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Orationen in der Fastenzeit


Peter Esser

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Liebe Leute,

 

 

ich bin ein echter Fan von Orationen.

 

Für die, die nicht wissen, was das ist: Das sind die formulierten Gebete, die an zentralen Stellen des Gottesdienstes das Lob, die Klagen, die Bitten und den Dank des Volkes sammeln und vom Vorsteher oder Zelebranten gesprochen werden, namens der Gemeinde. Wie ihr wisst, enden sie ja meistens in der Formulierung: «Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.»

 

Das Ganze hat, für die, die sich für die Hintergründe interessieren, folgende Textstruktur:

  • Gebetseinladung
  • Gottesanrede (Namensanrufung)
  • Prädikation (Preisung, anamnetische Aussage) 
  • Bitte (Epiklese)
  • Schlußformel (Conclusio)

Hier findet ihr die zu Grunde liegende Quelle.

 

Es geht mir hier aber nicht darum, zu diskutieren, ob Orationen sinnvoll sind, oder was sie sind, oder ob man neue schreiben sollte, sondern um eine Auswahl aus dem klassisch ‹römischen› Bestand. Um das Meditieren, nicht um das Diskutieren.

 

Daher bitte ich, für diesen Thread folgende Regeln einzuhalten.

  • In diesem Thread soll es zwei Arten von Beiträgen geben: Das reine Zitieren von Orationen, ohne persönlichen, schriftlichen Zusatz; der kann in einem nachfolgenden Posting erfolgen. Zweitens: die Meditation eines Postings. Anders als beim Online-Bibelteilen seid Ihr eingeladen, zu schreiben, was Euch persönlich an einer Formulierung (be)trifft.
     
  • Bleibt bei der eigenen Person: Hier sind nicht theologische Sachkenntnisse wichtig, auch nicht dogmatische Sicherheit. Fragt immer: Was bedeutet mir dieser Ausspruch, diese Bitte? Wenn euer Posting eine Antwort auf diese Frage ist, seid ihr auf der richtigen Seite.
     
  • Schön wäre es, auch Bibelzitate zu finden, die man mit den Orationen in Verbindung bringen kann.
     
  • Es geht nicht darum, schöpferisch tätig zu werden und eigene Orationen zu erfinden. Dafür können wir aber gerne einen neuen Thread aufmachen. Mir geht es eher darum, aus den nüchternen Formulierungen der Orationen den Geschmack «herauszukauen», der sich dann einstellt, wenn wir sie mit unserem eigenen Leben in Verbindung bringen.
     
  • Ich wünsche uns allen, dass uns dieser Austausch bereichert. Vielleicht hören wir ja im Gottesdienst ganz anders hin, und können die Gebete der Kirche bewusster mitvollziehen.
     
  • Sollte sich hier etwas einfinden, was den Ablauf des Threads stört, wird das ‹ausgemistet›. Kommentarlos und ohne Dokumentation anderswo. Beachtet das bitte.

 

So, wie man im Kino sagt: Ich wünsche uns allen «viel Spaß»!

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Heute, im Morgengebet der Kirche:

 

Ewiger Vater,

 

wende unsere Herzen zu dir hin, damit wir das eine Notwendige suchen und dich in Werken der Liebe verherrlichen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

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Sucht zuerst das Reich Gottes, sagt Jesus mir. «Das eine Notwendige» suchen, das könnte für mich in dieser Fastenzeit eine gute Aufgabe sein.

 

Arbeit, Ablenkungen, ja, auch das Internet müssen (oder dürfen) sein. Aber Gott lädt mich ein, bei allen Aktionen und allen Wünschen Ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Und der Weg dahin ist die Liebe, die konkret Tätige. Daher das für mich immer etwas antößige «Werke der Liebe».

 

Ich will heute versuchen, etwas Zeit zur Besinnung und zum Gebet zu finden — und mich bei einem Freund, der vielleicht lange nichts mehr von mir gehört hat, per Brief oder Anruf zu melden.

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mein liebstes gabengebet ist immer:

 

"Herr unser Gott, dein Sohn hat uns versprochen, er werde in unserer Mitte sein, wann immer wir uns in seinem Namen versammeln. Erfülle das Lobgebet, das wir über Brot und Wein sagen, mit ganzer Hingabe und Liebe. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen."

 

 

vielleicht darf ich auch aus meiner liebsten präfation zitieren?

 

"Du bedarfst nicht unseres Lobes, es ist ein Geschenk deiner Gnade, daß wir dir danken..."

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> "Oratio" kommt vom Wort "orare", was zugleich sprechen, predigen und verkünden bedeutet. Eine Oration ist demnach sinngemäß so etwas wie eine "Gebetsrede". <

 

www.joerg-sieger.de

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Allherrschender Gott,wir bitten dich,achte auf die Gebete deiner Armen, und strecke die Rechte deiner Majestät aus, um uns in Schutz zu nehmen.

Durch unseren Herrn Jesus Christus,deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, in die zeitenöose Ewigkeit.Amen

 

 

 

(wurde heute in einer Klostermesse gebetet)

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Gott, unser Vater, du bist der Quell des Erbarmens und der Güte, wir stehen als Sünder vor dir, und unser Gewissen klagt uns an. Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe ...

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Herr unser Gott,

behüte deine Kirche und verlass sie nicht.

Wir sind dem Tod verfallen

und gehen ohne dich zugrunde.

Hilf uns,

alles zu meiden, was uns schadet,

und zu suchen, was uns zum Heil dient.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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Tagesgebet:

 

Herr, unser Gott,

erhalte deiner Kirche die Bereitschaft, das Gute zu tun.

Ermutige uns in diesem Leben durch deinen Schutz

und führe uns zu den ewigen Gütern.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus …

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Ermutige uns in diesem Leben durch deinen Schutz …

 

In vielen Situationen ist mir die Erinnerung an den Schutz, den ich bereits von Gott erfahren habe, ein Trost, eine Ermutigung. Dann denke ich daran, dass ich ja schon viele Stürme mit Gott bestanden habe.

 

Heute morgen las ich im Psalm 77: Durch das Meer ging dein Weg, dein Pfad durch gewaltige Wasser. Das Bild vom Durchzug durch das Rote Meer stieg in mir hoch (und bildet auch den Hintergrund des Psalms).

 

Aber bewusst wurde mir dabei, dass es zuerst Gott war, der durch das tobende Meer vorangegangen ist. Dass jeder Weg – gerade im Blick auf das Kreuz Jesu – bereits ein gebahnter Weg ist.

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ich bin ein echter Fan von Orationen.

jou.

 

ich auch.

 

leider kann ich sowas nicht spontan formulieren.

 

Außerdem artet das dann immer aus bei mir,

in Fürbitten,

 

wie z. B. hier.

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Getreuer Gott, im Vertrauen auf dich

beginnen wir die vierzig Tage der Umkehr und Buße.

 

Gib uns die Kraft zu christlicher Zucht,

damit wir dem Bösen absagen

und mit Entschiedenheit das Gute tun.

 

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

(Aschermittwoch)

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Tagesgebet

 

Heiliger Gott,

du liebst die Unschuld

und schenkst sie dem Sünder zurück,

der reumütig zu dir heimkehrt.

Wende unser Herz zu dir

und schenke uns neuen Eifer im Heiligen Geist,

damit wir im Glauben standhaft bleiben

und stets bereit sind, das Gute zu tun.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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Im Zentrum der Oration:

 

«Wende unser Herz dir zu.» — Ein kleines Gebet, dass ich in den Tag mitnehmen möchte. Gott, wende mein Herz dir zu.

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Herr, unser Gott, verlass uns nicht

in diesen Tagen der Buße.

Steh uns mit deiner Gnade bei,

damit wir mit ganzer Bereitschaft

den Dienst vollziehen,

den du uns aufgetragen hast.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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Herr und Gott,

nimm unsere Gaben an und sei uns gnädig.

Lenke unseren Willen, auch wenn er sich auflehnt,

und dränge ihn zu dir hin.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

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Auch nach der Fastenzeit gibt es Orationen:

 

 

 

Orationen

 

Herr, gib uns Atem,

auf dass wir nicht atemlos werden im Laufe des Weges,

auf dass unsere Lungen stets

voller Odem und Leben seien.

Hilf uns, dass wir in ein Morgen gehen,

ohne rückwärts zu schauen

und die Anstrengungen zu scheuen.

Gib uns Atem, dass wir alles, was Menschen -

und auch du -

von uns erwarten, wahrhaft vermögen.

Gib uns Atem, um neu zu hoffen,

so als ob das Leben erst heute begänne.

Gib uns Hoffnung auch bei Sturm und Flut,

weil du da bist und wir auf dich hoffen.

So tragen wir in uns alle Hoffnung der Menschen,

aber auch alle ihre Qualen.

Gib uns Atem, deinen Atem, der vom Vater kommt,

deinen Geist, der weht, wo er will,

in Regen und Wind

oder im leichten Anhauch,

mit dem du uns einlädst,

deinem geistigen Fluge zu folgen.

Gib uns deinen Atem für ein Gebet aus der Tiefe,

ein Gebet, das du uns eingibst,

das in uns aufsteigt

und nach deiner Wiederkehr in Herrlichkeit ruft,

das sich sehnt nach der Fülle des Herrn.

Kardinal Léon-Joseph Suenens

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