebräisch.... ;-))

 

Ich suche aber für mich eine verständliche (in Deutsch) und ausgeschriebene Aufzählung der 613 Regeln.

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke Flo77,

 

"Believing in HaShem"

 

jetzt brauch ich nur noch Englisch lernen und Hebräisch.... ;-))

 

Ich suche aber für mich eine verständliche (in Deutsch) und ausgeschriebene Aufzählung der 613 Regeln.

 

gruss

peter

Hallo pmn,

 

ich denke, dass mit dem Englischen sollte nicht so schwierig sein. HaShem heiß übersetzt "Der Name" und ist eine Jüdische Umschreibung für den Gottesnamen sprich JHWH,

 

viele Grüße,

 

Matthias

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich suche aber für mich eine verständliche (in Deutsch) und ausgeschriebene Aufzählung der 613 Regeln.

Das ist nicht so einfach. Dafuer braucht man naemlich nicht nur eine Uebersetzung, sondern vor allem den kulturellen Hintergrund.

 

Beispiele:

"Du sollst an Gott glauben" ... aber was genau ist mit "Gott" gemeint? In wie weit unterscheidet sich der Juedische Gott vom Christlichen? Was genau bedeutet "glauben"? Enthaelt der Begriff "Glauben" auch die Unfehlbarkeit des Papstes oder Oberrabbiners von Jerusalem? Und was ist mit Ratzinger oder seinem juedischen Gegenstueck, muss man auch an die glauben? Es gibt zumindest keine Juedischen Gebete, in denen die heilige Katholische Kirche (als ganzes!) angebetet wird.

 

"Du sollst nichts unkoscheres essen" ... und was genau bedeutet das? Ist Kamel koscher? (Antwort: nein, paarige Hufe.) Ist Chamaeleon koscher? (Antwort: nein, Bauch schleift auf der Erde wenn es sich bewegt) Sind Spiegeleier mit Speck koscher, wenn der Speck aus Rindfleisch und nicht Schweinefleisch gemacht ist (Schweinefleisch waere natuerlich unkoscher) (Antwort: Kommt drauf an; wenn es wie bei den Orthodoxen nicht koscher ist, dann weil Ei zum Milchigen zaehlt, und das kann nicht zusammen mit Fleischigen gegessen werden).

 

"Du sollst nicht vor der Ehe miteinander schlafen". Da denkt man sich, endlich mal eine klare und verstaendliche Regel gefunden zu haben. Aber nicht so schnell, es ist alles nicht so einfach. Erstens wird das bei den eher liberalen reformierten Juden gar nicht so eng gesehen (genau wie die katholische Praxis in dieser Frage heutzutage extrem liberal ist, wie aus einigen Beitraegen von aktiven Priestern hier sichtbar ist). Zweitens gibt es im Talmud genuegend Ausnahmen, mit denen sich Sex vor der Ehe rechtfertigen laesst. Drittens ist es eine schwierige Frage der Definition. Darf ein unverheiratetes Paar sich zum Beispiel gegenseitig befriedigen und zum Hoehepunkt bringen, ohne dass Penetration stattfindet (ist erlaubt, wahrscheinlich weil "Schmusen" erlaubt ist). Ich habe sogar mal gehoert, das Eindringen und weiblicher Orgasmus in Ordnung ist, solange der Samen nicht in der Scheide vergossen wird (da damit eigentlich kein Verkehr stattgefunden hat), aber da kann man andererseits in grosse Schwierigkeiten kommen (siehe AT unter Onan).

 

"Du sollst am Samstag nicht arbeiten." Darf man mit Freunden telephonieren (Grenzfall; mit ihnen zu reden ist OK, aber man darf nicht waehlen, das ist naemlich Arbeit). Ist es OK das Essen aufzutragen? (Antwort: Ja, aber man darf dabei das Essen nur innerhalb des eigenen Haushalts bewegen). Darf man Essen kochen? (Absolut nein). Was sind die Grenzen des eigenen Haushalts dabei? (Bitte im Talmud nachschlagen, die Regeln sind vielleicht 100 Seiten lang, und haben viel mit Zaeunen und Dachbalken zu tun; leider wurde der Talmud geschrieben, bevor Beton-Hochhaeuser und Fahrstuehle ueblich waren, ich weiss also nicht, ob man das Essen zur Wohnung der Schwiegermutter nebenan tragen darf oder nicht.)

 

Soll man Gotteslaesterer steinigen, koepfen, oder verbrennen? Und wie toetet man Ehebrecher? Was macht man mit Steuerhinterziehern und Falschparkern? Was in den Mizvot steht (und dort seit >2000 Jahren geschrieben ist) ist einfach komplett irrelevant, da das Judentum sich in den letzten Jahrtausenden mehr und mehr aus der Strafjustiz rausgehalten hat.

 

Dann gibt es noch massenhaft Regeln, die mit den Koenigen, dem Tempel in Jerusalem (und den Tempelpriestern, und der Stadt Jerusalem zu tun haben. Die meisten von denen sind inzwischen total irrelevant (mangels Koenig und mangels Tempel). Ein paar der Regeln fuer Tempelpriester werden nach wie vor angewendet (z.B. gewisse Lesungen im Gottesdienst koennen nur durch Kohanim, also Mitglieder der Priester-Familie Cohen durchgefuehrt werden), aber ein Grossteil dieser Regeln ist Makulatur.

 

Auf jeden Fall, das Problem liegt im Detail: Was ist mit den ziemlich einsilbigen Regeln eigentlich gemeint? Und was ist die wirkliche Praxis?

 

Fuer die erste Frage wuerde ich die 11- oder 12-baendige Talmud-Ausgabe in der Uebersetzung von Goldschmidt vorschlagen.

 

Fuer die zweite Frage hilft wahrscheinlich nur Lebenserfahrung. Die 613 einsilbigen Regeln sind mit Sicherheit nicht die Loesung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

kennt jemand einen Link, wo ich die einzelnen 613 Gebote/Verbote mal nachlesen kann ?

 

 

fragt und grüßt

peter

Hallo Peter,

 

wofür brauchst Du die Mitzwoth eigentlich???

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Baumfaeller, du kennst nicht wirklich auch nur einen einzigen Juden? :P

 

http://www.jewfaq.org/toc.htm wuerde ich empfehlen. Alles über Sexualität, Speisegesetze usw. Talmud allein bringt dir gar nichts.

Übrigens sind Eier parve und die Schwiegermutter ist natürlich eingeladen am Shabbat. :blink:

 

Jeder Jude hat seinen eigenen Deal mit G-tt, und nicht mit dem (weltlichen)ZdJ. Es gibt keine Theologie im orthodoxen Judentum, und *liberale* Juden sind oft alles andere als liberal. :P

 

Die wirkliche Praxis bzw. das *Spektrum der Observanzgrade* im Judentum ist analog zum Verhalten der Mitglieder der katholischen Kirche. B)

 

Das neue Buch vom (weltlichen) Paul Spiegel "Was ist koscher? Jüdischer Glaube - jüdisches Leben." kann ich nur bedingt empfehlen, vergleichbar wäre ein Buch von Edmund Stoiber "So leben wir Katholiken in Bayern". :P:lol::blink:

 

Viele Grüße

Eran

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

wofür brauchst Du die Mitzwoth eigentlich???

 

Hallo Pascal,

 

reine Neugier. Ich wollte diese 613 Regeln mal einfach im Zusammenhang lesen. (und den Unterschied zwischen den 248 "Positive Mitzvot" und den anderen 365 einfach kennenlernen)

 

gruss

peter

 

 

ich denke, dass mit dem Englischen sollte nicht so schwierig sein. HaShem heiß übersetzt "Der Name" und ist eine Jüdische Umschreibung für den Gottesnamen sprich JHWH

 

Hallo Matthias,

Hallo Eran,

Hallo Baumfaeller,

 

im ersten Link, den Flo77 gesendet hatte, sind ja die Bibelstellen genannt.

Ich wollte diese 613 Bibelstellen aber nicht heraussuchen, sondern einfach mal im Zusammenhang auf Deutsch nachlesen.

 

Das es Bücher darüber gibt, war mit bei der Onlinerecherche schon schnell klar, nur ich wollt halt mal wissen, ob jemand ein Link kennt, wo die 613 Mitzwoth/Regeln/Bibelzitate im Internet aufrufbar sind.

Anscheinend nicht.

 

Naja, vielleicht kommt noch ja ein Link.

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

http://www.jewfaq.org/toc.htm wuerde ich empfehlen. Alles über Sexualität, Speisegesetze usw.

Vielen Dank fuer den Hinweis. Die Seiten sind wirklich schoen aufbereitet, und mit Verweisen fuer die moderne Welt.

 

Talmud allein bringt dir gar nichts.

Ja, weil der sich in einer 1500-2000 Jahre alten Welt bewegt. Zum Beispiel: Darf man am Samstag Auto fahren? Nein, weil der Verbrennungsmotor ein Feuer enthaelt. Das kann man aber aus dem Talmud selbst nicht feststellen.

 

Übrigens sind Eier parve

Interessant ... Du hast sicher Recht; ich hatte ein paar Mal gehoert, sie seien milchig. Man lernt immer was neues, und dies vereinfacht das Fruehstueck erheblich. :P

 

und die Schwiegermutter ist natürlich eingeladen am Shabbat.  :blink:

Eingeladen ist sie sicher, ...

 

Angenommen, die Schwiegermutter wohnt 5 Minuten weit weg: Kann ich zu ihrer Wohnung hingehen, und ihr was zu Essen bringen? Nein, da ich damit einen Gegenstand (naemlich den Korb mit Essen) durch die Oeffentlichkeit trage, und das darf man nicht.

 

Angenommen sie wohnt in einem eigenen Zimmer in unserem Haus: Jetzt kann ich ihr was zu essen bringen, weil man Gegenstaende innerhalb des Haushalts tragen darf.

 

Angenommen sie wohnt im Haus nebenan, und die beiden Haeuser haben einen gemeinsamen Zaun (der um beide rumgeht), und ein Gartentor, und ich kann das Essen durch das Gartentor bringen. Darf ich das jetzt? Haengt davon ab: da gibt es extrem detaillierte Vorschriften die definieren, was genau ein Zaun oder eine Mauer ist, und was genau ein Tor ist, und wie gross die Balken rund ums Tor sein muessen, und ob man die Balken mit Gips verstaerken kann, wenn sie sonst fuer die Funktion des Tors zu klein sind.

 

Angenommen wir wohnen alle in einem Hochhaus, und ich muss ueber den Gang und mit dem Aufzug hoch zu ihrer Wohnung. Jetzt bricht der Talmud natuerlich komplett zusammen, da die ganzen Vorschriften keine Ahnung von Betongebaueden (wo sind da genau die Balken?) und Aufzuegen haben. Hier muss der Rabbi halt die Prinzipien, die den Talmudischen Vorschriften zu Grunde liegen, verstehen, und vernuenftig anwenden.

 

(Nebenbemerkung: Alle diese Vorschriften werden ausser Kraft gesetzt, falls es einen guten Grund gibt, z.B. die Schwiegermutter is alt und krank, und ihr nicht was zu Essen zu bringen wuerde sie gefaehrden).

 

Uebrigens, noch eine interessante Frage: Darf die Schwiegermutter eigentlich zum Abendessen am Samstag zu uns kommen? Ganz klar darf sie nicht im Auto fahren. Darf sie laufen? Oder faellt das unter das Verbot, das man am Shabat nicht reisen darf? Darf sie in einem oeffentlichen Bus gefahren werden (nehmen wir mal an, der Busfahrer ist Christ oder Muslim)? In einem Flugzeug fliegen? Wenn ja, darf sie Handgepaeck mitnehmen (denn da wuerde sie ja wieder etwas tragen)?

 

Zu Klarstellung: Ich finde diese Fragen nur theoretisch interessant - und auch nur als Beispiel, wie eine intellektuelle Disziplin ins laecherliche getrieben werden kann, selbst wenn alle Teilnehmer der intellektuellen Diskussion die besten Vorsaetze haben. Ich habe vor, diesen Samstag mit dem Auto zu fahren, schwer im Garten und am Haus zu arbeiten, und eine Schweinelende mit Sahnesosse zu essen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Baumfaeller

 

Selbstverständlich kann die Familie auch bei der Schwiegermutter den Shabbat verbringen....

 

Es ist IMMER eine *Ausnahmeregel* möglich, um die Schwiegermutter nicht verhungern zu lassen oder ähnliches :blink:

 

Die Eier, die sich noch beim Schlachten im Huhn befinden ohne Schale, sind fleischig bzw. unbrauchbar.

 

Eran

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...