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Auferstehung: Was für Zweifel?


Lichtlein

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Jedem, wirklich jedem, der sich auch nur ansatzweise mit dem Johannesevangelium befasst, ist klar, dass es bei dem Begriffspaar »Licht« – »Dunkel« bei Johannes (auch) um eine symbolische Begrifflichkeit geht. Es fehlt mir leider die Zeit, das zu erörtern.

 

(Geändert von Lichtlein um 11:47 - 18.Februar.2003)

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Zitat von Ketelhohn am 22:42 - 17.Februar.2003

Zweifel an der Auferstehung – um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen – scheint mir übrigens besonders auch da vorzuliegen, wo man von der „historischen Tatsächlichkeit“ – die man ablehnt – eine „Glaubenswahrheit“ oder ein „reales“ Ereignis scheiden will; wobei hier „real“ meint: „nicht historisch“ – wie immer ein gesunder Mensch das begreifen soll. Solche Positionen vertreten etwa Karlinal Lehmann und sein Kollege Kasper, im Anschluß natürlich an Karl Rahner.

 

(Geändert von Lichtlein um 11:35 - 18.Februar.2003)


 

 

Hallo Robert,

ohne die Auffassungen, auf die Du heir verweist, genau zu kennen, ergibt sich schon ein Problem in Bezug auf die Auferstehung.

 

Historisch kannst Du bestenfalls nachweisen, dass das Grab leer war und dass damit bestimmte Ereignisse verbunden waren. Das heißt aber noch lange nicht, dass jeder an das glaubt, was da geschehen ist.

Für die Jünger Jesu und aller ihnen nachfolgenden Gläubigen hat sich durch die Auferstehung die Botschaft Jesu als wahr erwiesen.

Dennoch ist dieser Glaube ein freiwillig angenommener und keiner, der sich automatisch durch ein historisches Ereignis ergibt, sei dieses Ereignis noch so aufdrängend und klar.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

 

habe die Formatierung repariert. Lucia

 

(Geändert von Lichtlein um 21:46 - 18.Februar.2003)

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Zitat von Lichtlein am 10:17 - 18.Februar.2003

Da alle drei (Rahner, Kasper, Lehmann) allerdings nicht sehr sparsam im publizieren sind, wäre ich für genauere Zitate recht dankbar - sonst sind die drei Monate, die ich für die Arbeit habe, vorüber, eh' ich den ganzen Rahner durchgeackert habe - von den beiden Kardinälen ganz zu schweigen.


 

Drei Monate... da kann ich ja auch noch nachblättern. Vielleicht kannst Du bis dahin ja auch noch DAMIT was anfangen?

 

http://www.karl-leisner-jugend.de/Auferstehung.htm

 

 

 

(Geändert von Corinna um 11:58 - 18.Februar.2003)

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Die Frage lautet also, gab es ein Ereignis in der Geschichte, in der ein Mensch mausetot war, begraben wurden und dann in einem neuen, "verklärten" Leib wieder herumgelaufen ist. Hätte man in dem Grab also eine Videokammera gehabt, was hätte sie aufgezeichnet.

 

Die Interpretation des Ereignisses ("gestorben für unsere Sünden, auferstanden zu unserer Rechtfertigung" ) ist eine ganz andere Sache und steht hier nicht zur Debatte.

 

Ich sehe grundsätzlich 3 Möglichkeiten:

1.)  Es war so, wie berichtet - wow !

2.)  Die Zeugen haben subjektiv die Wahrheit gesagt, in Wahrheit ist Jesus jedoch aus dem Koma erwacht, und in seinem "alten" Leib den Jüngern "erschienen". Das ganze war jedoch für die Zeugen so umglaublich, dass sie gerne an ein Wunder glaubten. Die wenigen Eingeweihten, die Jesus geholfen haben, haben aus verständlichen Gründen geschwiegen (Todesgefahr) und so hat dieser "Glaube" ungehemmt seine Runde gemacht.

3.) Das ganze ist von vorne bis hinten erstunken und erlogen. Man hat einfach alte Mythen aufgegriffen.

 

Was ist nun plausibel?

 

 

Die 3. Variante möchte ich ausschließen. Paulus berichtet von 500 Augenzeugen (fragt sie doch!), auch die anderen Gründer des Christentums (Paulus ausgenommen) sind größtenteils dafür grausam gestorben weil sie bezeugt haben, was sie gesehen haben. Sie hätten sich dann kollektiv ein Märchen ausdenken und verkünden müssen. Also dass eine Bewegung wie das Christentum auf einem Märchen gegründet ist, das kann ich mir nicht vorstellen.

 

Bleiben für mich nur noch 1.) oder 2.)  Ich denke bevor man an eine übernatürliche Variante glaubt, sollte man die natürlichen Erklärungen ausschöpfen. Die alten Germanen glaubten ja auch, dass die Götter stritten, als es donnerte und blitzte - heute wissen wir es besser.

 

Variante 2): Es ist  unwahrscheinlich, dass ein Mensch eine Kreuzigung überlebt, aber möglich (Josephus berichtet von so einem Fall). Das Grabtuch von Turin spricht dazu eine deutliche Sprache, aber die kennt ihr ja schon (s. unten). Warum also nicht?

 

Für mich gibt es also keinen Erklärungsnotstand, so dass nur noch Variante 1) übrig bliebe.

 

Mein größter theologischer Einwand ist eigentlich der: warum greift ein Gott der grundsätzlich in die naturgesetzlichen Abläufe ja dann eingreifen könnte (wenn ers vor 2000 Jahre ja dann getan hat), nicht in Fällen wie Auschwitz ein (Theodizeeproblem).

 

Mein zweitgrößter theologischer Einwand ist der, dass eine übernatürliche Auferstehung für unser Heil gar nicht notwendig ist, also warum sollte ers dann gemacht haben?

 

 

 

 

(Geändert von Ketzer um 20:16 - 18.Februar.2003)

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Lieber Jürgen, es ist mir schon klar, dass dich sowas stört, aber durchs Löschen wird es doch auch nicht besser. Du mußt die Sache schon mit dir selber ausmachen. Es wäre auch bereichernder, wenn du sachlich darauf eingehen würdest und es nicht pauschal als Blödsinn abhandeln würdest. Fällt dir nicht mehr ein?

Thema ist : Zweifel an der Auferstehung. Die wurden ausgeführt:

 

1. Es gibt eine plausible und auch mögliche natürliche Erklärung (wozu dann krampfhaft an was Unnatürlichem festhalten)

2. Es gibt theologische Widersprüche (Theodizee, Auferstehung nicht notwendig zur Erlösung).

 

 

(Geändert von Ketzer um 20:21 - 18.Februar.2003)

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Liebe Lucia, nachfolgend – vorerst unkommentiert – einige Zitate:

 

Karlinal Lehmann:

»Mit der historischen Tatsächlichkeit ist das so eine Sache. Auf jeden Fall ist die Auferstehung Jesu Christi ein reales Ereignis [...] Die Auferweckung Jesu Christi durch Gott den Vater ist streng genommen ein Geschehnis in der Sphäre Gottes, das im Kern nicht zu unserer Geschichte gehört. Aber es wirkt sich als Ereignis in Raum und Zeit aus« (Lehmann, KNA-Interview im Jahre 1992; Lehmann selbst zufolge ist dies eine seiner zentralen und oft wiederholten Thesen, erstmals vorgetragen 1968 in seiner theologischen Dissertation »Auferweckt am dritten Tag nach der Schrift«).

 

Kollege Kasper:

»Schon rein sprachlich betrachtet handelt es sich bei der neutestamentlichen Überlieferung von der Auferstehung Jesu nicht um neutrale, berichtende Aussagen, sondern um Bekenntnisse und Zeugnisse von Glaubenden.«

»Die Auferstehungszeugnisse sprechen von einem geschehen, das den bereich des historisch Feststellbaren transzendiert; sie stellen insofern ein historisch-exegetisches Grenzproblem dar.«

»Historisch feststellbar ist nicht die Auferstehung selbst, sondern nur der Auferstehungsglaube der ersten zeugen und u. U. das leere Grab.«

Die Texte über die Erscheinungen Jesu nach seiner Auferstehung seien »von ihrem Aussageziel her zu interpretieren [...]: der Begründung des Osterglaubens [...] Es geht bei den Erscheinungen nicht um objektiv dingfest zu machende Ereignisse: Man kann ihnen nicht als neutraler, distanzierter Beobachter begegnen [...] Man muß also davon ausgehen, daß es sich um ein gläubiges Sehen gehandelt hat.«

»Schwierigkeiten für diese Interpretation bereiten verschiedene andere Texte, wo von einem Betasten des Auferstandenen die Rede ist [...] Das scheinen auf den ersten Blick unerträglich drastische Aussagen zu sein, die hart an die Grenze des theologisch Möglichen gehen und in Gefahr stehen, einen „massiven“ Osterglauben zu begründen.« Sie seien nur akzeptabel, wenn man über die wörtliche Bedeutung hinausgehe und nach dem frage, was die Autoren zum Ausdruck bringen wollten (Kasper, Jesus der Christus).

 

Karl Rahner:

»Es kann dabei ruhig zugegeben werden, daß sich die auf den ersten Blick für uns als historische Details der Auferstehungs- bzw. Erscheinungsereignisse bietenden Berichte nicht restlos harmonisieren lassen, also eher zu deuten sind als drastische und dramatisierende Einkleidungen (sekundärer Art) der ursprünglichen Erfahrung „Jesus lebt“, als daß sie diese selbst in ihrem eigentlichen ursprünglichen Wesen beschreiben.« Sie seien also nicht als »massiv sinnliche Erfahrungen« zu verstehen (Rahner, Grundkurs des Glaubens).

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Off-Topic:

 

Man erkennt richtig den Widerwillen, mit dem Robert diese Zitate abgetippt hat. Normalerweise gehört er nämlich zu denjenigen, die sich nur sehr selten einen Tippfehler erlauben.

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Liebe Lucia + andere

 

ich möchte auf folgendes Buch hinweisen:

 

Karsten Bürgener:

 

Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten

 

Eine Osterharmonie ist möglich

 

Gruß

Erich

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Josef Steininger

Hallo Ketzer,

zu Deiner Variante 2 (Jesus hat die Kreuzigung überlebt):

Was meinst Du wohl, wie einer aussieht, der eine Kreuzigung überlebt hat? Meinst Du, so ein halber Leichnam könnte irgendjemand noch zu irgendwas inspirieren und begeistern? Er würde wohl mehr Entsetzen und Ekel hervorrufen als Begeisterung.

Diese Variante ist doch absolut unwahrscheinlich.

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Josef,

der ganze Vorgang ist sowieso schier unglaublich (wie auch immer du die Sache siehst). Er war ja auch die Geburtsstunde einer neuen Religion.

 

Es gibt auch im NT eine Reihe von Hinweise auf ein Überleben: Die "Heilverpackung" im Grab mit Alloe und Mhyrre (Heilpflanzen), die kurzen, geheimen "Besuche". Ein Jesus der etwas gegessen hat, Thomas hat seine Hand an seine Brust gelegt = ein realer Körper. Ein Mensch, der durch seinen Glauben anderen helfen und sie heilen konnte, konnte er nicht auch in seinem Körper Positives  bewirken und schier Übermenschliches leisten?

Die Berichte sind ja überlagert von Wundergläubigkeit usw. Der noch ahnbare historische Kern spricht für mich schon für diese Variante.

Die andere Variante ist doch viel unwahrscheinlicher. Da muß ich Volker rechtgeben.

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Josef, Helmut,

setzt Eure Diskussion bitte an anderer Stelle fort. Her stört das.

 

Danke,

Lucia

 

P.S.: weiteres zum Thema "Jesus hat angeblich die Kreuzigung überlebt" wird gelöscht.

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Nicht unwahrscheinlicher. Unmöglich.

 

Analogielos.

 

Aber eigentlich war es unmöglich, dass der Sohn Gottes vom Tod festgehalten wurde.

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Zitat von Lichtlein am 8:56 - 19.Februar.2003

Josef, Helmut,

setzt Eure Diskussion bitte an anderer Stelle fort. Her stört das.

 

Danke,

Lucia


 

ok,

Josef, sollte es da noch Bedarf geben, können wir das ja in "Auferstehung - Zweifel und fliegende Fetzen"  in der Arena fortsetzen.

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Die historische Frage nach dem leeren Grab finde ich ziemlich fruchtlos. Den Glauben an die Auferstehung kann es sowieso nicht begründen.

 

Zumal die Evangelisten sich keinerlei Mühe gemacht haben, hier historisch exakt zu beschreiben - im Gegenteil.

 

Matthäus:

Maria aus Magdala und die andere Maria gehen zum Grab. Ein Engel wälzt den Stein weg, ide Wächter fallen um. Der Engel verkündet die Auferstehung.

 

Markus:

Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und auch Salome gehen zum Grab. Der Stein istschon weg. Ein Engel verkündet die Auferstehung.

 

Lukas:

"Die" Frauen gehen zum Grab, später wird erklärt: Maria Magdalene, Johanna, Maria die Mutter des Jakobus und "die übrigen Frauen, die bei ihnen waren". Der Stein ist schon weg. Zwei Männer in leuchtenden Gewändern verkünden die Auferstehung.

 

Johannes:

Nur Maria von Magdale kommt zum Grab. Der Stein ist schon weg. Sie läuft zu Petrus und Johannes und berichtet, dass der Leichnam Jesu gestohlen sei. Petrus und der andere Jünger rennen zum Grab, der andere Jünger schaut ins leere Grab, Petrus geht zuerst hinein. Alles ist schon aufgeräumt.

 

Wer geht zum Grab? Wieviele Engel? Ist der Stein schon weg? All diese Details sind unterschiedlich beschrieben und wohl der theologischen Intention des jeweiligen Evangelisten unterworfen. Johannes weicht am stärksten ab. Gemeinsam ist allerdings das leere Grab bzw. die Auferstehung.

 

Paulus dagegen erwähnt das leere Grab nicht. Allerdings ist er, was die konkrete Geschichte Jesu angeht, auch sonst nicht sehr ergiebig. Für seine Verkündigung spielt das leere Grab offenbar keine Rolle, falls er von dieser Erzähltradition überhaupt etwas gewusst hat.

 

Man kann jetzt lang und ausgiebig darüber diskutieren, ob das offene Grab eine erzähltechnische Veranschaulichung ist, die vielleicht im Volksglauben recht schnell zustande gekommen ist, - oder ob es eine historische Tatsache ist. Den Glauben an die Auferstehung kann das offene Grab auf jeden Fall nicht begründen, sondern höchstens beschreiben und ein Bild liefern.

 

Auch wenn das Grab wirklich leer war, wären tausend andere Deutungen möglich, als die der Auferstehung. Esoteriker aller Jahrhunderte haben daran ihren Spaß.

 

Für irreführend halte ich vor allem eine Fixierung auf das offene Grab. Da bleibt ein falsches Bild zurück:

"Jesus ist auferstanden, denn (Begründung) das Grab war leer".

 

Dann muss ich denken: Franz von Assisi ist nicht auferstanden, denn sein Leichnam ist nicht verschwunden. (Gleiches gilt von all den Heiligen, deren Leichnam zur Gewinnung von Reliquien benutzt wurde).

 

Das ist meiner Meinung nach grober Unfug. Die Auferstehung, auch die leibliche Auferstehung, macht sich nicht daran fest, ob die materiellen Bausteine eines Körpers im Grab oder sonstwo sind.

 


Zitat Ketelhohn:

Zweifel an der Auferstehung ... scheint mir übrigens besonders auch da vorzuliegen, wo man von der „historischen Tatsächlichkeit“ – die man ablehnt – eine „Glaubenswahrheit“ oder ein „reales“ Ereignis scheiden will; wobei hier „real“ meint: „nicht historisch“ – wie immer ein gesunder Mensch das begreifen soll.

 

Richtig ist, dass jede Glaubensaussage in einem realen Geschehen wurzeln muss - alles andere wäre eine abgehobene und nicht lebenswirksame Scheinaussage.

 

Nicht richtig ist, dass man den Glauben unvermittelt auf historische Fakten gründen kann. Es gibt eine Differenz zwischen historischen Fakten und Glaubensaussagen.

 

Viele Erzählungen der Bibel sind im Sinne einer historischen Gegebenheit falsch und vermitteln dennoch den wahren Glauben. Im konkreten Fall müsste man sich sonst zwischen der Johannesversion und der Version der Synoptiker entscheiden: Maximal einer der Evangelisten kann recht haben.

Über diese historische Fragestellung hinweg kann ich aber sagen: Alle vier Evangelien geben (samt Paulus) getreu das für den Glauben Wesentliche wieder: Er ist auferstanden.

 

Die Frage ist nicht, ob ich historisch korrekt an solche Bibelstellen herangehe, sondern ob ich anhand dieser unnachprüfbaren Erzählungen zum Glauben finden kann: "Ja, er ist wahrhaft auferstanden". Und das "wahrhaft" bezieht sich eben nicht auf eine innerweltliche Wahrheit, die im Bereich des irdischen Lebens verbleibt, sondern bezieht sich auf die volle Wahrheit, die mehr umfasst, als wir mit Augen sehen. Real, aber nicht fassbar.

 

Denn genau vor diesem Problem stehen auch heute gläubige Trauernde wie Sterbende: Sie müssen auf etwas vertrauen, was sich der historischen (und insgesamt der innerweltlichen) Erfassbarkeit entzieht. Da hilft dann keine Historie nicht. Und der tollste Aufweis über die historische Echtheit des leeren Grabes gleitet hilflos an der Unfassbarkeit des Todes und der Auferstehung ab. Da brauchts Glauben, nicht Information.

 

Etwas anderes ist die Frage, wie dieser Glaube zustande kommt. Ich vermute, dass er tatsächlich durch solche Erzählungen wie der vom offenen Grab geprägt wird. Schon zuvor ist im Menschen eine (bewusste oder unbewusste) Neigung, ein Trieb, vorhanden, sich nicht mit der Endgültigkeit des Todes abzufinden. Die Suche nach einer Antwort ist vorgegeben. Und sie findet passende Nahrung in solchen Erzählungen, die sich - wie z.B. im Isenheimer Altar - zu wirkmächtigen Bildern verdichten können.

Eine reale Auferstehung, die innerweltlich nicht fassbar war, wurde in historistierende (was bleibt den anders?) Formen gegossen und somit fassbar gemacht. Das gläubige Auge - vorgeprägt von der Sehnsucht nach mehr, als die sichtbare Realität geben kann - erkennt in dieser Form die angemessene Antwort auf seine Suche anhand dieser unbeholfenen Darstellung.

 

Das ungläubige Auge, abgeschnitten von der Hoffnung auf die Erfüllung, erkennt nur die historischen Widersprüchlichkeiten. Es bleibt stehen beim Eindruck nüchterner Erkenntnisse ohne sich existenziell beeindrucken zu lassen (maximal sich romantisch beeindrucken lassen: "Eine schöne, aber illusionäre Geschichte...&quot

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Vielleicht können wir das Thema auf eine andere Ebene bringen, und den Bereich der Historie verlassen?

 

Also: Was bedeutet eigentlich Auferstehung und welche Zweifel gibt es dabei?

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Lucia, Mecky liefert oben zwar unfreiwillig ein Beispiel für Zweifel an der Auferstehung, will jedoch unbilligerweise eine Diskussion entfachen. Ich bitte darum billigerweise um Löschung seines Beitrags.
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Weil Lucia das Machtausüben Spaß macht, etwa?

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Zitat von Ketelhohn am 21:47 - 19.Februar.2003

Lucia, Mecky liefert oben zwar unfreiwillig ein Beispiel für Zweifel an der Auferstehung, will jedoch unbilligerweise eine Diskussion entfachen. Ich bitte darum billigerweise um Löschung seines Beitrags.


Lieber Robert,

der Bitte wird nicht entsprochen. 1. Thess. 5,21 "prüft aber alles, das Gute haltet fest!"- die Prüfung ist noch nicht abgeschlossen; also bleibt's stehen. Auch von Dir laß' ich mir das Denken nicht abnehmen - und off topic, beleidigend oder Thread-zerstörend ist Meckys posting nun wirklich nicht.

 

Gruß,

Lucia

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Ich storme mal brain über Zweifel und Unverständnis.

 

(Glaubens-) Zweifel halte ich allgemein nicht für etwas Außergewöhnliches und auch für nichts, was einem Christen nicht unterkommen darf. Verbissenes Ausweichen vor jedem Zweifel führt m.E. sogar zu schlimmen Fehlformen: Zur Suche nach unwiderleglichen (Totschlag-) Argumenten, zu geschlossenen Denksystemen, zu Erstarrung.

 

Zweifel an der Auferstehung Jesu scheinen mir im allgemeinen Zweifel oder sogar im für-unmöglich-Halten von Auferstehung allgemein zu wurzeln. Oder anders: Wer an seine eigene Auferstehung und an die Auferstehung seiner lieben Verstorbenen nicht glaubt, für den ist auch die Auferstehung Jesu unglaubbar.

 

Die Zweifel an der Auferstehung liegen in der Nichtsichtbarkeit und Nichtdenkbarkeit der Auferstehung begründet. Man sieht den toten Leichnam. Man sieht nichts von einer Zukunft jenseits des Todes. Und noch mehr: Das Leben nach dem Tod ist nicht vorstellbar.

 

Auch die biblischen Bilder (Festmahl, Thronsaal...) helfen nicht weiter. Sie widersprechen sich (was denn nu? Festmahl, Thronsaal, friedliche Welt, engelgleiches Schweben?) und beleuchten jeweils nur eine Facette dessen, was nicht vorstellbar ist. Auch das ewige Heil ist nicht denk-bar: Niemand kann ein Heil erdenken, das in Ewigkeit Heil bliebe. Allein schon "Ewigkeit" ist inhaltlich nicht aus-denkbar.

 

Bei der Auferstehung Jesu kommt noch mehr hinzu. Es handelt sich um etwas, was 2000 Jahre in der Vergangenheit zurückliegt. Wenn Leute schon anzweifeln, dass Jesus überhaupt gelebt hat oder dass er so war, wie ihn die Evangelien beschreiben ... legt es sich da nicht nahe, gerade das anzuzweifeln, was am Wenigsten vorstellbar ist, nämlich seine Auferstehung?

Geschichtliche Fakten können doch nie bewiesen, sondern höchstens mehr oder weniger gut belegt werden.

 

Eine andere Wurzel des Misstrauens in die Auferstehung ist die Ablehnung des Christentums und der christlichen Lehre insgesamt. Ist das nicht "Opium für das Volk", ein Machtinstrument? Man ködert die Leute durch eine Hoffnung, deren Zugangsbestimmung von einer machtgierigen Chlique kontrolliert werden. "Wenn das Gold im Kasten springt, die Seele in den Himmel springt".

Die Auferstehung Jesu als Urbild für unsere eigene Auferstehung kann missbraucht werden und wurde real missbraucht von Angehörigen der gleichen Kirche, die auch heute noch die Auferstehung Jesu lehrt.

 

Noch eine Grundlage des Zweifels: Die Angst sich auf ein Vertrauen einzulassen, das man nicht beweisen kann. Wie oft habe ich schon hier im Forum gelesen: "Das kannst Du (,Christ, ) nicht beweisen". Als Quelle der Sicherheit wird nicht ein persönliches Vertrauen, sondern Wissen gesucht. Damit gleitet man natürlich an der Frage der Auferstehung ab.

 

Sodann die Angst vor Illusionen. Man will sich nicht der illusionären Hoffnung hingeben, dass das Leben DOCH geborgen ist trotz aller Leiderfahrung, dass es DOCH einen umfassenden Sinn, eine Erfüllung, gibt. Es ist doch kindisch, sich an seine Wünsche zu klammern, anstatt realistisch der harten Wahrheit ins Gesicht zu schauen. Ja, manchmal habe ich das Gefühl, dass Menschen sogar eine Lust daran haben, nachzuweisen, dass das Leben im Tod endet, dass alles Leid nichts als Leid ist. Dann, endlich, hat man nichts mehr zu verlieren. (Dante: "Hier lasse alle Hoffnung fahren". Beim Anblick der Hölle.) Die Auferstehung Jesu wird hier zu einem verführerischen Illusionsgenerator, der die Menschen von der Wirklichkeit ablenkt. (Camus: "Und es ist doch besser, hier auf Erden die Ärmel hochzukrempeln und die Pest zu bekämpfen, als zum Himmel zu starren, wo Gott SCHWEIGT!" )

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Zitat von Lichtlein am 12:25 - 17.Februar.2003

 

"
Der Glaube an die Auferstehung Jesu stößt immer wieder auf Unverständnis und kritischen Zweifel.
"

 

Soweit der erste Satz der Themenstellung.


Schonmal Danke für die vielen Beiträge.

 

Mir ist eben noch mal das "immer wieder" aufgestoßen - als ich den KKK nach dem Wort "Auferstehung" abgescannt habe (wie schön, daß es Computer gibt!). Die ersten Zweifler an der Auferstehung waren ja wohl die, die erst mal höchstpersönlich ans Grab gesprintet sind, um sich zu überzeugen, ob es wirklich leer ist. Und dann der, der unbedingt seine Hand in die Seitenwunde legen mußte, um sagen zu können "er ist wirklich auferstanden!"

 

Vermutlich gibt es im Laufe der Jahrhunderte noch 'zig Ketzer und Haeretiker, die die Auferstehung bezweifeln ... Vielleicht kann ja jemand eine solche Liste einfach so auf meinen Monitor zaubern - ansonsten werd' ich wohl selber arbeiten müssen!  

 

Liebe Grüße,

und nochmal Danke,

Lucia

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