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An Maria


Franz-Xaver

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An Maria

 

Maria klar, viel hochgelobte Herrin, süße,

Hilf mir durch Deines Kindes Ehr,

daß ich die Sünde büße.

Du flutige Flut der Tugend,

Erbarmung, aller Güte,

Der süße Gottesgeist

aus deinem edlen Herzen blühte:

Er ist Dein Kind, dein Vater und dein Schöpfer.

Wohl uns, daß du ihn durftest einst gebären!

Den Höhe, Tiefe, Breite, Länge

nie umgreifen ging,

Dein kleiner Leib mit süßer Keusche

ihn umfing.

Kein Wunder gleicht dem wunderbaren Ding:

Der Engel Königin,

du trugst ihn ohne alle Schweren.

 

Walther von der Vogelweide

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Ich habe auch was schönes gefunden, das wohl am besten hierher passt:

 

O Maria, Ihn zu schauen,

konntest du dich je getrauen?

Mussten nicht in heiligem Grauen

Liebesflammen dich verzehren?

 

Wurde nicht dein Blick zunichte

vor dem strahenden Gesichte,

da als Kind erschien der lichte

Gott, im Fleisch sich zu verklären?

 

Ist dein Geist dir im Verlohen,

als du stilltest, nicht entflohen?

Wie vermochtest du den höhen

Unermesslichen zu nähren?

 

Jacopone da Todi (1230-1306)

 

Neben diesem Text stand folgendes Bild:

 

06nativi.jpg

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Franciscus non papa

zwischenbemerkung,

 

Jacopone da Todi (1230-1306) gilt auch als verfasser des stabat mater dolorosa, das zwar eigentlich gar keine sequenz im stregen sinne ist, aber als sequenz (ad lib.) dient. eine der ganz wenigen noch in der liturgie erhaltenen sequenzen und sehr oft vertont.

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