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Gottesbilder


NoSaint

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Was ist eigentlich eure ganz persönliche Gottesvorstellung? Wer (oder was) ist Gott für euch? Könnt ihr Gott wahrnehmen? :blink:

 

 

 

 

Und bitte: Lasst jedem, der hier schreibt, seine Gottesvorstellung. Denn niemand von uns ist in der Lage, die eine oder andere Gottesvorstellung auseinanderzunehmen, zu kritisieren und zu zerreden.

 

Das ist übrigens offizielle Kirchenlehre! Das Tridentinische Konzil sagt: "Die Unähnlichkeit im Sprechen über Gott ist immer größer als die Ähnlichkeit."

 

Also lasst den anderen ihren Glauben und schreibt lieber, was ihr selbst glaubt. Hier soll nämlich niemandes Glaube bewertet werden. Ich möchte einfach wissen, welche Vorstellungen sich andere Menschen von Gott machen. Es interessiert mich. Und wahrscheinlich auch den einen oder anderen von euch.

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Da ich nicht an Gott glaube, kann ich mir auch keinen Vorstellen.

 

Aber ich glaube kaum, das der Mensch dazu in der Lage ist, sich ein brauchbares Bild von Gott machen zu können.

Ich könnte es auch nicht.

Es wäre jenseits aller Vorstellungskraft.

Wenn er alles erschaffen hat, wie groß, stark und mächtig müsste er sein?

WER kann sich davon ein Bild machen?

Ich nicht...

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Wäre dieser Thread nicht in den Gruften besser aufgehoben?

 

Liebe Grüße

 

Flo

Liebe Flo,

erst einmal sehe ich diesen Thread als eine Anfrage an den Glauben und nicht als "Meinungsumfrage". Daher hat der Thread hier erst einmal seine Aufenthaltsberechtigung. Wer nicht glaubt, dass Gott existiert, wird auch keine Vorstellung von Gott haben - und sich dementsprechend hier in "vornehmer Zurückhaltung" üben.

 

Gruß,

Lucia

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Was ist eigentlich eure ganz persönliche Gottesvorstellung? Wer (oder was) ist Gott für euch? Könnt ihr Gott wahrnehmen?

Hallo NoSaint (an dieser Stelle übrigens noch herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag :blink: ),

 

wie angekündigt noch mein Senf zu diesem Thema, auch wenn ich die Fragestellung ein wenig verbiegen muss.

 

Ein Bild von G'TT im Sinne einer beschreibbaren Person (so nach dem Motto "alter Mann mit weißem Bart") kann ich Dir nicht liefern.

Dafür steckt mir auch irgendwo das Gebot "Du sollst Dir kein Bildnis machen" zu tief in den Knochen.

 

Was ich jedoch glaube zu können ist einzelne Aspekte zu finden, in denen mir G'TT selbst und einige seiner Eigenschaften immer wieder begegnen.

 

Wovon ich meilenweit entfernt bin ist ein hier schon oft gelesenes Vorurteil, dass G'TT nur und ausschließlich die Liebe ist.

 

Ich habe IHN auch schon grausam, hinterlistig und brutal erlebt.

Z.B. in Situationen, in denen ich ihn wirklich gebraucht habe und keine Reaktion seinerseits bekommen habe, wenn er mich einfach so im Regen hat stehen lassen. Wir hatten schon ernsthafte Probleme miteinander.

 

Andererseits konnte ich immer sicher sein, dass ich nicht ins bodenlose falle. Es gab zwar auch schon Situationen wo ich gedacht habe, dass ER mich verlassen haben könnte, aber selbst dann war SEINE Existenz an sich keine Frage.

Diese (für mich) Tatsache gibt mir eine Art Urvertrauen, durch die sich bei mir eine gewisse Lebensleichtigkeit einstellt.

Für mich (so zeigt es mir zumindest meine Biographie) ist G'TT immer dagewesen als Wegweiser, Energieschieber, "in-den-Hintern-treter", Trauerbegleiter, Beschützer oder auch einfach als Freund.

 

G'TT, der sich Israel in der Geschichte offenbart, offenbart sich in gewisser Weise auch in meiner eigenen.

Alles griff bisher logisch ineinander, baute ohne Brüche aufeinander auf, wirkte manchmal ein wenig wie wirklich vorherbestimmt (ich glaube bspw. auch, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens gewisse Aufgaben gestellt bekommt, die er zu erledigen hat - manchmal versteckt ER diese Aufgaben allerdings auch so gut, dass man lange danach suchen kann und dadurch in anderen Bereichen total blockiert ist ... Das hat allerdings nur noch sehr peripher was mit der "Das Leben ist ein Test"-Vorstellung zu tun, die hier auch gerne mal vertreten wird.)

 

Manchmal spüre ich IHN milde lächeln oder auch nur noch SEIN weises Haupt schütteln über das was ich so tue - ich weiß aber, dass ER mich schon bei nächster Gelegenheit wieder auf Kurs bringt.

 

Ich fühle G'TT in den folgenden drei Aspekten:

 

- mein G'tt: auf den ich mich verlasse, der mich gesegnet hat und in dessen Gnade ich mich weiß.

- mein Herr: der mir den rechten weg weist, mir auch schon mal die Leviten liest und den Gesamtüberblick behält.

- mein Erschaffer: der mich auf diese Welt geschickt hat, dem ich in 120 Jahren unter die Augen treten muss und vor dem ich in letzter Instanz Farbe bekennen muss, ob ich mein Leben so geführt habe, dass ich sagen kann: "Das sollte so in deinem Sinne gewesen sein (zumindest ansatzweise)"

 

ER begegnet mir in

- Vater: zu dem ich bete

- Sohn: dessen Beispiel ich ansatzweise versuche zu folgen

- Geist: der in uns und zwischen uns wirkt.

 

SEINE Gegenwart ist mir besonders deutlich

- in der Eucharistie

- in der Schrift

- in extremen Krisen

- in Glücksmomenten obwohl ich eher dankbar dafür bin, mit meinem Leben zufrieden sein zu können.

- beim Sex (lach' nicht - ist nunmal so. Man sollte IHM immer wieder dafür danken, was Menschen so alles fühlen und erfahren können und das gilt nicht nur hier ...)

 

G'TT ist für mich keine Einschränkung sondern mein Freifahrtschein ins Leben.

 

Dadurch, dass ER mich angenommen hat so wie ich bin, mit dem, was ich aus dem Material, dass ER mir mitgegeben hat gemacht habe und machen werde fühle ich mich frei mein Leben in vollen Zügen zu genießen.

 

Die einzige Einschränkung, die ich für mich sehe, ist die Verantwortung, die ER mir für mich und den Teil der Schöpfung mit dem ich in Berührung komme mitgegeben hat.

 

Und die einzige Verpflichtung, von der ich glaube, dass G'TT besonderen Wert darauf legt, dass wir ihr nachkommen, ist das Bestreben unser Leben als etwas besonderes zu gestalten und die Welt in die wir geboren wurden vielleicht ein bisschen besser zu machen.

 

Wie gesagt, vermutlich völlig am Thema vorbei, aber man konnte das Thema doch nicht einfach so in der Versenkung verschwinden lassen ... :P

 

Liebe Grüße

 

Flo

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Hallo, Flo!

 

Nein, ich finde überhaupt nicht, dass du am Thema vorbeigeschrieben hast! Vielmehr hast einen Gott beschrieben, wie ich ihn ziemlich ähnlich ebenfalls spüre. Ich meinte auch gar nicht, dass du von Gott ein Bild malen solltest (wie es manche Relilehrerinnen in der Grundschule gern von ihren Schülern verlangen: "Malt mal Gott!").

 

Auch ich erlebe, dass Gott immer irgendwo bei mir ist. Das war eigentlich noch nie anders. Manchmal versteckt er sich zwar ziemlich gut, aber weg war er noch nie.

 

Aber gerade damit hatte ich eine Zeitlang auch ein Problem: Es kommt immer wieder vor, dass die Frage gestellt wird, ob und wann ich "mein Gotteserlebnis" gehabt hätte. Und in solchen Runden berichten dann viele von ziemlichen "Flash-Erlebnissen" nach der Art: "Da war er plötzlich ganz deutlich da, da habe ich ihn das erste Mal gespürt." In solchen Momenten werde ich immer ganz still. Denn ein Erlebnis in dieser Art hatte ich nie. Dafür aber oft ein eigentlich unerklärbares Gefühl von Geborgensein und Sichrichtigwohlfühlen.

 

Also, weil ich glaube, dass Gott immer bei mir ist, kann ich vielleicht auch nicht so ein Flash-Erlebnis haben von: vorher war er nicht da, dann hat es Zoom gemacht, und da war er.

 

Geholfen hat mir damals das inzwischen weit verbreitete Gedicht von den Spuren im Sand. Du kennst es wahrscheinlich. Von dem Traum, in dem der Dichter mit Gott am Strand entlang spazieren ging. Und beide hinterlassen Spuren im Sand. Und der Dichter Szenen aus seinem Leben sieht. Aber gerade in den schwierigen Zeiten ist nur eine Spur zu sehen. Und der Dichter dann fragt: "Warum hast du mich in meinen schwersten Zeiten allein gelassen?" Und Gott dann sagt: "In den schwierigen Zeiten, wo du hier nur eine Spur siehst, da habe ich dich getragen."

 

Wenn man bei mir von einem konkreten "Ereignis" sprechen will, wann mir Gott besonders deutlich begegnet ist, dann war es, als ich diesen Text zum ersten Mal gehört habe. Da wurde mir nämlich klar, dass ich Gott nicht spüren muss, wenn er doch da ist. Selbst wenn ich ihn nicht bemerke, ist er bei mir.

 

Und dann ist er auch nicht immer mein lieber Freund. Er ist auch mein schlechtes Gewissen, mein Richter, mein Spiegel.

 

Und ich bin und werde wohl bleiben ein armes, schwarzes Sünder-Schaf :blink:

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Ich habe IHN auch schon grausam, hinterlistig und brutal erlebt.

Z.B. in Situationen, in denen ich ihn wirklich gebraucht habe und keine Reaktion seinerseits bekommen habe, wenn er mich einfach so im Regen hat stehen lassen. Wir hatten schon ernsthafte Probleme miteinander.

 

Andererseits konnte ich immer sicher sein, dass ich nicht ins bodenlose falle. Es gab zwar auch schon Situationen wo ich gedacht habe, dass ER mich verlassen haben könnte, aber selbst dann war SEINE Existenz an sich keine Frage.

Diese (für mich) Tatsache gibt mir eine Art Urvertrauen, durch die sich bei mir eine gewisse Lebensleichtigkeit einstellt.

Für mich (so zeigt es mir zumindest meine Biographie) ist G'TT immer dagewesen als Wegweiser, Energieschieber, "in-den-Hintern-treter", Trauerbegleiter, Beschützer oder auch einfach als Freund.

Dem kann ich mich eigentlich auch nur anschliessen.

 

Inzwischen bin ich nicht mehr enttäuscht,wenn er mir mal nicht hilft,denn "wen Gott liebt,den prüft er".Ich werde auch zu ihm beten und auf ihm vertrauen,wenn ich richtig tief falle,denn ich weiß er wird mich dennoch auffangen und ist da.

Aber so,wie er für mich da ist,muß ich ihm auch zugestehen zu wissen,was gut für mich ist und wenn ich auch den Sinn nicht sehe,weil seine Entscheidung mir Schmerzen,Kummer,Leid bringt,so denke ich doch, das es richtig ist,weil er mehr weiß als ich und besser beurteilen kann,was für den Menschen gut ist.

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(wie es manche Relilehrerinnen in der Grundschule gern von ihren Schülern verlangen: "Malt mal Gott!").

Hallo NoSaint,

 

wenn diese Aufgabe jemals einem meiner Kinder, sGw und uns welche schenkt, diese Aufgabe gestellt werden wird die gute Frau mir viel zu erklären haben - aber das nur am Rande.

 

Du hattest zwar gebeten die einzelnen Gottesbilder nicht auseinanderzunehmen, aber ein paar Kommentare und eine Frage habe ich doch noch:

 

Auch ich erlebe, dass Gott immer irgendwo bei mir ist. Das war eigentlich noch nie anders. Manchmal versteckt er sich zwar ziemlich gut, aber weg war er noch nie.
Dann danke Deinem Schöpfer auf Knien. Ich habe einmal eine Phase erlebt, wo ich zwar wusste, dass es ihn gibt aber er für mich definitiv nicht wahrnehmbar war. Das hat mir völlig gereicht.

Dafür hatte ich während meiner 18/19 so ein latentes Gefühl beobachtet zu werden ...

 

Es kommt immer wieder vor, dass die Frage gestellt wird, ob und wann ich "mein Gotteserlebnis" gehabt hätte. Und in solchen Runden berichten dann viele von ziemlichen "Flash-Erlebnissen" nach der Art: "Da war er plötzlich ganz deutlich da, da habe ich ihn das erste Mal gespürt." In solchen Momenten werde ich immer ganz still. Denn ein Erlebnis in dieser Art hatte ich nie. Dafür aber oft ein eigentlich unerklärbares Gefühl von Geborgensein und Sichrichtigwohlfühlen.
Mit einem Flasherlebnis kann ich auch nicht dienen :blink:

Ich bin mir bei solchen Erlebnissen auch immer noch unsicher was ich davon halten soll. Mir fällt dazu immer das Damaskuserlebnis von Paulus ein, und wir sehen ja wo das hingeführt hat.

Außerdem: einen stetige Begleiter zu ignorieren ist ja auch nicht ganz einfach.

 

Wenn man bei mir von einem konkreten "Ereignis" sprechen will, wann mir Gott besonders deutlich begegnet ist, dann war es, als ich diesen Text zum ersten Mal gehört habe. Da wurde mir nämlich klar, dass ich Gott nicht spüren muss, wenn er doch da ist. Selbst wenn ich ihn nicht bemerke, ist er bei mir.
An die Geschichte musste ich damals auch denken, war mir aber damals kein Trost, denn es waren leider nicht die Umstände, die mir das Leben schwer gemacht haben, sondern das Gefühl der vollkommenen Gottverlassenheit. Ich weiß nicht wie oft ich mir damals Mt 6, 26-30 vor Augen geführt habe nur um die Hoffnung nicht ganz zu verlieren.

 

Und dann ist er auch nicht immer mein lieber Freund. Er ist auch mein schlechtes Gewissen, mein Richter, mein Spiegel.
Hast Du Angst vor G'TT? Ich meine nicht vor seiner Abwesenheit (Hölle ist wirklich der richtige Begriff) sondern vor IHM selbst, vor SEINEM Urteil?

 

Und ich bin und werde wohl bleiben ein armes, schwarzes Sünder-Schaf :P
Welcher von einer Frau Geborene denn nicht (von unserer seligen Gottesmutter mal abgesehen)?

 

Liebe Grüße

 

Flo

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Hallo Flo!

 

Ich weiß, dass ich froh und dankbar sein kann und auch bin, dass ich mich noch nie von Gott allein gelassen gefühlt habe. Obwohl ich auch schon einige heftige Zeiten hinter mir habe. Aber irgendwie habe ich nie dauerhaft Gottes Existenz oder seine Anwesenheit in Frage gestellt. Klar habe ich mich von Zeit zu Zeit gefragt, wieso ich diese Sicherheit habe. Denn logisch ist es nicht, an ein Wesen zu glauben, dass man weder sehen noch hören noch sonst mit den fünf Sinnen wahrnehmen kann. Aber sie ist geblieben. Warum, weiß ich auch nicht.

 

(Puh! Je länger ich hier schreibe, desto schwieriger wird es, "richtige" Worte zu finden.)

 

Zu deiner anderen Frage: Nein, Angst habe ich nicht vor Gott. Ich habe Respekt, oder auch Gottesfurcht könnte man sagen. Angst lähmt und macht krank. Ein krankmachender Gott hat mit meiner Vorstellung von Ihm allerdings nichts gemeinsam. Meine Beschreibungen oben waren also mit einem leichten Augenzwinkern gemeint. :blink:

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Denn logisch ist es nicht, an ein Wesen zu glauben, dass man weder sehen noch hören noch sonst mit den fünf Sinnen wahrnehmen kann. Aber sie ist geblieben. Warum, weiß ich auch nicht.

Also dass möchte ich doch ernsthaft bestreiten :blink: !

 

Sicher kann ich G'TT mit allen 5 Sinnen wahrnehmen:

Ich höre sein Wort in mir,

sehe die Großartigkeit seiner Schöpfung vor mir,

schmecke seine Gnade in jeder Eucharistie,

fühle seine Gegenwart um mich herum

und bin durch mein Atem immer wieder an das Geschenk erinnert, dass ER uns gemacht hat.

 

Zu deiner anderen Frage: Nein, Angst habe ich nicht vor Gott. Ich habe Respekt, oder auch Gottesfurcht könnte man sagen. Angst lähmt und macht krank. Ein krankmachender Gott hat mit meiner Vorstellung von Ihm allerdings nichts gemeinsam. Meine Beschreibungen oben waren also mit einem leichten Augenzwinkern gemeint. :P
Ich dachte schon Du wärst auf einem ähnlichen Trip wie unsere Youngsters ... *puh*

Was genau verstehst Du unter Gottesfurcht? "Furcht" ist doch eigentlich ähnlich negativ-panisch-machendes wie "Angst".

Meinst Du so etwas ähnliches wie Hochachtung (in Ehrfurcht ist die Furcht schon wieder drin).

Ich sehe mich irgendwo zwischen demütiger Unterwerfung (unter G'TT nicht unter die Kirche) und einer Begegnung auf Augenhöhe (wenn ER so weit runter kommt :P )

 

Liebe Grüße

 

Flo

bearbeitet von Flo77
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