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Die absolute Wahrheit?


Magdalene

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Das Thema absolute Wahrheit ging aus "Trauerfeste?" hervor. Damit das nicht parallel zum dort geführten Gespräch über Gerechtigkeit Gottes weiterläuft habe ich diesen Thread eröffnet.

 

Karolin

 

+++ps. kann es sein, daß ihr vorhin absolute Wahrheit und universelle Wahrheit zu einem Begriff gemacht habt?+++

 

Nein, ich wollte das nur klarstellen: Christen meinen, die universelle Wahrheit zu kennen und es ist doch ihre eigene.

Es gibt Christen, die das vielleicht behaupten. Die allgemeine Lehre ist aber, daß Christen die absolute Wahrheit besitzen.

Ohne jetzt alles andere gelesen zu haben:

 

Da bin ich ganz heftig ganz anderer Meinung.

 

Christus sagt: "ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben". Wenn wir Christus erkannt haben, als den, der er ist, haben wir auch die Wahrheit erkannt. Aber "besitzen" wir ihn/die Wahrheit dann? Nein, doch wohl nicht; denn Besitz bedeutet (uneingeschränkte) Verfügungsgewalt. Wir "besitzen" die Wahrheit Jesus Christus genau so wenig, wie wir unsere Kinder "besitzen" sollten. Gottes Sohn kann noch viel weniger unsere Verfügungsmasse sein, als unsere Kinder es sind.

 

Gruß,

Lucia

bearbeitet von karolin
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Christus sagt: "ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben". Wenn wir Christus erkannt haben, als den, der er ist, haben wir auch die Wahrheit erkannt. Aber "besitzen" wir ihn/die Wahrheit dann? Nein, doch wohl nicht; denn Besitz bedeutet (uneingeschränkte) Verfügungsgewalt. Wir "besitzen" die Wahrheit Jesus Christus genau so wenig, wie wir unsere Kinder "besitzen" sollten.

Ob nun *besitzen* oder nicht, ich finde es echt vermessen, sich so über andere zu erheben (*Ich habe die Wahrheit erkannt, DU nicht!*).

Darin liegt genau der Knackpunkt der Diskussion, die ich jetzt schon mehrmals in der Arena angezettelt habe.

 

Natuerlich haben die katholischen Christen die Wahrheit erkannt. Wenn sie es nicht haetten, dann waeren sie Luegner (oder zumindest unehrlich, mindestens sich selbst gegenueber).

 

Es gibt aber viele verschiedene Wahrheiten. Ich bin z.B. der Meinung, das Gott nicht existiert, und das Jesus Christus (falls er eine historische Persoenlichkeit war, was durchaus moeglich ist) logischerweise nicht Gottes Sohn ist, sondern wohl eher ein einflussreicher (und in vielen Dingen vernuenftiger) Wanderprediger. Diese meine Wahrheit ist sicher 180 Grad von Lucia's Wahrheit entfernt. Beides sind Wahrheiten. Ich werde nicht versuchen sie zu vergleichen: Eine ist nicht besser als die andere. Sie sind nicht mal gleichwertig. Sie sind einfach nicht vergleichbar. Das ist aehnlich unsinning wie die Frage: "Was ist groesser, ein Watt oder ein Meter, oder sind sie gleich gross?"

 

Der Knackpunkt ist, wenn Katholiken behaupten, die *** EINZIGE *** Wahrheit zu kennen, oder ihre Wahrheit fuer besser zu halten, oder (noch schlimmer) ihre Wahrheit mit Schwert, Maschinengewehr, Gaskammer, oder Gesetzgebung durchsetzen. Damit stufen sie alle Andersglaeubigen herab.

 

Und ich glaube, dass Lucia mit dem zweiten Teil ihrer Aussage genau dieser Falle aus dem Weg gegangen ist. Ich koennte ihre Aussage ungefaehr so zusammenfassen und interpretieren: Katholiken haben ihre eigene Wahrheit (sie halten ihre Religion durchaus fuer wahr, sind also keine Luegner). Sie besitzen aber nicht die gesamte oder die einzige Wahrheit, und dies erlaubt die Existenz anderer Versionen. Wenn ich Lucia's Statement hier richtig interpretiert habe, dann kann ich dem nur voll zustimmen.

 

Dies ist ein himmelweiter Unterschied zu der Version, die einige andere Poster (auch aus dem Katholischen Lager) haben: Die katholische Wahrheit ist die einzige; alles andere sind Luegen. Man sehe sich z.B. das Posting von Raphael im "Verhaeltnis zu anderen Religionen" Thread an. Die Auffassung, die Raphael dort zu Tage legt, lehne ich ab. Und ich halte sie fuer erzgefaehrlich. Genau auf diese Version zielt glaube ich die Signatur von Marius ab: Wer seine Wahrheit fuer die einzige haelt, und alles andere fuer eine Luege haelt, der macht seine Wahrheit zu einer toedlichen Waffe, und ist in gefaehrlicher Naehe zur Volksverhetzung oder zur Anstiftung zur Gewalt.

bearbeitet von Baumfaeller
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So, und dann hoffe ich, ich kann das Problem mit den Wahrheiten etwas lösen:

 

ich hatte irgendwann mal auf folgenden Satz so geantwortet:

 

Das ist doch der Witz, bzw. das Problem liberaler Christen. Sie behaupten nicht, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, aber es gehört zum Inhalt ihres Glaubens, dass er die absolute Wahrheit ist. Das ist ein Faktum, das sich nicht leugnen lässt.

 

Da hast du etwas nicht verstanden, was viele, auch viele Christen, missverstehen. Ich versuch das mal einigermaßen kurz und hoffentlich verständlich rüberzubringen.

Die absolute Wahrheit ist immer rein personenbezogen. Für mich als Christ ist mein Glaube die absolute Warheit und solange ich den christlichen Glauben glaube, wird sie es auch immer bleiben. Ich kann nicht ein bisschen atheistisch und ein bisschen hinduistisch und nebenbei vielleicht auch noch budhistisch und Christ sein. Das wäre eine einzige Lüge, weil sich sämtliches widersprechen würde. Es geht hier also nicht um richtig oder oder falsch auf andere bezogen, sondern um meine eigene, absolute Warheit und die kann für mich nur das Christentum sein.

Folglich bin ich aus meinser Sicht ganz klar im Besitz dieser Warheit.

 

Deshalb kann aber die Warheit eines anderen ganz anders aussehen. Kein Mensch sagt, daß ich die allgemeine, universal Warheit besitze. (Das sieht sogar die Kirche so...). Der Papst ist bestens mit dem Dalai Lama befreudnet. Jeder hat seine absolute Warheit in der Religion, aber deswegen muß ja keine von beiden falsch sein. Nur für mich persönlich wäre die, des anderen falsch.

 

Und warum gibts dieses Missverständniss?

Das Wort absolut hat nicht nur eine Bedeutung. Es heißt zwar auch: 'schlechthin, uneingeschränkt, vollkommen'

Die erste Bedeutung von absolut ist aber: 'rein auf sich bezogen' (Wie zb auch bei der Musik; absolute Musik oder Malerei)

 

Grüße

bearbeitet von karolin
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Die absolute Wahrheit ist immer rein personenbezogen.

Hallo Karo,

 

PERSONENBEZOGEN ist nichts ABSOLUT, sondern immer subjektiv.

 

Beides gleichzeitig geht nicht. Das ist ein Trugschluß.

 

Wahr können meine Gedanken immer nur für mich sein, niemals für andere. Sie müssen ihre eigenen - für sie wahren - Erfahrungen machen. Wenn sich dabei zufällig zwei weitgehend decken - freut man sich. Aber es ist doch so, daß einer seine eigenen Erfahrungen dann mit den Erfahrungen anderer interpretiert - und das soll dann absolute Wahrheit sein???

Folglich bin ich aus meinser Sicht ganz klar im Besitz dieser Warheit.

Nach dieser Logik gibt es 7 Milliarden - sich gegenseitig ausschließende und teilweise widersprechende - ABSOLUTE WAHRHEITEN???

 

Hey, Wahrheit ist definiert mit *Übereinstimmung mit den Tatsachen*. Das funktioniert nicht, Karo.

Deshalb kann aber die Warheit eines anderen ganz anders aussehen. Kein Mensch sagt, daß ich die allgemeine, universal Warheit besitze. (Das sieht sogar die Kirche so...).

Wo steht, daß das die Kirche so sieht?

Der Papst ist bestens mit dem Dalai Lama befreudnet.

Ich bin auch etwa mit Ellen befreundet. Deswegen sehe ich weder meine noch ihre Weltsicht als absolut wahr an.

Und warum gibts dieses Missverständniss?

Das Wort absolut hat nicht nur eine Bedeutung. Es heißt zwar auch: 'schlechthin, uneingeschränkt, vollkommen'

Die erste Bedeutung von absolut ist aber: 'rein auf sich bezogen' (Wie zb auch bei der Musik; absolute Musik oder Malerei)

...weil *absolut* umgangssprachlich als *vollkommen, uneingeschränkt* gebraucht wird.

 

Viele Grüße,

Claudia

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Jeder hat seine absolute Warheit in der Religion, aber deswegen muß ja keine von beiden falsch sein. Nur für mich persönlich wäre die, des anderen falsch.

 

Hallo Karolin!

 

Ich weiß jetzt nicht, wie Du das gemeint hast, aber wenn es nur diese eine Wahrheit gibt ("Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben"), dann müssen doch logischerweise die anderen "Wahrheiten" falsch sein und das nicht nur für mich persönlich, sondern auch vom Verständnis der Verkündigung durch die Kirche her ask.gif

 

Schöne Grüße

Verena

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Genau das ist es, was ich meinte und als Christliche Arroganz bezeichne.

Als Jesus in einer Situation der Anklage und Verfolgung vor Pilatus stand, hat er nicht auf sich selber Rücksicht genommen, sondern sich zur Wahrheit des himmlischen Vaters und zur eigenen Sendung bekannt. Dazu heißt es im KKK 2471:

 

"Vor Pilatus erklärt der Herr: 'Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit Zeugnis ablege' (Joh 18,37). Der Christ braucht sich nicht 'des Zeugnisses für unseren Herrn' (2 Tim 1,8) zu schämen. In Situationen, die ein Glaubenszeugnis verlangen, muß der Christ, wie der hl. Paulus vor seinen Richtern, den Glauben unzweideutig bekennen. Er muß sich bemühen, 'vor Gott und den Menschen immer ein reines Gewissen zu haben' (Apg 24,16)."

 

Die Pflicht zur Glaubensverbreitung und zum aktiven Zeugnis für die Wahrheit des Glaubens folgt aus unserer Zugehörigkeit zu Christus und seiner Kirche in der Taufe. Sie wird bestärkt durch das Sakrament der Firmung, in der wir durch die Gabe des Heiligen Geistes gesalbt sind, um in Wort und Tat den Glauben zu bekennen und zu leben (vgl. KKK 2472). Das bereits zitierte Wort Jesu gilt auch in der umgekehrten Variante: "Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen." (Mt 10,33) Dies soll uns nicht entmutigen, wohl aber aufzeigen, daß es darum geht, im Leben zu bezeugen, daß für uns Christen die Gottes- und Nächstenliebe an erster Stelle stehen müssen.

 

Es ist wichtig, dieses Positive in der Hinwendung und im Bekenntnis zur Wahrheit voranzustellen. Dies macht mich deshalb nicht zum besseren Menschen.

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Hallo Karo,

 

PERSONENBEZOGEN ist nichts ABSOLUT, sondern immer subjektiv.

 

Beides gleichzeitig geht nicht. Das ist ein Trugschluß.

 

Gut, personenbezogen ist vielleicht etwas unglücklich gewählt. Ich meinte das in dem Sinne, wie absolute Musik eben rein auf sich, die Musik bezogen ist. So ist die absolute Warheit im Glauben auch auf die bezogen, die mit dieser Art des Weges zu tun haben.

 

 

Wahr können meine Gedanken immer nur für mich sein, niemals für andere. Sie müssen ihre eigenen - für sie wahren - Erfahrungen machen. Wenn sich dabei zufällig zwei weitgehend decken - freut man sich. Aber es ist doch so, daß einer seine eigenen Erfahrungen dann mit den Erfahrungen anderer interpretiert - und das soll dann absolute Wahrheit sein???

Nach dieser Logik gibt es 7 Milliarden - sich gegenseitig ausschließende und teilweise widersprechende - ABSOLUTE WAHRHEITEN???

 

Jein. Sicherlich hat jeder bis zu einem gewissen Grad seinen eigenen Glauben. Frag mal 100 Katholiken, wie sie den heiligen Geist beschreiben würden: Du würdest 100 verschiedene Antworten bekommen. Das ist ja auch gut so und keinesfalls schlimm.

Um Glauben aber gemeinsam leben zu können, muß man eine gewisse Basis haben, auf der man übereinstimmt. In der sich jeder irgendwo wiederfinden kann. Und da kommt der Glaube mit der Kirche in Kontakt. Die Kirche gibt bestimmte "Leitlinien". Wenn ich allen mein Ganzes Leben über nichts anfangen kann, bin ich vielleicht trotzdem ein religiöser Mensch, ich wäre aber in einem katholischen Gottesdienst total fehl am Platz und würde mich dort nicht wiederfinden.

Eben weil jeder Mensch anders ist und sich Gott auf jeden persönlich einlässt, sind Glauenserfahrungen unterschiedlich. Die Aufgabe, " die Gruppe herzustellen, die sich mit gemeinsamer Basis vernünftig treffen kann" ist eine Aufgabe der Kriche.

Es müssen also nicht alle Hirne komplett das gleiche denken, um katholisch bezeichnet zu werden.

 

 

Hey, Wahrheit ist definiert mit *Übereinstimmung mit den Tatsachen*. Das funktioniert nicht, Karo.
Damit definiert sich richtig und falsch. Wird eine Sache wahr, nur weil tausend Leute unabhöngig das gleiche sagen/die gleichen Tatsachen beschreiben?

 

Deshalb kann aber die Warheit eines anderen ganz anders aussehen. Kein Mensch sagt, daß ich die allgemeine, universal Warheit besitze. (Das sieht sogar die Kirche so...).

+++Wo steht, daß das die Kirche so sieht?+++

Müsste ich suchen. Ich hatte mich die Woche bevor ich dieses Posting schrieb genau über das Thema mit einer Pastoralreferentin unterhalten.
...weil *absolut* umgangssprachlich als *vollkommen, uneingeschränkt* gebraucht wird.
Ja, eben.

 

Viele Grüße

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Hallo Karolin!

 

Ich weiß jetzt nicht, wie Du das gemeint hast, aber wenn es nur diese eine Wahrheit gibt ("Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben"), dann müssen doch logischerweise die anderen "Wahrheiten" falsch sein und das nicht nur für mich persönlich, sondern auch vom Verständnis der Verkündigung durch die Kirche her 

 

Schöne Grüße

Verena

 

Hallo Verena,

 

ja, da kommt man an einen Punkt, wo Glaube und Kirche ganz eng zusammenliegen.

Für dich persönlich wären andere Warheiten falsch und für die Kirche auch. Das hängt aber etwas mit dem zusammen, was ich im vorherigen Posting schon angesprochen habe. Eine Aufgabe der Kirche ist es, "die gemeinsame Basis herzustellen, also den Boden zu liefern". Ansonsten wüsste ja kein Mensch mehr, ob er nun in einem kath. Gottesdienst wiederfindet oder nicht.

In dem Sinne bist du also die Kirche. Und die Kirche spricht aus ihrer Sichtweise heraus, ebenso wie auch für dich ein anderer Weg falsch wäre.

 

Das heißt aber noch lange nicht, das der Weg eines Hindus ihn nicht ebenfalls zu seinem Ziel führen kann.

 

Für mich persönlich ist aber der einzige, richtige Weg, denn ich gehen kann, das katholische Christentum. Das ist mein wahrer Weg und dann muß ich ihn auch ganz gehen.

 

Grüße

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Und die Kirche spricht aus ihrer Sichtweise heraus, ...

 

Ist das nicht zu wenig? Die Kirche verkündet die Wahrheit!

 

Lk 11,33 Niemand zündet ein Licht an und stellt es in einen versteckten Winkel oder stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf einen Leuchter, damit alle, die eintreten, es leuchten sehen.

 

Das heißt aber noch lange nicht, das der Weg eines Hindus ihn nicht ebenfalls zu seinem Ziel führen kann.

 

Jesus hat gesprochen: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben." Er sagte nicht: Ich bin ein Weg ....

 

Apg 4,12 Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen

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Es gibt eine universelle Wahrheit, mag diese auch aussehen, wie sie will - aber es gibt sie. Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten:

 

1) Keiner hat auch nur die blasseste Ahnung, und alle liegen falsch.

2) Ein einziger hat die Wahrheit; daraus folgt, dass alle, die davon abweichen, in ihren Abweichungen falsch liegen.

3) Keiner hat die volle Wahrheit, aber alle gewisse Teile davon.

 

Alle Offenbarungsreligionen beanspruchen für sich die Position 2, weil ihnen die Wahrheit von Gott selbst mitgeteilt wurde. Folglich müssen sie davon ausgehen, dass alle Abweichungen an der Wahrheit vorbei gehen. Es kann keine Toleranz im Sinne von 1) oder 3) geben, sonst würde man ja die vertretene Wahrheit in Frage stellen.

 

Man kann nun nicht wissen, wer letzten Endes recht hat (weil es kein Wissen, sondern ein Glauben ist), aber dass alle davon überzeugt sind, selbst recht zu haben, während alle anderen im Unrecht sind, ist absolut logisch. Da unterscheiden sich die Religionen in keinster Weise. Und sie würden auch unglaubwürdig, wenn sie nicht davon überzeugt wären, als einzige die volle Wahrheit zu kennen.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Hallo Wolfgang!

 

Es gibt nur einen, Der behauptet: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben".

 

In der ganzen Geschichte der Menschheit hat sich solch gewaltige Aussage sonst keiner angemaßt! Auf Glaubwürdigkeit überprüfenswert, oder nicht? :blink:

 

Aber ich weiß schon, Dein Statement ist objektiv und für alle Anschauungsvarianten gut geeignet ... :blink:

bearbeitet von Accreda
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Ganz klar ist die Wahrheit absolut.

 

Die Wahrheit is nur weder von Würde, Ansehen, noch vom Weihegrad der Person abhängig!

 

Wer kennt nicht das Märchen "Des Kaisers neues Kleid"? In diesem Falle hängt die Wahrheit weder von der Meinung eines jeden ab, und der König kann nicht verschweigen, daß er nackt ist.

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Des Kaisers neues Kleid

 

- frei erzählt -

 

Es war einmal ein König, der hatte soviele schöne Kleider und wurde vom Volk sehr verehrt und gleichzeitig gefürchtet, weil er zwar ein zwar ein strenger aber ein guter König war.

 

Eines Tages kam ein Schneider zu ihm, der sagte, er könne ihm das kostbarste Kleid aller Zeiten nähen. Dieses Kleid sollte nun mit feinsten Fäden aus Gold genäht werden. Allerdings - so gab der Schneider an - daß diese Fäden einer speziellen Sorte seien, daß nur derjenige imstande war, es zu sehen, der ein reines Herz hatte.

 

So gab der König den Auftrag, und der betrügerische Schneider tat so, als würde er etwas nähen, nähte aber gar nichts, denn er hatte nichts in der Hand. Als der König ihn fragte, so sagte er nochmals, daß nur derjenige die Fäden sehen konnte, wenn nichts Boshaftes im Herzen sei. So traute sich der König nicht zu sagen, daß er nichts sah, sondern tat so, als ob der Schneider was nähen würde.

 

Als nun das Kleid fertig sein sollte, tat dann der König so, als würde er etwas anziehen, war aber in Wirklichkeit nackt. Und sodann ließ er verkünden, daß er dieses Kleid mal vorstellen wollte, das kostbarste Kleid aller Zeiten werden sollte. Erklärte zuvor aber, daß nur derjenige dies Kleid sehen konnte, wer ein reines Herz habe. So traute sich niemand was zu sagen.

 

Dann gab es eine Riesenprozession, bei der der König dem Volke das Kleid vorführte und alle applaudierten und jubbelten dem König zu. Während der König durch die Menschenmenge ging, stand ein 5 jähriges Kind an der Seite, der fragte seine Mutter dann, warum der König nackt sei, so daß der König das Kind hören konnte. Dann aber merkte der König, daß er ein Betrugsopfer geworden war, denn ein so kleines Kind konnte unmöglich ein unreines Herz haben.

 

Die Moral der Geschichte: Die Wahrheit ist weder von Rang noch von Würde der Person abhängig, sondern die Wahrheit rechtfertigt sich selbst.

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Das heißt aber noch lange nicht, das der Weg eines Hindus ihn nicht ebenfalls zu seinem Ziel führen kann.

 

Hallo Karolin!

 

Mir ist da jetzt nochwas dazu eingefallen, aber vorher möchte ich Dich bitten, näher zu erläutern, was Du mit "seinem Ziel" genau meinst.

 

Schöne Grüße

Verena

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Hallo Karolin!

 

Mir ist da jetzt nochwas dazu eingefallen, aber vorher möchte ich Dich bitten, näher zu erläutern, was Du mit "seinem Ziel" genau meinst.

 

Mit dem Ziel, meine ich das eintgültige Ziel eine Religion. So zum Beispiel bei uns, das Heil/Vollkommenheit in sich und das ewige Leben zu erlangen. Im Budhismus - soweit er noch als Religion zu bezeichnen ist - die Erleuchtung. Im Hinduismus aus dem Kreis der als Last empfundenen Leben und Widergeburten auszusteigen um im entgültigen Tod den Frieden zu finden..

 

Ziel ist also grob gesagt (!) bei jedem etwas höheres und besseres zu erlangen. Wärend es bei dem einen "nur" die persönliche Erleuchtung ist, oder der Ausstieg aus der Wiedergeburt, sprengen wir so ziemlich den Gipfel. Wir Katholiken düfen die Nähe zu Gott erwarten, also den Himmel. Und wir haben auch allen Grund dazu, dies zu glauben. In keiner anderen Religion kam Gott den Glaubenden so nahe, wurde in Jesus Christus so konkret und wurde dieses Versprechen in so greibarer Form ausgesprochen.

 

Für mich ist das Ziel und der Weg, das mir das Christentum anbeitet, der einizige gehbare. Der Weg, der mir persönlich einen Sinn verleiht. Der einzig Wahre und richtige für mich. Alles andere wäre für mich mehr oder weniger genauso sinn- und hoffnungs-los wie der Atheismus.

Wäre ich in Indien geboren, wäre ich jetzt vielleicht gläubiger Budhist, dann wäre dieser Weg für mich der einzig richtige und ich könnte mit dem Christentum wenig anfangen. Das würde aber aus dieser Sicht heraus wenig machen, weil Tatsache ist, daß ich einen Weg habe und auf diesem Weg meine Erfüllung und meinen Sinn finden könnte.

 

Darum sind für mich die eigentlichen Exoten nicht die, die irgendeine "außergewöhnliche" Religion haben, sondern die Atheisten. Mein engerer Bekanntenkreis besteht aus der interessanten Kombination von: 1Muslima, 1 Hindu, 1Jüdin, 1Protestant und mit mir einem Katholik. Und dann gibts noch einen Atheisten. Wenn wir uns über Religion unterhalten ist das meist sehr interessant, auffallend ist aber, das jeder den anderen sehr schnell versteht, weil jeder das Gefühl des Gottglaubens kennt, oder das Gefühl, das einem etwas Heilig ist. Am weitaus größten und gravierensten sind die Unterschiede zu unserem Atheisten. Der weiß manchmal gar nicht von welchen Dingen oder Gefühlen wir sprechen und das kann man auch nicht vermitteln.

 

Und um den Beogen zu spannen:

Das meinte ich mit Ziel. Jede Religion hat eines und bietet einen oder mehrere Wege dazu an. Das Ziel, das für einen Sinngebend ist und der Weg, der für einen gehbar ist, ist der einzig Wahre und Richtige für einen. Die einzigen, die mir da etwas "Sorgen" bereiten sind die Atheisten. Bei denen gibt es soetwas nicht. Da ist alles Ziel-los, hoffnungs-los und Sinn-los.

 

Grüße

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Hallo Karolin!

 

Ich greife jetzt mal einen Satz heraus:

 

Wir Katholiken düfen die Nähe zu Gott erwarten, also den Himmel. Und wir haben auch allen Grund dazu, dies zu glauben.

 

Ist dann der Himmel, als Verheißung Jesu Christi, nur was für die Christen und der Hinduist wird - gemäß seinem Glauben - wiedergeboren, usw.? ask.gif

 

So klingt das nämlich ....

 

und

 

Das meinte ich mit Ziel. Jede Religion hat eines und bietet einen oder mehrere Wege dazu an. Das Ziel, das für einen Sinngebend ist und der Weg, der für einen gehbar ist, ist der einzig Wahre und Richtige für einen.

 

Jede Religion ist wahr, je nachdem wo ich hineingeboren bin und wo ich den für mich richtigen Sinn sehe .... meinst Du das so ask.gif

 

Gruß Verena

bearbeitet von Accreda
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Ist dann der Himmel, als Verheißung Jesu Christi, nur was für die Christen und der Hinduist wird - gemäß seinem Glauben - wiedergeboren, usw.?

 

So gesehen ist der Himmel nur etwas für Christen. Ich muß zum Himmel, zur Gottesnähe von mir aus ja sagen können. Der Himmel/die Gottesnähe kann einem nicht unfreiwillig geschenkt - also aufgezwungen werden. Spätestens dann wäre es kein Himmel mehr, sondern Zwang. Um das Heil zu erlangen, muß ich dem Heil zustimmen, es wollen.

Es ist also der gleiche Grund, warum weder ein Atheist noch ein Hindu in den Himmel kommt.

 

Ab hier spreche ich aus meiner, katholischen Sicht:

Für mich wird ein Hindu nicht wiedergeboren. Es gibt für mich nur das ewige Leben oder den kompletten, seelischen und biologischen Tod als Alternative.

 

Das was der Hindu glaubt ist aus meiner Sicht falsch. Ich bin mir aber bewusst, das ich eine absolute und keine universall Warheit besitze. Also kann ich ganz gut damit leben, das der Hindu eine andere Meinung hat, auch wenn sie aus meiner Sicht völlig falsch ist. Für ihn ist das sein gehbarer, Weg. Dann soll er dies tun. Auch wenn er aus meiner Sicht nicht der Richtige ist.

 

 

Jede Religion ist wahr, je nachdem wo ich hineingeboren bin und wo ich den für mich richtigen Sinn sehe .... meinst Du das so

 

Du musst zwischen zwei Blickwinkeln unterscheiden: Der eine ist der neutrale, indem du praktisch aus dem Abseits auf alle Religionen blickst, der andere ist der, bei dem du deinen eigenen Glauben mit einbeziehst.

Wenn du deinen eigenen Glauben mit einbeziehst ist nur deine Religion wahr und alle anderen falsch, weil jede Religion einen absoluten Wahrheitsanpruch besitzt.

Bei einem neutralen Blickwinkel, ist deine für dich genauso richtig, wie für den anderen seine Religion. Weil du und auch der andere einen absoluten Wahrheitsanspruch haben.

Es kommt also immer auf das Bezugssystem an.

 

Da ich nunmal religiös bin, stelle ich mich normalerweise nicht auf den neutralen Standpunkt. Ich lebe mit meinem religiösen, bin mir aber bewusst, das ich nicht andere herabwürdigen darf, oder behaupten kann, daß ich die universelle Warheit besitze.

 

Grüße

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Hallo Karolin!

 

Bezüglich Blickwinkel: Bleiben wir einfach bei Deinem eigenen, denn mit neutral fange ich auch nichts an :blink:

 

Tod, Gericht, Himmel (= ewige Seligkeit), Hölle (= ewige Verdammnis/Qual) - Das sind die 4 letzten Dinge aller Menschen.

 

Deine Erklärung vom "kompletten, seelischen und biologischen Tod", wo ordnest Du diese ein, unter Himmel oder unter Hölle Fragezeichen.gif

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Den kompletten Tod ordne ich aus meiner Sicht als Hölle ein. Weil der seelische Tod auch das Ende des ewigen Lebens beduetet. Durch den seelischen Tod bin ich nämlich zu keiner Gottesbeziehung mehr fähig.

 

Grüße

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Hallo Karolin!

 

Zusammenfassung, so wie ich Deine Aussagen verstehe:

 

Weder ein Hindu noch ein Atheist kommt in den Himmel, denn dieser ist nur etwas für Christen. Dann bleibt nur mehr die Hölle, die ewige Pein.

 

Also kann ich ganz gut damit leben, das der Hindu eine andere Meinung hat, auch wenn sie aus meiner Sicht völlig falsch ist. Für ihn ist das sein gehbarer, Weg. Dann soll er dies tun.

 

Abgesehen jetzt mal davon, daß ich mit diesen Aussagen nicht konform gehe, aber im Hinblick darauf, daß dieser quasi ja dann direkt auf die Hölle zusteuert, wirken Deine Worte auf mich mitleidlos und apathisch.

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...und was passiert dann?

Nichts, Claudia. Abgesehen von dem Üblichen, was ohnehin jeder weiß: ein verwesender Leichnam.

 

Allerdings halte ich die Aussage, auf die sich Deine Frage bezieht, für falsch. Damit ist auch meine Antwort ein reiner "Gedankenversuch" à la: "was wäre, wenn ..."

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+++Den kompletten Tod ordne ich aus meiner Sicht als Hölle ein. Weil der seelische Tod auch das Ende des ewigen Lebens beduetet. Durch den seelischen Tod bin ich nämlich zu keiner Gottesbeziehung mehr fähig.+++

 

...und was passiert dann? 

 

Hallo Claudia,

 

aus meiner, christlichen Sicht wäre das die Hölle. Mir würde das weh tun. Und zwar ganz reele, seelische Schmerzen zufügen.

 

Aus atheistischer Sicht würde - wie Lucia ja schon gesagt hat - gar nichts passieren. Es gibt ja weder Himmel noch Hölle für euch. Aus meiner Sichtweise würdet ihr zwar in der Hölle leben - wenn ihr den Christen sein würdet. Weil ihr es aber nicht seid, empfindet ihr die Hölle als genauso wenig existent, wie ihr den Himmel bzw das ewige Leben als existent finden würdet. So gesehen lebt ihr in keinem von beidem und werdet in keinem von beidem leben.

 

Was also passiert ist wirklich 'nichts' nur der biologische Tod, als absolutes Ende von allem.

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