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Profanes & Blasphemie oder nicht?


Martin

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(Lichtlein) Mir gefällt die Idee (Kirchenlieder als Klingeltöne beim Handy) deshalb nicht, weil den "gesungenen Gebeten" damit der Gebetscharakter genommen wird - sie profanisiert werden. Ein Händie, was "Oh Haupt voll Blut und Wunden" klingelt, grenzt da doch schon an Blasphemie.

 

(Martin) Abgesehen davon sind diese Lieder gesungene Gebete. Sie würden mit dem Handy in das Alltagsleben genommen. Könnten Anknüpfungspunkt für ein Gespräch sein.

 

 

 

Was denkt ihr?

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Ich finds blasphemischer wenn jemand Pink Floyd-Kompositionen für Klingeltöne mißbraucht. Dabei wird nämlich in der Tat die künstlerische Leistung des Vorlagewerkes geschändet.

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Es müsste so gesteuert werden, dass die Melodie auf die Situation des Anrufenden hinweist. "Oh Haupt voll Blut und Wunden" z. B. könnte ein Fußballerkind mit Platzwunde am Kopf nach einer anstrengenden Partie mit vielen Fouls seiner Mutter aufs Handy schicken, wenn er sie bitten möchte schon mal einen Arzttermin auszumachen. Dann bräuchte zumindest niemand blasphemische Ängste zu haben.

 

 

Ansonsten würde ich mich hüten, eine Meldodie, die mir wirklich gefällt, über den scheppernde Telefonlautsprecher ständig in die Ohren dröhnen zu lassen. Das ist ja grausam.

 

Und wenn sich jemand sein Christsein undbedingt auf die Nase schreiben will und anderen diesbezügliche Gespräche aufdrücken möchte, dann gibt es dafür sicherlich geschicktere Methoden als christliche Handyeinspielungen. Ich würde mir ja auch kein "I love You, Yeah Yeah Yeah" auf das Handy holen, wenn ich vor hätte Männer anzubaggern, um diese zur Kontaktaufnahme zu animieren.

 

Viele Grüße

Heidi

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Der Frevel hat doch schon längst begonnen. Ta Ta Ta Ta - Beethoven. Di Dü Li Dü - Mozart. Tätäräta Tätä - Verdi. Jeder, der einen Klassiker missbraucht, ist in meinen Ohren ein Verbrecher.

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Zitat von altersuender am 10:06 - 26.Februar.2003

Jeder, der einen Klassiker missbraucht, ist in meinen Ohren ein Verbrecher.

 

Genau das meinte ich. Hier liegt die wahre Blasphemie.

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Ja, wärend der Umfrage fand ich die Idee eigentlich noch ganz lustig. Ich dachte mir, dass man dann so schön regelmässig daran erinnert wird, an Gott zu denken (oder so ähnlich).

Aber unterdessen glaube ich, ihr habt wohl recht. Irgendwie ist das ganze eigentlich sehr geschmacklos. Ob es desswegen gleich Blasphemie ist, bezweifle ich allerdings. Dies kommt dann wohl auf die "Hintergedanken" an.

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Blasphemie wäre mir auch zu hart, geschmacklos ist es vermutlich schon - bzw. es kann leicht so rüberkommen. Es sei denn, man denkt an die Zeitgenossen, die neuerdings sogar während der Messe das Handy anlassen. Da würde ein sakraler Klingelton natürlich gut passen :)

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Also ich finds lustig. Vielleicht nicht gerade "O Haupt voll blut und Wunden" sondern eher "Grosser Gott wir loben Dich"

Als Gesprächsanlass vielleicht eeetwas dürftig, aber man geht doch schon mit ner ganz anderen Stimmung ans Telefon, wenn davor noch ein Loblied ertönt.

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Zufällig beschäftigt sich die neueste Ausgabe von "Bibel heute" 153 (1/2003) des Katholischen Bibelwerkes mit dem Thema:

 

Was mir heilig ist

 

Den einen sind ihre Turnschuhe heilig, wieder anderen ihr Bett oder ihr Fahrrad, und den Schwaben natürlich ihr „heilig’s Blechle“: ihr Auto. Es scheint also nicht so zu sein, als ob es nichts „Heiliges“ mehr gäbe. Aber: Ist das wirklich das selbe, was auch die Bibel „heilig“ nennt. In ganz unkonventioneller Weise hat sich „Bibel heute“ mit diesem Thema auseinandergesetzt: Mit Umfrageergebnissen und Erfahrungsberichten, mit einem Zugang über die Begriffe „sakral“ und „profan“, einer aktualisierenden Textauslegung zur Dornbuschgeschichte, Bibelfacts zum Begriff „heilig“ und einem „Pro und Contra“: „Ist uns eigentlich gar nichts mehr heilig“. Rubriken wie „das besondere Bild“, Bücher-, Medien- und Filmtipps sowie literarische Zugänge und ein Einhefter mit praktischen Vorschlägen für eine Bibelarbeit runden das Heft ab. „Bibel heute“ erscheint übrigens pünktlich zum „Jahr der Bibel“ in neuer Gestaltung und möchte damit auch jüngere Menschen ansprechen. Weil es nicht stimmt, dass Jüngere nicht (mehr) wissen, was „heilig“ ist.

 

Ein bisschen Reklame darf doch sein?

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Zitat von Lasagne am 14:59 - 26.Februar.2003

... aber man geht doch schon mit ner ganz anderen Stimmung ans Telefon, wenn davor noch ein Loblied ertönt.

 

Da frage ich mich, wie es ein guter Katholik übers Herz bringen könnte, überhaupt noch ans Telefon zu gehen, wenn er durch die Gesprächsannahme das Klingeln eines heiliges Lied unterbrechen müsste.  

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Sagen wir es mal so, Heidi: Das Lied ist nicht heilig. Heilig ist Gott. Und wenn wir durch das Klingeln daran erinnert werden, wir uns bewußt gemacht haben, dass Gott auch in diesem Moment in unserem Leben ist, dann haben wir nichts unterbrochen, sondern etwas hergestellt. Unseren Draht zu Gott.

 

Zum Beten braucht man nicht immer viel Zeit. Ein kurzer Moment kann ebenfalls gut tun.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Bei allem was man an Marketing der Telekommunikationsunternehmen so über sich ergehen lassen muß ist es erstaunlich daß noch kein Netzbetreiber damit wirbt daß man seinen Lieblingsgott aufgrund der tollen Reichweite tatsächlich ans Telefon bekommen kann.

 

Das ein Gläubiger den Lobgesang eines Handys benötigt um versäumte Gebete zu kompensieren wird der Gottheit möglicherweise mißfallen.  

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Frank, du verstehst das falsch. Es geht nicht darum, etwas zu kompensieren, sondern darum, außerhalb der Reihe ein Gebet zu sprechen - auch wenn es nur so kurz ist wie: "Hallo Gott, ich fühle mich dir verbunden; und jetzt gehe ich ans Telefon und spreche mit jemand anderem, aber dass du da bist, habe ich mir gerade wieder bewußt gemacht."

 

Herzliche Grüße

Martin

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Schreit bitte alle laut "Blashphemie" aber bei der Steinigung bitte ich jeden nur einen Stein zu nehmen.

 

Der Stein ist ins rollen gebracht.

 

1. Die Abstimmung ist in vollem Gange.

http://www.kath.de/cgi-bin/poll/Poll_It_v2.0.cgi

 

2. Die monophonen Midi-Files (alles ohne Pedal und Cubase) werden von einem Organisten erstellt.

 

3. Ein Jurastudi späht nach versteckten Erbengemeinschaften verstorbener Gotteslobkomponisten.

 

4. Technischer Dienstleister ist gefunden und Vertrag unterschrieben.

 

Jetzt fehlt nur noch das Marketing. Das billigste wäre, wenn alle meine Mitbrüder im Glauben laut "Blasphemie" rufen würden.

 

Aber das wäre wirklich zu billig und einfallslos.

 

Rolf

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Hab ich schon richtig verstanden. Die Verbundenheit ist immerhin so locker daß mich ein Handy dran erinnern muß. Besser noch wäre die Weckfunktion im Handy damit man die Verbeugung nach Mekka nicht vergißt.

 

 

Gruß Frank

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Zitat von Petrus am 13:10 - 26.Februar.2003


Zitat von Heidi am 9:52 - 26.Februar.2003

"Oh Haupt voll Blut und Wunden"

Weitere Anregungen dazu gibt's in der Katakombe:

:-)

Cooler Link!

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Zitat von Thofrock am 18:27 - 27.Februar.2003

Hab ich schon richtig verstanden. Die Verbundenheit ist immerhin so locker daß mich ein Handy dran erinnern muß. Besser noch wäre die Weckfunktion im Handy damit man die Verbeugung nach Mekka nicht vergißt.

 

 

Gruß Frank

 


 

 

Nein, Frank. Du hast nicht verstanden. Wenn du zur Arbeit gehst, dann denkst du nicht immer an deine Famile, aber wenn du - wodurch auch immer (ein Bild, ein Anruf, ein Gedanke) - daran erinnert wirst, denkst du daran und bist in Gedanken bei deiner Familie.

 

Denke ich jedenfalls mal.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Was für ein Vergleich, Martin.

Im Umkehrschluß könnte man also auch ein Foto von dem Gott nehmen. Darauf wäre ich allerdings neugierig.

 

Gruß Frank  

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Tsss, Frank. Ein Foto von Gott.  Aber abgesehen davon ist der Vergleich schon in Ordnung. Abgesehen davon steht Gott uns näher als eine Familie.

 

Herzliche Grüße

Martin

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