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Aufschwung Deutschland


Hallo

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Fr, 05.03.04, 08.15 Uhr

360 Einwohner, 60 Prozent Arbeitslose - trauriger Rekord in Deutschland. Im hintersten Winkel der Republik, östlich von Berlin und kurz vor der polnischen Grenze liegt Genschmar. Alle politischen Probleme, über die im Bundestag und am Tresen seit Jahren diskutiert wird, bündeln sich hier wie in einem Brennglas.

 

Die Spirale aus Arbeitslosigkeit, mangelnder Kaufkraft, Schwarzarbeit, Entlassungen, Wegziehen der Jugend, Überalterung und damit Verödung einer ganzen Region - "diese Spirale dreht sich in Genschmar immer schneller", stellt der Bürgermeister fest. Carsten Rüger begegnet den Bewohnern Genschmars: jungen Arbeitslosen, alten Arbeitslosen, Menschen, die um ihren Arbeitsplatz bangen, weil der letzte große Betrieb in Insolvenz ist, oder dem Klein-Unternehmer, der von acht auf drei Angestellte reduziert hat und noch weiter entlassen muss. 60 Prozent Arbeitslosigkeit und ein wirtschaftlicher Teufelskreis, der stellvertretend für viele Gebiete "ohne Perspektive" in Deutschland steht, bekommen in Genschmar ein Gesicht. Hoffnung auf neue Arbeitsplätze hat hier kaum jemand.

 

Film von Carsten Rüger (2003)

http://www.phoenix.de/dokus/16154/index.html

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Die Lage mag sein wie sie ist, ich finde die Leute da total sympatisch. Erst ab Westdeutschland werden die unsympatischer.

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360 Einwohner, 60 Prozent Arbeitslose - trauriger Rekord in Deutschland.

Rekord klingt doch gut. Wenn die über die polnische Grenze schauen, entdecken sie daß das dort in ländlichen Gegenden sogar normal ist.

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Mit anderen Worten, man kann ruhigen Gewissens nach Brandenburg umziehen und die Sonnentage entspannt an irgendeinem Baggersee verbringen? Das ist ein schöner Gedanke. :blink:

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Mit anderen Worten, man kann ruhigen Gewissens nach Brandenburg umziehen und die Sonnentage entspannt an irgendeinem Baggersee verbringen?

Oh, wir brauchen hier keine Baggerseen, ist alles noch echt Natur :blink:

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Mit anderen Worten, man kann ruhigen Gewissens nach Brandenburg umziehen und die Sonnentage entspannt an irgendeinem Baggersee verbringen?

Oh, wir brauchen hier keine Baggerseen, ist alles noch echt Natur :blink:

Ja, die meine ich. Aber wenn ich einfach See schreibe, dann denkt man da nicht an so ein Schwimmsee sondern an irgendeinen Fluß oder so. In Deutschland fehlt ein spezifisches Wort für Naturschwimmsee.

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Mit anderen Worten, man kann ruhigen Gewissens nach Brandenburg umziehen und die Sonnentage entspannt an irgendeinem Baggersee verbringen?

Oh, wir brauchen hier keine Baggerseen, ist alles noch echt Natur :blink:

Ja, die meine ich. Aber wenn ich einfach See schreibe, dann denkt man da nicht an so ein Schwimmsee sondern an irgendeinen Fluß oder so. In Deutschland fehlt ein spezifisches Wort für Naturschwimmsee.

Vielleicht fehlt in Deutschland vor allem der Naturschwimmsee selbst? In Rheinland-Pfalz, wo ich aufgewachsen bin, gab es nur die Baggerseen zum Schwimmen, aber hier ist das anders, in Meck-Pomm auch.

 

Ich glaube aber nicht, dass jemand "Fluß" versteht, wenn du "See" schreibst :P

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Aber wenn ich einfach See schreibe, dann denkt man da nicht an so ein Schwimmsee sondern an irgendeinen Fluß

Nein, mein Lieber. Wenn Du etwas schreibst, muß man gar nicht denken.

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Das sieht in andreren Gegenden Deutschlands auch nicht besser aus. Wenn wir hier Rheinbraun-RWE nicht hätten und Garzweiler 2............

Dabei holt sich die RWE lieber Gastarbeiter aus Polen und Rumänien, weil die für Hungerlöhne arbeiten und nicht richtig sozialversichert werden. Mit Betriebsrente oder so fangen die gar nicht mehr erst an. Da werden deutsche Facharbeiter mit 58 oder früher in Rente geschickt, weil das für den Betrieb günstiger ist.

Und die Einnahmen aus den horrenden Strompreisen werden im Ausland angelegt. Da kann man ganz schön die Wut kriegen.

Hier macht gerade der - ich weiß schon gar nicht mehr wievielte Laden - dicht. Kein Umsatz mehr.

Grob geschätzt dürfte hier jeder 3. nicht ohne Sozialhilfe auskommen. Im Sommer selbst viele Kleinunternehmer.

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Utha-r, das kann aber nicht sein, dass es Firmen gibt, die keine Betriebsrente mitfinanzieren. Die Riesterrente baut doch gerade auf eine private Vorsorge, um nicht zu sagen, ohne den privaten Anteil, gibt es später überhaupt keine Rente, weil der staatliche Anteil dann einfach so weg ist oder weg sein wird.

 

Und das die Menschen mit 50 gekündigt werden ist doch besser, als wenn jüngere Menschen, erst gar nicht in Arbeit kommen. Stell dir vor, wenn die 50er bis 60 arbeiten würden, dann würden die Jungen erst mit 40 deren Arbeitsplatz bekommen.

bearbeitet von Hallo
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Kordi hat wie immer überhaupt keine Ahnung. Riester-Rente und Betriebsrente haben nix miteinander zu tun.

 

Zu RWE folgendes. Es gibt trotz allem eine Möglichkeit, an den Praktiken des Unternehmens zu partizipieren. Als Aktionär nämlich. Der Kurs hat sich auf Jahressicht fast verdoppelt und eine fette Dividende zahlen sie außerdem. Und wer dort am Mitarbeiteraktienprogramm teilnimmt, hat mehr davon als von einer Betriebsrente.

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Kordi hat wie immer überhaupt keine Ahnung. Riester-Rente und Betriebsrente haben nix miteinander zu tun.

 

Zu RWE folgendes. Es gibt trotz allem eine Möglichkeit, an den Praktiken des Unternehmens zu partizipieren. Als Aktionär nämlich. Der Kurs hat sich auf Jahressicht fast verdoppelt und eine fette Dividende zahlen sie außerdem. Und wer dort am Mitarbeiteraktienprogramm teilnimmt, hat mehr davon als von einer Betriebsrente.

Achso. Also wenn ein Arbeiter 1 Mio € in Aktien anlegt, dann kann er von der Dividende im Alter leben.

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Die RWE-Stückaktie kostet im Moment um die 37 Euro. Und, stell Dir vor, die kann man sogar einzeln erwerben. Und selbst mit einer Einzigen wird man zur HV eingeladen und kann sich für lau den Bauch vollschlagen.

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Die RWE-Stückaktie kostet im Moment um die 37 Euro. Und, stell Dir vor, die kann man sogar einzeln erwerben. Und selbst mit einer Einzigen wird man zur HV eingeladen und kann sich für lau den Bauch vollschlagen.

Wie viel Tausend € muss man den investieren um jeden Montag 1000€ Rente zu bekommen? Wohlbemerkt, im Altenheim wird man für 1000€ im Monat nicht aufgenommen.

bearbeitet von Hallo
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Das kannst Du Dir bitte selbst ausrechnen. Und bedenke auch, daß das Kapial nach Deinem Ableben erhalten bleibt. Falls Du wirklich mal Kinder haben solltest...

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Das kannst Du Dir bitte selbst ausrechnen. Und bedenke auch, daß das Kapial nach Deinem Ableben erhalten bleibt. Falls Du wirklich mal Kinder haben solltest...

Ja, dann lag ich wohl mit meiner Million € nicht verkehrt. Nur sollte man es sich überlegen, ob man im Alter nicht auch über die Runden kommt, wenn man die 1 Million € flüssig in der Hosentasche trägt.

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Falls Du wirklich mal Kinder haben solltest...

Wovor Gott sie bewahre!

 

 

 

scnr

 

Flo

Ich denke Gott wird sie bewahren, Flo...

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Utha-r, das kann aber nicht sein, dass es Firmen gibt, die keine Betriebsrente mitfinanzieren. Die Riesterrente baut doch gerade auf eine private Vorsorge, um nicht zu sagen, ohne den privaten Anteil, gibt es später überhaupt keine Rente, weil der staatliche Anteil dann einfach so weg ist oder weg sein wird.

 

Doch, das ist kein Problem, wenn es sich um Leiharbeiter handelt. Du glaubst gar nicht, wieviele Hintertüren ein solcher Großkonzern hat. :blink:

 

Und das die Menschen mit 50 gekündigt werden ist doch besser, als wenn jüngere Menschen, erst gar nicht in Arbeit kommen. Stell dir vor, wenn die 50er bis 60 arbeiten würden, dann würden die Jungen erst mit 40 deren Arbeitsplatz bekommen.

 

Wenn ich mich mit fast 43 irgendwo vorstelle, dann heißt es immer: Sie sind zu alt. Ich war aber nicht zu alt, eine Umschulung zu bekommen. Und so toll finde ich es auch nicht, vom Sozi abhängig zu sein. Und ich kenne nicht wenige, die erst um die 53 sind und noch schulpflichtige Kinder haben. Kannst Du Dir eigentlich vorstellen, wie die sich fühlen, jetzt schon zum alten Eisen zu zählen? Und wenn dann wenigstens junge Leute von hier den Job kriegen würden. Aber nein, da kommen Leiharbeiter, die teilweise noch nicht einmal deutsch sprechen oder schreiben können.

Es ist noch gar nicht solange her, dass ein Freund sich deswegen bei mir mal Luft gemacht hat. Er ist jetzt seit fast 20 Jahren bei dieser Firma und bangt jeden Tag davor, ebenfalls abgeschoben zu werden. Strom muss billiger werden, aufgrund der internationalen Konkurenz. Und da die Firma den Gewinn als Aktienfirma nicht schmälern will, muss sie wohl bei den Angestellten sparen.

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Es gibt keine Aussichten auf Besserung. Denn wenn der Staat eingreift, dann geht die Frima ganz ins Ausland. Nur duch Sabotage kann man Unternehmen zwingen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Es gab mal in Bericht im Fernsehn, wo in irgendeinem afrikanischem Land, die Menschen so Lange irgendwelche Ölleitungen von einer Ölgesellschaft kaputt gemacht haben, bis diese mal eine Schule für diese Ortschaft genaut hat, obwohl sowas eigentlich staatliche Aufgabe wäre. Nur klappt das nicht immer, bei Diamantenwerken gibt es aus der Bevölkerung bewaffnete und von den Firmen bezahlte Wachmänner, die sowas verhinder müssen.

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Zuviel Krimmis geschaut?

 

Wir haben die freie Marktwirtschaft. Du kannst einen Großkonzern nur in die Knie zwingen, wenn Du ihn wirtschaftlich unter Druck setzt. Aber wer bezahlt schon freiwillig mehr Geld für Strom, um eventl. Arbeitsplätze zu sichern. Wir sind eine reine Friss- oder Stirbgesellschaft. Ohne Verantwortungsgefühl und Gewissen.

Woher mag das kommen?

bearbeitet von utah-r
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Wir haben die freie Marktwirtschaft.

Falsch. Wir haben soziale, bzw. gelenkte Marktwirtschaft. Das Modell der freien Marktwirtschaft gibt es nur in der Theorie.

Da liegt übrigens auch unser Problem. Jeder von uns ist nämlich ein Stück weit der Meinung, der Staat müsse sich um alle unsere Probleme kümmern.

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