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Von Kindern und Hunden


Peter Esser

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Die Erhörung der Bitte einer heidnischen Frau

 

21 Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück.

22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.

23 Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her.

24 Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.

25 Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!

26 Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.

27 Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

28 Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.

 

 

Das ist eine Stelle, die den Auslegern Zahnschmerzen bereitet. Meiner Ansicht nach ziemlich unberechtigterweise. Aber Jesus lehnt in diesem speziellen Fall zunächst ab, weil seine Sendung «zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel» geht. Ich glaube, dass er sich durchaus bewusst war, dass er damit ihren Glauben herausforderte («Frau, dein Glaube ist groß!»).

 

Sicherlich hatte er die kleine Tochter dieser Frau im Blick. Aber Jesus hat seine Wunder nicht nur deswegen getan, um den Menschen ihr schweres Los zu erleichtern. Was wäre das auch für ein Messias, der den einen oder anderen heilte, bis ihn dann doch orgendeine Krankheit hinwegraffte? Ein Heiland auf Zeit?

 

Ich glaube, seine Verweigerung, und dann der Segen der Heilung waren auch ein Zeichen für Israel. Und diese heidnische Frau hat das Stichwort geliefert: «Auch die Hunde erhalten von den Brosamen, die die Kinder unter den Tisch fallen lassen.» Jesus hat mehr zu bieten als Heilung auf Zeit. Heilung für einen Körper, der doch wieder dem Tod verfiele. Heilung, die das Los der Todesverfallenheit und Krankheit nur noch unerträglicher machte. Jesu Handlung ist eine prophetische Zeichenhandlung für Israel. Und für dich und mich. Du darfst ihn beknien.

 

(Diesen Beitrag habe ich als Antwort in der Arena geschrieben – und stelle ihn hier zur Diskussion.)

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Gute Idee, Peter, nicht nur aus den Glaubensgespächen zu exportieren, sondern auch mal zu importieren. Wobei das in Bezug auf den Export-Charakter ja nicht so ganz zutrifft.

 

Das Befremden betrifft auf den ersten Blick die mangelnde Freigiebigkeit Jesu, es widerspricht unserem gewöhnlichen (!) Bild von ihm . Und auf den zweiten Blick löst es Betroffenheit aus, denn auch wir sind keine Juden.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Am meisten habe ich mit Vers 26 zu kämpfen: Den Kindern das Brot wegnehmen und den Hunden geben??? Weshalb wird durch die Heilung der Tochter den Juden etwas "weggenommen"? Jesus Christus hat doch keinen beschränkten Vorrat an Heilung, Sein Glaube und Seine Kraft reicht doch für alle ... und wenn man andere Passagen in den Evangelien anschaut, hatte Er ansonsten doch keinerlei Probleme mit Nicht-Juden (vgl. etwa den Hauptmann von Kafarnaum, die Heilung der 10 Aussätzigen oder das Gleichnis vom barmherzigen Samariter).

 

Und dann diese Aussage von Vers 24: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen Israels gesandt! Das widerspricht doch unserem Verständnis vom Heil für alle Menschen ganz entschieden, oder nicht?

 

Irgendwie stellt mich die Erklärung, das sei ein Zeichen gegen eine Heilung auf Zeit, nicht zufrieden (wobei dieser Hinweis absolut richtig ist).

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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26 Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.

27 Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

28 Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.

 

Mal übertragen auf die Kommunion:

Was wird den Katholiken weggenommen, wenn ein ev. Christ begehrt was vom kath. Tisch stammt?

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Mal übertragen auf die Kommunion:

Was wird den Katholiken weggenommen, wenn ein ev. Christ begehrt was vom kath. Tisch stammt?

Hallo Matthias,

 

wenn ein ev. Christ zur kath. Kommunion geht und dabei das KATH. EUCHARISTIE-Verständnis mitbringt - soll ihn/sie keiner hindern, auch wenn ich nicht verstehe, warum es dann noch Protestanten sind ....

 

Aber wenn ein ev. Christ mit EV. ABENDMAHLS-Verständnis in der KATH. Eucharistiefeier den Leib Christi empfängt - für mich ist das ein Sakrileg, eine Entweihung dessen, was uns Katholiken heilig sein sollte.

 

Ökumene ist ja schön und gut, aber nicht auf Teufel komm raus.

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Gut gemeint, Matthias, aber eine Diskussion über das Eucharistie-Verständnis sollte an anderer Stelle geführt werden. Falls es über die Bemerkung (zur Öffnung des Blickwinkels) und die eine Antwort hinausgehen sollte, so lagert das Thema bitte in einen neuen Thread aus.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Lieber Wolfgang,

 

der Widerspruch zu anderen Überlieferungen wirkt tatsächlich wie ein Bruch.

 

Und jetzt der Gedanke, der immer an solchen Stellen auftaucht, gerade wenn man etwas nicht versteht: Ist es so geschehen? Oder hat Matthäus, der Juden-Christ (?) etwas erfunden oder ausgeschückt?

 

Falls es genau so geschen ist und genau so gemeint ist, was dann?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Leute, ich glaube, wir haben immer noch nicht begriffen, was das meint:

 

Israel ist Gottes auserwähltes Volk. Sein Volk.

 

Und übrigens: immer noch!

 

Und natürlich war er zu Israel gesandt. Ich frage mich vielmehr, was aus mir Heiden (=Nicht-Jüdin) geworden wäre, wenn Israel den Messias angenommen hätte. Zu mir wäre kein Gesandter gekommen.....

 

"Das Heil kommt von den Juden"

 

Hart? Tja,... es gibt eben eine bestimmte Reihenfolge.

Und Gott vergißt sein Volk nicht. Nie.

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Liebe Edith,

 

dass Israel das auserwählte Volk ist, daran besteht kein Zweifel. Dass das Heil von den Juden kommt - kein Thema. (Dieses Thema greift Paulus in seinem Gleichnis vom Ölbaum und den eingepfropften Zweigen auf.)

 

Mir geht es aber bei diesem Evangelium um die Ausschließlichkeit, die Jesus Christus anführt, und daraus die Verweigerung eines Zeichens ableitet. Von unserem Verständnis her hat Er doch alle Menschen erlöst, war Messias für jeden einzelnen. Oder bist Du wirklich der Meinung (wie aus Deinem Satz geschlossen werden könnte), dass Er die Juden und sonst niemanden erlöst hätte, wenn Er von ihnen als Messias erkannt worden wäre???

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Lieber Wolfgang,

 

ich habe gestern Abend noch einmal bei Guardini nachgeschlagen, was ich manchmal tue, wenn mir eine bloß exegetische Erklärung nicht weiterhilft.

 

Guardini verwies im Zusammenhang mit dem Satz «Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt» auf die Frage, was wohl geschehen sei, wenn Israel den Messias anganommen hätte. (Guardini, Der Herr)

 

Für unsre Textstelle bedeutete das, dass, solange die irdische ‹Mission› Jesu andauerte, seine Sendung auf das auserwählte Volk beschränkt war. Einer Gesellschaft, die eher dem Gemeinschaftsprinzip als dem Auserwählungsprinzip anhängt, muss es unerträglich vorkommen, wenn einer etwas hat oder erhält, was den anderen (noch) fehlt.

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Lieber Martin,

 

das war auch eine meiner ersten Ideen:

 

Und jetzt der Gedanke, der immer an solchen Stellen auftaucht, gerade wenn man etwas nicht versteht: Ist es so geschehen? Oder hat Matthäus, der Juden-Christ (?) etwas erfunden oder ausgeschückt?

 

Immerhin haben wir auch noch Mt 10,5-6: "Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel." Nach Matthäus sieht sich Jesus Christus offenbar wirklich nur zu den Juden gesandt. Die Auflösung bei Matthäus ergibt sich vielleicht aus der Geschichte mit dem Hauptmann von Kafarnaum in Mt 8,5-13: "Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen ... Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen; die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Und zum Hauptmann sagte Jesus: Geh! Es soll geschehen, wie du geglaubt hast. Und in derselben Stunde wurde der Diener gesund."

 

Matthäus erläutert den Judenchristen, die seine Adressaten sind, weshalb trotz der Verheißung des Heiles für die Juden auch alle anderen Menschen gerettet werden können. Im Unterschied zur Geschichte mit der Samariterin erfüllt Jesus Christus dem Römer dessen Wunsch allerdings sofort! Kein Wort davon, dass Er nur zu den Juden geschickt ist und ihm deshalb nicht helfen will. (Interessant ist übrigens der Vergleich mit Lk 7,2-10, wo die von mir in Fettschrift hervorgehobene Passage fehlt!)

 

Falls es genau so geschen ist und genau so gemeint ist, was dann?

 

Beim ersten Posting habe ich mich ja noch um eine Antwort gedrückt, denn ich habe wirklich große Schwierigkeiten, die beiden Geschichten von der Samariterin und vom Hauptmann unter einen Hut zu bekommen. Einmal verweigert Jesus Christus mit dem Hinweis auf ihr Nicht-Judentum zunächst die Heilung, das andere Mal kümmert Er sich nicht darum und heilt sofort.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Guardini verwies im Zusammenhang mit dem Satz «Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt» auf die Frage, was wohl geschehen sei, wenn Israel den Messias anganommen hätte. (Guardini, Der Herr)

 

Für unsre Textstelle bedeutete das, dass, solange die irdische ‹Mission› Jesu andauerte, seine Sendung auf das auserwählte Volk beschränkt war. Einer Gesellschaft, die eher dem Gemeinschaftsprinzip als dem Auserwählungsprinzip anhängt, muss es unerträglich vorkommen, wenn einer etwas hat oder erhält, was den anderen (noch) fehlt.

Lieber Peter,

 

wenn Israel Jesus Christus als Messias angenommen hätte - wären dann Tod und Auferstehung nicht notwendig gewesen? Und falls ja, hätte Er dann nur die Sünden des Volkes Israel auf sich geladen? Man findet ja auch im AT genügend Stellen, die das Heil auch für die Heiden = Nicht-Juden prophezeien.

 

Dass sich Jesus Christus als zum auserwählten Volk gesandt sah, das kann ich nachvollziehen. Dass Er en passant noch ein paar Nicht-Juden heilte, zu denen Er gar nicht gesandt war, macht Ihn so richtig sympathisch. Aber Seine Aussage bei der Samariterin ist doch: "Ihr seid nicht zum Heil berufen!" Und widerspricht das nicht der Heilsaussage für die gesamte Welt?

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Lieber Wolfgang,

 

eine Auflösung wäre noch ein Entwicklungsprozeß bei Jesus. Das würde dem Bild als-Gottes-Sohn-hätte-er-das-doch-wissen-müssen widersprechen.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Hallo,

 

die zitierte Passage wird in der Auslegung m.W. der Quelle Q zugerechnet (Zweiquellentheorie). Diese Quelle hatte einen rein israelitischen Fokus. Damit wäre eine Heidenmission vollkommen ausgeschlossen.

Aus dem Geist dieser Stelle heaus, würde eine Grenzüberschreitung Jesu bedeuten, dass Israel nicht mehr das auserwählte Volk wäre, da das Heil Gottes jetzt allen offen steht.

Ich bin froh, dass diese Perikope eine Minderheitenmeinung innerhalb der narrativen Theologie des NT geblieben ist,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo Mat,

 

ist Jesus dieser Frau auf israelischem Gebiet begegnet?

 

Herzliche Grüße

Martin

Hallo Martin,

 

nein, die gegend von Tyrus und Sidon ist im heutigen Libanon und war zu dieser Zeit seit mindestens 1000 Jahren phönizisches Gebiet,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo Matthias,

 

warum hat Jesus das denn gemacht; waren die Chancen auf Juden zu treffen nicht geringer als in Judäa oder Galiläa?

 

Herzliche Grüße

Martin

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>>Diese Quelle <<

 

wo kann man diese Quelle lesen?? :blink:

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eine Auflösung wäre noch ein Entwicklungsprozeß bei Jesus. Das würde dem Bild als-Gottes-Sohn-hätte-er-das-doch-wissen-müssen widersprechen.

Lieber Martin,

 

zumindest in den synoptischen Evangelien spricht Jesus Christus selbst mehrfach an, dass es durchaus auch für Ihn noch Geheimnisse gibt, z.B. an wen die Plätze zu Seiner Rechten und Linken vergeben werden oder Zeit und Stunde des Tag des Herrn, den "nicht einmal der Sohn kennt, sondern nur der Vater".

 

Allerdings habe ich Zweifel an einem Entwicklungsprozess bzgl. Seines Sendungsbewusstseins. Auch wenn die Evangelien nicht chronologisch aufgebaut sein müssen (Kafarnaum wird immerhin mehrere Kapitel vor Sidon und Tyrus aufgesucht), kann man nicht guten Gewissens voraussetzen, dass das Treffen mit der Samariterin vorher war und Jesus Christus später eine andere Meinung vertrat.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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die zitierte Passage wird in der Auslegung m.W. der Quelle Q zugerechnet (Zweiquellentheorie). Diese Quelle hatte einen rein israelitischen Fokus. Damit wäre eine Heidenmission vollkommen ausgeschlossen.

Lieber Matthias,

 

bitte korrigiere mich, falls ich daneben liege: Die Quelle Q (die nicht mehr existiert) stellt für Matthäus und Lukas eine Ergänzung zu dem ihnen schon bekannten Markus-Evangelium dar. Außerdem besitzt jedes der beiden Evangelien noch Eigengut.

 

Die hier betrachtete Geschichte findet sich jedoch bei Matthäus und Markus, nicht aber bei Lukas. Folglich entstammt sie nicht der Quelle Q. Man kann jetzt fragen, weshalb Lukas sie nicht von Markus übernommen hat?!?

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Jesus war "nur zu den Schafen Israels gesandt", damit die Prophezeiung wahr werden konnte, daß eines Tages der Messias kommen würde. Zwar hat sich nach seiner Auferstehung immerhin (so schätzt man) ein Drittel aller Juden zu Jesus bekannt, aber das daraus entstandene Judenchristentum ist nach 200 Jahren im Sande verlaufen, aufgegangen im Heidenchristentum.

Ich würde die Schriftstelle also so erklären, daß Jesus hier "auftragsgemäß" gehandelt hat, der Auftrag lautete: "Rette Israel".

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die zitierte Passage wird in der Auslegung m.W. der Quelle Q zugerechnet (Zweiquellentheorie). Diese Quelle hatte einen rein israelitischen Fokus. Damit wäre eine Heidenmission vollkommen ausgeschlossen.

Lieber Matthias,

 

bitte korrigiere mich, falls ich daneben liege: Die Quelle Q (die nicht mehr existiert) stellt für Matthäus und Lukas eine Ergänzung zu dem ihnen schon bekannten Markus-Evangelium dar. Außerdem besitzt jedes der beiden Evangelien noch Eigengut.

 

Die hier betrachtete Geschichte findet sich jedoch bei Matthäus und Markus, nicht aber bei Lukas. Folglich entstammt sie nicht der Quelle Q. Man kann jetzt fragen, weshalb Lukas sie nicht von Markus übernommen hat?!?

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

 

ich weiß, dass diese Einordnung aus den von Dir genannten Gründen sehr umstritten ist. Dennoch, meine ich mich zu erinnern, wird die Geschichte in das Umfeld von Q gerechnet, wegen der theologischen Aussage (aber wie gesagt, ich habe das jetzt nicht verifiziert, nur aus dem Gedächtnis),

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo Matthias,

 

warum hat Jesus das denn gemacht; waren die Chancen auf Juden zu treffen nicht geringer als in Judäa oder Galiläa?

 

Herzliche Grüße

Martin

Hallo Martin,

 

es ist immer schwierig aufgrund biblischer Texte etwas zu begünden, worüber die Bibel selber schweigt.

Man könnte aus exegetischer Sicht m.E. zwei verschiedene Gründe angeben:

 

1. Der Lokalisierung der Perikope außerhalb Israels ist vom Autor hinzugefügt, um der Geschichte einen sinnvollen geographischen Ort zu geben.

 

2. Die Ortsangabe gehört zur ursprünglichen Geschichte. Inweiweit diese aber in die Charakterisierung Jesu im Kontext der Evangelien passt. lässt sich nicht mehr sagen. Insofern müsste man davon ausgehen, dass die Wanderung außerhalb Israels sich aus dem Evangelium selbst nicht erklären lässt,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Zwar hat sich nach seiner Auferstehung immerhin (so schätzt man) ein Drittel aller Juden zu Jesus bekannt, aber das daraus entstandene Judenchristentum ist nach 200 Jahren im Sande verlaufen, aufgegangen im Heidenchristentum.

 

Könntest du bitte kurz sagen, wer «man» ist? Also: eine seriöse Quelle angeben.

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Zwar hat sich nach seiner Auferstehung immerhin (so schätzt man) ein Drittel aller Juden zu Jesus bekannt, aber das daraus entstandene Judenchristentum ist nach 200 Jahren im Sande verlaufen, aufgegangen im Heidenchristentum.

 

Könntest du bitte kurz sagen, wer «man» ist? Also: eine seriöse Quelle angeben.

Zumal man fragen könnte, wer mit "Juden" gemeint sind

 

- die palästinischen Juden?

- die Juden in der Diaspora? (woher sollten die Jesus gekannt haben)

- die juden, die Jesus hörten?

 

na ja,

 

Fragen über Fragen

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