Jump to content

Begegnung in Jesus Christus


Kumalie

Recommended Posts

Gerhard Lohfink spricht davon, dass wir nach dem Tod Gott in Jesus Christus begegnen. Warum gerade in Jesus Christus? Warum nicht direkt in Gott? Kann mir vielleicht irgendjemand weiterhelfen?

Im voraus vielen Dank.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

dass wir nach dem Tod Gott in Jesus Christus begegnen.

"wer mich sieht, sieht den vater"... Joh17 irgendwas

 

außerdem ist das eine alte glaubensformel. wir beten auch immer im heiligen geist durch christus zum vater. hier ist die relation eine andere... aber immerhin.

 

"in jesus christus" wird auch auf eine weise mit paulus zusammenhängen, für den einai en christo - also in chritus sein - die erfüllung darstellt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Kumalie

Willkommen im Forum!

Deine Frage lässt in allen Richtungen Gedanken zu. Vielleicht müsstest du sie etwas konkretisieren. Fragst du nach der Dreifaltigkeit, also nach der Beziehung zwischen Gott Vater und Gott Sohn (und dem Heiligen Geist)? Oder fragst du danach, was nach dem Tod geschieht? Oder fragst du, in welcher Beziehung wir Menschen zu Jesus Christus, bzw. zu Gott Vater stehen (sollten)? Oder was genau?

 

Gruss

Ziska

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube, das hängt damit zusammen, daß Christus der einzige Vermittler zwischen Gott und Mensch ist. Jesus spricht von sich auch als der Tür, durch die man zum Vater gelangt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerhard Lohfink spricht davon, dass wir nach dem Tod Gott in Jesus Christus begegnen. Warum gerade in Jesus Christus? Warum nicht direkt in Gott? Kann mir vielleicht irgendjemand weiterhelfen?

Im voraus vielen Dank.

Der Katechismus der katholischen Kirche gibt die Antwort:

 

KKK 679 Christus ist der Herr des ewigen Lebens. Als dem Erlöser der Welt kommt Christus das volle Recht zu, über die Werke und die Herzen der Menschen endgültig zu urteilen. Er hat durch seinen Kreuzestod dieses Recht "erworben". Darum hat der Vater "das Gericht ganz dem Sohn übertragen" (Joh 5,22) [Vgl. Joh 5,27; Mt 25,31; Apg 10,41; 17,31; 2 Tim 4,1]. Nun aber ist der Sohn nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu retten [Vgl. Joh 3,17] und das Leben zu geben, das in ihm ist [Vgl. Joh 5,26]. Wer in diesem Leben die Gnade zurückweist, richtet sich schon jetzt selbst [Vgl. Joh 3,18; 12,48]: Jeder erhält Lohn oder erleidet Verlust je nach seinen Werken [Vgl. 1 Kor 3,12-15]; er kann sich selbst sogar für die Ewigkeit verurteilen, wenn er vom Geist der Liebe nichts wissen will [Vgl. Mt 12,32; Hebr 6,4?6; 10,26-31].

 

Warum gerade in Jesus Christus? Warum nicht direkt in Gott?

Jesus Christus ist Gott!

 

Gruß Verena :blink:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Antworten!

 

Ich hätte auch mit der Trinität argumentiert, aber warum unterscheidet Lohfink dann noch zwischen Gott und Christus?

 

Kennt jemand seinen Text? Wenn ich ihn richtig verstehe, spricht er auch davon, dass man nach dem Tod direkt zu Gott kommt.. was ist dann mit dem Jüngsten Gericht?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Antworten!

 

Ich hätte auch mit der Trinität argumentiert, aber warum unterscheidet Lohfink dann noch zwischen Gott und Christus?

 

Kennt jemand seinen Text? Wenn ich ihn richtig verstehe, spricht er auch davon, dass man nach dem Tod direkt zu Gott kommt.. was ist dann mit dem Jüngsten Gericht?

naja... die frage des jüngsten gerichts ist in der theologie einem paradigmenwechsel unterworfen.

das jetzt zu erklären hab ich keine zeit. jedoch stellt man sich das gericht im allgemeinen heute anders vor als noch vor dem konzil...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hätte auch mit der Trinität argumentiert, aber warum unterscheidet Lohfink dann noch zwischen Gott und Christus?

 

Weil Christus der menschgewordene Gott ist, ist er für uns Menschen "greifbar" geworden. Er ist sozusagen Gott, der uns entgegenkommt.

Christus ist, wohl auch in dem Lohfink-Zitat nicht von Gott als etwas/jemand anders unterschieden, sondern hier wird konkretisiert, wie Gott (der eine Gott, die Dreifaltigkeit) uns Menschen begegnet.

 

Kennt jemand seinen Text? Wenn ich ihn richtig verstehe, spricht er auch davon, dass man nach dem Tod direkt zu Gott kommt.. was ist dann mit dem Jüngsten Gericht?

 

Es ist etwas länger her, daß ich das gelesen habe, aber wenn ich mich richtig erinnere, geht Lohfink vom "Gericht im Tod" aus, d.h. wenn ich sterbe, sterbe ich in mein Gericht hinein - es gibt also kein "Warten" auf ein endgültiges Gericht am Ende der Zeiten.

Und soviel ich weiß, meint Lohfink nicht, daß "man", also jeder, notwendigerweise "direkt zu Gott kommt".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Antworten!

 

Ich hätte auch mit der Trinität argumentiert, aber warum unterscheidet Lohfink dann noch zwischen Gott und Christus?

 

Kennt jemand seinen Text? Wenn ich ihn richtig verstehe, spricht er auch davon, dass man nach dem Tod direkt zu Gott kommt.. was ist dann mit dem Jüngsten Gericht?

Ich würde sagen, weil Christus auch ganzer Mensch ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Antworten!

 

Ich hätte auch mit der Trinität argumentiert, aber warum unterscheidet Lohfink dann noch zwischen Gott und Christus?

 

Kennt jemand seinen Text? Wenn ich ihn richtig verstehe, spricht er auch davon, dass man nach dem Tod direkt zu Gott kommt.. was ist dann mit dem Jüngsten Gericht?

Ich würde sagen, weil Christus auch ganzer Mensch ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

zu Stefan Mellentin:

Und wie stellt man sich das Jüngste Gericht heute vor?

nun denn...

es ist zunächst einmal ein unterschied ob wir vom persönlichen gericht oder dem universalen gericht sprechen. früher - wir hatten im studium schnuckelige skizzen - war das genauestens "festgelegt" was wann kam und was nicht.

 

heute neigt man eher dazu, aufgrund der aufhebung der zeitlichkeit, davon zu sprechen, daß persönliches und universales gericht in eins fallen. die seele wird also nicht zweimal zum gericht vor gott gerufen.

 

dann denke ich, daß es wichtig ist, daß wir von dem anthropomorphen bild eines gerichtssaales wegkommen.

 

darüberhinaus wird das fegefeuer heute eher als schon auf seiten des himmels seiend verstanden. es ist also schon vorstufe zum himmel und nicht mehr ort der läuterung. fegefeuer = der schmerzlich reinigende prozess, sich die schuld von gott nachhaltig vergeben zu lassen...

 

++++++

das sind mal so ein paar stichworte... kann gern zu einzelnen punkten noch ausführlicher schreiben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerne, das interessiert mich nämlich brennend.

Also würde nach der (deutschen?) modernen Theologie das letzte Gericht und die Wiederkunft Christi ganz entfallen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

es ist zumindest ein unterschied, ob man vom ende der welt spricht oder von einem theologischen ereignis wie der wiederkunft christi...

 

individuelles und universales gericht fallen sozusagen in eins. das ist schwer denkbar, weil man dafür die dimension der zeitlichkeit wegdenken muß. norbert scholl versucht es in seinem buch mit dem bild eines halbkreises... außen auf dem "umfang" (mathe war nie meine stärke) verläuft die zeit, gott ist in der mitte des halbkreises (also dort, wo die mitte wäre, wenn es ein kreis wäre). er hat zu jedem zeitpunkt die gleiche entfernung. man könnte - in diesem bild bleibend - sagen, daß bei gott jeder zeitpunkt gleichzeitig abläuft. d. h., in dem moment, wo ich sterbe und dann von der außenhaut des kreises den weg in die ewigkeit, in die mitte, antrete und dort ankomme, sind ja auch inzwischen alle menschen tot, denn auch für mich wird dann jeder zeitpunkt gleichzeitig ab. insofern ist im zeitpunkt meines todes das weltenende gekommen, findet das universalgericht statt und auch das individualgericht.

 

sicher kann man dieses bild von scholl nicht absolut setzen, aber mir hat es sehr geholfen, bei dem versuch, ewigkeit zu denken...

 

im übrigen empfehle ich zu der thematik immer wieder:

 

Medard Kehl, Und was kommt nach dem Ende?, Frankfurt 2001.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke, Stefan, weißt du noch mehr Theologen, die sich damit beschäftigt haben?

im moment nich genau... die theologischen entwürfe decken sich ja auch nicht immer...

 

mit sicherheit findest du was darüber in der theodramatik von hans urs von balthasar, mit sicherheit auch in ratzingers dogmatik. soweit ich das in erinnerung habe, sind kehl und ratzinger in der eschatologie nicht so weit auseinander... aber ich hab das ratzingerbuch nicht. ich hab nur mal eine arbeit gelesen, die sich mit beiden ansätzen beschäftigte...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...