Jump to content

Bedeutung von 2.Korinther 12,2a


oli

Recommended Posts

2.Korinther 12,2a

 

Ich kenne jemand, einen Diener Christi, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde

 

 

 

Kann mir jemand die Bedeutung dieser Stelle erklären, was ist der "dritte Himmel"?

 

 

 

Danke im voraus :blink:

 

Grüsse

 

oli :P

bearbeitet von oli
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In der Antike ging man von einem 10-stufigen Himmelsgebäude aus; dies ist bis heute im Islam allgemein bekannt (Gott thront natürlich im siebten Himmel). Der Diener Christi hat also einen recht guten Einblick ins Jenseits gewinnen können.

bearbeitet von dr-esperanto
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gemäß dem Zusammenhang der Stelle argumentiert Paulus hier gegen Leute, die er ironisch "Überapostel" nennt. Diese versuchten sich dadurch zu legitimieren, daß sie anscheinend religiöse Erfahrungen, Ekstase und so weiter völlig überschätzten. Offensichtlich machten sie auch die Korinther mit ihrer Überschätzung außergewöhnlicher Geistesgaben "verrückt".

Paulus scheint solche Dinge nüchterner beurteilt zu haben, was ihn der Verdächtigung ausgesetzt hat, auf diesem Gebiet ein Ignorant und gar kein "richtiger" Apostel zu sein.

 

Darum kommt Paulus in 2. Kor 12 auch auf seine pneumatischen" Erfahrungen zu sprechen, obwohl es eingentlich nichts nützt (V. 1).

 

Paulus bedient sich für die Andeutung seiner unaussprechlichen Erfahrungen zeitgenössischer Vorstellungen und Bilder, wie wir sie auch aus anderen spätjüdischen Schriften kennen:

 

Die rabbinische Auslegung meinte:

"Die Rabbanan haben gesagt: Zwei Firmamente (= Himmel) gibt es, denn es heißt: Der einherfährt in dem Himmel der Himmel Ps 68, 34. Unsere Lehrer haben gesagt: Drei (Himmel gibt es), denn es heißt: Der Himmel und der Himmel der Himmel 1Kön 8, 27"

(Strack-Bill. III, 531).

 

Im Gegensatz zu seinen Widersachern und den Apokalyptikern seiner Zeit entfaltet Paulus die ganze Angelegenheit aber nicht ausführlich, sondern begnügt sich mit Andeutungen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mellon hat die Sache ja bereits in den Zusammenhang gerückt. Ich habe eine Ergänzung/Korrektur (?) zu dr_esperantos Beitrag: Der Kommentar zum NT weist zwei unterschiedliche Vorstellungen für die jüdischeAntike aus: Zum einen die Vorstellung von sieben Himmelssphären (daher womöglich auch noch unser «im siebenten Himmel sein»), dann die Vorstellung von drei Himmelssphären, wobei die dritte die oberste ist.

 

 

Die Exegeten der «Jersalemer Bibel» haben sich für das ‹dreisphärige Modell› entschieden und ordnen dieser Entrückung des Paulus den obersten Himmel zu. Aber Paulus geht es ja gerade nicht darum, sich mit einer mystischen Schau zu brüsten. Es geht, wie Mellon andeutete, um seine Legitimation gegenüber den «Überaposteln» in einer Sorgengemeinde, die dem Sensationellen einen Rang über Gebühr einräumte.

 

Nach dem Motto: Ich kann dat auch!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kenne jemand, einen Diener Christi, der vor vierzehn Jahren bis in den dritten Himmel entrückt wurde

 

Gerade diese Bezeichnung – im Kontext wird ja ganz deutlich, dass Paulus sich selber meint – als «Diener Christi» sagt aus, worauf es ankommt: Nicht auf die Fülle extatischer und mystischer Erlebnisse, nicht auf das Außergewöhnliche, Wunderbare, Spektakuläre, sondern darauf, Diener Christi zu sein.

 

Auf den ganz normalen Alltag.

 

In diesem Sinne,

Peter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... obwohl das Außergewöhnliche, das überraschend im Alltag gesschieht, manchmal auch etwas hat. Man sollte ich nur davor hüten, diese Erfahrungen "herbeiführen zu wollen", oder auch anzunehmen, man könnte ohne diese Erfahrungen nicht mehr auskommen.

 

Herzliche Grüße

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...