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Vater, Freund, Bestimmer, Herrscher


Flo77

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Hallo Zusammen,

 

nachdem in Poliven's "Hand- und Stehkommunion"-Thread soviel über Demut und Stolz geschrieben wurde, mal eine Frage:

 

Wie begegnet Euch Gott eigentlich?

 

- als Vater, zu dem ich jederzeit kommen kann ...

 

- als Freund, der mir in Freud und Leid beisteht ...

 

- als Bestimmer, der mein Leben in feste Regeln zwingt und dem ich mich ganz unterwerfen muss ...

 

- oder ganz anders?

 

Ist es eigentlich demütig Gott einen "alten Sack" (oder schlimmeres) zu nennen, wenn man glaubt, er hat einen geärgert?

 

Ist es respektlos, ihm nach so einem Wutanfall noch um etwas zu bitten?

 

Unabhängig davon ob ich etwas ausspreche oder nicht, kennt Gott uns doch sowieso in und auswendig ...

 

Ich meine, was dahinter steckt ist die Frage, auf welcher Ebene kommuniziere ich mit Gott?

Gut, die Perspektiven wechseln häufig: zwischen Freund und Punchingball (was auch mal dasselbe sein kann), zwischen Bittsteller und Kollege usw.

 

Klar ist er mein Schöpfer, dem ich zu Dank ebenso verpflichtet bin, aber das bin ich meinen Eltern (wenn auch auf anderer Ebene zugegeben) auch und trotzdem kriegen die meine Kritik zu hören, wenn mir was nicht passt.

 

Liebe Grüße

 

Flo

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Ich kann mich nicht erinnern, daß mich der liebe Gott je geärgert hätte, demnach habe ich Ihn auch noch nie so abfällig bezeichnet.

Ich kommuniziere mit Gott in vielerlei Varianten:

  • Gottesdienst;
  • Rosenkranzgebet;
  • dem unbekannten Menschen, dem ich auf der Straße begegne und dabei denke: Du bist Gottes Geschöpf, mögest Du den Weg finden;
  • einfach mal den Blick dankbar nach oben richten
  • ...

:blink:

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Ich kann mich nicht erinnern, daß mich der liebe Gott je geärgert hätte, demnach habe ich Ihn auch noch nie so abfällig bezeichnet.

Ich kommuniziere mit Gott in vielerlei Varianten:

  • Gottesdienst;
  • Rosenkranzgebet;
  • dem unbekannten Menschen, dem ich auf der Straße begegne und dabei denke: Du bist Gottes Geschöpf, mögest Du den Weg finden;
  • einfach mal den Blick dankbar nach oben richten
  • ...

:P

Dann war er ausgesprochen nett zu Dir :blink:

 

Mich hat er schon hin und wieder ganz schön hingehalten ohne zu sagen was los war, bzw. mich in Situationen hineinmanövriert, in die ich freiwillig nie gegangen wäre und deren Sinn mir bis heute unklar ist (aber wir vertrauen ja trotzalledem ...)

 

Man kann glaube ich doch sagen, wir hatten schon richtig Knies. Und da habe ich ihm so einiges an den Kopf geworfen.

 

Mir ging es auch weniger um die konkreten Situationen (die sind glaube ich für die meisten von uns die gleichen), sondern vielmehr darum wie man Gott anspricht: unterwürfig, respektvoll, auf gleicher Ebene, ...

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Nunja, dies in Eigenschaftswörter zu fassen ist etwas schwierig. Wenn ich mich vor Gott hinkniee, bezeichne ich dies nun als unterwürfig, devot, fromm? Hat alles so einen bitteren Beigeschmack, das von sich selbst zu sagen (siehe auch die Demutsdiskussion im Kommunionsbeitrag).

 

Aber ich glaube es ist akzeptabel, wenn man schlicht sagt, mit dem Niederknien z.B. erkenne ich Gott als meinen Herrn an. Mein Herr und mein Gott!

 

Da gibts ja so ein schönes Lied:

 

Herr ich bin Dein Eigentum, Dein ist ja mein Leben.

Mir zum Heil und Dir zum Ruhm, hast Du mir's gegeben.

Väterlich führst Du mich, auf des Lebens Wegen,

meinem Ziel entgegen."

 

Deine Treue wanket nicht, Du wirst mein gedenken,

wirst mein Herz in Deinem Licht, durch die Zeit hin lenken.

So weiß ich, Du hast mich in die Hand geschrieben,

ewig Dich zu lieben.

 

Gib auch, daß ich wachend sei, Herr, an Deinem Tage,

und das Licht der Gnaden treu, durch mein Leben trage.

Daß ich dann, fröhlich kann, Dir am End der Zeiten,

Herr entgegenschreiten.

 

Wenn ich nun meine Beziehung zu Gott genauso betrachte wie in diesem Lied, so kann ich dies in keine definitiven Eigenschaftswörter fassen :blink:

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Vertrauensvoll.

 

Jesus folgend: aufschauend, familiär-väterlich, liebend-respektvoll-achtend. Abba.

 

Nicht kumpelhaft. Nicht unterwürfig.

 

Mich nicht auf seine Ebene hebend, ihn nicht herabziehend.

 

Herzliche Grüße

Martin

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- als Bestimmer, der mein Leben in feste Regeln zwingt und dem ich mich ganz unterwerfen muss ...

So gesehen ist das so. Aber das hat nichts von Freiheitsberaubung oder Einengung, ganz im Gegenteil. Es gibt im Grunde nur das eine Gebot, und wer das als Gebot auffasst, tja ...

 

Ausserdem, wähle ich nicht Gott als meinen "Bestimmer", dann wird diese Rolle von jemand anderem besetzt, oder gar von mir für andere. Egal wie, ich verliere dabei immer.

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Mich hat er schon hin und wieder ganz schön hingehalten ohne zu sagen was los war, bzw. mich in Situationen hineinmanövriert, in die ich freiwillig nie gegangen wäre und deren Sinn mir bis heute unklar ist (aber wir vertrauen ja trotzalledem ...)

 

Hallo Flo77,

 

es scheint tatsächlich so, dass Gott für uns Wege vorbereitet, deren Sinn wir auf den ersten Blick nicht erkennen können oder besser: deren Sinn wir bestreiten. Nun kann ein Sinn aber auch unklar bleiben- auch auf längere Zeit hin. So sehe ich das. Allerdings kann Gott, auch wenn er immer mit uns ist, uns auch frei entscheiden lassen. Wir entscheiden dann, welchen Weg wir gehen. Dabei können natürlich auch Fehler und Irrwege entstehen, die aus der Freiheit heraus resultieren. Wenn wir dann danach, wenn sich der Weg als Fehler offenbart hat, auf Gott schimpfen, bleibt die Frage, ob wir für jede Entscheidung jemand "anderen" verantwortlich machen können.

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es scheint tatsächlich so, dass Gott für uns Wege vorbereitet, deren Sinn wir auf den ersten Blick nicht erkennen können oder besser: deren Sinn wir bestreiten. Nun kann ein Sinn aber auch unklar bleiben- auch auf längere Zeit hin. So sehe ich das. Allerdings kann Gott, auch wenn er immer mit uns ist, uns auch frei entscheiden lassen. Wir entscheiden dann, welchen Weg wir gehen. Dabei können natürlich auch Fehler und Irrwege entstehen, die aus der Freiheit heraus resultieren. Wenn wir dann danach, wenn sich der Weg als Fehler offenbart hat, auf Gott schimpfen, bleibt die Frage, ob wir für jede Entscheidung jemand "anderen" verantwortlich machen können.

Hallo Tobi,

 

auch wenn das hier total OT ist und ich eigentlich eher von Dir und den anderen wissen wollte, wie andere Beziehungen zu Gott aussehen und weniger eine Kritik an meiner eigenen Beziehung zu Gott durchzufechten ...

 

Es geht mir nicht darum jemand anderen für meine Fehler verantwortlich zu machen!

 

Tatsache ist, dass ich (wenn ich darum gebeten habe) immer Zeichen bekommen habe wo es lang geht. Ich wäre sonst nie in Franken gelandet.

 

Von daher haben alle Abschnitte meines Lebens nicht nur logisch in einander gegriffen, sondern haben sich auch stets zum Guten entwickelt.

 

Während dieser ganzen Zeit war Gott da, egal was ich gemacht, gedacht, unterlassen, gesagt oder gebetet habe.

 

Und wir sind/waren uns einig: im Zweifelsfall krieg' ich den Schubs in die richtige Richtung aber zusammen machen wir das schon. Hat auch wunderbar geklappt.

 

Das Problem tauchte erst auf, als ich an seinem (Gottes) Verstand ernsthafte Zweifel bekam, weil die Kontinuität nicht mehr erkennbar war. Es half kein Beten, flehen oder sonst etwas: da kam kein Zeichen, kein Schubs, kein Engel oder sonst jemand - nichts.

 

Ich habe ernsthaft die Möglichkeit in Betracht gezogen, ob auch Gott sich von einem entfernen kann, und was ich in diesem Zustand der "Gottverlassenheit" denn bitte schön hätte lernen sollen weiß ich immer noch nicht.

 

Da war Heulen und Zähneklappern ....

 

Eine endgültige Antwort auf diese Frage nach dem im Stich gelassen werden von Gott habe ich übrigens immer noch nicht (und ich erwarte auch keine in diesem Forum - wenn er mir die Antwort im Leben schuldig bleibt, wird es eines der ersten Dinge sein, die ich fragen werde, wenn ich in 120 Jahren vor ihn treten muss). Wenn er mich nur einfach zur Verzweiflung hätte treiben wollen - das wäre einfacher gewesen.

 

Liebe Grüße

 

Flo

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Als ich den Thread-Titel gelesen habe, fehlte mir z.B. "Vertrauter".

 

Ich halte es auch für sehr schwer meine Haltung zu Gott in Eigenschaftswörter zu packen. Mir ist es sehr wichtig wenn ich mich auf jemanden 100%ig verlassen kann und ihn voll und ganz vertrauen kann. Ich glaube, dass sich durch diese Sicherheit und dieses Vertrauen, das ich bei Gott habe, von ganz allein die richtige Haltung einstellt.

 

Ansonsten finde ich das Posting von Martin ganz gut.

 

Klar ist er mein Schöpfer, dem ich zu Dank ebenso verpflichtet bin, aber das bin ich meinen Eltern (wenn auch auf anderer Ebene zugegeben) auch und trotzdem kriegen die meine Kritik zu hören, wenn mir was nicht passt.

 

Wie du bereits gesagt hast, Gott kennt uns in und auswendig. Aber warum sollte ich es ihm nicht trotzdem sagen, wenn mir etwas nicht passt? Für eine gesunde Beziehung schickt es sich bestimmt nicht, wenn immer nur "Schönwetter-Gespräche" laufen.

 

Mich hat er schon hin und wieder ganz schön hingehalten ohne zu sagen was los war, bzw. mich in Situationen hineinmanövriert, in die ich freiwillig nie gegangen wäre und deren Sinn mir bis heute unklar ist (aber wir vertrauen ja trotzalledem ...)

 

Man kann glaube ich doch sagen, wir hatten schon richtig Knies. Und da habe ich ihm so einiges an den Kopf geworfen.

 

Womit ich aber zurückhalten bin, das ist eine "Anklagende-Haltung". Ich glaube, ich hatte noch nie das Gefühl einer totalen "Gottverlassenheit" und kann das wahrscheinlich auch schlecht nachempfinden aber ich bin schon durch ziemlich besch... Zeiten gegangen und hier versuche ich einfach mit Gott zu arbeiten und nicht gegen ihn, auch wenn die Situationen manchmal schwer zu verstehen sind.

 

@Poliven

Hierfür möchte ich bitte ein Beispiel:

 

als zorniger und zugleich barmherziger Vater....

 

Liebe Grüße

gimu

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