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Scala Santa - Die heilige Stiege


Axel

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In Rom, schräg gegenüber der Lateran-Basilika, befindet sich in einem Gebäude die "scala santa", die heilige Stiege. Die Marmortreppe wurde im 4. Jh aus dem Palast des Pontius Pilatus ausgebaut und nach Rom verschifft. Angeblich soll Jesus diese Treppe während der Passion mehrfach betreten haben.

 

Seither rutschen Rompilger aus aller Welt die 28 Stufen diese Stiege auf Knien hinauf. Im 18. Jh. hat man sie mit einer Holzauflage versehen, um eine weitere Abnutzung zu verhindern.

 

Die Prozedur fällt unter die Rubrik: kurz, ungemein schmerzvoll und hinterläßt keine bleibenden Schäden. Aber sie hinterläßt natürlich auch Veränderungen im Kopf.

 

In unseren Breiten sind solche Frömmigkeitsriten nicht mehr unbedingt üblich - und viel zu leicht belächeln wir die (vornehmlich weiblichen) Pilger, die sich diese Strapazen zumuten. Aber der ein oder andere hat es vielleicht doch schon versucht.

 

Wie waren eure Erfahrungen? Würdet ihr sie nochmal gehen? Oder würdet ihr sie gehen wollen, wenn ihr in Rom seid?

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Ich war schon mehrmals in Rom, auch bei der Scala Sancta (jeweils mit Schülern) und halte davon für mich ziemlich wenig. Eine Gesinnung und religiöse Sehnsucht nach Buße und Veränderung muss ich nicht auf einer solchen Treppe ausdrücken, das geht auch zuhause.

 

Laura

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Als ich das erste Mal in Rom war, wusste ich noch gar nix von der scala sancta. Erst das zweite Mal hörte ich von ihr und bin auch "hochgerutscht".

Tiefere Eindrücke hat es bei mir aber nciht hinterlassen. :blink:

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Als ich das erste Mal in Rom war, wusste ich noch gar nix von der scala sancta. Erst das zweite Mal hörte ich von ihr und bin auch "hochgerutscht".

Tiefere Eindrücke hat es bei mir aber nciht hinterlassen. :P

...das wird Luther auch nachgesagt :blink:

 

Nein, aber im ernst. Ich bin da nicht so ganz unberührt durchgekommen. Sagen wir mal so, ich bin mit Forscherdrang (weil meine Freundin so viel von erzählt hatte) und mit der Einstellung: so schlimm kann's ja nicht sein, unten angetreten und oben ziemlich bußfertig wieder angekommen. Für mich war es weniger ein Werk der Buße, sondern mehr so eine Art kalte Dusche, die mich auf die Fastenzeit eingeschworen hat.

 

Mit der ersten Stufe ist auch gleich meine Hochachtung gegenüber den vielen alten Damen gestiegen, die mit mir auf dem Weg waren, oder den zwei Ordensschwestern, die - offenbar Profis - links an mir vorbeigezogen sind, als ob es bei ihenen zum täglichen Frühsportprogramm gehörte. 28 Stufen, das heißt 28 mal eins gegen das Schienenbein zu bekommen. - Wegen der vielen Unebenheiten kommt man auch garantiert auf dem Schienenbein zu liegen und nicht etwa auf den Knien. Für die Alten gibt's links und rechts ein Geländer zum Festhalten. Der Rest rutscht in der Mitte und die Harten nehmen die Hände überhaupt nicht zur Hilfe.

 

Wo ich mich allerdings mit Grausen abgewandt habe, war dieser verbliebene Berührungsreliquenkult. Im Mittelalter wähnte man Blutstropfen Jesu auf der Treppe ausgemacht zu haben. An den Stellen ist die Holzverschalung heute ausgesprart und mit einem kleinen runden Fenster versehen. Viele halten dort ihren Rosenkranz drauf, um ihn besonders zu weihen.

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Ich bin die Stiegen auch schon mal "hinaufgerutscht", mit einem Gebet auf jeder Stufe.

 

Ich find die Geste sehr schön, auch sehr besinnend, aber ich erinnere mich bei dem Erlebnis irgendwie mehr daran, dass von allen Seiten gequetscht wurde und man von oben beim Beten auch noch fotografiert wurde...:P

 

Gut, es war die Woche vor Ostern, vielleicht ist es sonst nicht so voll... :blink:

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