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Firmvorbereitung wie gestalten


matze1980

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Hallo zusammen,

 

ich bin mit einer Firmvorbereitungsgruppe und wir haben die ersten Termine ausgemacht.

 

Da mir bewusst ist, dass die meisten Kinder/Jugendlichen in der Gemeinde nur kommen, weil es die Oma will, es Geschenke gibt etc.

möchte ich dennoch versuchen, Sie besonders anzusprechen.

 

Geplant ist ein eher weichspülerischer Ablaufplan, der halt Spiele beinhaltet, ein bisschen Gruppenarbeit hier und da, aber meines Erachtens nicht in die Tiefe geht.

 

Mir schwebt vor, diese Jugendlichen knallhart mit den Themen zu konfrontieren, von denen sie meinen Ahnung zu haben, um vielleicht irgendwo in ihnen das Verlangen zu wecken, doch mehr von ihrem verschüttetten Glauben zu entdecken.

Einige Kollegen meinten, es reiche ihnen vollkommen, wenn sie nette Menschen würden und höflich sind.

Mir ist dafür die Firmung zu schade und unter Wert verkauft.

 

Daher die Frage an alle die Ideen haben oder vielleicht selbst schon mal so etwas gemacht haben:

Was kann ich tun, wie packe ich sie am besten an ohne sie zu verschrecken, und wie weit kann/muss ich dabei gehen...

 

Für Hilfe wäre ich hier echt dankbar

 

 

Gruss

 

Matthias

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Also aus meiner Gemeinde (Saarland) ist mir zugetragen worden, daß die Firmlinge brennend daran interessiert sind, was die Kirche wirklich lehrt und daß man es ihnen erklärt. Die Zeit des Herumdrucksens um "peinliche" Wahrheiten scheint passé zu sein!

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Ich hatte gerade im IN Extremo-Forum eine Diskussion mit einem 19-jährigen und seinen Firmerlebnissen. Ich versuche mal da was rüberzubringen. Kann man mal drüber nachdenken:

 

http://www.inextremo.de/_innercircle/phpBB...er=asc&start=30

 

Achte auf DarkKingKane

 

An seiner Reaktion merkst Du, wie wichtig es ist, dass das Mit- und Untereinander in der Gruppe stimmt.

Die Zugangsdaten sind inner und extremo.

bearbeitet von utah-r
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Firmvorbereitung ist ein schwieriges Kapitel (davon weiß ich ein Lied zu singen). Am wichtigsten scheint mir zu sein darauf zu achten, dass die Firmlinge nicht von außen etwas aufgepfropft bekommen, das sie ohnehin nicht für relevant halten, sondern dass sie als religiöse Subjekte ernstgenommen werden.

 

Wenn wir glauben dass Gott sich in der Welt offenbart, dann müssen wir auch darauf vertrauen dass die Firmlinge bereits mit ihm "in Kontakt waren". Und darauf hab ich bisher immer ganz gut aufbauen können. Die Erlebnisse und Erfahrungen der Firmlinge sind eine gute Basis um sie mit den eigenen Erlebnissen und Erfahrungen in Verbindung zu bringen, die auch in Bezug auf Gott und Kirche hin offen sind. Dadurch bekommen sie doch auch viel vom Glauben mit.

 

Ein Problem sind hier die vielen verschiedenen Erfahrungen die die Firmlinge in ihrem bisherigen Leben gemacht haben und wie man die auf einen Nenner bringt. Da sind wir immer den Weg gegangen ihnen vorher gemeinsame Erfahrungen zu ermöglichen. Dazu wurden verschiedene Workshops angeboten (über einen längeren Zeitraum) von Arbeit im Altenheim bis zum Erstellen einer Zeitung. Diese Workshops wurden begleitet, und reflektiert - und in der Begleitung und Reflexion wurden dann die Erfahrungen der Firmlinge mit unseren Erfahrungen als gläubigen ChristInnen in Verbindung gebracht.

 

Das hat für mich (und ich glaube auch für die Firmlinge) mehr Sinn gemacht als "Die Kirche glaubt, dass .... und die Kirche glaubt dass ..."

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Geplant ist ein eher weichspülerischer Ablaufplan, der halt Spiele beinhaltet, ein bisschen Gruppenarbeit hier und da, aber meines Erachtens nicht in die Tiefe geht.

 

Mir schwebt vor, diese Jugendlichen knallhart mit den Themen zu konfrontieren, von denen sie meinen Ahnung zu haben, um vielleicht irgendwo in ihnen das Verlangen zu wecken, doch mehr von ihrem verschüttetten Glauben zu entdecken.

Genau diese Weichspuelerei hat mich fuer Jahre von der Kirche entfernt. Wenn's nur um nette Menschen geht, dann kann ich auch in den Fussballverein gehen.

 

Ich haette mir im nachhinein fast gewuenscht, dass wir einfach mal durch den Katechismus gegangen waeren und einige Themen daraus aufgegriffen haetten. Gar nicht um dogmatisch zu sagen "so isses", sondern um eine Diskussionsgrundlage zu haben. Wenn einer einen Standpunkt hat, dann kann man wenigstens diskutieren. Aber wenn einer keinen Standpunkt hat, was macht man dann?

 

Vom Kirchentag wuerde berichtet wie eine Frau einen Moench ueber das Thema Sexualitaet befragte. "Also wenn ich Dir da was konkretes sagen wuerde koenntest Du damit auch nichts anfangen" war die Antwort....

 

Was soll man damit bitteschoen anfangen? Da wendet sich der, der eben noch interessiert war, ab und sucht sich was anderes.

 

Gruesse

 

Max

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Meine eigene Firmung liegt erst ein paar Monate zurück.

 

Es ist wirklich schwierig die Jugendliche an die Kirche zu binden; von der Gruppe würde wohl kaum einer mehr was mit Kirche zu tun haben, wenn wir nicht zusammen in den Osterferien nach Taize fahren würden. Aber bevor wir uns jeden zweiten Sonntag treffen, kommen manche davor auch in die Messe.

 

Auch ich hab gemerkt, dass die meisten ein starkes Bedürftnis haben mal über den Glauben zu diskutieren. Und weil wir das an zwei Wochenenden locker und offen gemacht haben ist das gut bei den meisten angekommen.

 

Also: Nicht drum herum reden, nicht verschönern und alle ernst nehmen! :blink:

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Ich vermute, dass mit "Weichspülerei" vor allem Inhalts- und Substanzlosigkeit gemeint ist.

 

Deshalb ist es vielleicht von Beginn an wichtig, dass man sich nicht nur fragt, wie man methodisch den Jugendlichen etwas gibt, sondern was für Inhalte man bietet.

 

Da viele Jugendliche kaum eine klare Vorstellung von Christentum haben, sind da zentrale Aussagen des Christentum wichtig. Also: Keine Endlosdiskussionen über Zölibat, Jungfräulichkeit Mariens, Dogmen ja oder nein ... sondern eine Einführung in zentrale Themen des Christentums.

 

Grundsätzlich gehört meiner Meinung da hinein:

 

- Die Person Jesu.

- Die Botschaft von Kreuz und Auferstehung

- Was Glauben bedeutet.

 

Und bei der Firmung natürlich:

- Das Wirken des heiligen Geistes.

 

Von der Methode her würde ich darauf achten, dass spirituelle Erfahrungen gemacht werden können:

 

- Segnungen

- Meditationsabende

 

 

Und vor allem scheint mir wichtig, dass man sich nicht von dem Gedankengang erpressen lässt: "Wenn wir das so machen, kommt keiner."

 

Da ich selbst schon Firmungen vorbereitet habe, weiß ich aber, wie schwer so etwas durchzuführen ist - nicht nur bei den Firmanden, sondern auch bei den Firmbegleitern und auch bei der Gemeinde.

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"Wenn wir das so machen, kommt keiner."

Ich glaube sogar, daß diese Gefahr gar nicht besteht.

 

Nach meinen Erfahrungen ist man im gespräch mit Firmlingen relativ schnell mit den "Reizthemen" durch - sie sind gar nicht wirklich daran interessiert. Dagegen fragen sie nach Gott - wir sollten darum diese entscheidende Frage in den Mittelpunkt stellen.

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Der wichtiste Inhalt bei der Firmvorbereitung sind für mich die Firmlinge selbst. Als religiöse Subjekte ernstgenommen, entpuppt sich in ihnen und mir als Vorbereitenden der Glaube und wir können gemeinsam Kirche sein.

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Riskier es. Ich habe es genau so gemacht und gute Erfahrungen damit gemacht. Ncähtliche Gebete in der Kirche, Litaneien (z.B. die Namen Gottes Litanei - ich war dermaßen überrascht, über die vielen Namen Gottes, die sie für annehmbar hielten!), ... . Das geht auch.

 

Meine Firmgruppe trifft sich immer noch. Auf beharrliches Nachfragen der Jugendlichen hin. Wir bereiten Gottesdienste vor, stellen immer ein Frage aus dem Glaubensumfeld (Lied, Bibel, Zeitung, ...) in den Mittelpunkt und diskutieren darüber. Wir haben uns vorgenommen, ein Zeitfenster für Gott offen zu halten in unserem Alltag.

 

Klar fahren wir auch mal ins Kino, sehen ein Film an oder grillen, aber all das könnten sie problemlos auch ohne mich.

 

Ich habe bei den Katechetentreffen vorgeschlagen, in Zukunft auch diese Treffen mit einem Gebet zu begleiten, für unsere Firmgruppen, für dir Firmung, um den Heiligen Geist. Fortgesetzt von jedem Katecheten im Alltag. Und die Gemeinde bitten, sich dem Gebet anzuschließen. Keiner hat etwas dagegen gesagt, aber gemacht wurde es dennoch nicht. Ich hätte es selber in die Hand nehmen sollen, aber das habe ich mich damals noch nicht getraut.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ich halte es am Anfang für sehr wichtig, den Jugendlichen wieder zu zeigen, wie man Glauben auch lebt. Nicht nur darüber diskutieren!

Wie viele Jugendliche hast du in deiner Gruppe, die nicht mal mehr die Grundgebete können? Zeig ihnen den Weg zum Beten. Und hier bitte in den unterschiedlichsten Variationen. Bei vielen ist der direkte Kontakt zu Gott schon lange verloren gegangen und erst wenn der wieder hergestellt ist, (die Firmvorbereitung ist hier vielleicht die letzte Gelegenheit) kannst du sie mit anderen Themen konfrontieren.

 

LG, gimu

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Ja, ihr müßt jede Sitzung mit einem Gebet beginnen! Faßt euch an die Hände und betet wie die Amerikaner mit gesenkten Köpfen. Wenn einer fertig ist, darf der nächste frei formulieren, aber keinen Zwang!

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Klar. Ich schreibe meiner Firm-Nachfolge-Gruppe gerade die Beiträge von Mecky zum Johanna-Film. Grins. Soll ich anschließend mal berichten, was dabei herauskam?

 

Filme und Lieder sind meine bevorzugten Gesprächs-Einstiege.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ich halte es am Anfang für sehr wichtig, den Jugendlichen wieder zu zeigen, wie man Glauben auch lebt. Nicht nur darüber diskutieren!

Wie viele Jugendliche hast du in deiner Gruppe, die nicht mal mehr die Grundgebete können? Zeig ihnen den Weg zum Beten. Und hier bitte in den unterschiedlichsten Variationen. Bei vielen ist der direkte Kontakt zu Gott schon lange verloren gegangen und erst wenn der wieder hergestellt ist, (die Firmvorbereitung ist hier vielleicht die letzte Gelegenheit) kannst du sie mit anderen Themen konfrontieren.

 

LG, gimu

Beim ersten Mal ist es mir passiert, dass einer das Kindergebet brachte:

 

Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm.

 

Wildes Gelächter, ein Riesenschreck bei mir ... was soll ich denn jetzt machen?

 

Und als alles erschöpft ausgelacht hatten (ein Glück, da hatte ich Zeit, mich wieder einzufangen), habe ich gesagt, kommt, lasst und das doch mal genauer anschauen und mit einer Frage beginnen: Wollt ihr in den Himmel? Und das war dann der Einstieg!

 

Herzliche Grüße

Martin

bearbeitet von Martin
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Es ist schön zu hören, dass es bei euch Firmgruppen gibt, die sich auch regelmäßig treffen.

 

Als Zwischenfrage:

Wie alt sind eure Firmlinge? Wurde bei jemanden das Firmalter schon erhöht?

 

Einen schönen Sonntag,

gimu

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Hallo zusammen,

 

vielen Dank für die vielen Anregungen.

Ich werde das mit den Gebeten am Beginn machen und auch den Katechismus einbinden.

 

Ich denke, vom Material werde ich schon einiges zusammen bekommen.

Da ich mir aber die Motivationsquote vorstellen kann, würden mich auch noch ein paar Kniffs interessieren, wie man den Kursclown, gelangweilte zu Aufmerksamkeit bewegt bzw. zu einem Verhalten, das nicht mehr stört.

 

Vielen Dank

 

Matthias

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Da ich mir aber die Motivationsquote vorstellen kann, würden mich auch noch ein paar Kniffs interessieren, wie man den Kursclown, gelangweilte zu Aufmerksamkeit bewegt bzw. zu einem Verhalten, das nicht mehr stört.

Hallo Matthias,

 

was ist denn das für eine Einstellung? :blink: So schlimm wirds schon nicht werden! Und wenn der eine oder andere wirklich nicht will, dann kannst du sie auch zu nichts zwingen. Wir sollten für die "Störer" beten.

 

Ich wünsche dir alles Gute!

 

Liebe Grüße

gimu

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Da ich mir aber die Motivationsquote vorstellen kann, würden mich auch noch ein paar Kniffs interessieren, wie man den Kursclown, gelangweilte zu Aufmerksamkeit bewegt bzw. zu einem Verhalten, das nicht mehr stört.

1. Firmung ist freiwillig - d. h. wer durch sein Verhalten demonstriert, dass er nicht will, den könnte man einfach vor die Türe setzen.

 

2. "Projekte" vergeben: z. B. die einen ein Referat über den Aufbau der Messe halten lassen, die nächsten ein Quiz über die 10 Gebote vorbereiten lassen, das 3. Untergrüppchen einen Sketch über die Sakramente. Einen "Lehrer" provoziert man mal schnell, aber mit den "Kumpels" will man es sich doch nicht verderben - wenn die Kinder selber was machen, ist auch der Lernerfolg viel größer.

 

Viel Erfolg!

 

Gruß,

Lucia

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Sicherlich sollte Firmvorbereitung eine Hilfestellung dazu leisten, Gott im persönlichen Leben zu entdecken.

 

Schließlich fragen sich Jugendliche:

 

Was hat Glaube mit mir zu tun?

Engt er nur ein, macht er mich frei, hilft er mir?

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Schließlich fragen sich Jugendliche:

 

Was hat Glaube mit mir zu tun?

Engt er nur ein, macht er mich frei, hilft er mir?

Diese Frage - als ausgesprochene Frage - ist mir bei Jugendlichen nicht so oft begegnet.

 

Das Bedürfnis nach Glauben dagegen begegnet mir bei Jugendlichen des öfteren. Dabei geht es meistens nicht um die Frage, was ein vorgegebener Glaube dem Jugendlichen geben kann, sondern darum, dass Jugendliche dabei sind, sich eine Lebenseinstellung aufzubauen, die Orientierung, Hoffnung und Spiritualität verspricht.

 

Um ausgesprochene Fragen hervorzulocken, bedarf es entweder eines vertrauten Gesprächs (samt dessen Atmosphäre), oder eines provokativen Zeugnisses, oder einer Methodik, um die unausgesprochenen Fragestellungen in einen Fragesatz zu locken.

 

Meiner Meinung nach geht es bei Jugendlichen zu einem ganz großen Teil darum, dass nicht nur etwas aus ihnen hervorgelockt wird, sondern dass ihnen etwas gegeben wird. Jugendliche haben sich ja noch nicht so viel erarbeitet, haben noch nicht so viel erlebt und reflektiert, wie Erwachsene. Sie sind deshalb stärker darauf angewiesen, dass ihnen Glaub- und Vertrauenswürdiges an die Hand gegeben wird.

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