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Tierschutz als Verfassungsziel?


matze1980

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Wie steht ihr dazu, daß der Tierschutz in die Verfassung aufgenommen wurde und somit Staatsziel ist?

 

Verfehlt der menschliche Staat damit nicht ein wesentliches Element seiner selbst, als menschlicher Werteordnung?

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Ein Zitat aus der Bibel

 

 

 

Das 1. Buch Mose 9,12

 

Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen:

 

 

 

das schliesst auch Tiere mit ein, was auch andeutet Tiere gut zu behandeln.

Eine andere Stelle sagt auch Tiere haben auch eine Seele.

 

Grüsse

 

oli :blink:

bearbeitet von oli
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Hi Olli,

 

kann ich bitte kurz die Stellenangabe zu der Aussage haben, Tiere hätten eine Seele?

 

Das interessiert mich nun doch!

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Das 1. Buch Mose 1,30

 

aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was auf Erden kriecht, allem, was eine lebendige Seele hat, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah also.

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Hi Olli,

 

kann ich bitte kurz die Stellenangabe zu der Aussage haben, Tiere hätten eine Seele?

 

Das interessiert mich nun doch!

Bezüglich Seele möchte ich gerne kurz Hildegard von Bingen zitieren:

 

"Der Mensch geht aufrecht, weil er aus dem Geheimnis Gottes den Geist des Himmlischen empfing. Aber weil die Tiere von den Elementen die lebensspendende Luft (Seele) empfangen, sind sie zur Erde geneigt."

 

"Gedanken hat nur das vernünftige Lebewesen (der Mensch), nicht aber die wilden Tiere, da sie lediglich dahinleben und Sinn besitzen, mit denen sie erkennen, was sie fliehen und was sie suchen sollten. Allein die Seele, von Gott belebt, ist vernünftig."

 

"Nur der Mensch hat eine unsterbliche Seele. Sie ist ein Hauch und ist von Gott gesandt. Entsprechend den körperlichen Werken, seien sie gut oder schlecht, erhält sie ihren (entsprechenden) Lohn."

bearbeitet von Accreda
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Wie steht ihr dazu, daß der Tierschutz in die Verfassung aufgenommen wurde und somit Staatsziel ist?

 

Verfehlt der menschliche Staat damit nicht ein wesentliches Element seiner selbst, als menschlicher Werteordnung?

Nein.

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Wie steht ihr dazu, daß der Tierschutz in die Verfassung aufgenommen wurde und somit Staatsziel ist?

 

davon halte icg gaaar nix.

 

Wie ist der Stand heute:

Willste ein paar Kätzchen töten - kommste in den Knast. Tötest Du ein ungeborenes Kind, bekommste Geld.

 

Verkehrte Welt!!

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Wie steht ihr dazu, daß der Tierschutz in die Verfassung aufgenommen wurde und somit Staatsziel ist?

 

davon halte icg gaaar nix.

 

Wie ist der Stand heute:

Willste ein paar Kätzchen töten - kommste in den Knast. Tötest Du ein ungeborenes Kind, bekommste Geld.

 

Verkehrte Welt!!

Wenn man Katzen tötet kommt man ins Gefängnis? Ein bisschen übertrieben finde ich.

 

Grüsse

 

oli :blink:

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Tierschutz halte ich für ungemein wichtig, denn sie sind auch Geschöpfe Gottes mit einer Seele.

 

Grüsse

 

oli :blink:

Hallo Oli,

 

Tierschutz ist ja nicht das Problem, daß kann man per Gesetz formulieren, Verfassung ist aber ein ganz anderer Rahmen.

 

Normalerweise hat die Verfassung ja das Ziel ein Rahmenwerk für Menschen vorzugeben.

 

Und ich muß ganz ehrlich sagen, daß wenn das Grundgesetz Rechte für Tiere als Staatsziel einfordert und gleichzeitig - wie Erich schon richtig anmerkte - trotz der Würde des Menschen Abtreibung zulässt, verstehe ich die Gewichtung ehrlich gesagt nicht ganz!

 

 

Gruß

 

Matthias

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...denn sie sind auch Geschöpfe Gottes mit einer Seele.

 

Grüsse

 

oli :blink:

Ich möchte auf den Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 362-268 verweisen.

Dort steht die katholische Definition was Seele bedeutet, diese Definition sagt eindeutig aus, daß die Seele das geistige Lebensprinzip im Menschen (vgl. 363) ist.

 

Daher gibt es für mich keine Diskussion, ob Tiere eine Seele, im Verständnis wie es die Kirche lehrt, haben.

Unter Nr. 1416ff wird das Verhältnis von Mensch und Tier definiert.

Da stehe ich dahinter.

 

Tiere sind nicht willkürlich zu behandeln, aber selbst wenn man es mal tut, wiegt das weit weniger als bei einem Menschen.

 

Aber ich möchte noch eins betonen: Meine Mutter hat mir immer gesagt "Wer ein Tier schlecht behandelt, ist bei Menschen nicht besser"

Das zählt für mich allerdings auch!

 

Gruß

 

Matthias

bearbeitet von matze1980
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Das 1. Buch Mose 1,30

 

aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was auf Erden kriecht, allem, was eine lebendige Seele hat, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah also.

Hallo Oli, hallo Matze,

 

der Seelenbegriff kennt nunmal in der Tradition verschiedenste Bedeutungen. Man kann sie wie bei den Philosophen der Neuzeit als "Geist" und "Vernunft" verstehen.

 

Sodann gibt es auch dualistische Seelenkonzepte, wonach also die Seele sowas wie ein Gespenst, eine körperlose Freiheit ist, die die Materie durchdringt und sie sich zum Dienst macht. Nicht die Materie steuert die Bewegung des Körpers, sondern der Körper gehorcht dem Willen der Freiheit, sprich der Seele. Demnach ist die Seele das Größere, alles ist vom Geist getragen, der Geist bildet sozusagen die Basis oder die Grundlage für das Niedere, wie es in Erscheinung tritt, eben die Materie. Nun scheitern solche Modelle daran, daß ich mit meiner Freiheit nicht plotzlich sagen kann, ich möchte so große Hände haben, daß ich ein Flugzeug packen könnte, und dann habe ich sie. Meiner Freiheit sind Grenzen gesetzt, und nicht zuletzt stehen wir der Grenze des Todes völlig ohnmächtig gegenüber.

 

Man kann man die Seele auch in dem Sinne verstehen, wie sie die Bibel gemeint hat, als innere schöpferische Kraft, die Adam durch die Nase den Atem Gottes einhaucht und so ihn Lebendigkeit schenkt, über den Wassern schwebt und das Leben weckt. Gewissermaßen ist der Geist Gottes in allem gegenwärtig, allerdings in allem in verschiedener Weise. Auch der bloße Stein, der daliegt, hat die Lebendigkeit, ein Wunder Gottes zu sein, natürlich ist der Stein leblos.

 

Und dann haben wir einen Philosophen, der gewissermaßen ziemlich nahe am biblischen Verständnis argumentiert hat, wobei er sich vieles von Aristoteles in einer christlichen Leseweise angeeignet hat:

Thomas von Aquin.

 

Zunächst bezeichnet Thomas alles Belebte in sich stehende Bewegung, und jede Art von selbstständige Bewegung als eine Art "Bewegungsseele" (=nicht Seele!), zugleich Geheimnis und mit der Unbegreiflichkeit Gottes durchdrungen. Hierbei versteht sich also jegliche Bewegung des Lebendigen als ein Wunder, worüber wir nur in einer einfachen Art und Weise sprechen können. In diesen Dimensionen ereignet sich eine "Selbstbewegung", von daher bezeichnet er diese Bewegungen auch als Bewegungsseele Ich zähle seine Kerngedanken dabei frei auf:

  • Die pflanzliche Bewegungsseele: Wenn wir hinschauen, wachsen Pflanzen selbstständig nach oben, es findet eine Bewegung von unten nach oben entgegen der Schwerkraft. Aber nicht nur die Pflanzen "wachsen", sondern die Tiere und die Menschen wachsen auch. Demnach haben Tiere und Menschen auch eine pflanzliche Bewegungsseele. Diese Wachtumsbewegung oder innere Strebedynamik, ist eine selbstständige Bewegung, die im Innern aller Lebewesen ist. Pflanzen wachsen nicht so, daß etwas von außen sie auseinanderzieht, wie bei einem Hampelmann, sondern sie wachsen selbt. Diese innere Bewegung stammt nunmal kann nicht vom Unbelebten, stammen, sondern setzt mindestens Leben voraus.
     
  • Die Fortbewegungsseele: Sodann gibt es eine noch höhere Bewegungsart, und das ist die "Fortbewegungsseele". Hierbei handelt es sich um ein höheres/anderes Prinzip gegenüber der Wachstumsbewegung, die den Pflanzen nicht gegeben sind. Über diese Fortbewegungsseele verfügen wir ja auch, da wir uns von A nach B bewegen können.
     
  • Die Bewegungsseele zum Guten und auf Gott hin: Das ist das größte Geheimnis, weshalb Thomas von Aquin keinen einzelnen Begriff dafür nennt, sondern viele, dabei aber einige Dinge kennzeichnet, was zum Menschen dazu gehört. Genannt ist also das Streben und die Suche nach dem Guten, nach der Liebe und letzlich nach Gott, mitunter sucht man den Sinn des Lebens und nach Möglichkeiten der Realisierung. Hierbei gilt, daß auch das Martyrium und das Sterben wollen für einen Freund eine realistische Frage ist, die sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens stellt. Der Sinn des Lebens ist auch nicht Fressen und Lust. Am stärksten aber bewegt den Menschen die Frage nach Gott, mit der die Sinnfrage eng verwoben ist.

Bemerkenswert ist bei Thomas, daß er diese Seinsstufen zu einem Gottesbeweis ummodelt. Das Niedere und das Unbelebte ist nicht zureichende Ursache für das Höhere und für das Lebendige. Der leblose Stein hat keine Bewegung, wie soll es denn auch die Selbstbewegung in anderen Kontingentem (=nicht sein müssendes) sein? Sterblichkeit ist hierbei ein Zeichen dafür, daß nichts sich selbst das Sein garantiert, sondern das Sein von einem anderen her hat. Selbstverständlich ist dieses als religiös-philosophische Rede und nicht als eine bombenfeste Argumentation zu verstehen, die über jeden Zweifel erhaben wäre. Dennoch ist das alles wichtige Kennzeichen, die die Vernunft mit in den biblischen Glauben festigen, vorausgesetzt, man bleibt gleichzeitig immer ein Mystiker auch in der Argumentation.

 

Interessant bei Aristoteles - von dem Sich Thomas inspirieren ließ und eine christlich umgedeutet hat - ist, daß er die Seele als "Bewegungsprinzip" versteht. Wenn der Mensch stirbt, schwindet seine Freiheit auch, d.h. sie erlischt auch. Der Vorteil dieser Redeweise ist klar, daß ich mich als endliches Wesen so am besten verstehen kann, daß nicht nur mein Körper sondern meine ganze Existenz von Gott abhängig ist. Hierbei soll dann in der Auferstehung das Unbegreifliche geschehen, das was die Menschen für unmöglich halten. Dadurch ist die Herrlichkeit Gottes nochmal in die absolute Unbegreiflichkeit potenziert. Dieses Bild kommt in der Schrift oft vor.

 

Nachteil am aristotelischen Konzept ist, daß sich das theoretisch sich leicht verflachen läßt, indem nicht gesehen wird, daß Gott das Alpha und das Omega ist, Herr über Raum und Zeit ist. Darum also kann man also zugleich vom kommenden Gericht reden und gleichzeitig, von der Anschauung Gottes durch die Heiligen, die dann bei Gott Fürsprache halten. Die Heiligen, wo sind sie denn? Klar, bei Gott! Und Gott, wo ist er? Uberall! Also sind auch die Heiligen, die bei Gott sind, auch überall. Das darf nicht spiritistisch mißverstanden werden, sondern vielmehr so, daß sie in Gott geborgen und gehalten sind, in der himmlischen Hochzeit und Liebesbund sich befinden. Auch das ist Gegenstand des Buches der Offenbarung.

 

Wichtig ist in allen verschiedenen Modellen, daß die absolute Bedürftigkeit des Menschens nach Gott betonnt wird. Ohne Gott sind wir verloren, entweder droht uns der ewige Tod, oder die ewige Langeweile, die eine Art Tod mitten im Leben ist.

 

Grüße, Carlos

bearbeitet von platon
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Wie steht ihr dazu, daß der Tierschutz in die Verfassung aufgenommen wurde und somit Staatsziel ist?

 

Verfehlt der menschliche Staat damit nicht ein wesentliches Element seiner selbst, als menschlicher Werteordnung?

Hallo Matthias,

 

ich sehe darin eher ein Indiz dafür, dass der Mensch noch einen sehr langen Weg vor sich hat.

 

Wenn es immer noch nicht selbstverständlich ist, dass wir Tiere nicht anständig sondern ihrer unwürdig behandeln halte ich es auf jeden Fall für sinnvoll, diesen Anspruch zu dokumentieren.

 

Ich habe erst vor kurzem in einer Reportage gehört, dass Walfänger in Feuerland ("christliche" Walfänger aus Europa wohlgemerkt!) zum heizen der Tranöfen lebendige Pinguine verbrannt haben.

Mir kamen dabei so seltsame Assiozationen von rauchenden Schornsteine, Stacheldraht und gelben Aufnähern.

 

Ein solches Verhalten ist einfach menschenunwürdig und widerspricht mMn eindeutig unserem Verwaltungsauftrag aus Gen. 2,15-16 (EÜ)

 

15 Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte.

16 Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen,

 

bzw.

 

Gen 1 (EÜ)

28 Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.

29 Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.

 

Die GNB übersetzt Vers 28 mit

"Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen: »Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.«"

 

Das heißt doch wohl, dass wir eine Verpflichtung haben für unsere Umwelt

 

Vorallem aber wird unser Vorrecht der unsterblichen Seele dadurch mit einer großen Verantwortung belegt.

 

Dass der Gesetzgeber hier das Tier anscheinend bevorzugt ist mMn nicht haltbar.

 

Wie Du schon geschrieben hast, dokumentiert der Staat in der Verfassung seine Werteordnung. Dazu gehört aber auch sein Verhalten ggü. anderen Lebensformen.

 

Von daher finde ich die Aufnahme in die Verfassung eher verspätet.

 

LG

 

Flo

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