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"Wir sind Kirche"


Hallo

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Liebe Freundinnen und Freunde!

Liebe Interessentinnen und Interessenten!

 

 

 

A VORBEMERKUNGEN

 

Ab sofort fügen wir einigen Newsletter einen kurzen "HIRTINNENBRIEF"

hinzu. Damit wollen wir ausdrücken, dass wir nicht nur Ungerechtigkeiten

in der rk Kirche verändern, sondern dass wir auch Verantwortung gegenüber

den Gott suchenden Menschen übernehmen wollen.

 

So erhalten Sie heute im Anschluss

an den kurzen NEWSLETTERBRIEF auch den 1. HIRTINNENBRIEF.

 

B HAUPTTEIL

 

I. NEWSLETTERBRIEF

 

1. Wir danken Herrn Jean Courtois von Herzen, dass er beim letzten

NEWSLETTER die Übersetzung ins Französische übernahm. Der französische

NEWSLETTER ist ebenso wie der englische NEWSLETTER unter

www.virtuelle-dioezese.de abrufbar

 

2. Wir bemühen uns nach wie vor, eine Übersetzerin des NEWSLETTER ins

Spanische zu bekommen und da inzwischen auch Nachfragen nach einem

italienischen und portugiesischem NEWSLETTER bestehen, suchen wir auch

hierfür Übersetzerinnen.

 

3. Frau Dr. theol. Patricia Fresen, die erste geweihte Priesterin Afrikas,

gestaltet künftig den NEWSLETTER mit. Sie übernimmt auch die

Übersetzungen des NEWSLETTERS in die englische Sprache und sie wird durch

ihr aktives Dabeisein auch Unterzeichnerin der NEWSLETTER neben Christine

Mayr-Lumetzberger und Dr. Gisela Forster.

 

 

 

II. HIRTINNENBRIEF

 

THEMA:

W E I H N A C H T E N, D I E J U G E N D U N D I H R E

S E H N S U C H T N A C H G E M E I N S C H A F T

 

 

WEIHNACHTEN

 

An Weihnachten liegt es nahe, an die jungen Menschen zu denken:

Ein Kind wurde geboren, das trotz des etwas problematischen Starts in

einem Stall doch eine sehr gute Kindheit zu erwarten hatte: eine

liebevolle Mutter und einen freundlichen sozialen Vater.

 

Ein Kind wurde geboren, das später gegen die Religionsherrscher

seiner Zeit stand. Es war mit einer radikale Vision von Gemeinschaft, in

der es keine Unterscheidungen auf Grund von Geschlecht, Rasse oder

Reinheitssystemen geben sollte, gekommen. Jesus wollte eine Gemeinschaft

voll von Mitgefühl, Barmherzigkeit und Miteinander. Er hieß die Kinder

willkommen und gab ihnen einen Platz in der Gemeinschaft. Er nahm sich

Zeit, die Fragen der jungen Menschen zu beantworten. Er forderte die

damaligen Religionsleiter, die oft das Gottesgesetz und den Tempel

missbrauchten, heraus... - man denkt fast an Luther, der sich auch gegen

das Unrecht in der Kirche auflehnte, und man denkt auch: Hätte das

Religionssystem damals die gleiche Verfassung gehabt wie heute, dann wäre

Jesus von den damaligen Machthabern mit Sicherheit schon als junger Mann

exkommuniziert worden, ebenso wie später Galilei und dann Luther und dann

Wiederverheiratete Geschiedene und dann Frauen, die sich zu Priesterinnen

weihen ließen...

 

 

AKTIVITÄTEN DER JUGEND

 

Nur Menschen, die in sich eine gewisse Stärke, Sicherheit und Gewissheit

haben, können sich gegen Unrecht auflehnen und aktiv an der Gestaltung des

Lebensumfeldes mitarbeiten. Menschen, die um die pure Existenz kämpfen und

besonders Kinder und Jugendliche, die zunächst kein festes Standbein auf

die Erde bringen, haben wenig Chancen zu aktivem Handeln. Viele von den

Jugendlichen unserer Zeit verlieren sogar jeden Mut zu Aktivitäten, weil

sie sich schon am Beginn ihrer kommenden Kräfte mit Drogen betäuben:

Umfragen haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die Drogen

konsumieren, inzwischen in den Industrienationen bei bis zu 80 % liegen.

Das Auffällige bei dieser Zahl: In der Regel sind die Konsumenten Kinder

und Jugendliche, die aus einem finanziell sicheren Elternhaus kommen, in

denen sie oft mit Wohlstand überschüttet werden und nur noch der kleine

Erbprinz oder die kleine Erbprinzessin zu sein brauchen, Kinder und

Jugendliche, die aber trotz dieses äußeren Reichtums, seelisch

vereinsamen, kein Terrain oder Betätigungsfeld finden und sich oft nur mit

der "Glücksvermittlung" der Droge seelisch beruhigen können. Eine andere

Glücksquelle als die Droge kennen diese Jugendlichen nicht, im

besonderen wissen sie nichts von philosophischen oder theologischen

Kraftquellen und sie halten nichts von der Institution, die als

Verwalterin dieser Ressourcen angetreten ist: der Kirche.

 

 

BEFRAGUNGEN VON JUGENDLICHEN

 

Befragungen von Jugendlichen haben folgendes Ergebnis gebracht:

 

- KIRCHENZUGEHÖRIGKEIT

 

Viele Jugendliche wissen gar nicht, ob sie einer Kirche angehören, denn

Kirche hat in ihrem Leben und im Leben ihrer Eltern (der 68Generation)

keinerlei Auffälligkeit. Fragt man diese Jugendlichen, wem sie ihre Sorgen

anvertrauen, so kommt an erster Stelle: Meinen Freundinnen und Freunden.

Bei denen sprechen sie sich aus, denen vertrauen sie. Gott wurde ihnen

weder vom Elternhaus noch von der Schule und schon gleich gar nicht von

Pfarreien, in denen die Pfarrer die Jugendarbeit oft als erstes gestrichen

haben, weil sie in den riesigen Pfarrgemeindeverbänden alle Hände voll zu

tun haben, die Toten zu beerdigen und im Laufschritt die verschiedenen

Pfarreien mit Eucharistiefeiern zu versorgen, vermittelt. Sorgen und Nöte

der Jugendlichen gehen also an die Freunde und Trost und Verständnis

kommen von den Freunden und Freundinnen zurück.

 

Auf den ersten Blick, sieht es so aus, als würden Freundinnen und Freunde

reichen. Wir haben aber weitergefragt:

 

- HIMMEL, ENGEL, PARADIES

 

Die Jugendlichen kreuzten bei den weiteren Befragungen von uns

Priesterinnen die Punkte: Sehnsucht nach dem Himmel, nach Engeln, nach

Paradies an. Und auch bei der Frage nach der Existenz eines göttlichen

Wesens, meinten die meisten, dass es Gott gibt.

 

Hinter diesen Antworten steht die im Menschen tief liegenden Sehnsucht

nach Spiritualität, Philosophie und Theologie, auch wenn das Umfeld

praktisch keinerlei Vorbildfunktion ausübt. Diese Sehnsucht ist mit

Sicherheit eine kirchenferne, aber doch eine zutiefst emotionale und

ursprüngliche, eine Hoffnung vielleicht, dass nicht alles nur Konsum und

Vergänglichkeit sein möge.

 

Wir Priesterinnen haben die Jugendlichen weitergefragt:

 

- ERWARTUNG AN KIRCHE - SEHNSUCHT NACH GEMEINSCHAFT

 

Was erwartest DU von einer Kirche?

Weit vorne lag ein Wort: GEMEINSCHAFT. Manchmal so erklärt:

Trost, Verständnis bekomme ich von meinen Freundinnen und Freunden,

Gemeinschaft erwarte ich mir von der Kirche.

 

- Sehnsucht nach Gott

- Sehnsucht nach Gemeinschaft.

 

Schaut man in das Leben der heutigen Jugendlichen, man findet wenig

Gemeinschaft, fast keine mehr im Verband der Kleinfamilie, wenig

vielleicht noch im Sport oder in Schulen, eine sprachlose

Pseudogemeinschaft in den dröhnenden verbale Kommunikation unfähig

machenden Diskotheken und gar keine Gemeinschaft mehr in Kirchen: Im

Gegenteil: Fakt ist, die Kirchen schrecken Jugendliche durch vielerlei ab:

- Durch ihre Einstellung zur Partnerschaft,

- durch ihr Verbot der empfängnisverhütenden Mittel,

- durch ihre Verhinderung der Kondome,

- durch ihre Härte gegenüber der Unauflöslichkeit der Ehe,

- durch ihre jugendferne Sprache usw.

Mit Kirche in dieser Form wollen Jugendliche nichts zu tun haben, von

dieser Kirche wissen sie, dass sie in der Not keine Hilfe bekommen. Und

doch: Die Sehnsucht nach kirchlicher Gemeinschaft ist da. Vielleicht als

ein Traum oder eine Illusion der Jugendlichen, die sie sich in der

seelischen Einsamkeit oder in den Drogenszenen ausmalen. Ihre Sehnsucht

ist eine Sehnsucht nach einer Gemeinschaft, einer Erfüllung, die oft im

Alltag nur durch die künstliche Bewusstseinserweiterung der Rauschmittel

erreicht werden kann, deren Folge jedoch ein immer mehr zunehmendes

Abrutschen in den Selbstbetrug ist.

 

REAKTION DER KIRCHE AUF DIE KINDER UND JUGENDLICHEN

 

Die Kirche hat die Kinder und Jugendlichen zum großen Teil vergessen, oder

aus Zeitmangel auf Grund der verfehlten Kirchenpolitik ins Abseits

gestellt. Die Kinder und Jugendlichen haben mit Drogenkonsum geantwortet.

Spricht man mit Einzelnen, so sagen sie, der Joint gäbe ihnen das

Hoffnungs- und Glücksgefühl, das sie sonst nirgends fänden und die Kirche

gäbe nicht einen Ansatz dieser Gefühle, sie verstehe die Jugendlichen

nicht in ihrer Sehnsucht nach einer Gemeinschaft.

 

Das ist schade, denn Kirche könnte eine

unkünstliche, einer naturgemäße Gemeinschaft vermitteln.

 

Was aus diesem Erwarten der Gemeinschaft durch die Kirche und dem Ersatz

durch Drogen entsteht, ist die Kluft zwischen dem Wollen der Kinder und

Jugendlichen und ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft und der ablehnenden

Haltung der Kirche.

 

PRIESTERINNEN IN DER KIRCHE

 

Priesterinnen sind als Frauen, als Mütter viel im Kontakt mit Kindern und

Jugendlichen, viele sehen Kinder und empfinden mit Kindern, viele sehen

täglich Kinder und Jugendliche heranwachsen und kennen die Wünsche der

Kinder und Jugendlichen und gleichzeitig den Kampf mit der Droge, die den

leichten Weg verspricht und vorgibt, Glück und Zufriedenheit in der Droge

zu finden.

 

Priesterinnen appellieren jetzt an Weihnachten, an dem Fest, an dem alle

Menschen an die Geburt eines Kindes denken, auch an die Kinder und

Jugendlichen zu denken, denen die Kirche keine spirituelle,

philosophische oder theologische Perspektive gibt, denen sie nicht die

kirchliche Gemeinschaft anbietet, die Kinder und Jugendliche so sehr suchen.

 

Wir Priesterinnen gehen mit Ihnen gemeinsam durch dieses Weihnachtsfest.

Wir sehen die Sehnsucht um uns nach einer anderen - menschliche

Gemeinschaft gebenden und die Frauen miteinbeziehenden - Kirche: In

Umfragen geben viele Menschen an, dass sie sich eine vermehrte Mitwirkung

der Frau in der Kirche wünschen.

 

Es ist nicht verständlich, dass wir Priesterinnen nicht mitwirken dürfen,

Kindern und Jugendlichen eine kirchliche Gemeinschaft zu geben. Die Kirche

kann ihre Aufgaben allein mit den gegenwärtigen Amtsinhabern nicht

erfüllen, sie braucht uns Frauen.

 

Wir wünschen, dass sich unser aller Sehnsucht erfüllen möge und dass

unsere Kinder und Jugendlichen bald eine Kirche bekommen, die

nicht viel Energie für Verbote und nichtverständliche diktatore Worte

verschwendet, sondern die auf das Kindsein, Jugendlicher sein und

Menschsein im Jahre 2004 eingeht. Wir wünschen den Kindern und

Jugendlichen für das Jahr 2004 eine Kirche, die sie versteht und die sich

so reformiert, dass sie ihnen Gemeinschaft geben kann und Ihnen allen

wünschen wir das von Ihnen ersehnte Jahr 2004.

 

 

C SCHLUSSWORT

 

Wir Priesterinnen starten unsere Strategieplanungen für das Jahr 2004 im

Januar. Zu den großen Ereignissen des Jahres 2004 im Sinne der

Gleichberechtigung der Frau in der rk Kirche erhalten Sie Nachricht in

unserem ersten Newsletter im Neuen Jahr.

 

 

Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten

 

Christine Mayr-Lumetzberger, Sprecherin für Österreich

Dr. Gisela Forster, Sprecherin für Deutschland

Dr. Patricia Fresen, Sprecherin für Südafrika

 

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http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~listserv/ -----------------

 

 

:blink::P

bearbeitet von Hallo
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Ich wüßte jetzt gerne, was du daran so erheiternd findest?

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Ich wüßte jetzt gerne, was du daran so erheiternd findest?

"Wir Priesterinnen starten unsere Strategieplanungen für das Jahr 2004 im

Januar. "

 

 

allein das bringt mich zum :blink:

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Der Grund für deine Heiterkeit bleibt mir zwar weiterhin verborgen- aber was soll es.

Dann noch viel Spaß!

 

 

Ellen

bearbeitet von Eifellady
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Der Grund für deine Heiterkeit bleibt mir zwar weiterhin verborgen-

es ist ja auch eher ein katholischer witz.

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Achso....

Klar, den kann ich natürlich nicht verstehen. :ph34r:

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